Aktuelles Archiv 2016

24.12.2016 :: Wo überall persönliche Daten drinstecken...

Ich nutze die Jahresendzeit gerade dazu, alles Mögliche wegzuschmeißen. Gestern hab ich 2 alte Drucker zum Elektroschrott gebracht. Dabei ist mir aufgefallen, wie kritisch solche Geräte bei der Entsorgung sind. Die enthalten nämlich persönliche Daten.

Genaugenommen beunruhigt mich da das WLAN-Passwort, was noch im Gerät steckt. Kombiniert mit meiner Adresse, die im Faxgerät noch drinhängt, gibts auch gleich eine geographische Zuordnung, wo der WLAN-Router zu finden ist.

Nun hätte ich ja das Gerät einfach auf Werksreset zurücksetzen können. Aber diese blöden Canon Tintenstrahldrucker, die alle 2-3 Jahre ihren Dienst einfach so einstellen, sind blockiert. Sie funktionieren eigentlich noch vollständig. Aber die Software spuckt nur noch einen Fehlercode aus und will einen nicht mehr in die Menüs lassen. So hat man keinerlei Chance mehr, das Gerät zurückzusetzen oder diverse Infos zu löschen.

Auch die Möglichkeit, irgendwelche Permanentspeicher auszubauen, gibts bei solchen Geräten nicht. Die Chancen stehen sehr schlecht, gespeicherte persönliche Daten vom Gerät zu bekommen. Da bleibt mitunter nur, sein WLAN-Passwort im Netzwerk auf allen Geräten zu ändern, will man zumindest dieses Problem umschiffen.

Eine etwas schwächere Vorsichtsmaßnahme wäre die mechanische Zerstörung der Geräte, damit man es möglichen Angreifern nicht ganz so einfach macht. Irgendwann ist Aufwand und Nutzen in so einem ungünstigen Verhältnis, dass es keinen Sinn mehr macht, an die Daten zu gelangen. Die gezielte Zerstörung der datenspeichernden Chips ist bei einem Drucker leider kaum möglich. Dazu müsste man das ganz Gerät zerlegen und wissen, welcher der vielen Chips die Daten speichert.

Es gibt viele weitere Geräte, die bei der Entsorgung mit sensiblen Daten gefüllt sind: USB-Sticks, Festplatten, Digitalkameras, Smartphones, Laptops, Anrufbeantworter, Navigationsgeräte und neuerdings die ganzen vernetzten Dinge, die man so im Haushalt hat. Und fast überall ist es schwierig, persönliche Daten sicher zu entfernen. Perfide wirds auch, wenn einem Sicherheit vorgegaukelt wird. Wenn das Handy nach dem Werksreset trotzdem noch sensible Daten enthält, an die Hacker drankommen können. Oder wenn formatierte Festplatten eigentlich die Daten gar nicht löschen. Und defekte Geräte kann man erst gar nicht löschen, sind aber für Hacker noch leicht auslesbar.

Als einzige Chance bleibt oft nur die mechanische Zerstörung. So habe ich schon häufig defekte Festplatten zerlegt, die Magnetscheiben ausgebaut und diese dann mit kräftigen Dauermagneten gelöscht und mechanisch zerkratzt. Die Scheiben werden dann am besten zu einem anderen Zeitpunkt entsorgt, als die restliche Festplatte, um auch die Zuordnung zu erschweren. USB-Sticks hab ich auch schon öfter mit Hammer und Meißel zerstört.

Thermische Zerstörung wäre auch ein günstiger Weg, aber wegen der entstehenden Schadstoffe privat kaum umsetzbar.

Geschäftlich bekommt die Sache nochmal ganz andere Dimensionen. Wenn hier ein Firmennetz bedroht ist, weil jemand unachtsam einen Drucker weggeworfen hat, kanns heftige Probleme geben. Von daher gehören Entsorgungs-Richtlinien unbedingt mit ins Sicherheitskonzept und sollte auch dokumentiert werden. Für jedes Gerät muss ein sicherer Entsorgungsweg gefunden werden. Eine unkontrollierte Entsorgung ist ein großes Sicherheitsrisiko. Und bei verlorenen bzw. gestohlenen Geräten muss natürlich auch immer analysiert werden, welchen Schaden sie im Worst-Case anrichten können. Das solche sicheren Entsorgungswege ordentlich Kosten verursachen, sollte man auch im Auge behalten.

Bisher fehlt im privaten wie im geschäftlichen Umfeld oft noch ein Bewusstsein für diese Gefahr, die von alten Geräten ausgeht.

22.10.2016 :: Fenster - bleib offen!

Was man im Auto mittlerweile alles an ausgeklügelter Technik hat. Doch in anderen Bereichen scheint die Entwicklung stehen zu bleiben. Eine nervige Sache, die ich schon so oft erlebt habe: Man möchte sein Zimmer lüften, aber das Fenster fällt immer wieder zu. Die kaufbaren Fensterklammern sind da eher eine unbefriedigende Lösung. Warum kann ein Fenster nicht so gebaut sein, dass es in jeder Stellung einfach stehen bleibt?

Ich hatte letzens in einem Krankenhaus ein Fenster benutzt, was genau das hatte. Es ging etwas schwerer auf, man musste also gegen einen Widerstand arbeiten. Es blieb dafür genau dort stehen, wo man es hinpositionierte. Grund war ein Teleskopgestänge, was bremsende Wirkung hatte.

Auf der Suche nach so einem Teil, was sich universell an jedes Fenster montieren lässt, wurde ich bei Axa fündig. Diese Fensterfeststeller gibts für ungefähr 25-30 Euro und sie passen an nahezu jedes Fenster.

Ich hab die heute montiert und sie funktionieren wirklich hervorragend. Sie sehen relativ einfach aus, wirken aber solide. Die Bremskraft lässt sich einstellen. Die Montage dauert ungefähr 15 Minuten pro Fenster. In die Fenster und in den Rahmen müssen dafür ein paar Löcher gebohrt werden. Montagematerial wird nicht mitgeliefert, es braucht ein paar sehr kurze Senkschrauben (Spax oder Blechtreibschrauben).

Man kann diese Feststeller unten wie oben am Flügel montieren. Oben fand ich intuitiv günstiger, weil sie da weniger stören. Die Kippfunktion des Fensters funktioniert damit auch noch. Der Vorteil oben ist zusätzlich, dass im gekippten Zustand auch eine Bremswirkung vorhanden ist, Fenster so also auch hier nicht so schnell zuschlagen.

Das Lüften ist jetzt ein Kinderspiel: Man öffnet und schließt wie bisher, kann sich jetzt aber darauf verlassen, dass das Fenster genau dort stehen bleibt, wo man es hinpositioniert. Auch dann noch, wenn es mal etwas zieht.

Weblinks:

27.09.2016 :: Zahnbürste - welche Härte?

Welche Härte sollte eigentlich eine Zahnbürste haben? Ich hatte mal eine Zahnärztin, die empfohl mir weiche Bürsten. Meine Erfahrung damit war aber nicht gut. Und das hatte rein physikalische Gründe.

