Aktuelles Archiv 2015

30.12.2015 :: Rubiks Cube

In den 80er Jahren kam der Rubiks Cube bzw. Zauberwürfel auf den Markt und alle wollten einen haben. Das war ein echt großer Hype und ich erinnere mich an die vielen Stunden, die ich damit verbrachte.

Irgendwie überkam mich jetzt der Wunsch, so eine Würfel mal wieder in der Hand zu halten. Bloß welchen soll man denn nun kaufen? Mittlerweile gibt es eine unüberschaubare Vielfalt von Nachbauten, besonders aus China und Hongkong.

Interessant ist, dass sich hier wohl was verdreht hat: Der Original Rubik macht von den Gebrauchseigenschaften nicht das Rennen. Nahezu alle Speedcuber nutzen (richtig gute) chinesische Würfel.

Es hat sich da technisch auch viel getan. Ich erinnere mich noch an den ersten total schwergängigen Rubik, der bei jedem Drehversuch knarzte. Eigentlich musste man den erstmal auseinandernehmen und ordentlich schmieren.

Die neuen Würfel, die fürs Speedcuben geeignet sind, laufen sehr viel leichter. Auch ohne Schmierung lassen die sich sehr gut bewegen. Da liegen Welten zwischen heute und damals. Natürlich bekommt man auch heute noch vom Wühltisch extrem schlecht drehende Würfel.

Nach meinen Recherchen gibt es einen zentralen Onlineshop in Deutschland, der seit vielen Jahren die Speedcuber-Szene versorgt: Cubikon. Cubikon verkauft auch über Amazon. Vorteil dort: Keine Versandkosten, wenn man über 29 Euro liegt. Doch bei Cubikon direkt sind die Würfel in der Regel günstiger. Die 6,90 Euro Versandkosten sind aber happig.

Was für ein Würfel taugt denn nun? Bei Cubikon denke ich kann man sich sicher sein, dass die auf eine gewisse Qualität achten und keinen Schrott anbieten. Im Grunde kann man so sagen: Für 9-15 Euro bekommt man einen sehr guten Würfel. Die besten Würfel im Cubikon-Shop liegen irgendwo bei 19-25 Euro.

Empfehlenswert sind z.B.:

  • Moyu Sulong 8,95 Euro
  • Moyu Dianma 9,95 Euro
  • Cheeky Sheep 9,95 Euro (Cubikon Hausmarke)
  • Dayan II Guhong 12,95 Euro
  • Dayan V Zhanchi 14,95 Euro
  • Moyu Weilong 14,95 Euro
  • Moyu Aolong 16,95 Euro

Würfel gibts oft in 3 Varianten: In schwarzer oder weißer Grundfarbe mit aufgeklebten Stickern. Original war früher schwarz, auch heute noch wird schwarz bevorzugt, ist aber eher Geschmackssache. In den letzten Jahren kam eine dritte Variante hinzu: durchgefärbtes Plastik ohne Sticker. Großer Vorteil hier ist, dass keine Sticker kaputt gehen können. Denn die nutzen sich mit der Zeit ab oder lösen sich. Sie wirken vom Design aber doch sehr andersartig, da ist die Frage, ob einem das gefällt.

Ein paar wenige Würfel gibts mit Stickern, die aus stärkerem Plastik bestehen und so sehr lange halten, z.B. die Hausmarke von Cubikon "Speed Cube Ultimate" ab 17,95 Euro.

Schmieren: Muss man heute nicht mehr unbedingt, aber für beste Ergebnisse, längere Haltbarkeit und weniger Geknarkse macht es Sinn. In der Szene hat sich Silikonöl durchgesetzt. Entweder Silikonspray, was man überall zu kaufen bekommt, oder speziell für Würfel optimierte Öle (z.B. Maru Lube).

Wer noch billiger einkaufen will, kann auch direkt in China Online bestellen. Bestellungen sollten hier aber unter 22 Euro bleiben, damit man keinen Zoll bezahlt (angeblich solls auch noch bis 26 Euro funktionieren). Bezahlt wird in der Regel mit Paypal, die Lieferung dauert 2-4 Wochen. Hier kann man brauchbare Würfel schon ab etwa 4 Dollar bekommen, z.B. YC SuLong, Yuxin Fire oder Cyclone Boys 3x3. Einen Moyu DianMa gibts so um 6 Dollar. Versandkosten fallen oft keine an. Man trägt aber das Risiko, dass die unversicherte Sendung verloren geht oder Ware kaputt ankommt.

Tests von Würfeln findet man auch zahlreich auf youtube.

Wer den Würfel zerlegen will: In der Regel dreht man eine Ebene auf 45 Grad und hebelt dann den Kantenstein raus. Dazu gibts auch youtube-Videos. Aber Vorsicht: Bei neueren Würfeln gibts sogenannte Torpedos. Das sind kleine zusätzliche Plastikteile, die verhindern sollen, dass der Würfel popt (sich in ungünstigen Drehpositionen zerlegt). Hier braucht die Montage/Demontage mehr Sorgfalt und kann auch etwas kniffelig werden. Bei Torpedos sollte der Kantenstein beim Herausnehmen gleichzeitig gedreht werden.

Bei mir ist es jetzt schlussendlich ein Moyu DianMa geworden, mit dem ich sehr zufrieden bin.

Weblinks:

14.11.2015 :: Verflixte Dübellöcher im Altbau

Wenn man im Altbau bohrt, ist es reine Glückssache, ob ein gebohrtes Loch in der Wand wirklich tragfähig ist. Mal erwischt man einen Ziegelstein - wunderbar. Und dann geht die Bohrmaschine wie Butter durch und man hat ein zerbröseltes Loch, in dem der Dübel keinen Halt findet.

