Aktuelles Archiv 2017

07.12.2017 :: Android Tablets derzeit nicht kaufbar

In den letzten Jahren haben sich die Hersteller bei den Tablets ausgeruht, was Updates angeht. Hier wird in Sachen Aktualisierung kaum was getan. So haben die meisten Tablets im Bereich von 100-250 Euro ein uraltes Android drauf, Version 6 oder gar 5. Das war bis vor ein paar Monaten auch noch halbwegs akzeptabel, doch als dann der KRACK-Bug auftauchte, sah die Welt anders aus. Durch diesen Bug lässt sich die WPA2 Verschlüsselung des WLANs komplett aushebeln. Zwar muss sich dafür der Angreifer in vielleicht 100 Meter Umkreis befinden, doch das ist durchaus ein realistisches Szenario. Wenn erstmal Angriffs-Software im Internet auftaucht, kann sich die jeder auf sein Handy ziehen und locker-lustig alle Netzwerke in seiner Nachbarschaft aushebeln.

Wenn man sich heute ein neues Tablet kauft, was vielleicht 3-5 Jahre halten soll, kauft man sich natürlich nichts, was schon nagelneu völlig unsicher ist. Zumal von keinem Hersteller zu erwarten ist, das mal ein Update für das Gerät kommt.

Ich hoffe, die Hersteller wachen bald mal auf und bringen Geräte mit aktuellem Android Betriebssystem. Und genial wäre es doch, wenn die EU mal was Sinnvolles tut und die Hersteller dazu verdonnert, 3-5 Jahre lang das Betriebssystem aktuell zu halten. Das wäre auch ein guter Beitrag zum Umweltschutz.

Das das alles sicherheitstechnisch so ungünstig läuft, liegt auch an einem fehlenden Sicherheitsbewusstsein der Nutzer. Wo der Markt es nicht verlangt, werden die Hersteller sich auch nicht bemühen.

Ein 10 Zoll Gerät mit Android 7 Stand 5.12.2017 ist das Samsung Galaxy Tab A für etwa 220 Euro. Das preisgünstigere Galaxy Tab E für etwa 150 Euro hat hingegen noch ein uraltes Android 5 drauf, was wohl auch nicht mehr aktualisiert wird.

30.11.2017 :: Gummierte Oberflächen sind Mist!

In den letzten Jahren will die Industrie alle möglichen Oberflächen gummieren. Also eine Oberfläche, die sich weich und stumpf anfühlt. Ob Kugelschreiber, Zahnbürsten, Schraubendreher, Handwerkszeug, Küchentimer oder Laptops - überall versucht man sich daran, diese gummierte Oberfläche zu erzeugen.

Genau genommen hat es nichts mit Gummi zu tun, es sind vielmehr weiche Kunststoffe, sogenannte Elastomere.

Diese Kunststoffe haben allerdings mehrere gravierende Nachteile. Auf meinem Schreibtisch liegen gerade 2 Kugelschreiber. Ein Faber Castell Poly Ball und ein Schneider Slider Rave XB. Beides sind gute Markenkugelschreiber und beide haben diese weiche Oberfläche. Nach nunmehr 2-3 Jahren Benutzung sehen beide total angeschmutzt aus. Und dieser Schmutz lässt sich nicht entfernen. Eigentlich sehen die so unansehnlich aus, dass ich sie in den Müll schmeißen müsste. Ein alter Klassiker, mein Parker Jotter, ist nun schon 20 Jahre alt und sieht noch aus wie neu. Ebenso mein Lamy Kugelschreiber aus Metall.

Zweites Problem ist, dass viele dieser Kunststoffe nach einiger Zeit weich werden. Teilweise sogar klebrig und mit dem Fingernagel herunterschiebbar. Ganz ekelig. So passiert bei einer elektrischen Zahnbürste von Philips und auch Oral-B - beides Marktführer in dem Bereich.

Drittes Problem sind gefährliche Inhaltsstoffe, die manch ein Elastomer enthält. Vor allem sind es gefährliche Weichmacher. Gerade bei Billigkram aus China, wo kein etablierter Hersteller hintersteht, ist die Gefahr groß. Ich erinnere mich da noch an diverse Artikel aus Ökotest, die z.B. Kinderuhren getestet haben. Viele von denen fielen durch, weil sie gefährliche Inhaltsstoffe enthalten, die dann über die Haut aufgenommen werden. Und man hat als Kunde keine Möglichkeit, zu erkennen, ob irgendwo etwas gefährliches ausdiffundiert.

Fazit: Immer erstmal schauen, ob man Produkte auch ohne diese weiche Oberfläche bekommt. Und wenn schon weiche Oberflächen, dann nur von Qualitätsherstellern, die einen Ruf zu verlieren haben. Aber auch dort wird man mit geringer Lebensdauer rechnen müssen.

Bei Uhrenarmbändern gibts übrigens eine weiche Alternative: Silikon. Silikone sind chemisch sehr stabil und benötigen auch keine ausdiffundierenden Weichmacher. Aber auch hier sollte man darauf achten, aus seriöser Quelle zu kaufen.

27.11.2017 :: Todoist als Teamwerkzeug

Seit Jahren nutze ich schon todoist als Aufgabenplaner. Das funktioniert wirklich recht gut, wenn man mal von ein paar Features absieht, die ich gerne noch hätte.

Jetzt haben wir mal einen Test gestartet, um im Team mit todoist zu arbeiten. Mir war erstmal nicht so richtig klar, wie das im Detail funktioniert und was man erwarten kann. Die Infos bei todoist waren auch nicht so erhellend. Deshalb hier mal eine kurze Beschreibung.

Man kann einen vorhandenen Account in einen Business-Account umwandeln. Dieser ist zwingend nötig, damit man überhaupt im Team arbeiten kann. In diesem Account hat man dann zusätzlich einen zusätzlichen Menüpunkt "Business-Admin". Dahinter verbergen sich spartanisch ein paar weitere Menüpunkte: 1.) Benutzerverwaltung, 2.)Richtlinien für die gemeinsame Nutzung und 3.) Konto und Rechnungen.

Bei der Umwandlung in einen Business-Account muss man auch den Teamnamen angeben, der nun als gemeinsame Gruppe genommen wird. Unter der Benutzerverwaltung kann man nun Konten hinzufügen. Jeder Kollege muss also erstmal einen eigenen (kostenlosen) Todoist-Account anlegen. Ist dieser vorhanden, kann der Business-Admin die Mailadresse des Nutzers hinzufügen. Todoist schaut dann auf dem Server, ob es einen Account mit dieser Mailadresse findet und fügt diesen Account dann dem Team hinzu.

Somit ist die Teambildung klar. Jetzt gibt es auch schon einen neuen vordefinierten Aufgabenordner Namens "Teameingang". Alles, was dort abgelegt wird, ist von allen Team-Mitgliedern sichtbar. Der Ordner "Eingang" bleibt hingegen grundsätzlich der private Eingang eines jeden Team-Mitglieds, welcher für andere nie sichtbar ist.

Die Projekte, die man in seinem Account anlegt, bleiben auch erstmal alle privat. Es sei denn, man gibt sie für andere Teammitglieder frei. Das geht für einzelne (beliebige) wie auch für alle Teammitglieder. Alle so freigegebenen Projekte inkl. der darin enthaltenen Aufgaben können von allen gesehen und bearbeitet werden. Eine weitere Differenzierung gibt es nicht (z.B. einer nur Leserechte).

ACHTUNG: Unterprojekte werden nicht automatisch mit einbezogen, die müssen alle separat geteilt werden. Eigentlich ist das etwas unlogisch. Und noch etwas Unschönes: Die Hierarchie von Projekten geht beim Teilen verloren: Teammitglieder, die man so in seine Projekte mit einbindet, erhalten jedes freigegebene Projekt bei sich auf der Hauptebene und müssen es dann selber wieder in entsprechende Unterebenen schieben. Das ist für mein Empfinden etwas unschön gelöst. Aber egal, das bastelt man sich einmal zurecht und dann geht das schon in Ordnung.

Jede Aufgabe kann nun an ein Teammitglied delegiert werden. Das wird dann auch in der Aufgabe angezeigt, an wen sie delegiert wurde. Delegieren geht immer nur an eine Person, was in manchen Situationen nicht optimal ist. Aber das ist auch eine Philosophie-Frage. Was man an mehrere Leute delegiert, für das fühlt sich evtl. dann niemand verantwortlich. Da kann es gut sein, immer an einen Verantwortlichen zu delegieren, auch wenn mehrere daran arbeiten.

Notizen, die man sich zu Aufgaben macht, erhalten immer die Info, wer vom Team diese Notiz gemacht hat.

Zusätzlich gibts noch Benachrichtigungen z.B. per Mail, wenn ein Teammitglied eine neue Aufgabe anlegt, einen Kommentar schreibt etc. Die Benachrichtigungen lassen sich auch einstellen, wenn auch nicht sehr detailiert. Im Benachrichtigungsbereich der Weboberfläche sieht man übrigens auch die letzten Aktivitäten.

Vorsicht bei der Aufnahme von Personen zum Team: Das zieht immer eine Zahlung nach sich. Zumindest dann, wenn man kostenlose Accounts hinzufügt, die ja durch den Teambeitritt zu Premium-Accounts aufgewertet werden. Das muss so sein, damit die z.B. Kommentare zu Aufgaben lesen können. Ein Free-Account macht im Team keinen Sinn.

Im Aktivitätenprotokoll kann man nun auch auf ein Teammitglied filtern und schauen, welche Aktivitäten von diesem ausgeführt wurden.

Natürlich kann sich jedes Teammitglied in seinem Account beliebig viele Projekte anlegen, die nicht geteilt werden und damit für andere nicht sichtbar sind. Was auch geht: Jedes Teammitglied kann zu einem Admin aufgewertet werden. Dann kann auch dieses Mitglied auf die Business-Admin-Oberfläche zugreifen und hat entsprechende Rechte.

Damit erschöpft sich dann aber auch das Neue in Sachen Teamarbeit. Ich würde es als eine solide Basis bezeichen ohne Schnickschnack. Das scheint sowieso die Strategie von todoist zu sein, sehr sparsam mit Features zu sein, damit das Ding nie überfrachtet wirkt. Es gab schon so manche Applikation, die begraben werden musste, weil sie über die Jahre total überfrachtet wurde und damit kompliziert, schwer wartbar, langsam usw. Schlanke Systeme finde da sehr spannend.

Ein Feature, was im Moment wirklich noch fehlt: Es gibt keine Möglichkeit, alte Aufgaben wirklich 100% zu löschen. Theoretisch könnte man alle abgehakten Aufgaben zurückholen, die man seit Start des Kontos jemals eingegeben hat. Vom Datenschutz wäre es natürlich wünschenswert, alte Sachen, die man nicht mehr braucht, zu löschen. Doch bisher gibts dafür keine Chance lt. Nachfrage beim Anbieter. Einzige Möglichkeit wäre die Löschung des eigenen Kontos und eine Neuanlage.

Und noch was, was mir im Moment fehlt: Um Privat und Geschäftlich ordentlich zu trennen, bieten sich unterschiedliche todoist-Konten für beide Bereiche an. Auch dann, wenn man mehrere völlig getrennte Arbeitsbereiche hat. Leider ist es derzeit nicht möglich, zwischen mehreren Konten umzuschalten. Die App auf dem Smartphone kann es gar nicht und im Webbrowser müsste man sich abmelden und mit anderem Konto anmelden. Wer schnell auf unterschiedliche Konten Zugriff haben will, hat bisher keine Lösung.

Übrigens: Für Non-Profit-Unternehmen gibts 50% Ermäßigung auf die normalen Preise.

25.11.2017 :: Bedenkliche Cloud-Entwicklung

Seit 5 Jahren spürt man es sehr deutlich in allen Bereichen: Hersteller von Hard- und Software versuchen, all unsere Daten in die Cloud zu bringen. Viele technische Möglichkeiten, die wir heute nutzen, sind cloudbasiert. Und oft weiß der Nutzer wenig davon, was da unter der Haube wirklich passiert.

Das ist dann auch schon der erste Kritikpunkt: Hersteller haben gar kein Interesse, die Nutzer darüber aufzuklären, welche persönlichen Daten in einer Cloud - also auf irgendwelchen Servern - landen. Denn wenn hier ein Bewusstsein bei den Nutzern entstehen würde, würden wohl auch viele Bedenken gegen diese Technologie entstehen.

Cloud fängt übrigens schon bei ganz rudimentären Dingen an, z.B. dem eigenen E-Mail Konto. Damit man Mails am PC wie auch am Handy lesen kann, wird heute immer mehr das IMAP-Protokoll eingesetzt. Und dies bedeutet, dass die komplette Mailsammlung auf dem Server des Anbieters lagert.

Wo sensible Daten auf fremden Servern liegen, bekommt die Zugriffsabsicherung natürlich eine wesentlich größere Bedeutung. Die herkömmliche Form von Benutzername + Passwort ist da in vielen Fällen nicht mehr zeitgemäß. Vor allem deshalb, weil man sich mit diesen Nutzerdaten weltweit einloggen kann, sobald man Zugang zum Internet hat.

Was einerseits praktisch ist, wird zu einem großen Sicherheitsrisiko. Denn was geht, wird eben auch genutzt. Dann sitzt man vor irgendeinem Endgerät und loggt sich mal eben ein. Aber ist dieses Gerät überhaupt vertrauenswürdig? Wir entscheiden hier oft nach alten Mustern: Der PC meines Freundes muss doch sicher sein! Dem vertraue ich schließlich zu 100%. Leider ist das ein trügerischer Fehlschluss, weil nicht die Vertrauenswürdigkeit des Freundes gefragt ist, sondern die seines Endgerätes. Und hier können sich dutzende Viren und Trojaner tummeln. Wenn ein Trojaner erstmal die Logindaten abgegriffen hat, können Fremde zukünftig jederzeit meinen Zugang nutzen!

Einige Anbieter ziehen mit ihren Sicherheitsrichtlinien nach, z.B. Google. Hier wird man gewarnt, wenn neue Geräte auf den Account zugreifen wollen. Hier kann man auch einen Zwei-Faktor-Login nutzen, der die Sicherheit wesentlich erhöht. Allerdings macht es den Zugriff komplizierter und nerviger. Sehr oft stehen sich Sicherheit und Komfort widerstreitend gegenüber. Und all zu oft, wird Sicherheit für den Komfort geopfert.

Endgeräte merken sich gerne den Login, auch wieder aus Komfortgründen. Hat man sich einmal angemeldet, bleibt man auf dem Endgerät ständig eingeloggt. Verliert man sein Handy, können so Fremde Zugriff nehmen. Besonders dann, wenn man aus Bequemlichkeit erst gar keinen Sperrbildschirm auf dem Smartphone installiert hat. Aber selbst dann, wenn das der Fall ist: Wer kann heute schon überblicken, wie leicht oder schwer es ist, so manche Sicherung mit einfachsten Mitteln auszuhebeln? Wie viele Pseudosicherheitsmechanismen sind auf dem Markt, die uns nur Sicherheit vorgaukeln sollen, die aber keinerlei Sicherheit bringen.

Es ist auch gar nicht so einfach, sich vorzustellen, was so alles passieren kann, wenn sensible Daten in falsche Hände gelangen. Hier entsteht auch die Gefahr, dass aus der Kombination mehrerer eher ungefährlicher Infos, gefährliche neue Informationen entstehen können.

Es sind übrigens nicht nur die Daten, die wir selber erfassen. An solchen Daten ist man ja noch direkt mit seinem Bewusstsein dran und fängt vielleicht an, darüber nachzudenken. Es gibt auch viele automatisch generierte Daten über uns, die wir überhaupt nicht im Blick haben. So protokolliert z.B. Google jede Bewegung, die wir machen. Wir können uns also über die letzten Jahre genau anzeigen lassen, wo wir an welchem Datum zu welcher Uhrzeit waren. Aus solchen Daten lässt sich dann vieles ableiten, was für uns persönlich mal sehr unangenehm werden könnte, insofern es in falsche Hände gelangt.

Was tun? Persönlich vermeide ich Cloud-Lösungen, wo es geht. Und ich schalte die Datensammelwut aus, wo eben es geht. Dabei verzichte ich auf manchen Komfort und will mich auch gar nicht erst dran gewöhnen. Und wo es wirklich Cloud-Lösungen braucht, schaue ich mir genauer an, was da alles gespeichert wird und welche Bedrohungsszenarien es gibt. Schlussendlich muss man dann abwägen, ob es einem das wert ist. Wenn man sich dafür entschieden hat, lohnt es sich, ab und zu mal erneut zu checken, was man da alles für Daten in die Cloud packt und ob das alles noch gut zu verantworten ist.

Die Absicherung seines Zugangs im Auge zu behalten und neue Mechanismen hierfür zu nutzen, kann auch viel Sinn machen. Und gerne nehme ich auch etwas Geld in die Hand, wenn ich dafür hohe Sicherheit bei gutem Komfort erkaufen kann.

Grundsätzlich gilt auch, gute Lösungen auszuwählen. Billige Hardware hat oft eine grottenschlechte Absicherung. Und bei Software sollte man auf Hersteller setzen, die langfristig was mit Hand und Fuß produzieren. Billige Lösungen sind gerade bei Sicherheit oft schlechte Lösungen.

Ist Cloud nur eine Mode? Ich glaube nicht, die Cloud bringt einfach so viele Vorteile und Möglichkeiten, dass es wohl keinen Weg mehr zurück geben wird. Technik wird auch immer komplexer und die Cloud vereinfacht wieder viel. Denken wir nur an die Datensicherung, die heute viele nicht mehr selber hinbekommen. Cloudlösungen machen da vieles bequemer und kümmern sich um alles. Deshalb denke ich, dass in Zukunft fast alles in der Cloud angeboten wird. Ich denke aber auch, dass es genügend Nutzer geben wird, die gute Gründe haben, ihre Daten nicht einer Cloud anzuvertrauen. Insofern denke ich, wird es auch immer noch cloudfreie Lösungen geben. Aber die werden vermutlich teurer, umständlicher und weniger leistungsfähig sein. Die große Masse wird recht sicher Cloud nutzen.

Die Sicherheitsmechanismen werden sehr wahrscheinlich besser werden, weil die Hersteller sehr daran interessiert sind. Zumindest die Qualitätshersteller und großen Player. Denn sie wollen keine Skandale und keine öffentliche Diskussion, die Cloudlösungen generell in Frage stellen. Sie werden sich bemühen, es hinreichend sicher zu gestalten.

Den Nutzer vor Dummheiten zu bewahren, können sie allerdings auch nicht. Es braucht also unbedingt auch genügend Sicherheits-Kompetenz bei den Nutzern. Die Zeit, wo man Passwörter an den Monitor oder unter die Tastatur klebt, sollte vorbei sein.

20.11.2017 :: Bundesnetzagentur - wie Behörden so arbeiten

Das ist schon echt ein Schildbürgerstreich mit dieser Bundesnetzagentur. Im Dezember 2016 meldete ich, dass mich seit 2 Wochen mehrmals am Tag eine Nummer anruft. Wenn man dran geht, hört man niemanden gegenüber. Irgend so ein automatischer Dialer, der wohl nach geschalteten Rufnummern Ausschau hält.