Selbst wenn ich damit 5 Minuten putzte, die Zähne fühlten sich stumpf an, was immer auf Zahnbeläge hindeutet. Auch wenn ich mit einem Scaler mal über die Zähne ging, konnte ich weiche Beläge herunterkratzen. Ich hab das über die Jahre immer wieder aufmerksam beobachtet und kann bei mir definitiv sagen: Weichen Bürsten gelingt es nicht, die Zahnbeläge hinreichend herunterzubürsten. Diese Beläge haften besser, als ich vermutet habe. Weiche Bürsten gleiten dann nur über den Belag, ohne ihn abzutragen. Ich versuchte dabei unterschiedlichste Putztechniken und auch unterschiedliche Andruckkraft.

Besonders an den Schneidezähnen kann ich den Reinigungseffekt gut beobachten. Hier spürt man gut, ob die Zähne sauber werden. Das gelingt natürlich nur dann, wenn sich nicht schon Zahnstein gebildet hat. Hier haben die weichen Beläge sich nämlich dann schon in einen harten Belag umgewandelt, den man definitiv nicht mehr mit Zahnbürste herunterputzen kann. Hier hilft dann nur noch eine professionelle Zahnreinigung.

Warum sollte der Zahnbelag überhaupt regelmäßig runter? Zahnbeläge sorgen für eine stark poröse Zahnoberfläche, in die sich jede Menge Bakterien einnisten können. Diese können dann Karies und Parodontitis verursachen. Gerade die Gefahr von Parodontitis wird heute noch oft unterschätzt.

2009 wurde wissenschaftlich an der Uni Witten/Herdecke bestätigt, das weiche Bürsten nur eine schlechte Reinigungswirkung haben: https://www.test.de/Zaehne-putzen-Hart-oder-zart-1816471-0/

Jetzt gibts allerdings einen Haken: Man kann nicht sagen, je härter, um so besser. Mit harten Zahnbürsten macht man sich schnell das Zahnfleisch kaputt bzw. sorgt für Zahnfleischreizungen. Die sind auf Dauer auch nicht gesund. Ich kenne auch jemanden, der hat sich richtige Riefen in die Zähne geschruppt. Gerade wenn die Putztechnik nicht stimmt, können harte Zahnbürsten auch gefährlich sein.

Ich denke, die beste Möglichkeit ist, herauszufinden, wie hart die Bürste sein muss, damit Beläge recht sicher heruntergeputzt werden können. Ich komme in der Regel mit einer mittleren Härte gut klar.

Jetzt nutze ich aber noch einen Trick: Ich hab noch eine harte Zahnbürste, die ab und zu zum Einsatz kommt, um ein paar hartnäckige Beläge wegzuputzen. Die ist auch gut, um Essensreste aus den Zähnen zu putzen. Das gelingt nämlich mit weichen Bürsten auch nicht gut.

Daneben habe ich eine weiche Bürste. Die nutze ich morgens, weil es (nach meinen Infos) reicht, wenn man einmal am Tag Beläge runterbürstet. Die brauchen sowieso einige Zeit, bis sie sich bilden. Auch für zwischendurch nach dem Essen nutze ich gerne die weiche Bürste, um Zahnfleisch und Zähne nicht sinnlos zu belasten. Das klappt natürlich nur, wenn keine hartnäckigen Essensreste in den Zähnen hängen.

Bei elektrischen Zahnbürsten gibts teilweise auch unterschiedlich harte Aufsätze. Gibts die nicht, muss man auch hier checken, ob die verfügbaren Bürsten überhaupt geeignet sind, sicher zu reinigen. Wenn nicht, brauchts eine andere elektrische Bürste. Schallzahnbürsten haben einen interessanten Vorteil: Die Bürsten sind in der Regel relativ weich. Damit ist die Verletzungsgefahr für das Zahnfleisch gering. Durch die hohe Frequenz, mit der sie schwingen, schaffen es diese Bürsten trotzdem relativ gut, Beläge zu entfernen. Schallzahnbürsten können also ein guter Kompromiss sein, wenn man schon geschädigte Zähne oder empfindliches Zahnfleisch hat. Getestet hab ich das mit einer Philips Sonicare. Trotzdem fand ich die Entfernung von Belägen bei den klassisch rotierenden elektrischen Bürsten (Oral-B) überzeugender.

03.09.2016 :: Mit was reinigt man Computer- und Flachbildschirme?

Es gibt teure Spezialreiniger für Flachbildschirme, die noch dazu nur schwer in Geschäften zu bekommen sind. Doch es gibt auch einen sehr preiswerten Reiniger, der in fast jeder Drogerie und jedem Supermarkt zu bekommen ist: Sidolin Multi-Flächen.

Auf den Zusatz "Multi-Flächen" kommts dabei besonders an. Sidolin ist eine recht bekannte Marke und steht für Glasreiniger. Fast alle Glasreiniger sind aber eben nicht für Flachbildschirme geeignet!!! Das steht auch fast immer auf den Anwendungshinweisen auf der Verpackung. Der Grund: Sie enthalten Alkohole, die für transparente Kunststoffe auf Dauer schädlich sind.

Sidolin Multi-Flächen ist der einzig mir bekannte Sprühreiniger, der explizit für Flachbildschirme freigegeben ist (und der fast überall verfügbar ist).

Mit knapp 2 Euro für 500ml ist es zudem sehr preisgünstig.

Natürlich kann man mit diesem Reiniger auch vorzüglich alle Technik wunderbar reinigen: Telefone, Tastaturen, Computergehäuse, Drucker, Kopierer. Grundsätzlich lassen sich alle glatten Flächen damit reinigen.

WICHTIG: Sprühen sollten man nicht direkt auf die Geräte. Der Grund: Damit kann der Reiniger durch kleine Öffnungen in die Geräte eindringen. Das kann die Elektronik zerstören. In der Regel sprüht man also auf ein Tuch auf und reinigt dann mit dem die Oberfläche.

Welches Tuch? Für TFT-Bildschirme empfiehlt sich ein sauberes Glas-Mikrofasertuch. Grundsätzlich tun es auch Küchenrollen. Wer damit aber oft glänzende Oberflächen reinigt, kann sich damit Kratzer einfangen. Das liegt an der Härte des Papiers. Ähnlich kann es aber auch mit verschmutzten Mikrofasertüchern passieren: Wenn sich harte Staubkörner darin verfangen haben. Mikrofasertücher lassen sich problemlos in der Waschmaschine waschen. Hier darauf achten, keinen Weichspüler zu verwenden. Die meisten Tücher lassen sich bis 60 Grad waschen.

19.07.2016 :: Wenn wichtige Infos untergehen...

Jetzt hab ich es gleich 3 mal hintereinander erlebt: Zuerst waren es meine Blutwerte, wo ein wichtiger Wert aus dem Rahmen fiel. Normal werden alle Werte, die nicht im Normbereich sind, hervorgehoben. So kann jeder Arzt sich schnell auf die Werte konzentrieren, die problematisch sind. Der Arzt, der dieses Blutbild gemacht hatte, sagte mir, alles in Ordnung. Mehrere weitere Ärzte schauten kurz drüber und meinten auch, alles soweit ok.