Seit einiger Zeit hab ich jetzt endlich eine recht praktische Lösung gefunden. Die ist vor allem für solche Fälle, wo man mit eher mittleren Kräften zu rechnen hat im unkritischen Bereich. Bei kritischen Hochlastanwendungen gibts ja Injektionsmörtel, die aber entsprechend teuer sind und für die man spezielle Mischdüsen braucht.

Die Lösung heißt Beko Allcon 10. Das ist ein PU-Klebstoff aus der Kartusche. Mit etwa 15 Euro pro 310ml Kartusche auch nicht gerade billig, aber das Zeug ist in vielerlei Hinsicht unschlagbar gut. Gekauft hatte ich ihn vor einem Jahr eher aus Neugier, mittlerweile setze ich ihn vielfältig ein.

Zum Bohrloch: Nach dem Bohren und dem Säubern des Loches kann man Beco Allcon 10 ins Bohrloch spritzen. Aber nicht zu viel, denn das Zeug quilt noch recht stark auf. Dann den Dübel einsetzen, 15 min warten und dann verschrauben. Durch die Expansion des Klebers ist das Bohrloch gut gefüllt. Der Klebstoff hat nach 15 min auch schon gut angezogen. Noch schneller gehts, wenn man das Bohrloch zuvor anfeuchtet. Dann läuft die Aushärtungs-Reaktion wesentlich schneller ab.

Wenns schnell gehen soll und der Dübel halbwegs hält, drehe ich die Schraube auch sofort rein. Dann wird die Schraube aber noch nicht vollständig angezogen. Erst nach 15-30 min ziehe ich dann alle bis dahin gesetzten Schrauben nochmal nach.

Achtung: Weil der Klebstoff wirklich überall bestens klebt, muss man alles gut davor schützen. Vor allem die Hände. Hier trage ich dann in der Regel Einmalhandschuhe. Auch auf die Klamotten und auf Teppichböden sollte man aufpassen. Nicht ausgehärteten Kleber am besten sofort entfernen, mit Waschbenzin, Verdünnung oder Aceton.

Der Hersteller erwähnt diesen Anwendungsfall übrigens explizit in seinen Anwendungs-Videos.

Noch ein Tipp: Im Altbau verwende ich möglichst lange Dübel. Von Fischer hat sich der UX-Lang bewährt. Der ist bei 6mm Durchmesser 50mm lang. Von Tox gibts den 6er Dübel auch in 50mm Länge. Auch die funktionieren gut. Die kurzen 6er Standarddübel mit 35mm Länge eignen sich deshalb nicht, weil im Altbau die ersten 20mm typisch nur bröseliger Putz sitzt.

Weblinks:

16.10.2015 :: Ganzjahresreifen?

Ganzjahresreifen führen seit vielen Jahren ein Schattendasein. Von vielen werden sie verschmäht: Das ist nichts Halbes und nichts Ganzes. So wird es in vielen Fachzeitschriften geschrieben und die Argumente fühlen sich sehr logisch an: Es gibt keine Gummimischung, die für Winter wie Sommer gleichgut geeignet ist. Es kann immer nur ein schlechter Kompromiss sein.

Doch stimmt das? Ich habe seit Jahren den Verdacht, dass hier von der Industrie stark darauf hingearbeitet wird, den Ganzjahresreifen ein schlechtes Image zu verpassen. Das ist auch logisch. Es verdienen ganz viele daran. Zweimal im Jahr werden überall im Land jede Menge Reifen gewechselt und eingelagert. Und dabei kommen die Autos in die Werkstätten, was eine gute Gelegenheit ist, andere Dienstleistungen gleich mit anzubieten. Oder man findet so Probleme am Auto, die gleich repariert werden. Auch werden so tendenziell mehr Reifen verkauft. Nicht zuletzt deshalb, weil beim Wechsel sehr zeitig darauf hingewiesen wird, dass man doch besser neue Reifen aufziehen lassen sollte. Kurzum: Es gibt ganz viele Gewinner an diesem Konzept.

Eins ist klar: Spezialisierte Winter- und Sommerreifen werden immer besser sein. Man kann sie besser an die jeweiligen Bedingungen anpassen. Aber spielt das wirklich so eine große Rolle? Im Bereich Reifen wird so viel geforscht und immer neue Gummimischungen entstehen. Das man es mittlerweile schafft, Ganzjahresreifen herzustellen, die fast genauso gut sind, wie spezialisierte Sommer- oder Winterreifen, ist bewiesen. Das findet man in Tests. Eine Aussage findet man z.B. hier... : "Tests der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) haben ergeben, dass die guten Ganzjahresreifen im Vergleich zu den guten normalen Reifen nicht viel schlechter abschneiden. " Und doch wird im selben Artikel schnell wieder korrigiert: "Für den ADAC sind Ganzjahresreifen ein schlechter Kompromiss."

Wer es genauer wissen will, findet leider kaum Tests, die mal die Messdaten rausrücken. Da wird nur mit Noten bewertet, doch was bedeuten diese Noten? Man kann Noten durchaus so skalieren, dass z.B. ein Bremsweg von 20 Metern den Wert sehr gut erhält, ein Bremsweg von 21 Metern ein schlecht. Man kann Peanuts damit also aufwerten. Mit Noten lässt sich nur wenig anfangen, weil hier schon der subjektive Faktor drin ist, was andere als gut und schlecht bewerten. Ich glaube, hier werden absichtlich genauere Infos verschwiegen, um die Ergebnisse in eine gewünschte Richtung zu beeinflussen. Hin zu den Nachteilen der Ganzjahresreifen, weil die keiner in der Wertschöpfungskette wirklich gerne verkaufen will.