Damals hatte ich so die Vorstellung, dass man da kurz eine Mittelung macht und 2 Tage später ist das Problem behoben. Doch die Bundesnetzagentur ist eine Behörde, wie sie im Buche steht. Zuerst einmal erhielt ich 4 Tage später eine lange Mail in einem schwer verständlichen Amtsdeutsch. Um meine Beschwerde bearbeiten zu können, müsse ich noch ein Mitteilungsblatt ausfüllen. Dabei hatte ich vorher schon zahlreiche Angaben im Internetformular gemacht. Aber Interneteingaben können die vermutlich noch nicht verarbeiten, weil man Internet nicht abheften kann. Es musste nochmal ein klassisches zweiseitges Formular sein, was man handschriftlich ausfüllt und per Post wegschickt. Ok, Fax wäre auch gegangen. An dem Punkt hat es mir gereicht und ich habs nicht gemacht.

Heute, also fast ein Jahr später bekomme ich doch tatsächlich eine Mail von der Bundesnetzagentur, dass sie den Fall ermittelt haben und die Nummer jetzt auch gesperrt wurde.

Interessant wäre jetzt noch, über wie viele Schreibtische dieser Vorfall gegangen ist, wie viele Stempel alle Formulare erhalten haben und wie dick die ganze Akte inzwischen geworden ist. Aber der Fall wurde ordentlich gelöst und abgeschlossen. Das ist doch schonmal was...

19.11.2017 :: Kleb- und Dichtstoff-Kartuschen Lagertipps

Ich hab mal ein paar Tipps zum Lagern von Kartuschen aufgeschrieben.

13.11.2017 :: Reine Amazon Waren...

Was mich bei Amazon nervt, ist diese Vermischung mit den Marketplace-Kram. Ich habe oft den Fall, dass ich ausschließlich Produkte kaufen will, die direkt von Amazon stammen. Nur wie filtere ich das? Angeblich soll es eine Option "Erweiterte Suche" geben, aber ich kann die nirgendwo finden. Grund vermutlich: Amazon will diese Filterung gar nicht. Die Beschreibung, die Amazon bereitstellt, funktioniert bei mir auch nicht. Zumindest nicht überall, in manchen Rubriken wird dieser Link, der sich oben links befinden sollte, einfach nicht angezeigt.

Über Foren hab ich jetzt den Einstiegslink für die erweitere Suche bekommen:

Und noch ein super Trick: Wenn man etwas gesucht hat und dann die Suchergebnisse aufgelistet sind, kann man in der URL-Zeile ein "&emi=A3JWKAKR8XB7XF" hinten anhängen und schon werden nur noch reine Amazon-Produkte angezeigt.

Was auch geht: Bei Google eingeben "Amazon erweiterte Suche" und schon bekommt man einen Link dahin.

09.11.2017 :: Bleistift-Vermessung

Ich schreibe in der letzten Zeit ganz gerne mit dem Stabilo Schwan 306 in 2B. Die machen einen recht dunklen Strich und haben ein schönes Schreibgefühl. Die sind auch recht preisgünstig und die dunkelrote Lackierung finde ich angenehm. Leider nutzen sie sich aber auch schnell ab. Viel schneller, als ich das von 2B Bleistiften anderer Hersteller gewohnt bin.

Da kam mir die Idee, Bleistifte unterschiedlicher Hersteller im Abrieb mal genauer zu vermessen. Wie müsste so eine Messeinrichtung aussehen? Ein Stift muss erstmal definiert angespitzt werden. Ok, dafür hab ich eine gute Spitzmaschine, die die Stifte recht präzise spitzt (Carl CC-2000). Der Stift wird jetzt genau in der Länge vermessen. Dann müsste der Stift mit einer definierten Kraft auf Papier gedrückt werden und dann müsste man eine bestimmte Wegstrecke zurücklegen. Zum Schluss misst man wieder die Länge des Stiftes. Aus der Differenz von Startwert und Endwert hat man dann den Abrieb in Millimeter.

Ach ja, natürlich muss auch das Papier eine definierte Qualität haben. Man glaubt gar nicht, welch starken Einfluss das Papier hat. Ein recht glattes Papier, wie z.B. bei den Oxford-Collegeblöcken, führt lange nicht zu so viel Abrieb, wie ein Standard-Kopierpapier.

Vielleicht baue ich mal so ein Vorrichtung, die alles genauer berücksichtigt. Jetzt animierte mich meine Neugier, mal einen ersten Test zu machen. Längenmessung hab ich mit Schieblehre gemacht. Und dann hab ich auf ein Standard-Kopierpapier 20 Striche in Richtung langer Seite A4 gemacht. Genaugenommen eine mäanderförmige Linie ohne abzusetzen hin und her. Ich hab das mit Hand gemacht in einer typischen Andruckkraft, die natürlich der größte Unsicherheitsfaktor ist. Ich kann nicht sagen, ob ich jedes mal gleich fest gedrückt habe. Aber die Ergebnisse sind doch recht stimmig. Den Stift habe ich möglichst genau senkrecht gehalten.

Hier die Ergebnisse:

BleistifttypHärteLängendifferenz
Dixon TiconderogaHB0,83 mm
Staedtler Lumograph 100HB0,80 mm
Staedtler WopexHB0,61 mm
Staedtler Lumograph 1002B1,60 mm
Stabilo Schwan 3062B1,88 mm

Die 20 Striche machen übrigens eine Länge von ungefähr 6 Metern. Interessant wäre in diesem Zusammenhang, wie viel Meter man eigentlich produziert, wenn man eine A4 Seite voll schreibt.

Staedtler HB und Ticonderoga HB schneiden ähnlich ab, was auch meinem Schreibgefühl entspricht. Beim Wopex ist bekannt, dass der wesentlich länger spitz bleibt, wachsiger übers Papier gleitet, aber auch weniger schwärzt. Die Mine ist hier extrudiert und kunststoffgebunden.

Zwischen Stabilo Schwan 306 2B und Staedtler 2B sieht man den deutlichen Unterschied. Und der ist auch noch größer, als die Zahlen wiedergeben, weil die Spitze ja immer breiter wird, je mehr sie abgeschrieben ist.

Interessant wäre jetzt, welchen Staedtler ich nehmen müsste, um ein ähnliches Ergebnis wie beim Stabilo zu bekommen. Leider hatte ich gerade keine passende Stummel da, die ich mit Schieblehre gut vermessen konnte. Ich vermute vom Schreibgefühl, dass ich bestimmt auf 4B kommen werde.

Spannend finde ich auch den Vergleich Faber Castell zu Staedtler in verschiedenen Härtegraden. Und auch der recht weich wirkende Tombo Mono 100 in HB wäre mal ein interessantes Untersuchungsobjekt.

Fortsetzung folgt bestimmt...

04.11.2017 :: Ersatzakkus fürs Handy

Das ist eine echte Herausfordung: Eine sinnvolle Produktauswahl, wenn man einen Ersatzakku für sein Smartphone braucht.

In den letzten 15 Jahren habe ich unzählige Akkus gekauft und konnte meine Erfahrungen in diesem Marktsegment machen.

Das Erste, was ich beim Kauf von Ersatzakkus lernen musste: Fast alle Original-Akkus, die auf Marktplätzen wie Ebay oder Amazon angeboten werden, erscheinen mir gefälscht. Ich hab unzählige Original-Akkus gekauft, die fast durchweg massive Qualitätsprobleme hatten. Sie waren nach einigen Wochen oder Monaten defekt, erwärmten sich stark beim Laden oder blähten sich beim Laden auf. Das alles habe ich mit den Original-Akkus nie erlebt, die mit neuen Handys geliefert wurden. In aller Regel sollte ein Original-Akku mindestens 2-3 Jahre bei täglicher Ladung halten.

Neben solchen Problemen kommt auch noch ein Sicherheitsrisiko hinzu: Lithiumzellen können Feuer fangen und damit extrem große Schäden anrichten.

Gibt es überhaupt eine Chance, Originalakkus zu kaufen, die wirklich die Qualitätskriterien erfüllen? Ich glaube, ein großer Teil unseres Handels ist durchseucht von gefälschter Ware. Die Behörden scheinen das Problem gefälschter Ware in diesem Bereich nicht mehr in den Griff zu bekommen und auch Hersteller scheinen sich nicht mehr darum zu bemühen, dieser Problematik zu begegnen. Die Verlockung ist auch groß, als Händler Billigstware zu kaufen und als Markenartikel zu verkaufen. Umgedreht haben ehrliche Händler wohl aufgehört, Originalware zu verkaufen, weil sie die höheren Preise am Markt nicht durchsetzen können.

Ich hoffe im Moment noch, dass die großen Fachgeschäfte für Consumer-Elektronik Originalware führen. Ich denke, die können sich Skandale einfach nicht leisten und sie sind auch in der Produkthaftung besser greifbar. Meine Erfahrung beim Kauf von Original-Akkus bei Mediamarkt ist z.B. bisher gut.

Eine andere Strategie ist, gar nicht erst nach Original-Akkus Ausschau zu halten, weil die ja sowieso oft gefälscht sind. Sich stattdessen nach einem renomierten Unternehmen umzusehen, was schon seit einigen Jahren hochwertige Akkus unter eigenem Label vermarktet. Diese Firmen haben einen Ruf zu verlieren, wollen ihr eigenes Label nicht ruinieren. Und die Gefahr, dass solche Labels gefälscht werden, erscheint mir derzeit noch recht gering. Außerdem kann man oft direkt bei diesen Firmen einkaufen, so dass sich keine Fälschungen über die Handelsketten einschleichen können.

Wenn man sich hier umschaut, findet man zwar oft Empfehlungen in Foren, Tests oder Rezensionen. Schaut man dann aber mal, wer hinter bestimmten Labels steht, dann sind es auch oft Einzelunternehmen, die es noch gar nicht so lange am Markt gibt. Wie lange die Homepage eines Unternehmens schon Online ist, kann man zumindest mit Werkzeugen wie http://www.archive.org mal prüfen. Im Impressum kann man sich schlau machen, wer dahinter steht. Manche Seiten haben auch noch eine "Über uns" Seite, die zumindest mal Hinweise geben könnte, wer dahinter steht. Das der Wahrheitsgehalt solcher Seiten nicht sonderlich hoch sein muss, sollte man bei der Beurteilung im Auge behalten.

Vorsichtig sollte man natürlich auch mit Testberichten sein, auch hier halte ich vieles für wenig seriös.

Hier durch Recherchen etwas mehr Sicherheit zu bekommen, ist schon eine echte Herausforderung an die eigene Medienkompetenz. Und schlussendlich gibts trotzdem keine harten Fakten, woran man sich orientieren kann.

Ich möchte hier deshalb auch keine Empfehlungen geben, nur mal ganz vorsichtig ein Recherche-Ergebnis mitteilen. Firmen, die ich mir mal näher ansehen werde:

Polarcell dürfte seit über 10 Jahren Akkus recht erfolgreich vermarkten. In den Anfangszeiten vor allem über Handelsplätze wie Ebay, in den letzen 3 Jahren auch über einen eigenen Webshop. Hinter Polarcell steht die Wannsee-Electronic GmbH.

Hinter Extremecells steht die Tradefox GmbH. Man liest in Foren öfter mal Empfehlungen und das Image, was sich die Firma gibt, ist ein hoher Qualitätsanspruch. Tradefox existiert allerdings erst seit 2016. Auf der eigenen Homepage kann man einiges über das Unternehmen und deren Ausrichtung lesen. Akkus lassen sich direkt im Onlineshop bestellen.

Anker ist eine Marke, die sich in den letzten Jahren vor allem bei Amazon weltweit einen Namen gemacht hat und bei vielen Produkten gute Rezensionen vorweisen kann. Natürlich muss man Amazon Rezensionen kritisch sein, da findet man generell viel Missbrauch. Zumindest würde man über Rezensionen aber erfahren, wenn Produkte schlecht oder gefährlich sind. Wobei auch hier wieder Konkurenten unterwegs sind, die absichtlich schlechte Bewertungen geben. Anker wurde 2011 in Kalifornien gegründet und bezeichnet sich selbst als Marktführer der mobilen Ladetechnik. Es existiert eine eigene Homepage, auf der man einiges zum Unternehmen erfahren kann. Persönlich habe ich mit Anker-Produkten bisher gute Erfahrungen gemacht.

Die Marke Goobay ist eine große Vertriebsmarke, die bei vielen Einzelhändlern im Verkauf ist. Sie ist auch bei renomierten Firmen wie Conrad-Elektronik zu finden. Hinter der Marke Goobay steht das mittelständische deutsche Unternehmen Wentronic, was schon seit 1992 existiert. Hier sehe ich die Gefahr eher gering, dass gefährliche Ware verkauft wird. Ganz im Gegenteil, ich vermute hier ein ordentliches Qualitätsmanagement. Goobay ist dabei keine Marke, die sich im Akkubereich in der Nutzergemeinde besonders hervorgetan hat, aber hier stimmen für mich die Basics für Produktsicherheit.

Bei großen Elektronikversendern wie Conrad, Völkner und Reichelt hätte ich auch das Gefühl, dass hier auf Mindest-Standards in Sachen Qualität und Produktsicherheit geachtet wird. Und es sind etablierte Unternehmen mit Sitz in Deutschland. Bei Amazon hingegen ist es sehr interessant, dass fast alle Akkuprodukte nicht direkt von Amazon verkauft werden, sondern von Drittanbietern, die in eigener Verantwortung handeln. Das öffnet Tor und Tür für Produkte, die den deutschen Anforderungen an Produktsicherheit und Qualität nicht genügen. Hier sollte man immer darauf achten, was unter "Verkauf durch ..." steht. Oft werden Produkte bei Amazon sogar direkt aus China verkauft und versendet und vielen Käufern fällt dies nicht auf, weil solche Infos nicht direkt ersichtlich sind. Hier rate ich dazu, wirklich genau hinzuschauen, wer der Verkäufer ist und welche Reputation der hat.

Was kostet ein Handyakku mit hinreichender Qualität? Die Preise für Qualitäts-Akkus scheinen sich so bei 8-15 Euro einzupendeln. Zumindest bei Wald- und Wiesen-Smartphones mit Neupreisen von 100-300 Euro. Konkret hatte ich für ein Samsung Mini S3 recherchiert.

23.10.2017 :: Braucht es teure Lattenroste?

Ich erinnere mich an ein Gespräch in einem Bettengeschäft. Ist bestimmt schon 20 Jahre her. Da hat mich der Verkäufer 30 Minuten zugelabert, wie wichtig ein guter Lattenrost ist. Ohne den würde die teuerste Matratze nicht ihre gute Wirkung entfalten können und es wäre rausgeworfenes Geld. Dann zeigte er mir alle möglichen Roste. Die tollsten technischen Konstruktionen mit zahlreichen Einstellmöglichkeiten, die ich wohl nie alle erkunden werden würde.

Trotzdem, ich ging skeptisch aus dem Geschäft. Meine Erfahrungen waren einfach andere. Ich hatte über Jahre in meiner Jugendzeit auf einer Matratze geschlafen, die auf dem Fußboden lag. Und das funktionierte sehr gut. Ich habe auch einen Onkel, der von schlimmen Rückenschmerzen geplagt war. Über die Jahre riet man ihm zu allem Möglichen, was Roste und Matratzen anging. Zu dieser Zeit war er zu der Überzeugung gekommen, dass eine eher harte Matratze auf einem starren Untergrund das Beste für ihn ist. Und das machte er nun schon über Jahre und es funktionierte.

Über die Jahre hatte ich dann auch eher einfache Lattenroste und das Thema verlor sich auch wieder.

Jetzt ist mir ein Video von Stiftung Warentest in die Hände gefallen, was ich mit Genugtuung sah. Dort wird tatsächlich behauptet, dass die meisten Lattenroste das Liegeverhalten auf einer Matratze eher verschlechtern und ein starrer Lattenrost die besten Ergebnisse bringt:

Irgendwie hab ich dieses Doppelkonzept technisch auch nie verstanden. Eine Matratze, die heute typischerweise über 15 cm dick ist, bietet doch alle Flexibilität um sich an den Körper anzupassen und gleichmäßig überall zu unterstützen. Da braucht es doch nicht noch einen flexiblen Untergrund, der sich zusätzlich anpasst. Zumal dieses Konzept nur gut aufgehen würde, wenn Matratze wie Rost optimal aufeinander abgestimmt wären. Man stelle sich mal vor, die Matratze hat eine etwas härtere Zone, die dann von einem weichen Rost zunichte gemacht wird.

Es gibt heute viele Dinge, wo uns die Industrie falsche Überzeugungen eingetrichtert hat, die wir inzwischen für selbstverständlich halten. Und das führt zu Produkten, die keiner braucht, aber wo wir denken, dass wir sie dringend für unser Wohlbefinden oder Glück benötigen. Oft kommt uns das auch gelegen, weil wir so die wahren (unbequemen) Dinge scheinbar nicht tun müssen. Wenn ein guter Lattenrost eine mühsame sportliche Betätigung ersetzen könnte, das wäre doch schon was. ;-)

Trotzdem muss man natürlich immer auch bei solchen Tests eine gewisse Skepsis haben. Weiß Stiftung Warentest endgültig und schlussendlich, welche optimalen Bedingungen einen guten Schlaf ausmachen? Und ist das auf jeden Menschen übertragbar? Ja ist es überhaupt richtig, dass eine optimale Unterstützung des Körpers an allen Stellen ideal ist? Oder kommen wir vielleicht irgendwann auch zu Erkenntnissen, dass es körperlich gut ist, wenn es mal drückt und zwackt und wir nicht zu bequem liegen? Könnte ja sein.

Hier wird immer auf der Basis von bestimmten Überzeugungen getestet, die an sich schon fehlerhaft sein können. Es würde mich z.B. nicht wundern, wenn über die nächsten 30 Jahre die Vorstellung, wie man sich optimal bettet, noch ein paar mal revidiert wird.

Eins sollten wir deshalb nie verlieren: Unsere eigene Intuition und die Beurteilung eigener Wahrnehmungen.

29.09.2017 :: Relais-Steckdosenschalter reparieren

Alle Funksteckdosen sind so aufgebaut, dass ein kleines Relais den Strom schaltet. Bei einigen Stromsparschaltern ist es ebenso, z.B. beim Brennenstuhl CSA1. Und auch Zeitschaltuhren schalten in der Regel mit einem elektromagnetischen Relais.

Schaut man sich die Produkt-Rezensionen bei Amazon an, entdeckt man sehr oft bei solchen Produkten eine Fehlfunktion nach kurzer Zeit: Die Relaiskontakte verkleben, so dass ein Ausschalten nicht mehr möglich ist.

Woran liegt das? Ein Relais hat genau wie ein Schalter 2 Kontakte, die miteinander verbunden werden, wenn man einschaltet. Allerdings sorgt hier ein Elektromagnet dafür, dass die Kontakte zusammen kommen. Hierzu sind die Kontakte federnd ausgelegt und der Elektromagnet drückt sie dann einfach zusammen. Damit die Relais klein und billig sein können, wird mit möglichst wenig Federdruck gearbeitet. Auch sind die eigentlichen Kontakt eher klein ausgelegt.

Wenn das Relais nun schließt, kann ein Funke entstehen. Dieser kann so energiereich sein, dass er die Kontakte ein klein wenig verschweißt. Die Rückholkraft der Kontaktfeder reicht nun nicht mehr aus, das Relais zu trennen, wenn der Magnet abschaltet.

Solche Funken entstehen vor allem durch hohe Stromflüsse im Einschaltmoment. Hier kann der Strom ein Vielfaches des normalen Stroms sein. Glühlampen zum Beispiel ziehen etwa kurz den zehnfachen Strom. Erst wenn der Glühfaden heiß ist, sinkt der Strom wieder. Auch Schaltnetzteile, wie sie heute fast in jedem elektronischen Gerät verwendet werden, können durch ihre Kondensatoren kurz hohe Ströme ziehen.