Dann setzte ich mich mal selber hin und ging alle Werte auf dem A4 Blatt einmal durch. Und da fand ich dann den einen Wert, der nicht im Referenzbereich ist. Der war aber nicht hervorgehoben. Das ist schon sehr merkwürdig. Alle Blutergebnisse von diesem Arzt werden grundsätzlich nur aufgelistet, ohne irgendwas hervorzuheben.

Da waren dann auch andere Ärzte verblüfft, als ich im Nachhinein nochmal sagen konnte, dass hier doch ein Wert nicht im Limit ist. Die Ärzte, die ich erlebt habe, haben überhaupt nicht die Zeit, genauer jeden Wert durchzugehen und sie haben eine andere Erwartungshaltung. Über so eine simple Fehlsicht gehen doch tatsächlich wichtige Informationen verloren. Die wichtige Information hat sich einfach in der Fülle der restlichen, irrelevanten Information versteckt und wurde auch gar nicht erst gesucht, weil sowas nicht erwartet wurde.

Bei gesundheitlichen Themen ist das natürlich besonders fatal. Es zeigt, wie man trotz einer Vielzahl von Informationen nicht das Eigentliche erkennt.

Mittlerweile ist das in meinem Bekanntenkreis schon 3 mal so ähnlich passiert. Auch hier auffällige Blutwerte, die von keinem Arzt erkannt wurden. Erst als sie mit dieser selbst erkannten Information zum Arzt sind, wurde reagiert.

Hier zeigt sich auch schön, wie eine kleine Fehlentscheidung auf der Ebene der Softwareentwicklung zu einem fatalen Problem in der Praxis führt. Vielleicht hat man schon bei tausenden Menschen wichtige Informationen übersehen, die für die Gesundung wichtig gewesen wären? Vielleicht waren ein paar Softwareentwickler unter Zeitdruck und haben deshalb so eine Hervorhebung problematischer Blutwerte nicht eingebaut? Oder vielleicht hat ein Verantwortlicher leichtfertig die Entscheidung getroffen, so etwas nicht zu brauchen?

Eine andere Konsequenz, die man daraus ziehen kann: Auch wenn man selber kein Arzt ist, man kann für ein gutes Informationsmanagement sorgen. Man kann selber die Blutwerte durchgehen und alles unterstreichen, was aus dem Rahmen fällt. Es gibt viele weitere Ebenen, wo man für den Arzt Informationen gut aufbereiten kann. Ich hab da mittlerweile auch schon mehrfach positive Rückmeldung bekommen, dass Ärzte sich richtig gefreut haben, so gut vorbereitete Informationen zu bekommen. Gerade bei chronischen Erkrankungen mit längerem Krankheitsverlauf ist das wichtig.

Schlussendlich kann ein Arzt all seine Schlüsse nur aus dem ziehen, was er an Information erkannt und verstanden hat. Wenn man dann noch weiß, dass die meisten Ärzte den Patienten keine 30 Sekunden reden lassen, bis sie das erste Mal unterbrechen, wird klar, wie gut man organisiert sein muss.

13.07.2016 :: Vorsicht vor Vergleichs-Homepages

In letzter Zeit scheinen die wie Pilze aus dem Boden zu sprießen: Homepages, die sich mit dem Vergleich eines Produktes beschäftigen. Man sucht z.B. einen neuen Kompressor und landet auf einer Seite, die sich kompressor-vergleich-xyz.de nennt. Dem Benutzer wird es da einfach gemacht, meist gibts 5-15 Produkte, die verglichen werden und einige wenige machen das Rennen. Liest man sich die Texte zu den Produkten durch, merkt man oft, dass das Werbeleute ohne Ahnung von der Technik geschrieben haben. Wer die Homepage betreibt und welche Ziele dieser jenige damit verfolgt, erschließt sich oft nicht.

Der eigentliche Sinn solcher Homepages ist natürlich fast immer, dass es um die Vermarktung bestimmter Produkte geht. Also schlicht Werbung, die überhaupt nichts über Produktqualität aussagt. Die Täuschung liegt in scheinbaren Tests, für die viele Menschen empfänglich sind. Die Stiftung Warentest hat sicher dazu beigetragen, dass man Tests viel Vertrauen schenkt. Im Internet ist das aber anders, da sind die meisten Tests nichts weiter als Marketing.

Fazit: Solche Seiten sollte man schnellstens wieder verlassen, hier ist keinerlei Erkenntis zu erwarten. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass man doch Vertrauen in Geräte entwickelt, die keine gute Wahl wären.

Der beste Hinweis zu brauchbaren Produkten erscheint mir derzeit immer noch die Amazon-Rezension. Aber natürlich wird hier auch viel manipuliert und es entstehen unschöne Effekte. So werden schnell einige wenige Produkte hochgepusht, weil alle wie die Lemminge dem bestbewerteten Produkt folgen und es kaufen. Viele andere Produkte, die vielleicht sogar besser sind, bekommen keine Chance. Zudem gibts eben viele gute Produkte auch gar nicht erst bei Amazon. Oder es sind Produkte, die typischerweise nicht über Amazon gekauft werden und dann dort auch nicht bewertet sind.

Kleiner Tipp zu den Amazon-Rezensionen: Besonders die 3 Sterne-Bewertungen finde ich interessant, weil die selten manipuliert sind und weil die sowohl gute wie auch schlechte Seiten eines Produktes aufgreifen. Insofern sind sie auch weniger emotional gefärbt und objektiver. Und dann schaue ich mir auch immer das Verhältnis gute zu schlechte Bewertungen an. Es gibt zahlreiche 4-Sterne Produkte, die aber trotzdem viele 1-Sterne Bewertungen haben. Das macht verdächtig, da muss man sich dann mal genauer durchlesen, warum die schlechten Bewertungen gegeben wurden.

Auch wenn sich bei Amazon-Rezensionen viel manipulieren lässt: Hat ein Produkt klar definierbare Mängel, werden echte Kunden davon berichten und das lässt sich nur schlecht wegmanipulieren.

02.07.2016 :: Thermoablation Schilddrüse

Knoten in der Schilddrüse sind keine Seltenheit. In der Regel werden die operativ entfernt, was natürlich ein erheblicher Eingriff ist. Mitunter wird auch die ganze Schilddrüse herausgenommen, was dann wieder lebenslange Einnahme von Schilddrüsenhormonen bedeutet. Irgendwie finde ich es ja immer gut, wenn man möglichst zurückhaltend in das System Körper eingreift.

Heiße Knoten sind solche, die selber ungeregelt Schilddrüsenhormon produzieren. Diese konnte man bisher ganz gut mit einer Radio-Jod-Therapie behandeln. Dabei wird radioaktives Jod in den Körper eingebracht, was sich dann fast ausschließlich in diesen Knoten ansammeln. Man zerstört diese also durch Radioaktivität. So optimal ist das aber auch nicht, weil es eine gewisse Strahlenbelastung ist.

Seit wenigen Jahren gibt es jetzt eine neue technische Art, diese Knoten abzubauen: Die Thermoablation. Das funktioniert technisch recht simpel: Man geht mit einer Nadel bis ins Zentrum des Knotens. Und dann fungiert diese Nadel an der Spitze als Mikrowellenstrahler. Das umliegende Gewebe wird bis auf 60-80 Grad erhitzt und stirbt so ab.