Vielleicht haben auch andere Einflüsse wie Alterungserscheinungen einen viel größeren Einfluss auf die Eigenschaften. Vielleicht ist ein 5 Jahre alter Winterreifen wesentlich schlechter, als ein neuer Ganzjahresreifen. Damit würden sich die Vorteile schnell relativieren. Tests, die sich mal für Ganzjahresreifen einsetzen, habe ich allerdings bisher nicht gefunden. Wer hätte auch schon Interesse daran?

Und was ist mit den Erfahrungsberichten? Zumindest gibt es hier auch eine eher negative Verzerrung. Wer ständig überall liest, dass man selber einen eher schlechten Kompromiss fährt, wird bei jedem Versagen seiner Reifen gleich denken: "Siehst du, taugt tatsächlich nicht." Bei einem guten Winterreifen hätte man vielleicht gesagt: "Bei diesem Schnee schafft das nicht mal der beste Winterreifen." Das ist oft pure Wahrnehmungspsychologie.

Was mir aufgefallen ist: Ganzjahresreifen haben beim Spritverbrauch oft nur ein E beim Reifenlabel. Sind also nicht besonders sparsam. Es gibt durchaus Sommerreifen mit einem Label B. Doch was bedeutet das wirklich? Im Grunde ist diese Labelung ziemlicher Unsinn. Der Unterschied zwischen B und E beträgt gerade mal 0,04 l/100km. Ja genau, 40 Milliliter auf 100 Kilometer. Was für ein Unfug. Bei solch kleinen Unterschieden kann man sich so ein Label gleich ganz sparen. Doppelte Einsparung hat man übrigens bereits dann, wenn man den Reifendruck um 0,2 bar erhöht.

Was das Reifenlabel hingegen gar nicht berücksichtigt, ist die Reifenbreite: Wirklich Sprit spart man mit schmaleren Reifen. Verglichen werden aber immer nur Reifen der gleichen Breite. Wer also schmale Ganzjahresreifen kauft, kann nochmal richtig Sprit sparen, mehr als ein Label A in einer breiteren Klasse.

03.10.2015 :: Schrittzähler

Wir wollten was tun, um uns mehr zu bewegen. So haben meine Frau und ich uns einen Schrittzähler zugelegt. Anfangs war ich etwas skeptisch. Ich dachte, das ist bestimmt wieder so ein Ding, was bald in der Ecke liegt. Außerdem hatte ich auch eine App auf dem Handy, die das bereits erledigte. Jetzt nach 4 Monaten merken wir beide: Das war eine super Entscheidung. Täglich gucken wir mehrfach drauf und vergleichen, wer schon wie viele Schritte gemacht hat. Und das motiviert total. So versuchen wir derzeit, so mindestens 6000-8000 Schritte am Tag zu laufen. Das sind ungefähr 4-6 Km.

Die App auf dem Android-Smartphone war eigentlich nicht schlecht, hat sich aber auf meinem Handy dann doch nicht bewährt. Einerseits hatte ich sowieso schon Performance Probleme und irgendwie zog die App einiges an Leistung. Andererseits war damit der Akku noch viel schneller leer. Das nervte mich irgendwann so, dass ich die Idee viel besser fand, ein kleines autonomes Gerät zu haben, was immer in der Hosentasche platziert ist. Bei Jeanshosen gibts ja rechts die kleine Zusatztasche für Geld oder eine Uhr. Da passt so ein Schrittzähler wunderbar rein.

Ich schaute mir auch die ganzen Fitness-Armbänder und Fitness-Logger an, aber irgendwie erschien mir diese Technik noch nicht so richtig ausgereift. Viele Hersteller mit allen möglichen Lösungen, aber nichts war dabei, was mich so richtig überzeugte. Ich wollte auch keine neue komplizierte Technik, mit der ich mich täglich rumärgern muss. Es sollte ganz einfach sein.

Nach etwas Recherche erschienen mir die Schrittzähler von Omron recht brauchbar, konkret der Omron Walking Style III. Den hat jetzt meine Frau. Ich hab mir etwas später den Omron Walking Style IV gekauft. Beide tun wunderbar ihren Dienst, vom Design gefällt mir der III besser, aber der IV hat einen 3D Sensor und kann so noch besser erkennen, was wirklich Schritte sind. Ob das in der Praxis wirklich eine Relevanz hat, kann ich gar nicht sagen. Wenn ich mal mit beiden in der Hosentasche eine Wanderung gemacht habe, waren beide nahezu identisch.

Preislich liegen die Teile so bei 20-30 Euro.

Die Programmierung scheint recht ausgeklügelt zu sein, so dass beide recht gut erkennen, was echte Schritte sind. Dies hinzubekommen, ist gar nicht so einfach, ich denke da wurde von Omron einiges an "Hirnschmalz" investiert. Das ist auch der Vorteil gegenüber einer App. Viele Appentwickler sind in der Regel keine Experten für Algorithmen, wie man am besten Schritte erkennt. Und deshalb sind viele Apps auch ungenau.

So einen Schrittzähler trägt man den ganzen Tag direkt am Körper. Den ganzen Tag werden die Schritte gezählt. Um 0:00 Uhr wird der Tageszähler zurückgesetzt, man kann aber die letzten 7 Tage noch aus dem Speicher abrufen. Den restlichen Schnickschnack brauchen wir im Grunde nicht. Was manchmal noch interessant ist: Man kann zusätzlich einen Zähler starten, wenn man z.B. eine Wanderung macht und wissen will, wie viele Schritte man nur dort gegangen ist.