In den letzten Jahren sind mir bestimmt 10 solcher Relais-Schalter kaputt gegangen. Anfangs landeten die gleich im Müll, später hab ich sie aufgeschraubt und versucht, das Relais irgendwie zu retten oder zu ersetzen. Mittlerweile hab ich einen ganz einfachen Trick, der oft funktioniert:

Man schlägt das Teil, in dem das Relais sitzt, mehrfach kräftig gegen die Handinnenfläche. Damit sorgt man für ordentlich Beschleunigung, die Hand federt es aber etwas ab, so dass man die Elektronik nicht zerstört. Nach 3-4 Schlägen testet man nochmal, ob das Teil nun wieder funktioniert. Sehr oft klappt es...

09.09.2017 :: Das Ungewisse ist unbeliebt

Eigentlich ist doch im Leben und auf der Welt so vieles ungewiss. Wir wissen es schlicht nicht. Doch viele Menschen strengen sich tagtäglich an, mehr Gewissheit ins Ungewisse zu bringen. Damit wir ein kleines Stück mehr in die Zukunft blicken können, z.B. beim Wetterbericht. Oder an der Börse wäre es doch schön, wenn wir Kursentwicklungen ein klein wenig vorausahnen könnten. Und wann der Berliner Flughafen nun wirklich fertig wird - das wäre doch schön zu wissen.

Hier zeigen sich auch unsere Erwartungshaltungen. Ungewissheit wird oft nicht akzeptiert. Man stelle sich vor, beim Berliner Flughafen hätte man von Anfang an gesagt: "Wir wissen nicht, wann er fertig wird. Vielleicht in 5 Jahren, vielleicht in 10 Jahren. Schaun wir mal..." Das hätte keiner akzeptiert und die Empörung wäre groß gewesen. Gerade die Deutschen müssen doch alles ganz genau können und wissen.

Wenn jemand klar Ungewissheit äußerst, ist das schon etwas Besonderes. So besonders, dass ich mich noch an ein Radio-Interview mit Herbert Grönemeyer vor vielleicht 15 Jahren erinnere. Er wurde gefragt, wann denn das nächste Album erscheint. Er sagte, er wisse es nicht, es kommt dann, wenn es fertig ist. Super dachte ich, endlich mal jemand, der sich nicht dem gesellschaftlichen Druck unterwirft, dass alle immer wissen wollen, was gar nicht sagbar ist.

Diese große Erwartungshaltung, dass wir immer wissen müssen, wann etwas wie passiert, sorgt natürlich regelmäßig für falsche Aussagen. Und diese sorgen wieder für falsche Erwartungshaltungen und dann zwangsläufig auch zu Enttäuschung, Ärger und Frust.

Viele Menschen überschätzen sich auch maßlos. Sie glauben immer zu wissen, wann etwas wie passiert. Ihre Selbstüberschätzung nehmen sie aus ihrer selektiven Wahrnehmung. Haben sie mal recht, führt das zur Selbstbestärkung und es wächst eine falsche Selbstsicherheit, ein überhöhtes Ich. Haben sie unrecht, bemerken sie gar nicht ihre falschen Voraussagen. Damit entsteht das Gefühl, dass sie scheinbar immer recht haben und so halten sie Ungewissheit aus ihrem Leben.

Wenn ich einen Computer repariere, kann ich oft nicht voraussagen, wie lange es dauern wird. Und meist dauert es länger, als ich wollte. Weil eben auch so viel Unplanbares passiert. Eigentlich gibt es hier viele Probleme, die können sich sehr lange hinziehen, wollte man sie wirklich systematisch lösen. Aber weil diese Zeit nur selten zur Verfügung steht, kann man nur abbrechen und sich andere Strategien überlegen. Die Neuinstallation oder das zurücksetzen auf einen alten Stand ist bei Windows-Systemen z.B. sehr beliebt, weil man dieses System systematisch an vielen Stellen einfach nicht in den Griff bekommt. Da wabern in der Tiefe irgendwelche Probleme, die an der Oberfläche nur undefinierbar-verwaschen ankommen. Ja noch schlimmer, die Fehlermeldungen leiten einen nicht selten genau in die verkehrte Richtung, womit man dann wieder viel Zeit vergeudet.

Ich musste gerade geschäftlich eine Werbekarte in Druck geben, wo ich überhaupt noch nicht weiß, ob das was wird. Die eingescannte Vorlage war nicht gut, ob mein Scanner farblich gut kalibriert ist, weiß ich nicht und auf dem Bildschirm kann ich mich bei Farben auch null verlassen. Es ist ein Standard-Monitor ohne Farb-Kalibrierung. Ich bin kein Grafiker und mein Equipment nicht dafür geeignet. Solche Aufgaben mag ich äußerst ungern machen. Ich möchte lieber Aufgaben machen, wo es recht sicher gut ausgeht. Was mache ich, wenn die Karte schlecht von der Druckerei zurückkommt? Natürlich, ich ärgere mich. Und es ist mir peinlich anderen gegenüber. Aber wäre es nicht viel besser, ich könnte diese Ungewissheit des Ausganges mal annehmen? Als kleines Experiment. Wenn es gelingt, war es ein Erfolg mit wenig Aufwand. Wenn es misslingt, wirds halt nochmal gedruckt mit ein paar Korrekturen. Es geht auch nur um 40 Euro... Und könnten meine Kollegen es auch annehmen? Oder wären die dann von mir enttäuscht? Muss ich die Ungewissheit des Lebens verantworten? Oder darf ich nur noch tun, wo keine Ungewissheit droht?

Ich wünsch mir eine Welt, wo wir selbstverständlicher das Ungewisse willkommen heißen. Etwas runterkommen von diesen völlig überzogenen Vorstellungen, alles immer 100% wissen zu müssen, wie es werden wird. Da fällt mir ein: Die schönsten Fotos entstanden oft völlig unüberlegt und unvorbereitet aus dem Moment. Es waren nicht die Fotos, wo ich mich aufwändig darum bemüht hatte, dass ich wirklich alles richtig mache.

Wie kann man das Leben planen und gleichzeitig wissen, dass vieles ungewiss ist? Ich hab früher viel mehr und viel intensiver geplant. Ich las Bücher, wo einem suggeriert wurde, man müsse sein ganzes Leben durchplanen und wissen, wo man in 5 oder 10 Jahren stehen will. Und wie groß ist hier der Frust, wenn das alles nicht so wird, wie geplant? Wäre es nicht besser, zwar einen gewissen Plan im Kopf zu haben, aber auch jederzeit flexibel, das Beste aus dem machen zu können, was einem im Jetzt begegnet? Ich kenne Menschen, die laufen unbemerkt an einem schönen Sonnenuntergang vorbei, weil der nicht eingeplant war.

Das Ungewisse ist auch das Unfassbare. Etwas, was sich nicht begreifen oder beschreiben lässt, was aber doch da ist. Wenn das real da ist und man aber eine Welt nicht mag, die so ist, dann blendet man es aus. Aber vielleicht kann dieses Unsagbare, was spürbar wäre, uns so viel mitteilen. Vielleicht ist dort Erkenntnis und Wahrheit zu finden. Auch hier wäre eine Offenheit für das Ungewisse hilfreich.

Resilienz ist in den letzten Jahren ein großes Thema geworden, wo auch viel geforscht wird. Die Fähigkeit, trotz widriger Umstände gut durchs Leben zu kommen. Zahlreiche Buchtitel sind am Markt und stehen auf Bestseller-Listen. Ich unterhielt mich letztens mit einer Frau, die sich tiefer mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Auch hier geht es viel darum, die Ungewissheit im Leben als Herausforderung anzunehmen. Nicht an ihr zu verzweifeln und auch nicht daran zu verzweifeln, dass ein geplantes Leben sich nun nicht wie geplant fortführen lässt. Das erscheint mir eine wirklich große Herausforderung im Leben. Und doch kann die neue Orientierung vielleicht zu einem viel spannenderen Leben führen, als das, was geplant war.

Dazu fällt mir eine schöne Resilienz-Geschichte ein, die mich seit vielen Jahren begleitet und die ihr hier nachlesen könnt:

04.08.2017 :: Wohnraumgifte

Spätestens dann, wenn irgendwelche Gesundheitsprobleme auftauchen, geht die Blickrichtung auch mal auf Wohnraumgifte. Etwas, was täglich in der eigenen Wohnumgebung ausdünstet, kann über die Zeit hinweg eine Wirkung auf unsere Gesundheit haben.

Wir achten seit einigen Jahren stärker darauf, uns erst gar keine Wohnraumgifte ins Haus zu holen. Aber das ist gar nicht so einfach. Der Kauf neuer Sachen wird damit teilweise schon ganz schön schwierig. Einen großen Teil des Warenangebotes kann man dabei gleich abhaken. Und oft sind es Dinge, die einem besonders gut gefallen. Hier ist man dann oft mit diesen widerstreitenden Gefühlen beschäftigt.

Hier mal ein paar Anregungen, auf was man so achten sollte:

  • Alles, was großflächig ins Haus eingebracht wird, sollte besonders gut ausgewählt werden. Je größer die Fläche, um so mehr Schadstoffe könne ausdünsten. Das gilt also besonders für Wände, Decken und Fußböden.
  • Die meisten Dispersionswandfarben sind nach Trocknung unproblematisch. Während der Verarbeitung aber ist man mit Konservierungsmitteln belastet, auf die man allergische Reaktionen entwickeln kann. Hat man sich einmal so eine Allergie eingefangen, reagiert man auf kleinste Mengen.
  • Bei Lacken und Lasuren im Innenbereich keine Produkte verwenden, die ausschließlich für den Außenbereich gedacht sind. Die enthalten oft Biozide, die permanent ausdünsten. Es ist derzeit noch Stand der Technik, dass Innenseiten von Holzfenstern und Türen noch mit biozidhaltigen Lasuren beschichtet werden, die eigentlich nur für außen gedacht sind. Nach dem Motto: "Das ist ja nur eine kleine Fläche." Folgt man dem Minimierungsprinzip, ist das eine völlig unsinnige Belastung der Raumluft.
  • Bei allen Anschaffungen lohnt sich ein Blick auf Ökotest. Auch ein Blick auf http://www.codecheck.info kann sich lohnen, wenn es um Kosmetik, Reiniger oder andere Haushaltsartikel geht.
  • Möbel aus Billiglohnländern halte ich generell für kritisch. Dort gibts kaum Vorschriften, die Schadstoffe in Produkten vermeiden. Auch Kontrollen fehlen auf allen Ebenen. Lediglich dann, wenn große Ketten die in Deutschland vermarkten, die regelmäßig von Stiftung Warentest oder Ökotest überwacht werden, sinkt das Risiko. Hier wird das Unternehmen regelmäßig eigene Schadstofftests machen. Aber auch diese Unternehmen profitieren schlussendlich von zweifelhaften Produktionsbedingungen, wo sich nie jeder sicher sein kann, ob das Altölfass nicht mal eben als Lagerstätte eines Holzöls verwendet, was man später auf seinem Möbel hat. An Kontrollen und Standards Vorort fehlt es in der Regel.
  • Teppiche nur von Herstellern, die explizit auf Schadstoffe prüfen und einen Ruf zu verlieren haben. Hier würde ich auch keine Billigware kaufen.
  • Laminat scheint sich in Sachen Schadstoffausdünstungen recht positiv entwickelt zu haben. Aber auch hier würde ich kein Billiglaminat zweifelhafter Herkunft kaufen.
  • Wasserbasierte Lacke für Parkett, Fenster und Türen von Markenherstellern dürften mittlerweile in der Regel relativ unkritisch sein. Bedenken sollte man hier, dass auch wasserbasierte Lacke Lösemittel enthalten (5-10%). Meist welche, die längere Zeit ausdünsten. Die ersten 6-12 Monate wird man also noch eine merkliche Belastung haben. Generell ist die Umstellung auf wasserbasierte Lacksysteme günstig zu bewerten, was die Schadstoffbelastung angeht. Viele Produkte schneiden auch bei Ökotest mittlerweile recht gut ab. Es gibt hier aber auch kritische Produkte. Hauptproblem sind die nötigen Konservierungsstoffe die man braucht, damit diese Lacke in der Dose nicht schimmeln können.
  • Ausreichend lüften ist das Mittel, um ausdünstende Schadstoffe regelmäßig aus der Wohnung zu befördern und damit die Innenraumbelastung stark zu senken.
  • Alle Weichkunststoffe sollte man kritisch betrachten, also z.B. Kunstleder, Uhrenarmbänder, Kugelschreiber oder Werkzeuge mit eingarbeiteten weichen Kunststoffen, Spielzeuge aus Weichkunststoff, Gymnastikmatten. Nicht alle Weichkunststoffe enthalten belastende Weichmacher (z.B. Pthalate). Aber dem Laien ist es kaum möglich, unterscheiden zu können. Mitunter gibt es Alternativen: Braucht ein Schraubendrehergriff wirklich diesen Weichkunststoff? Muss die neue Zahnbürste wirklich einen weichen Griff haben? Statt Plastikarmbänder für Uhren gibts auch welche aus Silikon, was als unbedenklich gilt. Leder wäre hier auch kritisch, bliebe nur noch Metall als zweite gute Alternative. Weichkunststoffe bei Alltagsgegenständen haben noch weitere Nachteile: Sie schmudeln schnell an oder werden nach wenigen Jahren weich und klebrig. Dann muss man sie entsorgen, was auch wieder Umweltbelastung ist.
  • Füllmaterialien von Kissen und Sitzsäcken: Gerne wird auf Styroporkügelchen zurückgegriffen. Eigentlich ist geschäumtes Polystyrol unkritisch. Allerdings wird hier auch gerne mal auf recyceltes Baustyropor zurückgegriffen. Und das enthält Flammschutzmittel, die ausdünsten.
  • Mineralöle in Lebensmitteln: Ein Thema, was in den letzten Jahren stärker im Fokus steht. Druckfarben für Papier enthalten Mineralölbestandteile, die recht schädlich für den Organismus sind. Diese dünsten aus Umverpackungen aus und gehen ins Produkt über. Ökotest hat hier bei vielen Lebensmitteln problematische Mengen gefunden.
  • Kosmetik: Hier verfolge ich die Strategie, durch gute Recherche z.B. auf codecheck.info Produkte zu finden, die wenig belastend und die längerfristig verfügbar sind. Und dann bleibe ich längere Zeit bei dieser Auswahl an Produkten.
  • Reiniger: Auch bei Haushaltsreinigern und Waschmitteln kann man sich einmal sinnvolle Produkte heraussuchen und dann beständig dabei bleiben. Hier gibt es auch Hersteller, die bewusst auf Ökologie und Schadstoffminimierung achten. Bei Reinigern lohnt sich auch ein Blick auf Profiprodukte.
  • Kunststoffe: Mitunter findet man Angaben der verwendeten Kunststoffe als Stempel. So als grobe Orientierung: PE, PE-HD, PP, PET, ABS, Polystyrol ist unkritisch. PVC hart dünstet auch keine Schadstoffe aus, ist allerding umweltbelastend in der Herstellung und Entsorgung. Weich-PVC ist kritisch, weil Weichmacher ausdünsten. Auch Polycarbonate können Weichmacher freisetzen, sollte man im Kontakt mit Lebensmitteln vermeiden.
  • Silikone: Sind gummiähnliche Elastomere. Aus Silikonen sollten sich keine problematischen Stoffe lösen. Weil sie auch hohe Temperaturen aushalten, gibts inzwischen auch Backformen oder andere Küchenutensilien daraus. Persönlich bin ich noch etwas skeptisch, wenn hohe Temperaturen auf Silikone einwirken. Ich habe bisher aber keine negativen Infos dazu gefunden. Unterscheiden muss man hier aber unbedingt Silikon-Dichtmassen. Diesem werden oft Biozide zugemischt, die später ausdünsten oder sich auswaschen. Hier würde ich auf biozidfreie Produkte (Silikon mit Zulassung Kontakt Lebensmittel) achten. Zwar ist hier die Gefahr von Schimmelbildung größer, aber gegen Schimmel hilft vor allem eine saubere Ausführung der Fuge und eine Vermeidung von länger stehendem Wasser auf der Fuge. Silikonspray ist wieder was ganz anderes - es ist ein recht universell verwendbares Öl. Silikonöle würde ich vollständig aus dem Haushalt verbannen. Problem: Silikonöl wird nicht durch natürliche Prozesse in der Umwelt und im eigenen Körper abgebaut. So kann es auch im Körper durch eingeatmeten Sprühnebel Schaden anrichten. (Alternative z.B. Ballistol). Ich würde auch alle Produkte meiden, die Silikonöle enthalten.
  • Im Schlafbereich besonders auf Schadstoffreduzierung achten. Hier verbringt man immerhin typisch 1/3 seiner Lebenszeit. So sorgt man auch dafür, dass der Körper sich erholen kann.
  • Die Nase kann helfen, Problemstoffe wahrzunehmen. Viele achten mittlerweile darauf, sich nichts in die Wohnung zu stellen, was stinkt. Ich denke, grundsätzlich ist das eine gute Idee. Allerdings sollte man sich auch der Tatsache bewusst sein, dass es zahlreiche schädliche Stoffe gibt, die geruchlos sind. Geruchlos heißt also keineswegs schadstoffarm oder gar schadstofffrei. Umgedreht gibt es unangenehme Gerüche natürlichen Ursprungs, die völlig unproblematisch sind. Holzöle zum Beispiel riechen längere Zeit durch das enthaltene Leinöl.
  • Schimmel ist eine natürliche Schadstoffquelle, die man sehr ernst nehmen sollte. Schimmel ist in der Regel gut über die Nase zu erkennen. Hier sollte man sofort Gegenmaßnahmen ergreifen. Aber auch hier wieder darauf achten, sich keine kritischen Schadstoffe zur Bekämpfung ins Haus zu holen. Es gibt z.B. Schimmelfarbe, die permanent Biozide ausdünstet. Eine Abtötung von Schimmel geht recht unkritisch mit Spiritus. Je nach Situation halte ich auch den Einsatz von chlorhaltigen Produkten noch für sinnvoll (z.B. Danklorix). Natürlich gut lüften. Es geht vor allem darum, keine langfristige Belastung in die Wohnung zu bekommen. Gegen Schimmel gibt es stark alkalische Farben, die auf natürliche Weise die Schimmelgefahr senken (Silikat-Innenfarben).
  • Luftbefeuchter: Auch hier die Schimmel- und Verkeimungsgefahr im Auge behalten. Regelmäßiges säubern ist wichtig.
  • Duftöle und Duftkerzen - da wäre ich auch sehr vorsichtig. Der Markt wird hier kaum kontrolliert, so dass man hier auch viele Schadstoffe inhalieren kann. Überhaupt sind fast alle Duftstoffe in Kosmetik und Reinigern als kritisch einzustufen. Wo es geht, sollte man drauf verzichten. Wer Duftöle einsetzt, sollte zumindest auf gute Qualität achten.

02.08.2017 :: Kupplungsschaden kann teuer werden

Bei einem Kupplungsschaden am Auto kann es teuer werden. Hier muss oft der ganze Motor ausgebaut werden. Das kann 1500-2500 Euro kosten. Dabei muss man auch an weitere Folgekosten denken: Einen kompletten Motor aus- und wieder einzubauen, da können viele Fehler passieren, womit dann weitere Probleme auftauchen. Viele Fehler, die ich bei Autos erlebt habe, entstanden dadurch, dass an den Stellen schonmal rumgebastelt wurde und irgendwas falsch zusammengebaut war.