Damit das gut funktioniert, muss man die Nadel natürlich erstmal möglichst genau positionieren. Das funktioniert mit Ultraschall ganz gut. Die Nadel wird rechts oder links vom Kehlkopf über einen ganz kleinen Schnitt eingeführt. Und mit dem Ultraschallkopf hat man eine Sicht, wo man die Nadel hinschiebt. Ist sie erstmal richtig positioniert, braucht es eine definierte Mikrowellenbestrahlung. Im Ultraschall kann man weiterhin beobachten, wie das Gewebe sich um die Wärmequelle verändert. So hat man auch ein Indiz dafür, wann es genug ist und die Mikrowelle unterbrochen wird. Die Nadel bzw. Sonde wird auch meistens gekühlt, damit sie durch die Eigenerwärmung nicht umliegendes Gewebe zerstört.

Obwohl das Verfahren eigentlich technisch gesehen relativ simpel und wirksam ist, gibt es diese Form der Behandlung erst seit wenigen Jahren in Deutschland. Führend auf dem Gebiet ist die Uniklinik Frankfurt, wo auch das Deutsche Zentrum für Theromablation für Schilddrüsenknoten angesiedelt ist.

Ich hatte Gelegenheit, mir das Vorort mal anzuschauen. Als mir eine Bekannte erzählte, dass sie das machen lässt, interessierte mich das technisch, so dass ich mitgefahren bin. So konnte ich Dr. Korkusuz mal über die Schulter schauen und alles direkt miterleben. Eigentlich ist das ja schon sehr erstaunlich, dass ein technisch doch so überschaubares Verfahren erst jetzt hier zum Einsatz kommt. Denn die Vorteile sind doch erheblich. Man spart sich Operation und auch radioaktive Strahlenbelastung.

Leider ist dieses Verfahren selbst unter Fachärzten (Endokrinonologen) noch wenig bekannt. Und selbst wenn sie es kennen, wird es selten als eine Alternative erwähnt. Selbst in Gesundheitssendungen im Fernsehen hört man bisher noch wenig dazu. Meine Bekannte war insgesamt bei 4 Fachärzten und keiner hat von sich aus die Thermoablation als Möglichkeit überhaupt erwähnt. Erst durch einen Fernsehbericht ist sie darauf aufmerksam geworden.

Das Ergebnis war übrigens positiv. Der heiße Knoten war bereits nach der ersten Ablation auf 1/6 des Volumens geschrumpft und der Wert des TSH-Hormons war wieder im Normbereich.

Weblinks:

19.06.2016 :: Interessante Logikfallen

Letztens erzählte mir eine Kollegin, dass ihr ein Stück vom Zahn abgebrochen ist. Dann sagte sie, dass das natürlich immer dann passiert, wenn sie Schokolade oder Nüsse isst. Die Schlussfolgerung war dann, dass es genau daran liegt und man diese Lebensmittel eher meiden müsse.

Wenn man sich das genauer betrachtet, ist das eine Logikfalle. Ja, es stimmt, dass Zähne und Füllungen gerne genau dann kaputt gehen, wenn man etwas Hartes isst. Meine Zahnärztin brachte es aber einmal so auf den Punkt: Was in solchen Momenten kaputt geht, war eh schon stark geschädigt. Und genau so ist das auch. Ein intakter Zahn kann problemlos mit Nüssen umgehen. Erst ein Zahn, der im Grunde schon kaputt ist, bricht dann endgültig, wenn er etwas mehr belastet wird. Es ist ein Trugschluss, dass Zähne länger halten, wenn man z.B. keine Nüsse mehr isst. Oder zumindest liegt der Trugschluss darin, aus der Beobachtung eines brechenden Zahnes darauf zu schließen, dass diese Nuss die Ursache war. Der Zahn wäre eine Woche später auch beim Essen von Kartoffelbrei abgebrochen.

Im Wald ist es ähnlich: Bei einem mittleren Sturm brechen die Bäume und Äste, die sowieso schon massiv geschädigt sind. Gäbe es keine Stürme, würden diese Bäume vielleicht noch 1-2 Jahre länger stehen, aber dann würden auch bei Windstille ständig Bäume umfallen, wenn wir durch den Wald gehen. Der Wind hat hier den positiven Effekt, die schon stark geschädigten Bäume umzuschmeißen. Das verringert das Risiko, dass bei wenig Wind die Bäume um- und uns auf den Kopf fallen.

Beim Auto ist es auch so: Geschädigte Teile gehen dann endgültig kaputt, wenn man das Auto etwas fordert. Das kleine Schlagloch war nicht die Ursache für den Federbruch, sondern es hat der geschädigten Feder den Rest gegeben. Und ein Reifen, der platzt, wenn man 0,5bar mehr drauf gibt, muss auch schon massiv vorgeschädigt gewesen sein und hätte sich auch so bald verabschiedet.

Das große Problem ist, dass wir durch solche Trugschlüsse jede Menge Fehlentscheidungen treffen und falsche Konsequenzen daraus ziehen. Im Computerbereich erlebe ich das immer wieder mal. Da werden dann z.B. keine Icons mehr auf dem Desktop gelöscht, weil davon mal der Rechner abgestürzt ist. Oder die Steckdosenleiste wird nicht mehr abgeschaltet, weil man irgendwann mal einen Rechner hatte, der seine Uhrzeit verloren hat (leere Stützbatterie des Uhrzeit-Chips). Oder Backups werden selten auf USB-Sticks gemacht, weil man mal einen hatte, der nach 10 Schreibvorgängen defekt war. Überall geht es hier um die falsche Verknüpfung von Ursache und Wirkung.

Je weniger Wissen man von einer Materie hat, um so größer ist auch die Gefahr, falsche Schlüsse zu ziehen. Wissen kann einen davor bewahren, falsche Schlüsse zu ziehen, weil wir durch das Wissen einen Widerspruch spüren: Ich entwickle einen Zusammenhang, aber nach meinem Wissen kann das gar nicht sein oder ist unwahrscheinlich. Dann fange ich an, genauer darüber nachzudenken.

Es lohnt sich, achtsam und kritisch mit Ursache-Wirkungs-Vorstellungen umzugehen. Software-Entwickler haben die Angewohnheit, beim Auftreten von Fehlern nach Bedingungen zu suchen, wie man diese Fehler reproduzieren kann. Anstatt sich also ängstlich dafür zu entscheiden, etwas besser nicht mehr zu tun, tut man es absichtlich, um seine Vermutung zu überprüfen. Und erst dann, wenn es mehrfach reproduzierbar ist, ensteht mehr Sicherheit, dass hier ein harter Zusammenhang besteht. Diese Haltung hat mir schon oft im Alltag geholfen, falsch vermutete Zusammenhänge aufzudecken.