Das Beste finde ich wirklich die Motivation, die damit aufgebaut wird, sich regelmäßig genügend zu bewegen.

08.09.2015 :: DHL-Online-Frankierung - die spinnen

Gegenüber anderen Paket-Dienstleistern war die DHL-Online-Frankierung schon immer etwas umständlich. Wenn man viel zu verschicken hat, ist das echt nervig. Aber was die sich seit ein paar Wochen einfallen lassen haben, geht für mich gar nicht.

Nachdem alles ausgefüllt war, konnte ich mich ins Bezahlsystem einloggen, hab einen Klick gemacht und alles war mit Postpay bezahlt, so dass ich nun endlich meinen Paketschein drucken konnte. Jetzt aber gibts gleich eine Hand voll Bezahlsysteme, aus denen ich jedes mal auswählen muss. Und wenn ich wie bisher Postpay auswähle, muss ich mich nun zusätzlich bei meiner Bank einloggen, dort nochmals bestätigen und dann meinen TAN-Generator vor den Monitor halten, der sowieso nur sehr schwermütig das Geflimmere entgegenimmt. Und wenn das alles erledigt ist, muss ich beten, dass die Masken nicht irgendwo hängen bleiben.

Also echt, so langsam macht das alles keine Freude mehr. Das bezahlen auch viel einfacher gehen kann, sieht man bei Amazon. Mit wenigen Klicks ist alles erledigt. Und wenn ich mit Hermes versende, gehts noch viel schneller, weil ich da erst im Geschäft bezahle. Ich glaub, ich werde jetzt wieder öfter mit Hermes versenden...

Nachtrag 17.05.2016: Hurra, DHL ist endlich aufgewacht und hat das Bezahlsystem komplett überarbeitet. Nun kann man direkt und völlig einfach mit Paypal bezahlen. Man glaubt es kaum, genauso einfach, wie bei allen anderen Jobs im Internet. Dieses blöde Postpay kann man sich so völlig schenken. Danke, liebe DHL. Das schont meine Nerven und verschafft mir wieder mehr Freizeit.

15.08.2015 :: Toner Katastrophe

Ich denke, im Laufe der Jahre werden wir bei allen Druckern, die ich betreue, schon so 100.000 Euro dadurch gespart haben, dass wir auf Drittanbieter bei Verbrauchsmaterial zurückgegriffen habe. Wir setzen hauptsächlich Kyocera-Laserdrucker ein. Eine Originalkartusche kostet hier 60-80 Euro, Nachbaukartuschen gibts so ab 10 Euro.

Wenn ich Lieferanten auswähle, dann schaue ich mir vor allem an, ob die schon längere Zeit in diesem Geschäft tätig sind und wie die Kundenzufriedenheit ist. Und dann gibts auch noch ein paar weitere Parameter, wo sich für mich dann das Gefühl einstellt, dass man dem Lieferanten trauen kann.

In der Regel waren die Erfahrungen auch ganz gut. Mitunter kam es vor, dass unsauber gearbeitet wurde und die Kartuschen außen mit Tonerstaub verschmutzt waren. In der Regel wird heutzutage aber so automatisiert auf hohem Niveau aufgefüllt, dass das kaum noch vorkommt.

Falsche Kartuschen hatte ich auch ab und zu mal dabei. Meist sind es Kartuschen des gleichen Herstellers, die aber irgendwo eine Plastiknase an anderer Stelle haben. Das fällt kaum auf und so kann es da auch mal zu Fehlern im Auffüllbetrieb kommen.

Ganz selten hatte ich auch schonmal eine leere Kartusche, die als voll verkauft wurde. Die Lieferanten sind in der Regel aber kulant, man ist ja auch an längerfristigen guten Beziehungen interessiert.

Diesmal hat es mich aber ganz unschön erwischt: Eine Tonerlieferung, wo das Tonerpulver irgendwie nicht zum Drucker passte. Es ging konkret um einen Kyocera M2030DN mit einer TK-1130 Kartusche.

Der Toner sorgte für ein schlechtes Druckbild, die schwarze Schrift war nur grau. Auch dann noch, wenn man die Druckintensität im Drucker auf ganz dunkel stellt. Da war nichts zu machen.

Der Wechsel der Kartusche brachte erstmal keinen Erfolg, auch nicht nach 100 Seiten Druck komplett schwarzer Seiten. Ich zweifelte schon an meiner Vermutung, dass das Tonerpulver schuld ist. Zum Glück hatten wir ein baugleiches Gerät da, wo wir die Belichtungs- und Tonereinheit mal tauschen konnten. Und hier zeigte sich: Die Tonereinheit macht das Problem.

Bei dem Kyocera ist es so, dass die Kartusche in eine Tonereinheit gesteckt wird. Diese Tonereinheit hat dann ein Reservoir, in dem sich einiges an Toner befindet, der dann gleichmäßig weitertransportiert wird. Ist dort erstmal falscher Toner drin, hat man ein echtes Problem. Denn da kommt man nur schwer ran, aufschrauben war mir auch zu gefährlich.

Schlußendlich haben wir dann 500 Blatt Vollschwarz gedruckt. Das saugte die neue Kartusche auch fast vollständig leer, allerdings sind in einer Kartusche auch nur etwa 50g Tonerpulver.