Eigentlich sind Kupplungen so ausgelegt, dass sie 300.000 Km und länger halten können. Wie kommt es dann, dass die schon viel früher kaputt gehen? Ich kenne Fälle, da war die Kupplung schon nach 60.000 Km defekt.

Manchmal liegt es einfach an schlechten Angewohnheiten. Eine dieser Angewohnheiten ist, an der Ampel nicht den Gang rauszunehmen, sondern die ganze Zeit auf der Kupplung zu stehen. Diese Angewohnheit ist gar nicht so selten. Hat mitunter etwas damit zu tun, dass Anfangs eine Sorge war, man könne den Gang nicht schnell genug reinbekommen, wenn es grün wird. Beim Auskuppeln wird aber das Ausrücklager stärker beansprucht. Gerade wer viel Stadtverkehr fährt, verlängert die Lebensdauer des Ausrücklagers enorm, wenn man sich hier umgewöhnt. Kurz kuppeln, Gang raus, Kupplung loslassen.

Eine andere Angewohnheit ist, den Kupplungsfuß leicht auf der Kupplung stehen zu lassen, so dass dieser ständig schon etwas auf die Kupplung drückt. Auch das belastet das Ausrücklager oder kann sogar dazu führen, dass die Kupplung durchrutscht. Damit verschleißen die Kupplungsbacken.

Eine dritte schlechte Angewohnheit ist, beim Anfahren zu lange auf der Kupplung zu stehen und so längere Zeit mit schleifender Kupplung zu fahren. Und dabei den Motor dann auch noch hoch zu touren. Man sollte hier mit eher niedriger Drehzahl anfahren, die Kupplung so schnell es geht loslassen, ohne das der Motor ruckelt. Und dann auch schnell in den zweiten Gang hochschalten.

Nicht jeder Kupplungschaden liegt aber an ungünstigen Fahrgewohnheiten. Mitunter ist es einfach ein Materialfehler oder ein Fehler in der Fertigung. Hier lohnt sich eine Internetrecherche, ob ein bestimmtes Auto eines bestimmten Baujahres öfter betroffen ist. Ich hab z.B. einen Wagen, bei dem rupfende Kupplungen bereits nach 20.000 Km typisch sind. Und ja, meine rupft auch, aber ich hab mich dran gewöhnt.

30.07.2017 :: Smoothie Standmixer

Wir suchten einen kleinen Standmixer für Smoothies. Wir hatten vor Jahren schonmal einen großen Standmixer gekauft und hier Lehrgeld bezahlt.

Ich dachte damals noch, dass Markenhersteller ausgereifte Technik verkaufen. Aber diese Zeit ist vorbei. Es scheint mir so, dass früher Küchenmaschinenhersteller ein Produkt über viele Jahre immer reifer werden ließen und man so von einem gut durchdachten Gerät ausgehen konnte. Wer z.B. schon seit 50 Jahren Standmixer herstellt, der sollte ein wirklich ausgeklügeltes System haben.

Heute ist es anders. Die Hersteller scheinen ihr Know-How nicht mehr fortzuführen, wenn sie überhaupt noch eigenes Know-How haben. Stattdessen gibts alle paar Jahre ein neues Modell, bei dem wieder alles Know-How verloren geht. Vielleicht liegt es daran, dass diese Dinger nur noch irgendwelche Firmen in China entwerfen, die auch ständig wechseln. Man kauft dort, wo man den besten Deal bekommt. Nur so kann ich mir die unausgereiften Geräte erklären, bei denen die selben Fehler immer wieder gemacht werden.

Kurzum, unser alter Standmixer war nur sehr mühsam zu reinigen und ab und zu war er undicht. Wir fanden keinen eindeutigen Grund für diese Undichtigkeit. Aber die ganze Konstruktion war auch wenig vertrauenserweckend.

Also haben wir diesmal im Geschäft genauer hingeschaut. Das Wichtigste ist das aufschraubbare Messerwerk. Ist das schnell und einfach zu säubern? Oder hat es viele verwinkelte Ecken, wo sich Rückstände festsetzen? Interessanterweise sind diese Messerwerke bei vielen Hestellern fast identisch. Leider identisch schlecht, weil zahlreiche kleine Ausbrüche, wo sich Reste ansammeln können, die man nur schlecht mit Bürste wegbekommt. Weiterhin fast alle in einer Art Deckelform, wo die Dichtung recht tief sitzt und man so schlecht herankommt.

Interessant hier: Auch ein Gerät, was mit Stiftung Warentest gut beworben wurde, hatte diese ungünstige technische Ausführung.

Ein Standmixer im Geschäft machte eine löbliche Ausnahme. Der Bosch MMBM401W. Bei Amazon gibts ein schönes Bild, wie das Messerwerk hier designt ist: Schön offen, so dass sich alles schnell reinigen lässt. Die Dichtung lässt sich herausnehmen, es reicht aber in der Regel, sie seitlich etwas hochzuklappen, um auch unter der Dichtung säubern zu können.

Der erste Praxistest endete erstmal in einer Enttäuschung: Nichts geht. Gerät defekt? Ich war schon kurz davor, es wieder einzupacken und zu reklamieren. Dann schaute ich mir das alles nochmal genau an. Irgendwo muss es ja einen Schalter geben, der ein Einschalten verhindert, wenn der Behälter nicht richtig eingerastet ist. Ich war auf der richtigen Spur. Nach etwas Herumspielen bemerkte ich, dass ich zwar bis zum ersten Rastgefühl den Behälter hineindrehte, aber das reichte nicht. Es brauchte noch mehr Kraft und dann klackte es ein zweites Mal. Erst dann war der Behälter wirklich soweit drin, dass der Sicherheitsschalter entriegelte und den Stromfluss freigab. Dann funktionierte es auch. In meinen Augen schlecht designt, möchte nicht wissen, wie viele Geräte so sinnlos zurückgegeben werden. Wenn man es aber weiß, ist es kein Problem mehr. Das Problem scheint nach ein paar Nutzungen auch weniger zu werden. Vielleicht nur ein Grat, der sich mit der Zeit wegschleift. Wer aber wenig Kraft in den Händen hat, dem würde ich von dem Gerät abraten.

Woran man sich gewöhnen muss: Das Messerwerk wird vom Bajonettverschluss genau anders herum eingedreht, wie man es normal erwartet. Es hat sozusagen "Linksgewinde". Aber sehr schön, dass es nur ein Bajonettverschluss ist und kein echtes Gewinde, wie bei vielen anderen Geräten. So hat man es mit einer kleinen Drehung schon fest.

Schön auch, dass ein zweiter Behälter dabei ist. Das vereinfacht einige Anwendungs-Szenarien. Zumal die Behälter auch einen Deckel haben, womit man sie gleich als Vorratsbehälter in den Kühlschrank stellen kann. Ein großer Vorteil gegenüber einem großen Standmixer. Die Deckel haben wir übrigens noch nicht genutzt, die erscheinen mir etwas aufwändig konstruiert, mit zu vielen Einzelteilen. Da ist die Reinigung auch wieder umständlich. Brauchen wir nicht, stattdessen wird im Kühlschrank einfach irgendein anderer Deckel draufgelegt. Bei Smoothies lohnt es sich sowieso, die sofort zu trinken.

Ansonsten gibts nichts Spektakuläres mehr zu berichten. Das Teil mixt gut, wie erwartet. Laut sind Standmixer immer, aber es ist erträglich. Stufe 1 ist auch deutlich leiser. Wie langlebig das Gerät sein wird, bleibt abzuwarten.

Es gibt von Bosch übrigens noch weitere kleine Standmixer bzw. Smoothie-Maker, mit anderem Design, z.B. in Edelstahl. Alle mir bekannten Geräte nutzen das selbe System beim Messerwerk.

09.07.2017 :: LED-Beleuchtung - Licht und Schatten

In den letzten Monaten spüre ich nochmal einen deutlichen Technologie-Schub bei LED-Beleuchtung. Man kann immer günstiger produzieren. Mittlerweile kann ich ein 60x60cm LED-Panel mit 45 Watt in brauchbarer Qualität ab 29 Euro kaufen. Und LED-Leuchtmittel gibts beim Discounter teilweise auch schon für unter 2 Euro. Vor 2 Jahren waren die Preise noch teilweise Faktor 5-10 höher.

Auch die möglichen Lichtleistungen steigen. So gibts jetzt schon Baustrahler mit 100 Watt zu erschwinglichen Preisen. Das entspricht von der Lichtleistung ungefähr dem typischen 500Watt Halogenstrahler.

Auch in den Leuchtenabteilungen der Bau- und Fachmärkte hat sich die LED-Technologie soweit durchgesetzt, dass es kaum noch Leuchten mit herkömmlichen Leuchtmitteln gibt.

Doch die neue Technologie bringt auch viele neue Themen auf den Tisch, die überlegt werden müssen und die evtl. zu Problemen führen. Hier mal ein paar Dinge, die mir so aufgefallen sind und die euch bei der Planung helfen können:

  • LED-Panels, die man unter die Decke schraubt, oder abhängt, strahlen typisch 110 Grad nach unten ab. Das sorgt für schattige Bereiche an der Decken und der oberen Zimmerwand. Auch bodennahe Bereiche oder Arbeitsflächen, die nicht im 110 Grad Bereich sind, sind schattig. Das sorgt mitunter für eine unnatürliche Lichtwirkung im Raum. Abhilfe: zusätzliche indirekte Beleuchtung, was auch sehr gut mit LED-Panels geht.
  • Viele LED-Leuchtmittel in Glühlampenform haben LEDs, die nicht in alle Richtungen abstrahlen. Viele strahlen nur in Richtung Lampenkopf. Das macht sich besonders bei Leuchten negativ bemerkbar, wo die Lampe liegend eingebaut wird. Es gibt zahlreiche ältere Decken- und Wandleuchten, wo dies der Fall ist. Hier ist dann der gesamte Bereich hinter der Lampe abgeschattet. Eine bessere Lichtverteilung haben sogenannte Filament-LED-Lampen.
  • LED-Panels und viele Leuchten enthalten heutzutage fest installierte LEDs. Also keine Leuchtmittel, die man wechseln kann. Wenn alles gut geht, wäre das auch vielfach vertretbar. Dann würde eine Leuchte 10-15 Jahre halten. Das Problem beginnt, wenn die Qualität nicht stimmt und Teile der Leuchte bereits nach kurzer Zeit kaputt gehen - typischerweise kurz nach Ablauf der Gewährleistung. Eine Reparatur ist von einem Laien nicht durchführbar. Damit hat man einen finanziellen Schaden und belastet die Umwelt.
  • Für Baugrößen vieler LED-Panels und Leuchten gibt es keinen Standard. Das ist gerade bei Einbauleuchten ein Problem. Gehen diese mit der Zeit kaputt, kann kein Ersatz beschafft werden, der in die Einbauöffnung passt. Oder die Ersatzbeschaffung gestaltet sich sehr schwer und muss teuer bezahlt werden.
  • Bei Ausfällen von Leuchten mit fest eingebauten Leuchtmitteln steht man erstmal im Dunkeln. Und das so lange, bis Ersatz beschafft und von einem Fachkundigen eingebaut wird. Hier kann keiner mehr mal eben so eine Glühlampe wechseln. Ein Leuchtenwechsel kann sich auch teuer gestalten, wenn Fachpersonal beauftragt werden muss, die oft auch gleich besonders teure Ersatzleuchten mitbringen.
  • Nervig können Teilausfälle sein, wo einige Leuchtdioden blinkend ein- und ausschalten oder immer mal wieder aufblitzen. Viele LED-Lampen enthalten ja zahlreiche LEDs, die einzeln in undefinierte Zustände übergehen können.
  • Die Auswahl der Lichtfarbe ist nicht trivial. Zwar geben Hersteller die Farbtemperatur in Kelvin an, aber die unterscheidet sich mitunter erheblich von Hersteller zu Hersteller. Es gibt auch sehr unnatürlich wirkende LED-Leuchtmittel. Unschön auch, wenn man von Raum zu Raum sehr unterschiedliche Lichtfarben hat. Interessanter Effekt: Das menschliche Auge scheint sich recht schnell an die Lichtfarbe zu gewöhnen. Empfindet man es am Anfang als völlig unnatürlich, nimmt man es nach 14 Tagen schon nicht mehr wahr.
  • In Bereichen, wo gearbeitet wird, erscheinen mir neutralweise Farbtemperaturen von 4000-4500 K am Sinnvollsten. Wenn man es gemütlich haben will, erscheinen mir warmweiße Farbtemperaturen von 2500-3000 Grad sinnvoll.
  • LED-Leuchtmittel lassen sich grundsätzlich gut dimmen und man spart dann nochmals viel Energie ein. Ob die Leuchten sich wirklich dimmen lassen, muss man vorher in Erfahrung bringen. Wichtig: Gedimmte LEDs verändern ihre Farbtemperatur nicht! Wo das gedimmte Licht früher also schön gelblich wurde, hat man heute ein genauso weißes Licht, nur eben dunkler. Gemütlich wird es dadurch dann nicht unbedingt.
  • Es gibt (auf dem breiten Consumermarkt) keine standardisierten Konzepte für Dimmung und Farbwechsel. Manche Leuchten lassen sich mit Standard-Dimmern, wie sie schon seit Urzeiten gebaut werden, dimmen. Viele Leuchten haben hierzu aber eine extra Fernbedienung. Es kann sehr unpraktisch werden, wenn man so zahlreiche Fernbedienungen rumliegen hat. Und was geht natürlich zu erst kaputt? Die Fernbedienung. Und gibts nach 2 Jahren dann Ersatz im Baumarkt? Natürlich nicht. also wird die ganze Leuchte unbrauchbar. Im Profibereich gibt es DALI (Digital Addressable Lighting Interface) als einheitliche Schnittstelle für die Lichtsteuerung. Mittlerweile ist diese Technologie auch im privaten Bereich preislich interessant, insofern man Neuplanungen macht, wo auch zusätzliche Leitungen verlegt werden können.
  • Es gibt LED-Leuchtmittel, die bei 50 Hz bzw. 100 Hz flimmern (Netzflimmern). Auch wenn einem das bei direkter Betrachtung nicht auffällt, so stört es z.B., wenn man seinen Kopf schnell bewegt. Oder auch Gegenstände, die schnell bewegt werden. Bei empfindlichen Personen kann das Flimmern auch zu Kopfschmerzen oder anderen Irritationen führen. Markenprodukte sollten diese Problematik nicht haben. Ein simpler Test: Man warte, bis es draußen dunkel ist. Dann schalte man nur die zu testende Lampe ein. Nun nimmt man einen Bleistift und bewegt ihn schnell hin und her. Sieht man ihn in der Bewegung mehrfach, flimmert die Lampe. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, kann man als Gegentest mal eine Lampe nehmen, wo man sicher ist, dass die nicht flimmert. Oder eine Kerze.
  • Auf dem deutschen Markt landen sehr viele Leuchten und Leuchtmittel, die direkt aus China oder Hongkong kommen. Zum Beispiel über Marktplätze wie Amazon oder Ebay. Hier existiert kaum eine Überwachung, ob diese Leuchten überhaupt in Deutschland zulässig sind und verkauft werden dürfen. Mitunter wandern so Leuchten auf den Markt, die gefährlich sind (Brandgefahr, Gefahr von elektrischem Schlag). Ich würde hier empfehlen, keine China-Direktimporte zu kaufen, sondern nur von deutschen/europäischen Händlern entsprechender Größe und Reputation.
  • Die gute Wärmeabfuhr ist bei LED-Leuchten wichtig. Bei Leuchtmitteln in Glühlampenform ist es sowieso schon schwierig für die Hersteller, bauformbedingt die Wärme gut abzuführen. Ungünstige Leuchten können dazu führen, dass der Wärmeaustausch zum Raum hin ungünstig ist. Wärme und Lebensdauer stehen in einem direkten Zusammenhang. Nicht nur bei den Leuchtdioden, sondern auch bei einigen Bauteilen der Elektronik, die jedes Leuchtmittel bzw. jede Leuchte benötigt.
  • Helligkeit und Lichtfarbe wird oft verwechselt. Es entsteht der Eindruck, dass ein besonders weißes Licht auch hell ist, weil wir das so gewohnt sind. Hier darf man sich nicht irritieren lassen. Die Helligkeit kann man leider nur schwer mit den Augen abschätzen. Zu wenig Licht strengt aber das Auge an und man sieht auch nicht so viel, was einem bei filigranen Arbeiten auffällt. Ich habe vielfach Situationen erlebt, wo gerade mal 30-70 Lux im Arbeitsbereich ankamen, obwohl dort Werte von 500-2000 Lux für ergonomische Arbeit gefordert sind. Preiswerte Luxmeter gibts ab 25 Euro und sind für die Lichtplanung ganz wichtig.
  • Die Blendwirkung von Leuchtmitteln sollte beachtet werden. Hierfür ist interessant, wie verteilt das Licht aus einer Leuchte austritt. Hat man eine Einzel-LED von vielleicht 15mm Durchmesser, die 50 Watt hat, konzentriert sich die komplette Lichtleistung auf diesen Punkt. Schaut man rein, wird das als extrem blendend empfunden. Hat man hingen ein Panel von 60x60cm Größe, wo das Licht gleichmäßig auf die komplette Größe verteilt ist, werden 50 Watt nicht mehr als blendend erlebt. Auch alle Spot-Lampen, die in einem schmalen Öffnungswinkel Licht abgeben, werden als blendend empfunden, wenn man im Spotbereich steht.
  • Indirekte Beleuchtung verbreitet ein weiches Licht im Raum. Leider gibt es nur wenig Leuchten am Markt, die für indirekte Beleuchtung sorgen. Hier kann man sich aber durch vielfältige LED-Lösungen einfach selbst was basteln. Im einfachsten Fall lässt man ein LED-Panel gegen die Decke strahlen.
  • Die LED-Technologie entwickelt sich rasend schnell. Beim Kauf von LED-Technologie muss man aufpassen, keine veralteten Produkte zu kaufen.
  • Neben der Lichtfarbe ist auch die Farbtreue ein wichtiger Faktor. Dieser wird mit der Farbwiedergabeindex (CRI) angegeben. Oft findet man diese Angabe noch nicht auf LED-Leuchten. Dieser Parameter gibt an, wie ausgewogen die Farbwiedergabe ist. Es kann z.B. sein, dass eine Leuchte blaue Farben sehr stark in den Vordergund holt und rote Farben eher in den Hintergrund bringt. Ziel ist eine möglichst gleichmäßige und natürliche Farbwiedergabe. Die Qualität vieler LEDs ist in diesem Bereich noch nicht so gut. Sie haben einen CRI von 80. Es gibt aber auch schon LEDs, die einen CRI über 90 haben, was schon ein recht guter Wert ist.

02.07.2017 :: Dicke Bleistiftmine hält länger?

Standard-Bleistifte haben eine Mine mit typisch 2mm Durchmesser. Nun gibt es auch dickere Bleistifte, die 3-6mm Minen haben. Die Schreiblernbleistifte haben oft eine Minendicke von 3-4 mm. Und der Castell 9000 Jumbo hat eine 5,3mm dicke Mine.

Wenn man mit so einem Bleistift schreibt, hält die Mine dann länger, als bei einem Standard-Bleistift? Intuitiv würde man vielleicht sagen, ja. Doch stimmt das wirklich?