22.05.2016 :: Projektplanung - Software

In den letzten 20 Jahren kam die Idee immer mal wieder auf: Nutz doch mal eine Projektplanungs-Software. Also sowas mit Gantt-Diagrammen. Ich erinnere mich noch daran, wie wir vor 20 Jahren im Hype der Zeitplanbücher sowas von Hand gemalt haben. Ging auch irgendwie, war aber gerade bei Zeitverschiebungen sehr unpraktisch. Dann musste man viel rumradieren. Folglich hat man sie nur noch in aufwändigeren Projekten genutzt.

Mein Alltag ist so, dass ich Projektplanung nicht regelmäßig brauche. Die alltäglichen Aufgaben organisiere ich mir mit Taskcoach und Todoist.

Es gibt aber immer wieder auch Ausnahmen. Projekte, wo zahlreiche Leute involviert sind, der Zeitplan eng wird und vieles koordiniert werden muss. Projekte, wo zahlreiche Aufgaben und Vorgänge voneinander abhängen - ist das eine nicht erledigt, kann das andere nicht begonnen werden.

Ich wollte mich ja immer mal in MS-Project einarbeiten, aber für ab und zu erscheint mir das reichlich kompliziert und ich arbeite auch in ehrenamtlichen Bereichen, wo kein Geld für Lizenzen da ist.

Jetzt war wieder so ein Projekt da, wo eine einfache "Gantt-Software" gut wäre. Ich hab mich also mal wieder auf eine kurze Recherche gemacht.

Recht schnell bin ich auf ein sehr ansprechendes Projekt gestolpert: GanttProject

Nach dem Download hab ich mal 30 Minuten mit rumgespielt und war sehr positiv von angetan. Genau das, was in mein Suchraster reinpasst: Sehr einfach zu bedienen, alle Funktionalität ist gut überschaubar, scheint auch flüssig und relativ fehlerfrei zu laufen. Das Projekt wird auch aktiv weiterentwickelt.

Das Wichtigste war mir eine gute Übersicht mittels Gantt-Diagramm. Das geht sehr gut. Schön ist, dass hier auch hierarchische Vorgänge/Aufgaben definiert werden können. Abhängigkeiten lassen sich definieren, Meilensteine ebenso. Der Umgang damit ist schnell gelernt. Die Benutzeroberfläche ist durch Java nicht Windows nativ, aber man gewöhnt sich schnell daran. Trotz Java startet die Anwendung relativ schnell und ist auch sonst nicht sonderlich träge.

Toll auch die Ausgabemöglichkeiten: Man kann drucken, direkt eine pdf erzeugen und auch HTML-Seiten generieren. Das finde ich besonders spannend, kann man so doch schnell die Projektplanung ins Intranet oder Internet stellen. So erhalten alle Beteiligten schnell einen Überblick auf jedem internetfähigen Endgerät auch ohne Installation von Software.

Der Lernaufwand ist sehr niedrig. Bereits nach 30 Minuten kann man direkt mit seinem Projekt loslegen und einfache Gantt-Diagramme erstellen. Alles weitere lernt man schnell nebenbei bei der Planung eines Projektes. Auch hier ist es so, dass man für einfache Projekte nur einen Bruchteil der Funktionalität braucht.

Wer also demnächst mal ein Projekt beruflich oder privat planen will, dem kann ich Ganttproject als eine interessante kostenlose Möglichkeit empfehlen.

Weblinks:

01.05.2016 :: Plattenspielerkauf

Ich war auf der Suche nach einem Geburtstagsgeschenk. Ein Plattenspieler sollte es werden. Derzeit gibts ja einen gewissen Hype, mal wieder auf die gute alte Schallplatte zurückzugreifen. In Zeiten von Streamingdiensten verkümmern ein wenig die Sinne. Das Materielle der Musik - Cover, Tonträger, spezielles Abspielgerät - geht verloren. Und auch das Rituelle vermisst man - Platte auflegen, Tonarm absenken und dann kommt die schöne Musik.

Technisch gesehen gibts ein Problem. Brauchbare Plattenspieler zu bauen - das kann heute kaum noch jemand. Das ganze Know-How ist mit dem Sterben der Platten auch verloren gegangen. Nur ein paar ganz wenige Hersteller im High-End-Bereich haben überlebt.

Wobei es da noch eine Nische gibt: DJ's nutzen Plattenspieler auch weiterhin. Und so gibt es im professionellen Musikbereich auch noch einige DJ-Plattenspieler, auch englisch als Turntable bezeichnet. Ein Blick bei Thomann mit dem Suchbegriff turntable, und man findet da ernstzunehmende Geräte im Preissegment von 250-600 Euro.

Eigentlich sind ja heute die Ansprüche an Musikwiedergabe bei vielen nicht sonderlich hoch. Da wird schonmal Musik per Handylautsprecher gehört, da dürfte es doch vielleicht auch eines der Billiggeräte bei einem Plattenspieler tun. Da tummeln sich mittlerweile zahlreiche Anbieter mit nett aussehenden Geräten im Preissegment von 60-100 Euro. Das sind meist Geräte, wo auch gleich Verstärker und Lautsprecher mit eingebaut sind.

Nachdem ich aber zahlreiche Rezensionen bei Amazon gelesen hatte, war mir klar, dass hier so ziemlich alles Schrott ist.

Also dann doch wieder etwas hochwertiger geschaut. Hier gibts zahlreiche reine Plattenspieler als Hifi-Komponente ohne Verstärker und Lautsprecher. Meist dann auch mit USB-Anschluss zum digitalisieren alter Platten. Annehmbare Qualität scheint hier so ab 150 Euro anzufangen.

Zum Schluss blieben für mich 2 Geräte, die optisch und technisch sehr ähnlich sind: Der Audio-Technica AT-LP120-USBHC für 299 Euro und der Dual DTJ301 USB für etwa 190 Euro. Beide haben ein ordentliches Tonabnehmersystem, einen schweren Aluteller und ganz wichtig, eine Einstellung des Auflagegewichts des Tonarms. Beide sind im Wiederverkaufswert auch recht hoch. Die lassen sich mit 30% Verlust auch nach Jahren noch verkaufen.

Ich hab mich dann für den Dual entschieden. Der erste Eindruck ist wirklich gut. Alles wirkt solide, funktionial und wertig. Das Gerät lässt sich direkt an jeden Verstärker anschließen oder auch mit einem Adapterkabel an Computer-Lautsprecherboxen. Der Ausgang lässt sich von Phono auf Line umschalten. Weil die meisten modernen Geräte keinen Phonoeingang mehr haben, ist Line dann die korrekte Einstellung.

Was etwas schade ist: Er hat keinerlei Automatik. Beim Auflegen kein Problem, aber am Ende der Platte läuft der Teller einfach weiter und der Arm bleibt auf der Platte liegen. Aber wer Nostalgie möchte, der gewöhnt sich auch an dieses Ritual schnell, am Ende der Platte die Tonarm von Hand zurückzuführen. Von Dual gibts aber auch Geräte mit Halb- und Vollautomatik (z.B. CS415 oder CS435).