Nach diesen 500 Ausdrucken war die Intensität der Schrift zumindest wieder so, dass man es als hinreichend bezeichnen konnte. Ich denke, es wird jetzt im Alltag 1-2 weitere Kartuschen brauchen, bis sich der Zustand wieder komplett normalisiert.

Diesmal korrelierte Preis und Qualität übrigens: Die falsch gefüllte Kartusche stammte zwar von einem recht etablierten und großen Anbieter, war mit 10 Euro aber so mit das Billigste, was zu bekommen war.

18.07.2015 :: Sekundenkleber

Ich klebe regelmäßig mit Sekundenklebern. Was man mittlerweile von den etablierten Marken in Baumärkten und Bastelläden kaufen kann, ist ziemlich unbrauchbar geworden. Ich hab mal was von einer gesetzlichen Regelung gelesen, dass die im Endkundengeschäft gehandelte Ware nicht mehr so schnell aushärten darf, weil es da zu Unfällen kam. Das ist auch so meine Erfahrung, die meisten Sorten härten mir zu viel zu langsam aus. Das dauert teilweise 5 Minuten und nicht 5 Sekunden.

Modellbauläden haben meist bessere Noname-Ware oder Eigenmarken zu günstigen Preisen. Weil ich aber solche Sachen hauptsächlich im Internet kaufe, bin ich auf den Wiko Super Glue 15 aufmerksam geworden. Ich hatte den mal testweise mitbestellt, den gibts schon für 2,80 Euro 20g.

http://gluetec-industrieklebstoffe.de/product/super-glue-15

Das eigentlich Geniale ist der Dosierspender der Flasche. Was hab ich mich schon mit verstopften Flaschen oder Tuben rumgeärgert. Bisher fand ich kein System, was wirklich über längere Zeit gut funktionierte. Bei dem Super Glue 15 geht das aber wirklich hervorragend. Nach dem Zuschrauben wische ich den Restkleber außen nochmal ab. Seit einem halben Jahr bekomme ich aus der Flasche immer wieder problemlos Klebstoff. Verstopft war da noch nie was.

Der Kleber ist super schnell und von der Konsistenz recht dünnflüssig, aber nicht extrem dünnflüssig (20 - 30 mPa· s). Der legendäre Loctite 401 Wald- und Wiesenkleber hat 100 mPa· s. Für andere Ansprüche gibts zahlreiche andere Sekundenkleber von Wiko:

http://gluetec-industrieklebstoffe.de/wiko/cyanacrylat-klebstoffe

Fast alle werden mit dem gleichen praktischen Spendersystem geliefert.

Interessant ist, dass keiner der mir bekannten renomierten Markenfirmen es bisher hinbekommen hat, ein ausgeklügeltes Spendersystem hinzubekommen, was nicht nach einigen Anwendungen völlig verklebt.

Leider halten Sekundenkleber nicht sonderlich lange. So etwa nach einem Jahr entsorge ich die Reste. In der Regel erkennt man es daran, dass sie zähflüssiger werden. Im Kühlschrank lagern soll helfen, ich mache es allerdings nicht.

05.07.2015 :: Datensicherung mit 30 USB-Sticks

Für kleine Firmen wird die Datensicherung auf USB-Sticks immer interessanter. Ich erinnere mich noch an die Zeiten, wo hauptsächlich auf Bändern gesichert wurde. So ein Band hat immerhin auch 5-15 Euro gekostet. Für den gleichen Preis bekommt man heute auch USB-Sticks hinreichender Größe. Meine Erfahrung sagt mir auch, dass USB-Sticks im Alltag als recht sicher einzustufen sind, insofern man sich nicht nur auf einen Stick verlässt. Ausfälle waren bei mir bisher extrem selten.

In der Regel geht es bei Firmendaten um überschaubare Datenmengen: Hauptsächlich Word- und Exceldateien, ein paar Datenbanken, ein paar Bilder und Mails. Selbst umfangreiche Datensammlungen, die über 20 Jahre gewachsen sind, passen da noch auf 8-16 GB Sticks. Noch dazu, wenn man die Daten zuvor komprimiert.

Wenn das nicht reicht, sollte man sich überlegen, ob man seine Daten irgendwie aufteilen kann. Die Bilder des letzten Betriebsausfluges braucht man ganz sicher nicht im Set der regelmäßigen Datensicherung zu haben. Hier gilt es, all das auszulagern, was viel Speicher braucht, eher selten gesichert werden muss und wo Datenverlust kein großes Problem darstellt.

Eine gute Methode für einen umfassenden Schutz vor Datenverlust geht so:

  • 4 Sticks für die tägliche Sicherung Mo - Di - Mi - Do
  • 4 Wochensticks für Woche1 - Woche2 - Woche3 - Woche4 des Monats. Dieser wird immer am Freitag erzeugt.
  • 12 Monatssticks für Jan - Dez. Dieser wird immer am letzten Freitag des Monats befüllt.
  • 10 Jahres-Sticks, für jedes Jahr wird am Ende des Jahres eine Sicherung gemacht, die nicht wieder überschrieben wird.

Der Vorteil dieses Verfahren ist, dass man auch auf ältere Stände zurückgreifen kann. Nicht selten passiert es nämlich, dass eine Datei versehentlich gelöscht wird, dies aber z.B. erst 6 Monate später auffällt. Gleichzeitig sorgt man durch die größere Anzahl an Sticks für ausreichend Redundanz. Selbst wenn ein Stick kaputt ist, kann man auf einen anderen zurückgreifen, wenn auch nicht mit der gleichen Aktualität.