Nehmen wir an, wir wollen immer mit einem spitzen Bleistift schreiben. Wir spitzen ihn auf einen Spitzendurchmesser von 0,5mm und schreiben ihn soweit runter, bis er einen Spitzendurchmesser von 1,0mm hat. Wir bewegen uns sozusagen immer im Bereich von 0,5mm - 1,0mm. Damit wird auch eins klar: Wir nutzen im Grunde nur die innerste Seele der Graphitmine wirklich zum schreiben. Nämlich nur den innersten Millimeter. Und selbst den nicht mal vollständig, weil wir ja noch auf 0,5mm herunterspitzen. Auf jeden Fall wird der Bereich außerhalb des inneren Millimeters nie zum Schreiben genutzt. Der ist definitiv Abfall und landet im Spitzer! Genauso, wie das darüberliegende Holz. Bei diesem Szenario hält so ein Stift also kein bisschen länger, als ein Standard-Bleistift.

Wollte man wirklich länger mit einem dickeren Bleistift schreiben, müsste man den Graphitanteil nutzen, den ein Standard-Bleistift nicht hat. Und damit müsste man ihn soweit herunterschreiben, dass die Spitze über 2mm Durchmesser hat. Erst dann macht sich ein wirklicher Vorteil bemerkbar. Je mehr man diesen Bereich oberhalb von 2mm nutzt, um so größer wird der Vorteil ausfallen.

24.06.2017 :: LanUpdate 2017

Einmal im Jahr kommt Lancom u.a. nach Dortmund, um Einblicke in die neuesten Entwicklungen bei ihren Internet-Routern zu geben. Vorwiegend kommen Fachhändler dorthin, aber grundsätzlich ist die Veranstaltung offen für alle Interessierten.

Ich war mal wieder dabei, weil ich auch ein paar Lancom-Router betreue und mich auf dem Laufenden halten möchte.

Letztes Jahr wurde schon deutlich, dass das Thema Cloud ein Unternehmensschwerpunkt für die nächsten Jahre werden wird. Dieses Jahr rückte das Thema noch mehr in den Mittelpunkt. Ich habe den Eindruck, dass Lancom derzeit alle Entwicklerkraft darauf fokusiert.

Was steckt hinter der Idee einer Cloud für Router? Auf der ersten Ebene gehts erstmal darum, dass man alle Router, die man an verschiedensten Standorten administriert, auf einer zentralen Weboberfläche administrieren kann. Hierzu bietet Lancom eine Cloudlösung an, also einen Webdienst. Hier lassen sich alle Router eintragen über Seriennummern eintragen, die unter eigener Verwaltung stehen.

Die Router selbst halten eine permanente Verbindung zur Cloud. Dadurch wird es möglich, Livedaten der Router zu erhalten, sobald man in der Cloud eingeloggt ist. Und das ist dann schon die zweite Möglichkeit - das Monitoring aller seiner Router.

Die beiden Sachen - Administration und Monitoring - sind für sich schon recht schick. Das macht alles sehr einfach. Man muss nicht erst umständlich eine VPN-Verbindung zu einem Router aufbauen, um sich dort dann mit Lanconfig oder Lanmonitor Infos abzurufen. Man muss sich keine Gedanken mehr machen, in welcher Niederlassung man wie auf welchen Router kommt. Man loggt sich einfach bequem in die Cloud ein und hat wirklich alle Router im Zugriff.

Natürlich kann man Router in Projekte und Standorte zusammenfassen. So wird die reale Struktur hier abgebildet, was es leicht macht, die richtigen Router zu finden. Es lassen sich auch weitere Infos zu jedem Router hinterlegen, z.B. Bilder, damit man weiß, wo die Vorort installiert sind. Wo welcher Router geografisch installiert ist, kann man über Google-Maps-Karten sehen.

Soweit schonmal alles sehr spannend. Aber Lancom zieht jetzt noch eine ganz neue Ebene ein, die sehr viel Potenzial hat. Router eines Projektes lassen sich grafisch miteinander vernetzen. Man legt sozusagen fest, wie welche Router miteinander in Beziehung stehen und welche Netze sie aufspannen. Und wenn man das getan hat, erzeugt die Cloud automatisch die Konfiguration aller Geräte und rollt sie automatisch aus.

Wenn das wirklich funktioniert, hat man damit enorme Zeitvorteile bei der Erstkonfiguration, wie auch bei Konfigurationsänderungen. Ja, die Sache ist revolutionär, weil man weg kommt von der Konfiguration von Geräten. Man ist eine Abstraktionsebene höher und konfiguriert ein Gesamtsystem. Und das auch noch mit nur wenigen Mausklicks.

Die ganze Lancom Hardware soll zukünftig cloudfähig sein, also auch die Switches. Das ist von zentraler Bedeutung, damit man eben das Gesamtsystem konfigurieren kann.

Jetzt kommt natürlich auch gleich Skepsis bei mir. Es gab schon so viele Versuche, über einfache grafische Tools automatisiert irgendwas zu generieren. Und es scheiterte so oft daran, dass man keine Kontrolle mehr über die Feinabstimmung hat, dass einem das Tool irgendwas diktiert, was man so nicht haben will und dass man nicht mehr richtig versteht, was da eigentlich passiert und warum jetzt wo etwas so merkwürdig läuft, wie man es gar nicht will. Kurzum, man verliert die direkte Kontrolle über das System.

Vieles funktioniert derzeit in der Cloud auch noch nicht. Diese Entwicklungen stehen ziemlich am Anfang. Das System lässt aber eine Konfiguration von Hand und per Cloud parallel zu. Man kann also einen beliebig konfigurierten Router haben, den man jetzt per Cloud verwaltet. Die Cloud liest die komplette Konfiguration aus, erzeugt dann seine eigene Konfiguration, mischt diese mit hinein und lädt es dann wieder auf den Router. Man kann jederzeit von Hand am Router was ändern, insofern man nicht an den Konfigurationsdetails rumfummelt, die automatisch von der Cloud generiert wurden.

Ob das alles reibungslos funktioniert und überhaupt von der Idee sicher funktionieren kann, da bin ich skeptisch. Das beginnt schon damit, dass man mit Lanconfig gar nicht genau weiß, was hier automatische Konfiguration der Cloud ist und was meine eigene Konfigurationsdetails sind. Oder es entstehen Fehler, weil man manuell was falsch konfiguriert hat, so dass die automatisch generierte Cloud-Konfiguration dann nicht funktioniert.

Ich denke, da muss in den nächsten Jahren noch sehr viel Gehirnschmalz hineingesteckt werden. Und weil das alles so komplex und anspruchsvoll ist, wird Lancom recht sicher sehr viele Kapazitäten in den nächsten Jahren daran binden, die Cloud zu einem ausgereiften System zu machen. Ich denke, es ist die größte Innovation der letzten 15 Jahre und gleichzeitig die größte Herausforderung.

Umgedreht wird man wohl jetzt in einigen anderen Bereichen weniger Entwicklung sehen, weil die Ressourcen gebunden sind.

Was gabs sonst noch? Sehr schade finde ich die Umstellung in der Update-Versorgung für ältere Geräte. Das war wirklich einzigartig, dass man auch für recht alte Geräte noch das neueste Betriebssystem installieren konnte. Damit ist jetzt Schluss. Die Frage ist jetzt nicht mehr, was technisch geht, sondern es wird eine künstliche Regelung eingeführt. Sobald ein Gerät nicht mehr verkauft wird (End of Sale - EOS), gibts nur noch 2 Jahre Updates. Danach läuft der Support aus, sieht man mal von ein paar Garantieverlängerungsoptionen ab.

Im günstigen Fall kauft man ein Gerät, was noch 6 Jahre produziert wird. Dann ist man 8 Jahre versorgt. Und weil heikle Bugs bei Lancom sehr selten sind, kann man auch ohne Updates vielleicht nochmal 2 weitere Jahre sein Gerät betreiben. Das wäre alles ganz ok.

Anders sieht es aus, wenn man heute ein Gerät kauft, was ein halbes Jahr später schon nicht mehr hergestellt wird. Dann hätte man 2,5 Jahre nach Kauf schon keine Updates mehr, was ich bitter finde. Man wird also jetzt bei Neuanschaffungen sehr genau hinschauen müssen, welche Geräte vielleicht Auslaufgeräte sind. Bei manchen Geräten kann man es ahnen, bei anderen weiß man es nicht.

Im WLAN-Bereich gibts jetzt Wave2 Geräte, die für etwas mehr Performance sorgen können und Randbereiche besser funkmäßig abdecken können. Hier darf man sich aber nicht zu viel erwarten, je nach Szenario wirds vielleicht 20-30% schneller. Details kann man auf der Homepage nachlesen.

Das LCOS Betriebssystem gibts jetzt in Version 10. Hier scheint die Konzentration auch auf Cloud-Integration zu liegen. Gings im letzten Jahr noch um zahlreichen interessante Features, die im LCOS hinzugekommen sind, war diesmal gar nichts zu hören.

Die Umstellung auf All-IP war letztens Jahr noch ein sehr leidiges Thema, weil in der Praxis generell noch viele Probleme auftauchen, die aber nicht Lancom-spezifisch sind. Mittlerweile soll sich die Umstellung aber bei allen Beteiligten so gut eingespielt haben, dass es halbwegs reibungslos funktioniert.

Weblinks:

18.06.2017 :: Staat will Whatsapp mitlesen

So, so. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann will die Überwachung von Messenger Diensten gesetzlich so regeln lassen, dass die Inhalte mitgelesen werden können.

Manchmal frage ich mich, ob es heutzutage keine fähigen Berater mehr gibt, die unseren Politikern mal ein wenig erklären, was in einer bestimmten Technologie überhaupt Sinn macht.

Da ist ja erstmal fraglich, ob man ein internationales Unternehmen überhaupt dazu bringen kann, in ihre Software Hintertüren einzubauen, die die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung aushebeln. Ich glaube eher nicht. Und selbst wenn, dann würden Täter doch sofort auf ein anderes sicheres Programm umsteigen. Da müsste man schon die Verschlüsselung durchs Internet perse verbieten. Aber das ist doch lächerlich.

Da müsste man sogar noch einen Schritt weiter gehen: Jeder Datenstrom, der durchs Internet geht und den man nicht interpretieren kann, ist verboten. Denn alles, was nach einem zufälligen Datenstrom aussieht, könnte etwas Verschlüsseltes sein. Ja, es ist ja sogar möglich, unerkannt Nachrichten in Bilder hineinzuverschlüsseln (Steganographie). Dann müsste man gleich jeglichen Informationsaustausch verbieten.

Freie Software verträgt sich gar nicht mit dieser Idee des Mitlesen-Wollens. Da müsste man ja der gesamten Community um freie Software verbieten, verschlüsselte Verfahren zu verwenden. Oder sie zwingen, bestimmte Hintertüren einzubauen. Ja, man müsste es unter Strafe stellen, wenn irgendein Mensch irgendwo auf der Welt ein Programm erstellt, was verschlüsselt übers Internet kommunizieren kann. Das ist doch alles völlig absurd.

Das Ganze erscheint mir ein echter Schildbürgerstreich.

Weblink:

17.06.2017 :: Passende Handzahnbürste

Ich bin schon längere Zeit auf der Suche nach einer optimalen Handzahnbürste. Was man normal als mittlere Härte kauft, ist mir eigentlich schon zu hart. Sowohl Zahnfleisch als auch einige empfindliche Zahnhälse quittieren das mit Schmerzen. Man kann sich mit zu harten Borsten auch durchaus das Zahnfleisch ruinieren, wodurch dann freiliegende Zahnhälse entstehen.

Einige Zeit nutzte ich eine Sensodyne sensitive. Die war schon nicht schlecht, allerdings reicht die Härte nicht aus, um wirklich sicher die Zahnbeläge herunterzuputzen. Wenigstens einmal am Tag brauche ich eine härtere Bürste. Ähnlich war es mit einer Meridol Zahnbürste (vom Zahnarzt empfohlen) - sie war zu weich und nach ein paar Tagen waren deutlich Beläge zu spüren.

Ein anderer Zahnarzt empfohl mir dann mal, es mit einer Curaprox Zahnbürste auszuprobieren. Eine Zahnbürste aus der Schweiz. In Geschäften findet man die überhaupt nicht. Ich hab sie nur übers Internet bekommen. Der Preis ist mit 3-4 Euro recht happig. War aber erstmal egal, ich wollte die testen. Es gibt sie in 3 verschiedenen Härten. Die Nummer der Zahnbürste ist die Anzahl der einzelnen Borsten. Die Curaprox 5460 wird am meisten verkauft und ist die weichste Zahnbürste (Ultra Soft). Die Curaprox 1560 ist die härteste (Soft). Dazwischen gibts noch die 3960 (Super Soft). Relativ weich sind sie aber alle.

Bei einige weichen Zahnbürsten geht man den Weg, dass die Borste sich oben stark verjüngt. Ich halte davon nichts für die regelmäßige Zahnpflege, weil damit die Borsten sehr weich werden. Es gelingt dann nicht mehr, die Zahnbeläge herunter zu putzen. Außerdem haben Tests gezeigt, dass diese Borsten stärker verkeimen.

Bei den Curaprox-Zahnbürsten handelt es sich um einfache Borsten, die im Durchmesser gleich bleiben. Die Borsten stehen aber sehr dicht, so dass es wesentlich mehr sind, als was die Konkurenz so bietet. Sie hat auch insgesamt 5 Reihen Borsten, die meisten Zahnbürsten haben nur 4 Reihen.

Jetzt nach 3 Monaten Test kann ich sagen, dass diese Zahnbürsten wirklich außergewöhnlich gut sind. Zumindest für meine Bedürfnisse. Die weicheste schafft es bei mir auch nicht, alle Beläge zu entfernen. Aber die 1560 erscheint für mich optimal. Sie ist noch relativ weich, so dass sie Zahnfleisch und Zähne nicht reizt. Hat dabei aber ein sehr gutes Putzergebnis.

Ich hätte nicht damit gerechnet, jenseits der Massenware, wie man sie in jedem Supermarkt oder Drogerie kaufen kann, nochmal etwas wesentlich besseres zu finden.

In Holland hab ich letztens eine Bürste gefunden, die das gleiche Borstenprinzip zu nutzen scheint: Auch sehr viele Borsten, die recht eng stehen. Es ist die Jordan Clean Smile und kommt aus Norwegen. Zu kaufen gibts die derzeit in Deutschland nicht, man kann sie aber Online aus den Niederlanden beziehen. Es gibt sie in Soft und Medium, wobei die Soft etwa die Härte der Curaprox 1560 hat. Also optimal für mich. 3 Zahnbürsten bekommt man regulär für 3 Euro, mitunter im Angebot noch günstiger. Endgültige Testergebnisse werde ich in ein paar Monaten haben, im ersten Test war die gut.

Was ich mittlerweile für ziemlichen Unsinn und reines Marketing halte:

  • Unterschiedlich hohe Borsten: Viele Zahnbürsten haben unterschiedliche hohe Borsten, teilweise stehen sie auch schräg. Ich hab im praktischen Alltag keine Vorteile erkennen können. Sie verschleißen aber oft schneller, weil die hochstehenden Borstenbereiche schneller verbiegen. Auch noch ein Indiz: Alles, was eindeutig von Vorteil ist, würde sich bei vielen Herstellern durchsetzen. Hingegen wird aber ständig herumexperimentiert, ohne dass sie etwas Bestimmtes durchsetzt. Selbst bei einem Hersteller wird in einem Jahr was präsentiert, was im nächsten Jahr schon wieder durch was völlig anderes abgelöst wird. Eine sukzessive Weiterentwicklung tragender Ideen sieht man hier kaum.
  • Federnde Stile: Die Curaprox hat einen absolut steifen Stil. Eine Dr. Best, die ich hier habe, hat diesen gefederten Stil. Viele andere Hersteller experimentieren auch mit mehr oder weniger flexiblen Stilen. Meiner Erfahrung bringt das kaum was. Das Wichtigste ist, dass die Hand den richtigen Druck lernt. Schlussendlich kommt die Druckkraft der Hände immer zu 100% am Borstenkopf an, egal, ob der Stil flexibel ist oder nicht. Wer es nicht gelernt hat, die Kraft richtig zu dosieren, schafft es auch nicht mit einem flexiblen Griff.

Warum überhaupt eine Handzahnbürste? Ist elektrisch nicht besser? Ich schwanke da immer mal wieder. Wenn ich elektrisch bürste, dann bei Oral-B auch mit den sensitive Bürsten (rotierender Rundkopf), die für mich optimal sind. Und bei der Philips Sonicare sind die Standard-Bürsten (ProResults) auch relativ weich. Beide Geräte haben Vor- und Nachteile, was vor allem an dem Wirkprinzip liegt. Einen klaren Favoriten kann ich nicht ausmachen. Was mich an beiden Geräten total nervt: Nach 2-3 Jahren sind die Akkus kaputt und die Weichplastikteile werden klebrig und lösen sich auf. Ökologisch könnte man das besser lösen. 10 Jahre wären problemlos denkbar, wenn der Akku wechselbar wäre und hochwertige Materialien eingesetzt würden.

Nachtrag 06.05.2018: Die Jordan Clean Smile in Soft hat sich in den letzten 12 Monaten bestens bewährt, ist jetzt zu meiner Standard-Zahnbürste geworden. Die Haltbarkeit ist auch gut, ich kann damit problemlos 3-4 Monate bürsten. Das reduzierte Design mag ich sehr. Die Curaprox ist auch super, aber deutlich teurer.

Weblinks:

11.06.2017 :: Endlich Wahrheit!

Wie habe ich mich gefreut, endlich mal die Wahrheit über eine Sache zu lesen: Mailverschlüsselung mittels PGP ist tot!

Ausgerechnet gelesen im Linux-Magazin, was ein extrem leidensgeprüftes Publikum liest. Aus der Linuxecke wurde viele Jahre behauptet, PGP wäre doch gar kein Problem. Lässt sich kinderleicht einrichten und wenn man es mal verstanden hat, ist das alles einfach. Ich kenne einige Prediger, die mich dazu überreden wollten, meine Mails nur noch verschlüsselt zu versenden.

Und jetzt kommt auch aus dieser Ecke die Erkenntnis, dass das so nichts wird für die große Masse. Und warum? Weil es zu kompliziert ist. Komplexität ist nichts für die Masse. Noch dazu bei einem Thema, was wenig attraktiv ist. Bei einem Zugewinn an Sicherheit schreit kaum jemand Hurra und es stellen sich keine Glücksgefühle ein. Maximal ist man etwas weniger besorgt. Was die Meisten hingegen anspricht, sind coole Features, mit denen man einen echten Mehrwert hat.

Mehr Sicherheit wird nur akzeptiert, wenn es unbemerkt im Hintergrund läuft. Ohne das irgendwas, irgendwie komplizierter wird. Zumindest im privaten Umfeld. Klar, in Firmen können Sichheitsstandards durchgesetzt werden, wenn die Führungsetage das für wichtig erachtet. Wird es aber auch für die Führungsetage unbequem, wirds als Admin schon wieder schwierig, sein Bedürfnis nach Sicherheit durchzusetzen.