Bei Dual ist übrigens noch davon auszugehen, dass altes Know-How erhalten geblieben ist. Zwar wechselte die Marke unzählige Male den Besitzer, aber das Know-How und die Fertigungsstraße ging in den 90er Jahren an die Alfred Fehrenbacher GmbH über. Und diese hat bis heute die Produktverantwortung für zahlreiche Dual-Plattenspieler. Die werden heute vermutlich auch größtenteils in China fertigen lassen, aber altes Know-How dürfte hier wieder mit einfließen. Auch werden noch hochwertige Plattenspieler im Preissegment von 500-1200 Euro gefertigt.

Eins sollte aber klar sein: Was technisch in den 80er Jahren für vielleicht 150-300 DM angeboten wurde, ist heute im Preissegment bis 500 Euro nicht mehr zu finden.

Weblinks:

09.04.2016 :: Windows 10: Bildschirm falsch herum

Letztens fragte mich eine Bekannte verzweifelt, wie sie Ihren Bildschirm vom Laptop wieder richtig herum bekommt. Das Bild war aus unerfindlichen Gründen auf dem Kopf stehend.

Die Lösung war ganz einfach. Seit Windows 8 gibts wohl eine Tastenkombination, um den Bildschirm zu drehen. Richtig herum gehts mit strg+alt+Cursortaste unten. Mit den anderen Cursortasten kann man den Bildschirm in jede beliebige Position drehen.

Ob das sinnvoll ist, so eine fiese Funktion auf standardmäßig auf Tasten zu legen? Die wenigsten werden es brauchen. Die Verwirrung ist aber groß, wenn es versehentlich passiert. Meine Bekannte konnte so ihr Laptop 4 Wochen nicht mehr benutzen.

Ähnlich lustig wirds, wenn man bei Android-Handys versehentlich den Modus für Blinde aktiviert - aber das ist eine andere Geschichte...

03.04.2016 :: Fensterwartung

Jedes Mal, wenn ich im Urlaub bin, schaue ich mir die Fenster genauer an. Nahezu immer gibt es Wartungsmängel. Hauptthema ist fehlende Schmierung. In aller Regel werden Fenster einmal eingebaut und dann nie wieder irgendwie gewartet. Und das ist fatal. Fenster könnten wohl doppelt so lange halten, wenn man die Mechanik regelmäßig pflegt und sie ab und zu neu justiert.

Geschmiert werden müssen alle beweglichen Teile und überall dort, wo etwas aufeinander schleift. In der Regel findet man im Internet für diverse Fenster auch Wartungspläne.

Was nimmt man zur Schmierung? Wenn man lange nichts gemacht hat, braucht man ein Öl, was gut kriecht und so auch in die tiefer liegendenen Teile der Mechanik hinkommt.

Bekannte Kriechöle sind z.B. WD40 oder Caramba. Persönlich ziehe ich Ballistol vor, weil das nicht ganz so dünn ist und wenig Lösemittel enthält.

Diese kriechenden Öle haben aber auch den Nachteil, dass sie nicht lange halten. Sie kriechen überall hin weg und werden auch schnell abgewaschen oder in Kombination mit Schmutz vom Wind weggetragen. Wie auch immer, nach recht kurzer Zeit sieht man einfach, dass nichts mehr da ist.

Für die regelmäßige Wartung finde ich ein Öl besser, was nicht so dünnflüssig ist. Ich finde hier das Würth HHS 2000 oder Würth HHS 5000 sehr gut. Aus der Dose kommt es durch Lösemittel noch sehr dünnflüssig und zieht so gut in Spalten. Wenn das Lösemittel weg ist, wird es zu einem leicht klebrig wirkenden Öl, was nicht mehr wegfließt und nicht mehr kriecht.

Infos dazu:

Als Endverbraucher kommt man schlecht an Würth-Produkte, aber über Ebay kommt man sehr günstig dran. Die 500ml Dose gibts dort ab 6 Euro. Mein lokaler Händler verkauft nicht an privat, hätte aber auch 14 Euro für die Dose haben wollen.

An Schleifstellen, die offen liegen, ist ein noch dickeres Schmiermittel haltbarer, ebenso an den offen liegenden Schließköpfen. Ein sehr beständiges Fett ist Autol Top 2000, was man nur ganz dünn aufträgt. Dieses Universalfett ist auch klebrig-fädenziehend und wird recht schwer von Wasser abgewaschen. Man kann es auch für nahezu alle anderen Fälle im Haushalt (auch Fahrrad, KFZ) nutzen, wo etwas gefettet werden muss.

Wie oft muss gewartet werden? Je nach Nutzungsintensität alle 1-3 Jahre. Man erkennt es aber auch bei einer Inspektion, ob noch Schmiermittel auf den Schließköpfe ist.

Die Einstellung der Fenster ist auch wichtig. In der Regel findet man im unteren Scharnier eine Schraube, worüber man hängende Fenster, die unten schleifen, wieder etwas nach oben anheben kann. Infos dazu gibts auch hier zum Download beim Fensterhersteller. Im Zweifelsfall lässt man es durch eine Fachfirma machen.

03.04.2016 :: Nicht im Stand lenken...

Da war ich letztens auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums. Der Parkplatz war voll, da fährt ein Wagen aus einer engen Lücke. Super, die nehme ich. Nun musste ich etwas warten, bis der Wagen aus der Lücke raus war. Und da tat mir richtig weh, was ich sah.

Es gibt immer mehr Fahrer, die lenken im Stand. Die Kräfte, die hier auf das Lenkgetriebe und andere mechanischen Komponenten der Lenkung einwirken, sind sehr viel höher, als in Fahrt. Auch wenn der Wagen sich nur ganz langsam bewegt, entlastet man das Lenkgetriebe stark. Der Grund dafür ist simpel: Im Stand muss sich die Kontaktfläche des Reifens an einem Punkt zum Untergrund verdrehen. Hier wirkt dann die volle Gleitreibung, ähnlich wie bei einer Vollbremsung mit blockierten Rädern.

Das war früher eine Weisheit, die man noch selbstverständlich spüren konnte. Als es noch keine Lenkkraftverstärker gab, hat man das Lenkrad im Stand kaum bewegen können. Und mein Fahrschullehrer sagte mir auch sofort: "Nie im Stand lenken!".

Heute kann man das gar nicht mehr erspüren. Jedes Auto hat heute einen sehr leistungsstarken Lenkkraftverstärker, so dass man mit Leichtigkeit auch im Stand lenken kann. Man hat sozusagen keinerlei Feedback mehr, etwas sehr Zweifelhaftes zu tun. Man muss es einfach wissen.

Defekte Lenkgetriebe oder defekte Lager an der Vorderachse sind keine Seltenheit. Ich könnte mir vorstellen, dass das Lenken im Stand hier auch einen gewissen Anteil dran hat. Vor allem auch dann, wenn es sich um Autos handelt, die viel im Stadtverkehr unterwegs sind.

Wer also seine Wartungskosten reduzieren möchte, achtet am Besten darauf, immer erst dann zu lenken, wenn der Wagen zumindest ein klein wenig in Bewegung ist.

16.02.2016 :: Wie lange halten LED-Lampen?

LED-Lampen lösen ja immer mehr herkömmliche Glühlampen ab. In unserem Haushalt lösen sie auch immer mehr die herkömmlichen Energiesparlampen ab, die ja auf Leuchtstoffröhren-Technologie basieren.