Somit braucht man für 10 Jahre ingesamt 30 USB-Sticks. Das kostet bei derzeitigen Preisen:

GrößeEinzelpreisPreis 30 Stück
8GB4,00120,00
16GB5,60168,00
32GB10,00300,00
64GB18,40552,00

Man sieht hier also, dass es sich lohnt, seine Daten im komprimierten Zustand auf 16GB zu halten. Sonst wirds wesentlich teurer. Natürlich sollte man nur Markensticks einsetzen. Die Rechnung hab ich mit USB2 Sticks gemacht, weil die dereitig noch wesentlich billiger zu haben sind. Läuft eine Datensicherung automatisiert im Hintergrund, spielt die Zeit dafür auch keine Rolle. Kann man ja irgendwann in der Nacht durchlaufen lassen.

Vom Datenschutz her sollte sichere Verschlüsselungstechnologie eingesetzt werden, also z.B. verschlüsselte ZIP-Archive oder verschlüsselte Container.

Die Sticks sollten ordentlich beschriftet sein und regelmäßig sollte auch eine Inventur erfolgen, ob alle Sticks noch vorhanden sind. Ausgemusterte Sticks sollten sicher gelöscht werden (Schreddersoftware) oder bei Defekt mechanisch hinreichend zerstört werden.

Sticks außer Haus zu lagern ist eine zusätzliche Absicherung z.B. für den Fall des Brandes oder Diebstahls. Hier muss man eine Abwägung treffen, ob es z.B. ausreicht, die Monats-Sticks außer Haus zu lagern oder ob man die Wochensticks mit einbezieht. In sehr kritischen Umgebungen müssen auch die Tagessticks außer Haus gelagert werden.

Und was mit den voluminösen ausgelagerten Daten, die man nicht regelmäßig sichert? Die könnte man z.B. alle 3-6 Monate auf eine externe Festplatte synchronisieren (z.B. mit FreeFileSync). Am besten auch hier 2-3 Platten rotieren lassen, damit man Redundanz erzeugt. Und Lagerung außer Haus. Jedem Mitarbeiter sollte klar sein, an welchem Speicherort mit welcher Sicherungsstrategie zu rechnen ist.

Ein automatisiertes Backup sollte sich übrigens recht einfach mit einem Synology oder QNAP NAS-Laufwerk umsetzen lassen. Solche Lösungen zur gemeinsamen Datenhaltung sind eh eine gute Idee für kleinere Netzwerke, wo sich ein Server nicht lohnt.

04.07.2015 :: Fileshredder

Eigentlich sollte jedes vernünftige Betriebssystem einen Fileschredder an Board haben. Oder noch besser im Hintergrund gelöschte Dateien regelmäßig schreddern. Leider ist das bis heute nicht der Fall.

Wenn man Dateien nur löscht und nicht schreddert, kann man sie später mit spezialisierten Werkzeugen wieder herstellen. Bei sensiblen Daten kann das sehr kritisch sein. Geht ein Laptop verloren, kann der Finder so viele bereits gelöschte Dateien einsehen. Noch kritischer sind USB-Sticks, weil man sie noch schneller liegenlassen oder verlieren kann. Auch hier gibts oft jede Menge Dateien zu finden, die schon vor Jahren gelöscht wurden. Mit der Zeit sammelt sich so immer mehr sensibler Kram auf solchen Sticks an.

Es gibt 2 Strategien gegen dieses Problem: Entweder man schreddert sofort jede sensible Datei. Oder man löscht regelmäßig den freien Speicherplatz. Damit werden dann alle gelöschten Dateien endgültig zerstört.

Für beides gibt es das Werkzeug Fileshredder, was ich seit ein paar Wochen benutze. Ich hab schon zahlreiche Software aus diesem Bereich getestet, aber irgendwas ging mir immer auf die Nerven oder funktionierte nicht richtig. Fileshredder gefällt mir das sehr gut, bisher läuft alles rund und schnell.

Dateien und Ordner lassen sich mit Rechtsklick > Fileshredder direkt schreddern. Ruft man das Programm hingegen explizit auf, kann man auch den freien Speicherplatz ausgewählter Laufwerke schreddern.

Weil bei großen Festplatten das Löschen des freien Speichers sehr lange dauert, sollte man für sensible Daten eine separate Partition nutzen, die nicht allzu groß ist. So gelingt es viel schneller, regelmäßig den freien Speicherplatz zu schreddern.

Weblinks:

03.06.2015 :: Windows 10 Generve

Neuerdings taucht in der Taskbar eine Werbung für ein Windows 10 Update auf. Und weil Microsoft uns mal wieder bevormunden will, kann man das nicht einfach deaktivieren. Wie man dieses Übel trotzdem los wird, wird hier beschrieben:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Windows-10-Downloader-Tipps-zur-Deinstallation-2596770.html

Soll man sich auf Windows 10 freuen? Diese erste Werbemaßnahme zeigt ja schon, wo die Reise hingeht: Dem Nutzer mit dem Holzhammer einbleuen, was er gut finden soll. Es wird wohl so bleiben, wie bisher: Man ist drauf angewiesen, aber Liebe wird es nie...

01.05.2015 :: Optimierung von Alltagsknipsen

Ich brauchte mal wieder einen neuen kleinen Fotoapparat. Für immer dabei. Die Wahl ist auf eine Canon Ixus 265 HS gefallen, die gerade für 99 Euro bei Saturn im Angebot war.