Wenn man sich das Spannungsfeld rund um Linux anschaut, dann gehts dabei oft genau um diese Komplexität. Leidenschaftliche Linuxanhänger sind begeistert von dem, was Linux so kann. Und das stimmt ja auch. Verschiedene Bedürfnisse erfüllt Linux einfach besser. Gerade der Aspekt, dass man eine gute Kontrolle über alles hat und ganz tief im System herumstellen kann, begeistert diejenigen, die sich damit ihre eigenen Lösungen zusammenbasteln können. Die Begrenzung ist hier oft nur noch das eigene Können. Insofern ist Linux eine tolle Spielwiese.

Aber eine optimale Spielwiese ist es bei weitem nicht. Wie oft hab ich mich schon darüber geärgert, dass ich mal wieder eine Nacht rumprobiert habe, bis ich etwas ans Laufen bekommen habe, was eigentlich ganz einfach hätte sein können. Nur weil irgendjemand mal wieder die Dokumentation oder ein Skript nicht angepasst hat, muss ich tief in den Keller hinabsteigen und schauen, wo es denn nun klemmt. Wieder aus dem Keller hochgestiegen kann ich zwar behaupten, dass ich jetzt viel mehr davon verstehe, aber ist solches Wissen wirklich sinnvoll? Läuft es einmal, kümmere ich mich 5 Jahre nicht mehr darum und dann wird es bei einem Neuinstall ganz andere Probleme geben. Wer nicht gerade täglich Systeme neu aufsetzt, für den ist dieses Wissen oft recht nutzlos.

Menschen, die solches Basteln gewöhnt sind, blenden immer wieder auf beeindruckende Weise diesen Aspekt aus. Sie erkennen nicht, dass die meisten Menschen keine Freude an so einer Bastelei haben. Kurzum: Normalos wollen das schlichtweg nicht und Systeme, bei denen man viel (sinnlos) basteln muss, werden zurecht ignoriert.

Da müssten die Linuxer sich manchmal mehr an ein wichtiges Prinzip erinnern:

Was du machst, mach richtig.

Doch leider bedeutet "richtig" unter Programmierern oft nur, dass der Code richtig funktioniert. Über Installation, Benutzerfreundlichkeit und Dokumentation machen sich viele keine Gedanken. Damit treffen sie die Bedürfnisse derer nicht, die es nutzen könnten.

Viele Linuxer wünschen sich, dass Linux auf dem Desktop Einzug hält. Und zwar bei einer ernstzunehmenden Masse. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es aber nicht immer hübschere Desktops und technische Spielerein. Man braucht Systeme, die jeder Depp sofort versteht und mit denen er umgehen kann. Auch müssen solche Systeme von jedem lauffähig gehalten werden können, weil man nicht bei jeder Kleinigkeit einen Profi ins Haus holen kann, der es einem richtet.

Aber kann oder darf man überhaupt etwas erwarten, wenn Leute das aus Spaß an der Sache in ihrer Freizeit programmieren? Nein, kann man natürlich nicht. Zumindest nicht in dem Sinne, dass derjenige einen bestimmten Qualitätsstandard erreichen muss.

Es gibt aber trotzdem einen Grund, warum es sehr sinnig ist: Es macht Freude, etwas wirklich Gutes in diese Welt zu bringen, was viele Menschen bereichert. Und wenn man in diesem Sinne Projekte gestaltet, dann sind die Bedürfnisse der Menschen ganz wichtig, die so etwas nutzen sollen und wollen. Will man in diesem Sinne erfolgreich sein, ist genau diese Einfachheit wichtig und nötig, die der Mailverschlüsselung mit PGP schon immer gefehlt hat. So schön bestimmte Verfahren der Verschlüsselung für Mathematiker auch sind, die Masse braucht etwas anderes, um sich glücklich zu fühlen.

Die andere Seite gibts natürlich auch: Unglaubliche Erwartungshaltungen an Programmierer freier Software. Das sehe ich bei Bewertungen von Android-Apps. Da geben sich Leute null Mühe, mal etwas zu verstehen und schreiben wutentbrannt eine Bewertung wie "Dreckszeug, Programmierer sollte man sofort erschießen!".

Das finde ich echt bitter, aber auch hier wieder eine völlige Unfähigkeit, sich in die Welt des Gegenüber einzufühlen. Als Programmierer muss man sich oft mit irgendeinem Mist herumschlagen, den z.B. schon das Betriebssystem mit sich bringt. Da muss man um schwerwiegenden Mist herumprogrammieren, um es doch irgendwie ans Laufen zu bekommen. Und weil man nicht 100 verschiedene Handys zu Hause hat, auf denen man es testen kann, hilft oft nur die Rückmeldung der Nutzer. Hier wünschte ich mir einen einfühlsameren Umgang, weil man ansonsten Leuten den Spaß an solchen Projekten verdirbt und die ihre Zeit dann lieber mit Dingen verbringen, wo sie mehr positive Anerkennung ernten.

Fazit: Wenn wir alle mehr echtes Einfühlungsvermögen für die Bedürfnisse der anderen hätten, wäre viel getan. Linux hatte noch nie ein Problem auf Programmierebene, es krankt auf der zwischenmenschlichen Ebene. Allerdings wird sich das eben auch nie komplett lösen lassen. Denn was machen wir, wenn viele Programmierer nur ein Bedürfnis auf guten Programmcode, aber null Bedürfnis auf gute Dokumentation haben? Diese Lücke lässt sich vermutlich nur durch bezahlte Leute überbrücken, die die unbeliebte Arbeit machen.

PGP ist tot. Und wir stehen auch nach 20 Jahren Mails für die Masse immer noch am selben Punkt einer katastrophalen Absicherung von persönlichen Mitteilungen. Ein Grund, warum auch heute noch das Faxgerät seine Bedeutung in einigen Branchen behalten hat. Werden wir in den nächsten 20 Jahren was Einfaches hinbekommen, was den Sicherheitsstandard bei Mails erhöht? Im Moment ist nichts zu sehen, was in Richtung Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geht. Und vielleicht klappt es auch nicht mehr, Mails von Grund auf umzukrempeln. Vielleicht muss erst eine völlig neue Technologie kommen, die die Mail ersetzen wird. Teilweise ist das ja schon heute mit Instant-Messaging-Diensten der Fall. Die sind schon größtenteils Ende-zu-Ende verschlüsselt. Gerade im privaten Bereich nutzen mittlerweile viele mehr Whatsapp, Threema oder Signal, als noch eine Mail zu schreiben. Aber leider hat sich auch hier eine Technologie in der Masse durchgesetzt, von der man aus Sicherheits-Aspekten abraten muss.

02.06.2017 :: Spezial-Bleistift Stabilo All 8008

Der Stabilo All 8008 sieht wie ein normaler Bleistift aus. Bei genauer Betrachtung erkennt man, dass die Mine mit 3,3mm etwas dicker ist. Auf Papier meint man, man schreibt mit einem normalen Bleistift mit etwa der Härte 3B. Er lässt sich auch genauso radieren.

Das eigentliche Geheimnis dieses Stiftes ist, dass er auch auf vielen glatten Oberflächen vorzüglich schreibt. Lackierte Oberflächen, viele Kunststoffe, Glas, Metalle, Keramik - fast überall kann man mit diesem Schrift schreiben, anzeichnen oder Konturen übernehmen. Er ist dabei nicht für dauerhafte Beschriftungen gedacht, sondern nur für temporäre Sachen. Das ist aber auch der Vorteil: Man kann den später problemlos wieder herunterwischen. Wo ein Bleistift gegenüber Wasser recht resistent ist, kann dieser Stift auch mit Wasser gut heruntergelöst werden.

Das macht den Stabilo All 8008 zu einem interessanten Begleiter in der Werkstatt und im Hobbybereich.

Man kann den Stift auch sehr spitz anspitzen, so dass man feinste Linien damit zeichnen kann. Gerade beim genauen Anzeichnen ist das wichtig. Es funktioniert jeder handelsübliche Anspitzer oder auch ein Kurbelspitzer.

Ich nutze den jetzt teilweise dort, wo ich vorher einen Folienschreiber verwendet habe. Ein großer Vorteil: Er kann nie austrocknen und es braucht keine Hülle, die man nach Benutzung wieder draufstecken muss. Auch kann ich damit noch feiner anzeichnen und schreiben.

Zu kaufen hab ich den bisher nur im Internet gesehen, preislich liegt er zwischen 1-2 Euro. Den Stabilo All gibt es auch noch als Farbstift in verschiedenen Farben, die hab ich aber noch nicht getestet. Interessant ist der weiße Stift für dunkle Oberflächen. Der hat die Nummer 8052.

21.05.2017 :: Was ist eigentlich ökologisch?

Wenn wir als Verbraucher ökologisch orientiert handeln und einkaufen wollen, dann müssen wir überhaupt erstmal abwägen können, was die ökologischere Alternative ist. Mir ist jetzt mal wieder ein schönes Beispiel untergekommen, was nachdenklich macht:

Die Firma Staedtler ist Hersteller des legendären Noris 120 Bleistiftes. Dieser Bleistift besteht ganz klassisch aus einer Graphitmine, aus Holz und etwas Lack.

Vor ein paar Jahren hat Staedtler kräftig in eine interessante Fertigungs-Technologie investiert und brachte den Noris Eco auf den Markt. Hierbei handelt es sich um einen extrudierten Bleistift. Was hat es damit auf sich?

So ein Bleistift wirkt für das ungeschulte Auge wie ein normaler Bleistift aus Holz. Wer etwas genauer hinspürt, wird das höhere Gewicht wahrnehmen. Normale Bleistifte wiegen so um 3g, der Noris Eco wiegt um 8g, also fast dreimal so viel.

Das, was normal Holz ist, ist bei diesem Bleistift - vereinfacht gesagt - ein Gemisch aus etwa 70% Holzmehl und 30% Kunststoff (Polyethylen/PE). Man erkennt das erst beim genauen Hinsehen und auch beim Spitzen.

Das Herstellungsverfahren ist sehr anspruchsvoll. Durch eine Düse werden mit einmal gleich 3 verschiedene Materialien gepresst. Das Material wird dabei erhitzt, damit es eine zähflüssige Konsistenz hat. In der Mitte des gepressten Stranges befindet sich ein Graphit-Kunststoff-Gemisch, darum dann der Holzersatz und außen eine dünne farbige Kunststoff-Hülle. So entsteht ein fortlaufender Bleistiftstrang, der nach Erhärtung dann auf Länge geschnitten wird.

Das die Mine kunststoffgebunden ist, merkt man auch am etwas anderen Schreibverhalten. Sie gleitet etwas besser und leiser, färbt aber nicht so dunkel. Standard-Minen enthalten Ton, Graphit und Wachs, also keine Kunststoffe.

Für Staedtler ist dies ein ökologischer Stift. Doch das typische Bild, was wir von ökologisch im Kopf haben, sagt eher "Holz ist ökologisch, Plastik nicht.". Kann Plastik ökologischer sein, als Holz?

Ich glaube, die Frage ist schwer zu beantworten. Es kommt erstmal darauf an, was konkret man miteinander vergleicht. Nehmen wir die Argumentation von Staedtler: Dieser Stift ist ressourcenschonend. Es braucht hier kein hochwertiges Holz, man kann vielmehr aus Holzresten Holzmehl herstellen. Und man kann Holzsorten einsetzen, die normal für Bleistifte nicht geeignet wären.

Wenn dies bedeutet, dass dadurch weniger Raubbau betrieben wird, dann wäre das ein klarer ökologischer Vorteil.

Umgedreht lässt sich klar benennen, dass wir ein massives globales Kunststoff-Problem haben. Jede Kunststoff-Vermeidung erscheint da aus ökologischer Sicht attraktiv.

Könnte man Bleistifte aus Holz fertigen, welches unter ökologisch einwandfreien Umständen nachhaltig erzeugt wurde, dann wäre dies auf das Material bezogen vermutlich ökologischer.

Doch dann kommt der nächste Aspekt: Der Energieverbrauch. Wie viel Energie verschlingt der klassische Herstellungsprozess gegenüber dem neuen Herstellungsprozess? Und auch hier gleich die nächste Frage: Wie wird diese Energie erzeugt? Ökologisch oder weniger ökologisch?

Beim klassischen Herstellungsprozess hat man zahlreiche Fräsarbeiten, die energieaufwändig sind. Beim neuen Verfahren wird man erstmal einiges an Energie und Erdöl einsetzen müssen, um Kunststoffe herzustellen. Und dann muss das Material bei der Extrusion erhitzt werden. Erdöl im Produktionsprozess ist übrigens auch eine Sache, die ökologisch zumindest zum Nachdenken anregen sollte.

Genauere Infos, wie die Energiebilanz ist, bekommt man bei Staedtler übers Internet natürlich nicht. Wenn es um ökologische Aspekte geht, ist die Informationstiefe fast aller Hersteller sehr gering. Da geht es mehr um die Weckung ökologischer Gefühle und nicht um eine ökologische Beweisführung. Weil sich auch die meisten Kunden damit zufriedengeben, zumindest ein oberflächliches Gefühl zu haben, ökologisch zu handeln. Auch das ist natürlich schon eine Errungenschaft, sorgt es doch für einen gewissen ökologischen Druck auf die Hersteller.

Für mich als Kunde halte ich es heute für fast ausgeschlossen, eine sinnvolle Bewertung zu machen, was die wirklich ökologischere Alternative ist. Das zeigt mir dieses Bleistift-Beispiel sehr gut, bei dem ich mir sehr unschlüssig bin, was ich davon halten soll. Aber selbst Experten werden oft an der Komplexität so einer Aufgabe scheitern. Bei vielem kommt es eben darauf an und worauf es ankommt, ist konkret nicht greifbar. Woher sollen Experten wissen, ob weltweit weniger Raubbau betrieben wird, wenn ein paar Bleistifte nicht aus diesem Holz gefertigt werden? Vielleicht entsteht aus dieser Veränderung ein neues Produkt, was wieder viel Holz verschlingt...

Trotzdem denke ich, wir brauchen hier unabhängige Experten, die uns aufzeigen können, was recht wahrscheinlich die ökologischere Variante ist. Und die dabei auch offen sind für Erkenntnisse, die wenig attraktiv erscheinen. Das vielleicht Kunststoff wirklich manchmal ökologischer ist, auch wenn das manch einer nicht wahrhaben will.

Leider gibts in dieser Hinsicht noch nicht so viel. Da fällt mir nur Ökotest ein. Und da habe ich auch öfter mal große Zweifel, was die an Bewertungsmaßstäben zu Grunde legen.

Was mir auf jeden Fall wichtig erscheint: Wir müssen uns alle mehr mit Ökologie beschäftigen und hier gemeinschaftlich mehr Kompetenz aufbauen. Diese Kompetenz wird sehr wahrscheinlich dazu führen, das wir ökologisch klügere Entscheidungen treffen und mehr hinterfragen. Das wiederum wird die Hersteller nötigen, mehr fundierte Informationen offenzulegen. Und es wird auch plumpes Greenwashing aufdecken.

Eins ist damit auch erreicht: Wer sich über ökologische Dinge Gedanken macht, baut ein ökologisches Bewusstsein auf. Und das wird bei allen Belangen des Alltags auch eine Rolle spielen. Gut so.

Vom ökologischen Gesichtspunkt könnten übrigens Druckbleistifte mit ihren sehr dünnen Feinminen noch besser abschneiden: Hier braucht es nur einmal Kunststoff oder Metall für den eigentlich Stift. Dieser kann aber viele Jahre genutzt werden und das Verbrauchsmaterial hat nur eine geringste Materialmenge. Wenig Material bedeutet auch wenig Energieaufwand. Hier wird auch null Material weggespitzt und sinnlos verbraucht. Lediglich ein kleiner Minenrest bleibt, aber auch hier gibt es Stifte, die da sehr sparsam sind.

An dem Punkt zeigt sich aber, dass es nicht nur schlicht um Ökologie geht. Es geht auch um eine Hinwendung zum Einfachen und Ursprünglichen. Ein simpler Holzbleistift ist vielleicht seelischer Ausdruck, sich von dieser komplexen Technisierung der Welt abzugrenzen. Er ist in diesem Sinne seelisch heilsam, in dem man sein Leben wieder einfacher gestaltet und reduziert. Zurück zum Wesentlichen. Und recht sicher hat ein Mensch, der sich so mehr auf das Wesentliche konzentriert, ganzheitlich einen kleineren ökologischen Fußabdruck.

Weblinks:

27.04.2017 :: Standard-Radierer

Meine Hitliste:

  • Faber Castell Dust Free 187120 - Dieser Radiergummi ist besonders weich und schmiert nicht. Sehr schonend zum Papier, durch die Weichheit eher für unpräzises großflächiges Radieren. "Dust Free" finde ich irreführend, es meint, dass weniger Radierreste entstehen. Material: Kunststoff. Preis ab 90 Cent.
  • Faber Castell 188121 - Mittlere Härte. Radiert ohne zu schmieren. Material: Kunststoff. Preis ab 65 Cent.
  • Staedtler Mars Plastic - Mittlere Härte, ähnlich wie Faber Castell 188121. Material: Kunststoff. Preis meist erst ab 1,50 Euro.
  • Rotring B20 oder das kleine Modell B30. Etwas weicher, als der Staedtler Mars Plastic. Material: Kunststoff. Der Rotring Tikky 20 ist etwas härter, radiert aber auch sehr gut und papierschonend. Dem Tikky 30/40 fehlt die Papp-Banderole, weshalb er auch preisgünstiger ist. Er ist auch weicher, als der Tikky20. Nachtrag: Tikky 30 hat sich nicht bewährt, er ist grundsätzlich zu weich, nutzt sich zu schnell ab und altert an der Oberfläche sehr schnell. Das Material wird dann oberflächlich härter und schmiert. Beim Tikky 20 gehts jetzt nach einem Jahr auch los, dass die Oberfläche verhärtet und schmiert. Derzeit würde ich von diesen Radierern abraten.

Gibts auch schlechte Radiergummis? Jede Menge. Auch von Markenherstellern? Zumindest gibts welche von Markenherstellern, die deutlich schlechter, als meine Favoriten sind. Manche neigen z.B. zum Schmieren.

Besser Kunststoff oder Kautschuk? Ein guter frischer Kautschukradierer radiert erstklassig. Aber: Die Oberfläche altert oft recht schnell. Diese wird dann hart, dann neigt der Radiergummi zum Schmieren. Wird die Oberfläche vorher mit etwas Sandpapier entfernt, radiert er wieder gut. Wer sich nicht viel Gedanken um Radiergummis machen will und die seltener nutzt, kauft besser welche aus Kunststoff. Der ist auch nach 20 Jahren fast so frisch, wie neu.

Plastikradierer sollten frei von Phthalaten (Weichmachern) sein, weil die gesundheitsschädlich sind. Überhaupt können in diesen Weichkunststoffen zahlreiche giftige Stoffe versteckt sein. Aus diesem Grund würde ich keine Billigware aus China kaufen. Deutsche Marken-Fabrikate, auch wenn in China gefertigt, sollten unbedenklich sein.

Warum sind die Radierer nur noch mit Pappe ummantelt? Früher gabs oft eine (meist blaue) Plastik-Ummantelung. Gibts auch heute noch, z.B. Läufer L-125 oder Edding R 20. Ich vermute eine Umstellung auf Pappe, weil das Umweltbewusstsein gestiegen ist.

Die meisten Plastik-Radierer sind übrigens aus PVC. Ein Material was ökologisch nicht so gut abschneidet. Es gibt einige wenig PVC-freie Alternativen, z.B. den Staedtler 525B. Ausprobiert habe ich die aber noch nicht.