Es gibt vor allem 2 Vorteile bei LED: Die volle Helligkeit ist sofort nach dem Einschalten verfügbar. Bei den herkömmlichen Energiesparlampen kann das 1-2 Minuten dauern. Und dann holt man sich auch kein gefährliches Quecksilber ins Haus.

Aber wie ist es mit der Haltbarkeit? Herkömmliche Energiesparlampen von Markenherstellern haben sich gut bewährt. Besonders die Leuchtmittel von Osram hielten bei uns in aller Regel 10 Jahre und länger. Die Technologie hatte man gut im Griff und technisch veränderte sich da auch kaum was.

Im LED-Bereich überschlagen sich die Entwicklungen. Da kann es viel schneller passieren, dass etwas schief geht und eine ganze Produktserie Probleme macht.

Mir ist jetzt die zweite E27 LED-Lampe kaputt gegangen. Die erste war gerade mal 3 Monate alt, die zweite jetzt nach 2 Jahren. Bei beiden handelt es sich um 10W Leuchtmittel vom Markenhersteller Osram. Das fand ich etwas enttäuschend, weil ich bisher mit Osram immer ganz gut gefahren bin. Ich vermute mal, dass es kein generelles Problem ist, sondern nur mit einer bestimmten Serie oder Charge zusammenhängt.

Beachten sollte man diese Probleme vor allem bei einem Trend, der immer mehr um sich greift: LED-Leuchten ohne auswechselbare Leuchtmittel. Fällt da was aus, kann man die ganze Decken- oder Schreibtischlampe wegwerfen. Die 10-20 Jahre Lebensdauer sind eben nur theoretischer Natur. Man muss hier auch sehen, dass man es mit relativ empfindlicher Elektronik zu tun hat, die energiereiche Überspannungsimpulse im Netz nicht mag. Blitzeinschläge (auch entferntere) oder induktive Lasten können hier für frühem Lampentod sorgen.

09.02.2016 :: Fataler Bug Ixus 265 Digitalkamera

Seit einem Jahr hab ich eine kleine Canon Ixus 265 HS immer dabei. Für ein paar Schnappschüsse unterwegs reicht die vollkommen aus.

Jetzt hatte ich schon zum zweiten Mal ein doofes Problem: Akku leer. Ich dachte mir, dass kann doch eigentlich nicht sein. Hatte ich doch erst vor ein paar Wochen aufgeladen. Der müsste bei meinen Fotografiergewohnheiten 6 Monate durchhalten. So klappte das bei der vorherigen Fuji F60 auch.

Oft sind es die kleinen unbedeutenden Dinge, wo es sich lohnt, mal genauer hinzuschauen. Irgendwas stimmt da nicht, dass hatte ich im Gefühl.

Ich testete mal die Knöpfe durch, ob die Kamera sich vielleicht von selbst im Rucksack einschaltet. Der normale Einschalter ist recht gut untergebracht, der dürfte nicht von alleine auslösen. Blöderweise gibts aber bei vielen Kameras noch einen zweiten Knopf, mit dem man sich die gespeicherten Bilder angucken kann. Dieser liegt auf der Rückseite neben dem Display. Und dieser Knopf steht etwas hervor und lässt sich recht leicht drücken. Das ist sehr ungünstig, es ist denkbar, dass die Kamera im Rucksack darüber von alleine einschaltet. Auch dann, wenn sie in der recht weichen Hülle ist.

Die Kamera schaltet hier allerdings nach kurzer Zeit automatisch wieder aus. Da dürfte der Akku auch nicht so schnell leer gesaugt werden.

Nun gibts da aber noch einen dritten Knopf, der sich ebenso leicht auslöst und die Kamera einschaltet. Einen Knopf, den ich sonst nie brauche: Der ist für die Kopplung über WLAN. Die Kamera schaltet ein und wartet dann auf eine Auswahl, die man treffen muss.

Und jetzt kommt der verrückte Bug: Hier gibt es keinen Timeout. Macht man hier keine Eingabe, bleibt die Kamera und das Display so lange an, bis der Akku leer ist! Ganz übel! Jetzt ist mir klar, warum der Akku regelmäßig leer ist. Es braucht nur einen versehentlichen Druck auf diesen Knopf im Rucksack und schon ist der Akku leer!

Ich hab jetzt 2 Gegenmaßnahmen getroffen: In der Hülle hab ich eine Pappe eingelegt, die ganz gut verhindert, dass die Knöpfe gedrückt werden. Und zweitens hab ich einen dünnen Draht als Ring gebogen und diesen um die Taste aufgeklebt. Dieser Ring sollte zuverlässig verhindern, dass der Knopf gedrückt wird.

Eigentlich hätte der Bug in der Entwicklung nicht entstehen dürfen. Egal wie die Kamera eingeschaltet wird, die muss sich nach kurzer Zeit der Nichtbenutzung von alleine wieder ausschalten.

Es ist zu vermuten, dass andere Ixus-Modelle ebenso betroffen sind.

07.02.2016 :: Sicherheits-Gau Aldi Überwachungs-Kameras

Das ist schon eine schockierende Nummer: Da kaufen sich jede Menge Leute Überwachungskameras bei Aldi, um sich sicherer damit zu fühlen. Und dann entdecken Experten eklatante Sicherheitsmängel: Jeder hat über das Internet ungehinderten Zugriff auf das Kamerabild! Hundertausende Wohnzimmer oder Objekt im Außenbereich sind so komplett offen einsehbar. Und die Kameras lassen sich sogar noch aus der Ferne steuern bzw. neu ausrichten.

Das ist noch wesentlich schlimmer als der letzte Gau vor ein paar Jahren, wo man Zugriff auf die Laptop-Kamera bekam. Hier musste aber zumindest eine Schadsoftware auf dem Gerät installiert werden. Jetzt jedoch ist alles per Vorkonfiguration offen im Netz.

Schockierend ist hier, wie wenig Hersteller in der Computerbranche auf Sicherheit achten. Informationssicherheit scheint überhaupt viel zu wenig ernst genommen zu werden. Ein Auto, wo die Bremsen von Werk aus nicht funktionieren, ist völlig undenkbar. Aber offene Kameras können problemlos in den Handel.

Aber selbst, wenn die ordentlich vorkonfiguriert worden wären: Viele Laien sind völlig überfordert, diese Technologie zu verstehen und können schnell gefährlice Fehlkonfigurationen schaffen. Das wäre ungefähr so, als könnte jeder im Motorsteuergerät seines Autos rumfummeln und müsste das auch tun, damit das Auto überhaupt sinnvoll fährt. Hier gibt es ein völliges Ungleichgewicht von Wissen und gefährlichen Eingriffsmöglichkeiten der Benutzer, die nunmal keine ausgebildeten Administratoren sind.

Und dann auch noch die ständige Gefahr, dass ein Sicherheitsbug gefunden wird, der alle Sicherheitsvorkehrungen aushebelt. Damit bleibt so eine Technologie eine Bedrohung. Auch hier wieder der Vergleich zum Auto: Das wäre, als könnte jederzeit ein Hacker unser Bremssystem außer Kraft setzen.