Eigentlich hätte ich lieber eine Kamera gehabt, wo ich Blende und Belichtungszeit auch manuell einstellen kann. Konnte meine kleine Fuji F60, die ich zuvor immer dabei hatte. Aber irgendwie bekommt man sowas nur noch selten. Die meisten Knipsen sind auf Vollautomatik ausgelegt, weil die breite Masse sowieso keine Ahnung von Fotografie-Details hat und einfach nur draufhalten und draufdrücken möchte. Massenprodukte orientieren sich nunmal an den Bedürfnissen der Masse.

Ehrlich gesagt muss ich aber sagen, dass die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass auch ich in vielen Alltagssituationen einfach nur noch draufhalte und den Automatikmodus nutze. Das reicht einfach in den meisten Fällen. Bei mir gehts vor allem um Technik-Dokumentation.

Was mich aber doch etwas wurmt, dass die Automatik sich mitunter so richtig daneben benimmt und alles andere, als otpimal agiert.

Im Grunde gehts ja um die Optimierung von ISO-Empfindlichkeit, Belichtungszeit und Blende. Hohe Empfindlichkeit sorgt für verwaschene, unpräzise und verrauschte Bilder mit wenig Detailtreue, bedeutet aber kurze Belichtungszeit. Und die sorgt wiederum für Schärfe trotz Verwackelung und Bewegung im Motiv. Geschlossene Blende sorgt für hohe Schärfentiefe, aber benötigt dann auch mehr Belichtungszeit oder höhere ISO-Empfindlichkeit.

Was macht eine massentaugliche Automatik? Es wird vor allem oft die Empfindlichkeit sehr hoch gewählt, damit man kurze Belichtungszeiten hat. Und auch die Blende wird in der Regel weit offen gelassen. Nach dem Motto: Es interessiert ja nur, was man fokussiert.

Damit kommen dann skurile Situationen, wo man draußen bei Sonnenschein mit ISO 400 fotografiert, wo ich selber eher ISO 100 gewählt hätte. Gerade bei einer Landschaft, die sich nicht bewegt. Im Resultat hab ich mit ISO 400 ein ziemlich verwaschenes Bild, obwohl die Kamera es sehr viel besser könnte.

Meiner alten Kamera konnte ich im Automatikmodus wenigstens beibringen, z.B. maximal ISO 400 zu wählen. Sie hat dann auch eine ISO-Automatik gemacht, ist aber bis maximal 400 ISO hoch gegangen. Bei dieser Kamera kann man im Automatikmodus gar nichts an den 3 entscheidenen Parametern vorgeben und im Modus P auch nur genaue ISO-Werte, aber keine Maximalbegrenzung. Aber immerhin, kann man so in einer konkreten Situation einen definierten ISO-Wert einstellen.

Bei Innenaufnahmen wird oft ISO 800 gewählt, wenn kein Blitz zum Einsatz kommt. Da sehen die Aufnahmen schon wirklich sehr verrauscht aus. Nötig wäre oft nicht, ISO 400 hätten gereicht, zumal die Kamera ja auch noch einen Verwackelungsschutz hat. Da stehen die Chancen gut, auch noch bei 1/10s Belichtungszeit eine scharfe Aufnahme hinzubekommen. Aber wie gesagt, im Modus P kann man definierte ISO-Werte erzwingen.

Und was ist mit der Blende? Wie ich gelesen habe, existiert da bei vielen Kompaktkameras überhaupt keine. Auch die Ixus hat wohl keine, was sich mit meinen Beobachtungen deckt. Unterschiedliche Blendwerte entstehen rein über den Zoomfaktor, wo sich ja aus optischen Gründen die Blende erhöht, je stärker man zoomt. Trotzdem hatte ich manchmal einen wesentlich größeren Blendenwert, was aber auf den sogenannten ND-Filter (Neutral Density Filter) zurückzuführen ist. Das scheint ganz simpel nichts weiter zu sein, als eine schaltbare "Sonnenbrille" vor dem Sensor, damit bei großer Helligkeit das Licht reduziert wird. Mehr Tiefenschärfe bewirkt das nicht. Die einzige Beeinflussung der Tiefenschärfe ist über den Zoomfaktor zu erreichen. Das konnte meine alte F60 noch viel besser, die hatte eine echte Blende.

Trotz alledem, die meisten mit Vollautomatik geschossenen Bilder sehen noch ganz passabel auf dem Monitor aus. Die Sensoren sind mittlerweile so gut, dass auch ein ISO 800 Wert noch akzeptable Bilder bringt. Für die meisten Alltagsansprüche reicht es. Und für wirklich gute Fotos muss man eben zu schwererem Equipment greifen. Was die technischen Finessen angeht, so scheint bei den Kompakten immer mehr wegrationalisiert zu werden. Aber bei 99 Euro will ich nicht klagen.

28.03.2015 :: Arbeitszeiten festhalten mit toggl

Ich suchte nach einem Werkzeug, mit dem ich meine Arbeitszeiten festhalten kann. Ich mache das schon seit vielen Jahren, weil ich wissen muss, wie viel Zeit ich in welche Projekte gesteckt habe. Auch ist es interessant zu wissen, wie viel produktive Zeit man täglich und wöchtentlich gehabt hat und in welche Projekte die geflossen ist. Neben den Notwendigkeiten für abrechnungstechnische Sachen ist das für mich auch Interesse an solchen Daten.

Nachdem ich über Jahre ein elektronisches Werkzeug dafür hatte, war ich die letzten Jahre doch wieder händisch mit Bleistift unterwegs. Das funktionierte von der Erfassung recht gut, aber für die Auswertung muss man doch wieder alles irgendwie in den Computer eingeben. Und das war doch wieder recht lästig, so dass ich immer Wochen damit hinterherhing. Also kein Zugriff auf aktuelle Daten.