Meine Aussagen beziehen sich ausschließlich auf Bleistifte (Härte H bis 2B) und Standard Druckerpapier. Bei anderen Voraussetzungen könnten die Testergebnisse ganz anders sein. Das ist auch ein Grund, warum Produktrezensionen oft so widersprüchlich ausfallen.

Noch ein kleiner Sicherheitshinweis: Radierer aus Plastik enthalten Weichmacher. Legt man sie auf bestimmte Kunststoffe, können diese Weichmacher auf den Kunststoff übergehen und die Oberfläche kaputt machen. Das gilt vor allem für die Thermoplaste Polysterol, ABS und PVC. Hingegen sind PE/PP oder Duroplaste (z.B. Melamin) nicht anfällig. Auch manche Lacke sind anfällig für Weichmacher (besonders Wasserlacke).

24.04.2017 :: Stiftradierer


Rotring Tikky, Läufer Radierstift, Pentel Z11

Bei Radierern habe ich mich schon vor 25 Jahren an sogenannte Stiftradierer gewöhnt. In einem stiftähnlichen Gehäuse ist eine Radiermine untergebracht. Diese lässt sich Stück für Stück weiter rausschieben, bis sie vollständig aufgebraucht ist.

Ich finde diese Teile sehr praktisch. Man kann recht präzise radieren und man kann sie wie Stifte aufbewahren. Die meisten haben auch einen Clip, womit man sie z.B. in der Hemdtasche befestigen kann.

Der beste Radierstift, den ich seit bestimmt 15 Jahren habe, ist ein Rotring Tikky Eraser. Diese Teile konnte man damals in fast jedem Schreibwarenladen kaufen. Er besitzt eine 6,7mm dicke Radiermine.

Als ich jetzt einen nachkaufen wollte, musste ich feststellen, das Rotring die nicht mehr im Programm hat. Und auch die baugleichen "Papermate Speed Erase" fand ich nur noch in Kanada in Onlineshops, nicht hierzulande.

Ich fand dann einen nahezu baugleichen Radierstift von KOH-I-NOOR, ein tschechischer Markenhersteller von Schreibwaren. Die Stifte an sich sind auch gut, aber die Radierminen sind eine Katastrophe. Viel zu hart bzw. zu abrasiv. Da geht das Papier schnell von kaputt. Mir unverständlich, wie ein Markenhersteller das so ungünstig abgestimmt hat.

Leider hat dieser Stift einen Minendurchmesser von 6,4mm, damit sind die Rotring Tikky und Papermate inkompatibel. Ich kenne auch keinen anderen Anbieter von 6,4mm Radierminen, die man für diesen Stift verwenden könnte.

Gerade habe ich noch entdeckt, dass Lyra einen Stift im Angebot hat, der dem KOH-I-NOOR sehr ähnlich sieht. Vielleicht wäre das nochmal einen Versuch wert. Und auch der Aristo Geo-Eraser scheint baugleich zu sein. Von Ecobra.de gibts einen Radierstift, der vom Design dem Rotring Tikky nahe kommt. Angeblich sollen die Minen auch passen.

Nach etwas Recherche und Tests gibt es derzeit diese interessanten Alternativen:

  • Der Tombow Mono Zero ist mit 2,3mm der dünnste Radierstift, den ich kenne. Er ist eher für sehr feine künstlerische Arbeiten geeignet.
  • Läufer hat seit 2 Jahren einen Radierstift mit 4mm Radiermine im Angebot. Auch hiermit kann man recht fein arbeiten, er eignet sich aber auch schon für den alltäglichen Einsatz. Wenn man recht klein schreibt, lässt sich auch Verschriftlichtes schnell damit radieren. Ich habe mir einige davon besorgt und finde die recht gut. Läufer ist ja auch seit vielen Jahren ein Experte für Radiergummis. (Nachtrag 25.07.2018: Haben sich leider nicht bewährt, die Metallspitze hielt Anfangs gar nicht, Ersatzlieferung von Läufer funktionierte ein halbes Jahr, jetzt fällt auch hier der Metallring raus, weil das Plastik dort gerissen ist. Verklebung mit Sekundenkleber funktioniert als Reparatur. Die Radiermine finde ich von der Qualität aber auch nicht optimal. Einziger Vorteil ist die recht dünne Mine für feine Radierarbeiten.)
  • Den Pentel Clic Eraser ZE11 kenne ich auch schon seit bestimmt 20 Jahren. Er ist Online gut verfügbar. Der Minendurchmesser liegt bei 6,8mm. Ein Maß, was ich für den Alltag als besonders universell empfinde. Die Mine ist auch schön weich und radiert gut. Leider gibts hier eine technischen Einschränkung: Die Mine wird ganz am oberen Ende geklemmt. Drückt man beim Radieren auf, komprimiert die Mine und schiebt sich so rein. Das wusste auch der Hersteller, weshalb unten im Griffbereich noch ein Drücker ist, mit dem man den Radiergummi zusätzlich blockieren kann. Diese Lösung finde ich aber nicht sonderlich ergonomisch. Zumal es Stifte gibt, die in dieser Hinsicht einfacher sind. Trotzdem bleibt es wegen guter Verfügbarkeit und kleinem Preis eine interessante Alternative.
  • Der Maped Gom Pen hat auch eine 6,7 mm dicke Mine. Die Minen habe ich mir als Ersatz für meinen Rotring Tikky gekauft, die sind gut. Maped ist auch ein großer Markenhersteller von Schreibwaren. Den Maped Gom Stift hat eine ähnliche Mechanik, wie der Pentel. Allerdings rutscht die Rasterung bei leichtem Druck schon zurück und damit der Radiergummi rein. Man kann hier aber auch wie beim Pentel, vorne auf eine Klemme drücken, die den Radiergummi hält. Das braucht aber recht hohen Druck und ich empfinde das umständlich. Für mein Empfinden nicht ausgereift.
  • Der Staedtler Mars plastic Radierminenhalter hat eine 7,3mm Radiermine und ist damit auch im universellen Bereich anzusiedeln. Auch hier ist die Klemmung am oberen Minenende. Getestet hab ich ihn noch nicht.

Nachtrag 02.06.2017: Ich hatte zufällig bei einem Büroversender einen sehr preisgünstigen Radierstift entdeckt, der dem alten Rotring sehr nahe kommt. Er nennt sich "Q-Connect Radierstift" und ist derzeit bei zahlreichen Versendern für 1-3 Euro erhältlich. Der ist gerade eingetroffen und macht einen sehr guten Eindruck. Sowohl mechanisch, wie auch von der Radiergummiqualität. Der Durchmesser der Radiermine ist hier auch 6,7-6,8mm, wie beim Rotring. Die Ersatzradierminen sind für 30-60 Cent zu bekommen.

15.04.2017 :: Lockangebote von Internet-Shops

2 unterschiedliche Preise für das selbe Produkt? Gibts sowas?

Gerade ist es mir mal wieder aufgefallen. Ich suchte ein Produkt über die Google-Preissuchmaschine. Da fand ich es zu einem erstaunlichen Preis von 3,70 Euro. Damit war dieser Laden weitaus billiger, als andere Läden. Jetzt machte ich in diesem Online-Shop nochmal eine Suche nach dem gleichen Artikel. Und siehe da, jetzt lautete der Preis auf 10,70 Euro! Fast dreimal so teuer.

Die Strategie dahinter ist die: Man will natürlich, dass man in Preissuchmaschinen auch möglichst weit oben positioniert wird. Also muss man da mit extrem günstigen Preisen aufwarten. Vielleicht ist man damit sogar unter dem Einkaufspreis. Wenn der Kunde dann erstmal im Shop gelandet ist und dieses Produkt auch billig bekommt, kauft er bestimmt auch zahlreiche andere Sachen. Und die gibts dann zum normalen Preis, bei dem der Shop dann auch hinreichend verdient.

Mitunter gibts auch Sperren. So kann man diesen Artikel so günstig nur mit Stückzahl 1 bestellen.

Bevor man in seinem Lieblings-Shop einkauft, könnte es also Sinn machen, erstmal den Preis über Preissuchmaschine zu ermitteln.

14.04.2017 :: Billige MS-Office-Lizenzen

Auf Ebay bekommt man sehr günstig MS-Office-Lizenzen. MS-Office 2010 ist ja noch halbwegs aktuell. Das kann man schon für 5-20 Euro erwerben. Allerdings findet man auch Angebote, die 200 Euro kosten. Wie kann das sein?

Bei den billigen Angeboten handelt es sich fast immer nur um den Lizenzkey, den man erwirbt. Daran ist grundsätzlich erstmal nichts schlecht. Nach meinem Kenntnisstand ist daran auch nichts illegal. Die Software lässt sich legal im Internet herunterladen und dann mit diesem Key aktivieren.

2 Probleme können aber auftauchen. Es könnte sein, dass es sich um einen gestohlenen Key handelt. Damit wäre alles illegal. Und nicht nur das: Microsoft sperrt immer mal wieder solche Keys. Was eine Zeit lang läuft, kann irgendwann gesperrt werden. Hier hilft ein wenig, dass man Keys nur von seriösen Händlern kauft. Eine Firma, die eine eigene Homepage hat und schon länger existiert, wäre eine kleine Orientierungshilfe.

Ein weiteres Problem lässt sich nicht so leicht bewältigen. Meist sind es nämlich sogenannte Volumenlizenzen, die da verkauft werden. Ein einziger Lizenzschlüssel umfasst hier z.B. 100 Lizenzen. Microsoft hat auf seinem Aktivierungsserver einen Zähler laufen und wenn damit 100 Geräte aktiviert wurden, kann kein weiteres Gerät aktiviert werden. So mal vereinfacht ausgedrückt, real ist es etwas komplizierter.

Wenn der Händler nun so einen Key 100 mal verkauft und alle Käufer sich daran halten, den Key nur auf einem Rechner zu nutzen, ist alles ok. Wenn aber Käufer anfangen, diesen Key auf vielen weiteren Rechnern zu installieren oder den Key sogar mehrfach weiter verkaufen, hat man bald ein Problem. Schlimmstenfalls sperrt Microsoft diesen Key dann auch einfach und er ist dann auf keinem Rechner mehr gültig.

Dagegen kann man kaum etwas tun. Man kennt die Leute nicht, die meinen gekauften Key mitverwenden. Und es kann in keiner Weise sichergestellt werden, dass dieser Key nicht missbräuchlich verwendet wird.

Soweit mir bekannt, bleibt ein einmal aktiviertes Office 2010 auch dann noch aktiv, wenn ein Key von Microsoft gesperrt werden sollte. Erst wenn man explizit Updates einspielen würde oder einen Systemwechsel vornimmt, wirds wieder kritisch. Ein gekaufter Key sollte also sofort verwendet werden, bevor der missbraucht wird. Und dann sollte man möglichst keine Veränderungen mehr am System machen. So hat man gute Chancen, dass der legal erworbene Key einem keinen Ärger beschert.

Alternativ muss man sich nach Einzellizenzen umschauen, wo also ein Key genau zu einer Lizenz gehört. Den hat dann auch niemand anderes. Aber genau das sind die Lizenzen, die bei Ebay oder Fachhändlern wesentlich mehr kosten. Leider lässt sich oft nur schwer herausfinden, um welche Form Lizenz es sich handelt. Ein Indiz ist, wenn man mit Original Install-DVD kauft. Auch die Angabe von PKC-Aktivierungscode deutet auf einen Einzelcode hin. Das wird aber auch gerne wieder fälschlich angegeben. Für einen echten Einzel-Key zahlt man derzeit so um die 100-150 Euro für ein Office 2010 Professional.

14.04.2017 :: Mein optimaler Bleistift

Die scheinbar belanglosen Dinge des Alltags springen mich manchmal an. Dann entwickle ich ein vertieftes Interesse. Nachdem ich das Thema Spitzmaschine abgehakt hatte, waren es jetzt folgerichtig die Bleistifte. Ein bisschen infiziert wurde ich über die Website lexikaler. Ich staunte, was es in Sachen Bleistiften so alles zu entdecken gibt.

Meine jetzige Wahl fiel auf den Staedtler Noris 120, womit ich mich auch erstmal eingedeckt habe.

Ich will kurz erklären, warum dieser Bleistift optimal für mich ist:

  • Starke Marktpräsenz. Man bekommt den fast überall und das nahezu unverändert seit über 60 Jahren. Sozusagen ein Allerwelts-Wald-und-Wiesen Bleistift.
  • Qualitativ sehr hochwertig. Ich konnte keine wesentlichen Unterschiede zu teureren Stiften wie Staedtler Mars Lumograph 100 oder Faber-Castell 9000 feststellen.
  • Die Minen lagen bisher gut zentriert, so dass man nach dem Anspitzen nicht so einseitig Holz stehen hat. Die Minen sind auch relativ bruchfest.
  • Zwar wirkt ein Faber-Castell 9000 mit seiner zurückhaltend dunkelgrünen Lackierung wertiger, ist aber auch schlechter auffindbar. Auf einem vollen Schreibtisch oder in der Werkstatt ist mir ein Bleistift lieber, der mit schwarz-gelb schnell auf dunklen wie auf hellen Untergründen zu finden ist.
  • Farbliche Markierung am Ende finde ich sehr praktisch, um unterschiedliche Härtegrade auseinanderhalten zu können. Ich kenne keinen anderen marktgängigen Stift, der farblich markiert ist. Überhaupt gefällt es mir, wenn das Ende lackiert und nicht offen ist. Denn manchmal kaue ich - ganz unbewusst - auch mal drauf rum. ;-)
  • Es ist der günstigste Stift mit lackierter Endkappe, den ich finden konnte. Im Laden kostet er so um 1 Euro. Im Internet ist er im 50er Großpack ab 25 Cent zu bekommen. (Manchmal unter der Bezeichnung Noris School Pencil)
  • In Dortmund muss man dem BVB natürlich seine Treue erweisen, da ist schwarz-gelb eigentlich Pflicht. ;-)

Von den Härtegraden bin ich noch etwas am Schwanken. HB ist sicherlich eine gute universelle Härte. Wenn ich viel schreibe, verwende ich lieber weichere Stifte, also B oder 2B. Aber die sind nicht so wischfest.

Eine kostengünstige Alternative bei hoher Qualität ist übrigens der Faber Castell 1111. Den kann man derzeit mit etwas Glück schon ab 10 Cent pro Stück bekommen (Ladenpreis etwa 50 Cent). Allerdings ist er einfarbig schwarz und ohne lackierte Endkappe.

Wer einen sehr bruchfesten Bleistift sucht, kann die Staedtler Wopex bzw. Staedtler Noris Eco ausprobieren. Sie sind durch die Polymermine etwas zurückhaltender in der Graphitabgabe, halten dafür aber auch doppelt so lange. Sie sind nicht aus Holz gefertigt, sondern aus einem Holzmehl-Kunststoff-Verbundmaterial. Ladenpreis liegt auch so bei 1 Euro, Internetpreis so ab 30 Cent.

Was wirklich bemerkenswert ist: In einer Zeit, wo fast alle Massenprodukte aus China kommen und die Qualität immer weiter abrutscht, ist das bei Bleistiften anders. Im Nürnberger Raum haben wir mit Lyra, Faber-Castell, Staedtler und Schwan-Stabilo gleich 4 Firmen, die vielfach noch in Deuschland bei hoher Qualität produzieren.

Weblinks:

15.03.2017 :: Anspitzmaschine

Ich wollte mal eben eine Bleistift-Anspitzmaschine kaufen. Mit normalen messerbasierten Anspitzern lassen sich Bleistifte ja nur sehr suboptimal anspitzen.

Irgendwie ist das auch so ein kaputtes Marktsegment, wo viel Billigschrott angeboten wird. Auch das Design ist vielfach unterirdisch. Da fällt die Auswahl dann sehr schwer. Was qualitativ Hochwertiges findet man kaunm und die Frage ist dann eher: Welcher Murks ist noch hinreichend gut, um seinen Zweck zu erfüllen.

Wer Freude an gut durchdachter und wertiger Technik hat, findet vielleicht an der Maschine von Caran D'Ache seine Freude. So ganz 100% ist das Teil aber auch nicht, wie ich bei einigen Rezensionen gelesen habe. Auch passt für mich das billige Blech-Design der Bleistift-Klemmung nicht zum Rest. Wenn ich so viel Geld ausgeben würde, dann wünsche ich mir auch etwas, was wirklich in allen Details gut ist.

Am deutschen Markt findet man vor allem billige Maschinen im Preissegment von 7-45 Euro. Die kommen natürlich durchweg aus China, Hongkong oder anderen Billiglohnländern.

Von diesen günstigen Maschinen ist eine recht interessant: Die Dahle 133. Sie ist recht klein und leicht, damit auch gut transportabel. Vieles an dieser Maschine ist Plastik und das Design schreckt mich eher ab. Aber technisch ist die nach meinen Tests schon in Ordnung. Der Fräser ist scharf, die Stiftführung ist aus Druckguss, der Rest der Maschine ist überwiegend Plastik, auch der Zahnkranz, der den Fräser bewegt. Und auch der Kurbelarm.

Was an dieser Maschine gut und außergewöhnlich ist: Sie hat Gummigreifbacken für die Stifteinspannung. Das verhindert hässliche Abdrücke in den Stiften. Gerade bei schönen und hochwertigen Bleistiften finde ich das wichtig.

Der Spitzwinkel beträgt ungefähr 21-22 Grad und ist damit im typischen Bereich, wie auch bei Handspitzern üblich.

Der Spitzenstopp wird über eine Rändelschraube eingestellt, die typisch am Drehpunkt der Kurbel angebracht ist. Sie ist groß genug, so dass sie sich gut einstellen lässt. Damit lässt sich einstellen, wie spitz die Spitze wird. Gerade beim Schreiben möchte ich eine eher stumpfe Spitze.

Die Maschine kann auch die Jumbo-Stifte (z.b. Schreiblernstifte) aufnehmen (bis 11.5mm).

Die komplette Fräseinheit inkl. Kurbel lässt sich über Bajonettverschluss nach hinten herausnehmen. Das ist wichtig, um den Fräser säubern zu können.

Kurzum: Die Maschine ist recht universell, schont die Stifte, ist klein und handlich, spitzt ordentlich und kostet gerade mal 6-12 Euro. Natürlich ist das keine Maschine, die für die Ewigkeit gebaut ist.

Die Dahle 133 gibts auch (vermutlich) baugleich von anderen Herstellern, z.B. von M+R.

Die Dahle 155 ist mit 8-16 Euro ein klein wenig teurer und ist ähnlich brauchbar. Sie hat einen größeren Behälter, kann auch Stifte bis etwa 12 mm aufnehmen und hat eine fast baugleichen Fräser. Der Spitzenstopp ist etwas fummeliger einzustellen, geht aber auch. Die Stiftführung ist hier aus Plastik, zumindest bei meiner Maschine. Dürfte aber kein Schwachpunkt sein. Auch hier ist eher der Zahnkranz aus Plastik das Element, was am ehesten verschleißen wird. Nachteil bei dieser Maschine: Sie hat keine Gummibacken. Die Federspannung der Backen ist aber relativ niedrig, so dass die Abdrücke in den Stiften relativ gering sind. Spitzwinkel ist hier auch so um die 21-22 Grad. Die Maschine gibts übrigens schon seit etwa 30 Jahren.

Die Dahle 155 gibts auch (vermutlich) baugleich z.B. von Staedtler, Westcott und Faber Castell. Hier zeigt sich: Für die großen Stifthersteller scheint es sich nicht mehr zu lohnen, eigene Spitzmaschinen zu entwickeln.