Gibt es überhaupt einen Ausweg aus diesem Dilemma? Oder müssen wir auf solche Technik grundsätzlich verzichten, weil wir sie nicht wirklich im Griff haben?

Das man es in den Griff bekommen kann, zeigen Profilösungen. Hier wird aber jede Menge Geld in Sicherheit gesteckt. Die Firma Lancom wäre ein Beispiel, wo sehr gut ausgebildete Experten dafür sorgen, dass die Router sicher bleiben und Schwachstellen frühzeitig erkannt und kommuniziert werden. Solch Experten-Knowhow muss aber auch bezahlt werden. Hier zahlt man für einen Router nicht 50-200 Euro, sondern eher 600-2000 Euro.

Im Massenmarkt ist Sicherheit eigentlich wesentlich günstiger zu haben. Wenn man Millionen Kameras verkauft, dann sind die Mehrkosten für hohe Sicherheit gar nicht mehr so relevant. Dann gehts nur noch um Cent oder wenige Euro Mehrkosten pro Gerät. Das man einen relativ hohen Sicherheitstandard erreichen kann, sieht man z.B. an den Fritzbox-Routern von AVM. Die gelten als recht sicher, von einigen wenigen Zwischenfällen mal abgesehen.

Was ein Weg sein kann, um mehr Sicherheit zu schaffen, sind simple Teilsysteme, die sich nicht aushebeln lassen. Wenn man z.B. eine Kamera mit einem mechanischen Schalter komplett abschalten kann, wäre das ein sicheres Steuer-Element, was sich durch keinen Softwarebug aushebeln lässt. Wenn eine Fritzbox einen Taster hat, mit dem man das WLAN komplett abschalten kann und eine LED das auch signalisiert, dann kann man das in der Software so gut kapseln, dass auch das nicht aushebelbar ist. Wichtig ist immer, es müssen einfach überschaubare Subsysteme bleiben, weil man nur so alle Gefahren und Angriffsmöglichkeiten schnell erkennen kann.

Wenn eine Kamera eine mechanische Blende hat, die ein Benutzer manuell über einen Schieber schließt, wäre das zudem ein System, wo selbst dem Benutzer sofort einleuchtet, dass das sicher ist. Sowas hätte man z.B. bei Laptops einbauen können.

Ansonsten siehts aber sehr schlecht aus, was umfassende Sicherheit angeht. Heutige EDV ist wahnsinnig komplex geworden. Sie ist auch unter einem unglaublichen Entwicklungsdruck, ständig ändert sich alles und Nutzer wollen immer wieder neue Möglichkeiten. So kann sich nichts stabilisieren. Kommt hinzu, dass man vor allem Features verkauft und sich für Sicherheit kaum einer interessiert. Sicherheit ist auch schwer vergleichbar, man kann es den Produkten ja nicht ansehen. Sicherheit verkauft sich so sehr schlecht und deshalb unterlassen es Firmen, in Sicherheit zu investieren.

Das Hauptproblem bleibt aber, diese fürchterliche Komplexität soweit herunterzubrechen, dass ein Benutzer nichts mehr verkehrt machen kann, was die Sicherheit bedroht.

Noch ein Problem ist die Dauerhaftigkeit einer Lösung: Viele Hersteller unterstützen Geräte nur noch 2-3 Jahre, danach werden sie unsicher, weil Sicherheitslücken nicht mehr gestopft werden. Das sieht man sehr schön bei Android-Handys, die man aus Sicherheitsaspekten spätestens nach 3 Jahren entsorgen muss.

Raumüberwachung mit Kameras bleibt eine gefährliche Technologie. Man sollte sich nicht verlocken lassen, alles zu nutzen, was technisch möglich ist. Wenn man sich fragt, was technisch sicher möglich ist, schrumpft die Auswahl extrem stark zusammen. Die Kosten verzehnfachen sich auch schnell. Und selbst bei der teuersten Lösung kann es immer auch zu einem Supergau kommen. 100% Sicherheit gibt es nicht, mit jeder Lösung handelt man sich auch Gefahren ein. Zudem muss man an Wartungskosten denken und regelmäßige Wartung einplanen. Ein System in diesem Bereich, was nicht permanent auf Sicherheitslücken überwacht wird, wird schnell zu einer großen Gefahr.

Die Vorstellung, ganz günstig an Überwachungstechnik zu kommen, ist eine Illusion.

Weblinks:

07.02.2016 :: Neue LED-Lampen-Technologie

Eine recht neue LED-Technologie kann man gerade bei Aldi kaufen: Sogenannte Filament-LED-Lampen oder LED-Fadenlampen. Diese sehen den herkömmlichen Glühlampen sehr ähnlich. Typisch sind 4 LED-Fäden enthalten, die das Licht nach (fast) allen Seiten abstrahlen. Darüber ein Glaskolben, wie bei herkömmlichen Glühlampen.

Gerade bei Leuchten, die für herkömmliche Glühlampen designt sind, ist die ähnliche Abstrahlcharakteristik nach allen Seiten sehr positiv. Die Lichtfarbe ist bei den Aldi-Lampen recht warm. Obwohl auch 2700K, wie viele LED-Lampen, wirken sie wesentlich gelblicher. In meinen Augen interessant für gemütliches Licht, weniger geeignet als Arbeitslicht. Klar sollte auch sein, dass die Abstrahlung vor allem seitlich stattfindet. Bei einer hängenden Fassung ist das Licht, was direkt nach unten geht, wesentlich geringer, als bei herkömmlichen LED- oder Glühlampen.

Hier findet man ein paar Infos zu dieser LED-Technologie:

Osram verkauft diese Technologie unter der Bezeichnung "Osram LED Retrofit" und Philips unter der Bezeichnung "LEDClassic". Vom deutschen Hersteller Vosla gibt es sie unter dem Namen "VosLED".

Die Lebensdauer dieser Technik ist aufgrund der schlechteren Wärmeabfuhr nicht so hoch, wie bei herkömmlichen LED-Lampen, typisch werden 15.000 Stunden angegeben, herkömmliche LED-Lampen erreichen 25.000 - 50.000 Stunden. Trotzdem ist das immerhin Faktor 10 mal länger, als herkömmliche Glühlampen und damit für die meisten Anwendungen mehr als ausreichend. Es gibt auch Hersteller wie Vosla, die 25.000 Stunden angeben.

Der Wirkungsgrad ist mit über 100 Lumen/Watt recht hoch.

Auch wenn 2013 schon die ersten LED-Lampen dieser Bauart auftauchten, sind die erst jetzt so richtig reif für den Massenmarkt. Das spürt man vor allem am Preisverfall, wo man jetzt bei deutlich unter 10 Euro angekommen ist. Erstaunlich ist, dass diese LED-Glühfaden-Technologie in so kurzer Zeit den Massenmarkt erreicht hat. Einige große Hersteller hätten den Einstieg auch fast verschlafen und konnten erst Ende 2015 erste Produkte liefern.

Ich hab mir jetzt mal 2 Stück testweise bei Aldi gekauft (Preis 6,90 Euro bei 5,5 Watt und 600 Lumen). Bisher gefallen die mir für gemütliches Licht im Wohnzimmer sehr gut.

Weblinks:

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