Die Dahle 77 für etwa 40 Euro wirkt etwas wertiger. Sie wird seit den 80er Jahren produziert, über die Jahre wurde aber immer mehr Metall wegoptimiert und durch Kunststoff ersetzt. Auch diese Maschine hat hart zugreifende Backen. Die Fräseeinheit wirkt nicht wertiger, als bei den preisgünstigeren Spitzmaschinen 133 und 155. Auch hier gibt es einen Kunststoff-Zahnkranz. Die komplette Fräseinheit inkl. Kurbel gibt es hier aber als Ersatzteil nachzukaufen, falls die mal verschleißt.

Unter anderem Label gibts nahezu baugleiche Maschinen auch ab 20 Euro. Ob die im Detail wirklich identisch sind, ist schwer zu sagen. Derzeit gibts z.B. die M+R Spitzmaschine ab 20,79 Euro. Aber die schneidet in den Amazon-Rezensionen nicht sonderlich gut ab. Möbius+Ruppert ist aber eine Firma mit langer Tradition in Sachen Spitzer, die bis auf das Jahr 1908 zurückgeht.

Ein Insidertipp, den ich bekam, sind die Maschinen des japanischen Herstellers Carl. Die beste Maschine von Carl ist die CC-2000. In Deutschland sind die Carl-Maschinen nur schwer zu bekommen, weil es keinen Distributor hier gibt. Man bekommt sie aber z.B. über Amazon. So hab ich meine Carl CC-2000 für gerade mal 30 Euro bekommen.

Die CC-2000 ist schon eine tolle Maschine. Das Hauptgehäuse besteht komplett aus Metall, so dass die sehr stabil wirkt. Gegenüber einer Dahle 133 wirkt sie mit 15cm Höhe fast doppelt so groß. Die Fräseinheit ist hier hochwertiger, so ist der Zahnkranz auch aus Druckguss. Ich denke, diese Maschine wird wesentlich langlebiger sein.

Ein paar Besonderheiten der Carl CC-2000:

  • Recht flacher Spitzwinkel von 17,5 Grad, was außergewöhnlich lange Spitzen produziert. (Die 16,5 Grad, die man öfter im Netz findet, scheinen nicht zu stimmen, ich habs nachgemessen.) Hier muss man überlegen, was man will. Für Bleistifte gefällt mir der flachere Spitzwinkel sehr gut und ist praktisch. Für Buntstifte hingegen dürfte er ungünstig sein, weil diese dann schneller abbrechen. Die Carl ist vor allem für Bleistifte optimiert.
  • Gummibacken - Stifte werden nicht vermackt.
  • Ausschließlich für Stifte bis 8mm geeignet, also normale Bleistiftdicke.
  • Direkt ablesbarer Spitzenstopp. Es gibt hier eine Skala, durch die man sofort weiß, wie spitz oder stumpf man spitzt. Wer den Spitzenstopp oft verstellt, hat hier bessere Kontrolle.

Hier der Unterschied im Spitzwinkel (Links: Dahle 133, Rechts: Carl CC-2000)

Neben der Carl CC-2000 ist wohl auch die Carl Angel-5 ganz brauchbar. Bei dieser muss man aber aufpassen, es gibt verschiede Versionen (harte/weiche Backen, mit/ohne Spitzenstopp). Auch wird manchmal die Angel-5 fälschlich als CC-2000 angeboten. Hier sollte man sich die Originalbilder vom Hersteller genauer anschauen.

Weblinks:

30.01.2017 :: Langlebige Software

Wer langfristig richtig Geld und Aufwand sparen will, sucht sich langlebige Software. Kaum eine Branche ist so stark in Bewegung, wie die EDV. Änderungen bei Software führen regelmäßig zu Kosten. Nicht nur Lizenzkosten, sondern auch Kosten in der Wartung und der Einarbeitung von Mitarbeitern. Auch ändern sich Arbeitsabläufe durch Software, was Kosten und Aufwand verursacht.

Ich hab mal Bilanz gezogen, wie sich meine Auswahl in den letzten 10 Jahren bewährt hat. Vieles hat überlebt. Hurra! Ich hab aber auch damals schon sehr darauf geachtet, langlebige Software auszusuchen.

Hier mal ein paar Einblicke:

  • BackupMyPC - Ich fang mal mit einer Software an, die es nur so halb gepackt hat, zu überleben. Ich setze sie seit mittlerweile 20 Jahren ein. Damals hieß es noch BackupExec. Eine sehr abgespeckte Version lag früher jedem Windows dabei. Interessant war, dass man damit direkt auf CD oder DVD sichern konnte. Aber auch diese Form der Sicherung hat sich ja inzwischen fast überlebt. Die letzten 10 Jahre war abzusehen, dass diese Software vermutlich den Bach runter geht. Sie wurde mehrfach verkauft und nur noch notmäßig angepasst, damit sie überhaupt noch auf neuen Betriebssystemen läuft. Aber trotzdem: Sie wird weiter notdürftig gepflegt und ist bis Windows 10 lauffähig. Preis ca. 50 Euro.
  • FreeFileSync - Auch für Backupzwecke nutze ich seit etwa 9 Jahren. Es hat sich in dieser Zeit sehr gut weiterentwickelt und wird regelmäßig gepflegt. Viele andere Synclösungen hab ich während dieser Zeit den Bach runtergehen sehen. Oder sie haben mich fürchterlich genervt. Hat einige Zeit gebraucht, bis ich mit FreeFileSync ein gut funktionierendes System gefunden hatte.
  • Firefox - Hatte sich vor 10 Jahren schon als einer der guten Browser etabliert und das ist bis heute so geblieben. Hatte nie wirklich Probleme mit dem. Vor vielleicht 15 Jahren war ich eine Zeit lang auf Opera fixiert, merkte aber, dass das wohl nichts Langfristiges werden wird. Das hat sich auch bestätigt, Opera führt heute ein totales Schattendasein. Chrome wäre heute die einzige Alternative.
  • Thunderbird - Ganz ähnlich wie Firefox. Lange Zeit setzte ich für Mails einen kleinen Exot ein: Agent von Forteinc. Bekannt war vor allem Free-Agent als Client für Newsgroup. Ich kaufte mir die Vollversion, die auch einen sehr schnellen Mailclient hatte. Ich hab den sehr geliebt. Als Thunderbird von der Geschwindigkeit benutzbar war und keine Alternativen am Markt existierten, stieg ich um. Anfangs tat ich mich sehr schwer mit der mangelhaften Geschwindigkeit der Oberfläche. Das war doch alles sehr zäh. Seit bestimmt 10 Jahren hat sich nun Thunderbird bestens bewährt und Geschwindigkeit normal kein Problem. Ok, der wird jetzt nicht mehr mit hoher Priorität weiter entwickelt, er wird aber recht sicher die nächsten 10 Jahre Bestand haben. Es gibt ja auch weiterhin kaum freie Alternativen. Seit einiger Zeit ist der Kalender-Client Lightning integriert. Auch dieser Kalender funktioniert gut und zuverlässig. Einzig wenn man zahlreiche Netzwerkkalender einbindet, wird der Start von Thunderbird langsam. Wir hatten schon Startzeiten bis 3 Minuten bei etwa 30 eingebundenen Kalendern.
  • Linux Ubuntu - Vor 12 Jahren wechselte ich von Debian Linux auf Ubuntu Linux im Serverbereich. Damals war für mich noch nicht so richtig klar, ob das mit Ubuntu langfristig gut geht. Mittlerweile hat sich gezeigt, es ging gut und Ubuntu hat sich prächtig entwickelt. Es war der richtige Schritt. Debian hat auch weiterhin Bestand und ist eine feste Größe. Ubuntu ist aber für meine Zwecke etwas bequemer.
  • Linux Serverprogramme - Da gibts so einiges, was sich als langlebig bewährt hat: Samba, Apache, postfix, vim, fetchmail, dnsmasq, sqlite, mysql, php...
  • Skriptsprache Ruby - Viele Skripte, die ich vor 10 Jahren schrieb, laufen auch heute noch und übernehmen täglich Adminaufgaben. Mit Ruby war das von Anfang an so eine Sache. Ich hatte mich sehr in diese Sprache verliebt. Nachdem ich zuvor in den 90ern mit awk und perl rumgespielt hatte, war Ruby endlich mal eine echte objektorientierte Sprache von hoher Eleganz. Zu dieser Zeit programmierte ich auch in C++, aber diese Sprache empfand ich immer als sehr steif und umständlich. Ruby hat mich von Anfang an von der Ästhetik begeistert und tut es heute noch. Allerdings war mir von vornherein klar, dass Skriptsprachen wie Perl und Python wesentlich verbreiteter waren und das ist sehr wichtig. Denn bei Skriptsprachen hängt viel davon ab, ob eine große Nutzergemeinschaft viele Bibliotheken schreibt und vor allem auch wartet. In dieser Hinsicht war das mit Ruby in einigen Bereichen etwas problematisch. Und es war vor 20 Jahren auch sehr unklar, ob Ruby sich überhaupt so entfalten würde, dass es eine feste Größe ist. Heute kann man sagen: Ja, Ruby ist eine der großen Skriptsprachen, die auch für die nächsten 20 Jahre Bestand haben wird. Es gibt mittlerweile viele Bibliotheken. Im Bereich Webentwicklung ist sie durch Rails recht stark geworden und so hat sich Ruby überhaupt stärker verbreitet. Lediglich im Bereich Grafische Benutzeroberfläche ist sie noch lange nicht so stark, wie z.B. Python.
  • Photoshop - Das war vor 20 Jahren schon eine feste Größe für Bildbearbeitung und es war ziemlich klar, dass es das auch bleiben wird. Ich kaufte mir vor 15 Jahren eine Lizenz, die ich auch heute noch nutze. Ist das nicht super? Ganze 15 Jahre mit einer Lizenz auszukommen...
  • Acrobat - nicht der allbekannte Acrobat-Reader, sondern das echte Acrobat. Ich brauchte es vor allem für PDF-Formulare und zu Bearbeitung von PDF-Dokumenten. Daneben ist aber auch der PDF-Printer sehr hochwertig und erzeugt schöne kompakte PDF-Dateien, was ich mit kostenloser Software wie pdfcreator oder pdf24 so nicht hin bekam. Auch zur Anlage passwortgeschützter PDFs nutze ich Acrobat. Die Lizenzkosten hab ich zähneknirschend bezahlt, wobei auch diese Lizenz langlebig ist. Mein ist schon 7 Jahre alt. Manchmal hat mich Acrobat etwas genervt, weil es immer mal wieder Hänger gibt und man wartet, bis es weiter geht. Der schafft es auch, den ganzen Rechner zu blockieren.
  • Openoffice - Für typische Wald- und Wiesenaufgaben im Bürobereich gut durchentwickelt und problemlos nutzbar. Tut, was es soll, macht wenig Zicken, nutze ich auch schon seit etwa 12 Jahren. Geht man in die Tiefe, ist Microsoft in mancherlei Hinsicht besser, gerade was die Fähigkeiten von Excel angeht. Aber bei Microsoft gibts auch vieles, was nervt und ich als undurchdacht erlebe. Die Entwicklung der letzten 5 Jahre bei Openoffice ist etwas ins trudeln gekommen und man weiß nicht, ob es langfristig damit weitergeht. Auf der anderen Seite brauchts kaum neue Features und ein Umstieg auf das abgespaltene LibreOffice, was wesentlich aktiver weiterentwickelt wird, ist problemlos möglich. Was Langlebigkeit angeht, so kann man natürlich auch auf Microsoft Office setzen. Auch das nutze ich seit 25 Jahren, weil wir im Firmenumfeld nicht drumherumkommen.
  • Faststone Image Viewer - Nutze ich bestimmt auch schon seit 10 Jahren als Wald- und Wiesen-Viewer für Bilder. Damit lässt sich auch einfache Bildbearbeitung oder Bild-Größenanpassung machen. Hat sich gut bewährt, mehr brauche ich oft nicht.
  • truecrypt - Ein super Projekt in Sachen Festplattenverschlüsselung, was viele Jahre stabil funktionierte und weiterentwickelt wurde. Und dann das überraschende Ende, weil die Entwickler abrupt alles beendeten. Das war Stoff für Verschwörungstheoretiker. Ok, recht schnell gabs - dank Opensource - einen Nachfolger namens veracrypt, was jetzt auch seinen Dienst tut.
  • taskcoach - Mein wichtigstes tägliches Werkzeug für die Aufgabenplanung. Nutze ich jetzt vielleicht 5 Jahre. Ich finde es nachwievor eine gute Wahl. Die Entwicklung läuft mittlerweile reduzierter, aber das stört mich nicht. Was ich an Features brauche, ist weitestgehend vorhanden. Daneben nutze ich seit ungefähr 3 Jahren noch eine Cloudlösung namens todoist. Auch die hat sich sehr gut bewährt. taskcoach hat für mich bewiesen, dass man auch mit Skriptsprachen eine gut funktionierende Software mit GUI-Interface schreiben kann, die flüssig ihren Dienst tut. Ist in Python geschrieben. Wäre es Ruby gewesen, hätte ich mich natürlich noch mehr gefreut und wohl auch am Quellcode geschraubt.
  • teamviewer - Wir haben uns vor 10 Jahren auf Teamviewer für die Fernwartung festgelegt. Damals gabs noch so einige andere am Markt, aber mittlerweile gibts kaum noch Konkurenz. Glück gehabt, da haben wir aufs richtige Pferd gesetzt. Die Qualität ist gut, allerdings ist man doch leider genötigt, alle 3-5 Jahre mal ein Update zu kaufen.
  • audacity - Auch das nutze ich bestimmt schon seit 10 Jahren für die Audionachbearbeitung. Es ist auch zu einer festen Größe in dem Bereich geworden. Kenne keine freie Software für Windows, die ähnlich viel bietet. Ist gut benutzbar, aber nicht alles erschließt sich intuitiv. Ein wenig Handbuch lesen oder youtube gucken muss sein.
  • inkscape - Mit inkscape bin ich nie richtig warm geworden, aber für ein paar Vektorgrafiken, die ich mal brauche, funktioniert es. Und das auch schon seit 10 Jahren.
  • cdburnerxp - Ist eher eine Notlösung zum Brennen von CDs. Gab immer wieder Probleme auf unterschiedlicher Hardware. Aber es bleibt weiterhin eine schlanke und einfache Lösung, um mal eben eine CD oder DVD zu brennen. Wobei CD und DVD für mich nur noch selten mal nötig sind.
  • greenshot - Hab ich immer wieder mal für Screenshots genutzt und das auch schon seit 10 Jahren. In den letzten 3 Jahren vom wesentlich komfortableren Snagit ersetzt, was allerdings Lizenzkosten verursacht. Wenn es funktioniert, ist Snagit sehr gut. Auf mancher Hardware gibts öfter mal Hänger und Stress.
  • notepad++ - Ein freier Wald- und Wiesen-Texteditor, den es nun auch schon viele Jahre gibt. Der hat bei mir vor 10 Jahren den Textpad abgelöst, für den ich keine Lizenzgebühren mehr zahlen wollte.
  • yed - Eine Software, um Flussdiagramme oder Ähnliches zu zeichnen. Gibts auch schon einige Jahre und wird stabil weiterentwickelt. Konzeptionell etwas eingeschränkt in den Möglichkeiten, aber was drin ist, lässt sich recht komfortabel bedienen. Nutze ich aber nur gelegentlich mal, weil nicht so viele Flussdiagramme anfallen.
  • putty - Als ssh-client kann der alles, was ich brauche und läuft nun auch schon seit 15 Jahren.
  • filezilla - Als ftp-Client tut er seinen Dienst vernünftig seit bestimmt 15 Jahren.
  • turbocad - Nutze ich bisher ausschließlich als 2D-CAD-Programm. An die Bedienung hab ich mich gewöhnt und kann damit recht schnell Zeichnungen erstellen. Und das jetzt auch schon seit 8 Jahren. Was nervt, sind die schnellen Produktzyklen - jedes Jahr eine neue Version. Angeblich soll sich dabei das Dateiformat immer mal wieder ändern, so dass man irgendwann mal Probleme bekommt, ältere Dateien zu öffnen. Das ist nicht gut für Langlebigkeit der Daten. Ich arbeite immer noch mit einer 5 Jahre alten Lizenz, das werde ich aber wohl noch bis zum Windows 7 Ende 2020 tun. Vorteil ist, dass man 2-3 Jahre alte Versionen meist für sehr wenig Geld bekommt (100-200 Euro).
  • Windows 7 - Funktioniert grundsätzlich stabil. In der Wartung nerven so einige Dinge gewaltig, die auch nie verbessert wurden. Aber grundsätzlich eine gute und langlebige Basis, die jetzt auch schon 8 Jahre alt ist. Viele Unternehmen arbeiten weiterhin mit Windows 7. Warum sollte man umstellen? Für den Arbeitsalltag ergeben sich durch Windows 10 keine wirklichen Verbesserungen. In der Wartung gibts zwar einige Dinge, die verbessert wurden, aber auch zahlreiche Dinge, bei denen man nur schreien könnte. Windows ist und bleibt eine Hassliebe. Man muss es nehmen, weil es oft keine Alternative gibt. Warum es Microsoft seit 20 Jahren nicht gelingt, gerade die Basics mal wirklich rund zu machen, ist mir schleierhaft. Langlebig sind vor allem die rudimentären Bugs. ;-) Vermutlich traut sich kein Entwickler mehr an diesen Code heran, der vor 20 Jahren mal geschrieben wurde.
  • PmWiki - eine Wikisoftware, die ich in zahlreichen Zusammenhängen nutze, auch als Basis für diese Homepage. Ich hatte damals sehr gehofft, mit PmWiki eine langlebige Lösung zu finden. Und in dieser Hinsicht bin ich nicht enttäuscht worden. PmWiki wird weiterhin aktiv gepflegt und läuft super stabil. Ich bin auch sehr froh, dass die Entwicklung eher langsam und kontinuierlich läuft und es keine großen Feature-Sprünge mehr gibt. Denn das macht immer wieder viel Arbeit in der Wartung. So gibt es die Version 2.2.x nun auch schon seit 8 Jahren, wobei alle paar Monate trotzdem ein kleines Update kommt.
  • SMF Forum - Hab ich vor 5 Jahren als Ersatz für das sehr verbreitete phpbb ausgewählt. Das phpbb war von der Codebasis einfach nur gruselig. Das macht die Wartung sehr zeitintensiv. SMF läuft klaglos und wird ordentlich gepflegt. Das Admin-Interface empfinde ich als unnötig kompliziert und wenig intuitiv strukturiert. Wie oft hab ich mir da schon einen Wolf gesucht. Aber egal, irgendwann weiß man, wo man was findet oder hat einen kleinen Spickzettel.
  • ScribblePapers - Eine Freeware, die nur von einem Entwickler gepflegt wird ist kritisch, was Langlebigkeit angeht. ScribblePapers hat es geschafft. Ich nutze diesen hierarchisch orientierten Informationsmanager seit bestimmt 15 Jahren. Er ist einfach zu bedienen und funktoniert robust. Wenn ich mich in Linux oder andere komplexe Systeme einarbeite, muss ich jede Menge dokumentieren. Da braucht es auch hierarchische Strukturierungsmöglichkeiten, um alles schnell wiederzufinden und logisch voneinander abzugrenzen. Ich hab mittlerweile bestimmt 30 solcher Informationssammlungen. Freunde nutzen es auch ganz gerne als universellen Zettelkasten, wo man alle möglichen Informationen sammelt.

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