Mittlerweile entwickelt sich ja alles in Richtung Apps und Cloudanwendungen. Und ich merkte, dass gerade die Zeiterfassung ein beliebtes Thema ist, wo zahlreiche Lösungen entstehen. Da spürt man einen neuen Aufbruch hin zu wirklich einfach zu nutzenden Werkzeugen.

Nach etwas Recherche bin ich bei toggl hängengeblieben. Eine gehostete Lösung mit Zugriff über App, nativen Windows-Client und über Webbrowser. Ich nutze derzeit fast ausschließlich das recht komfortable Webinterface.

Toggl gibts kostenlos oder als Bezahlversion. Mit 5 Dollar pro Monat geht es schon eher an meine oberste Schmerzgrenze. Die kostenlose Variante ist aber wirklich gut benutzbar, also keine Sparversion, wo man sich ständig genötigt fühlt, auf die Proversion aufzurüsten. Schön wäre, wenn es mal eine bezahlte Schmalspurversion für vielleicht 2 Euro pro Monat gäbe...

So ein Werkzeug steht und fällt mit der unkomplizierten Bedienung. Und die finde ich bei Toggl recht ausgeklügelt. Man kann sowohl einen Timer starten, der dann die gerade laufende Zeit einem Projekt zuordnet. Oder man kann im Nachhinein beliebige Zeitspannen eingeben. Jeder Zeitabschnitt ist einem Projekt zugeordnet und hat ein kurzes Infofeld. So etwas wie Unterprojekte gibt es nicht, was ich erst etwas schade fand. Man kann sich aber behelfen, in dem man im Infofeld bestimmte Wörter einträgt, nach denen man später auswerten kann. Ebenso könnte man natürlich auch zusätzliche Projekte anlegen, die z.B. "Kunde X Prj Y" heißen. Auch kann man Einträge taggen, um sie später anhand dieses Tags zusammenzufassend auszuwerten.

Interessant ist, dass selbst in der kostenlosen Version mehrere Workspaces aufgemacht werden können. Die funktionieren wie unabhängige Konten, was in der Auswertung auch getrennt werden kann.

Wenn man so sorgsam täglich seine ganzen Zeiten eingegeben hat, kann man ganz schnell Auswertungen machen. Die Möglichkeiten sind zahlreich. Man kann auch detailiert filtern und die Zeitspannen definieren. So kann man z.B. ganz schnell herausfinden, wie viele Stunden man in diesem Jahr schon an einem Projekt gearbeitet hat und dort z.B. im Beschreibungsfeld "Doku" drin stehen hat.

Auswertungen lassen sich als PDF herunterladen. Das war mir wichtig, damit ich meine Daten offline archivieren kann. Selbst wenn es toggl mal nicht mehr geben wird, hab ich meine Daten noch. So lade ich mir dann auch wöchentlich ein PDF mit der Wochenübersicht herunter.

Ich nutze das Teil seit mittlerweile 2 Monaten und bin recht zufrieden damit. Die Funktionalität der kostenlosen Version kann man als sehr freigiebig-wohlwollend bezeichnen. Aber mittlerweile hat man mich sowieso schon soweit, dass mir das Teil so wichtig geworden ist, dass ich auch 5 $ pro Monat für zahlen würde. Und für gute Werkzeuge zahle ich auch gerne.

Eine Kleinigkeit nervte im getesteten Zeitraum: Für 2-3 Tage funktioniert das Eingeloggt-Bleiben nicht. Auf Nachfrage teilte man mir mit, dass man dran arbeitet. Da muss irgendwas mit der Cookie-Behandlung schief gelaufen sein. Ansonsten war der Dienst aber immer erreichbar.

Weblinks:

23.03.2015 :: Hilfe, Updates - nichts geht mehr

Für Notfälle stehen immer noch ein paar alte Computer in der Ecke. Jetzt brauchten wir einen davon. Ein 2,8GHz Rechner mit leider nur 1GB Ram. Ein alter Celeron mit nur einem Prozessorkern, also etwas, womit man eigentlich nicht mehr haben möchte. Der stand jetzt knapp 2 Jahre in der Ecke, war noch fertig mit Windows 7 und unserer Anwendungssoftware eingerichtet.

Ich dachte mir, super, den schließ ich jetzt mal schnell an, mache ein paar Updates und dann kann man damit arbeiten. Ist in einer Stunde alles erledigt. Oh je, was hab ich mir dabei bloß gedacht...

Nach dem Booten war es kaum möglich, mit dem Rechner zu arbeiten. Der Mauszeiger bewegte sich kaum und jeder Klick dauerte Minuten, bis sich irgendwas tat. Nach kurzer Zeit war klar: Ah ja, der macht jetzt stur im Hintergrund seine Windows-Updates. Und so lange geht im Vordergrund so gut wie nichts. Insgesamt waren es 127 Updates! Mist!

Gut, dann lass ich den laufen und kümmere mich um was anderes. Ganze 8 Stunden später schaute ich mal wieder auf den Rechner, da waren immer noch etwa 30 Updates offen. Unglaublich! Eigentlich ist das doch sehr komisch. Was passiert denn bei all den Updates? Da werden selbst bei 127 Updates doch schlussendlich doch nur wenige Gigabyte Daten ausgetauscht. Und das zieht sich nun schon 8 Stunden hin. An solche Szenarien scheint Microsoft nicht gedacht zu haben, von den seltenen Service-Packs als bessere Lösung mal abgesehen. Aber für W7 gibts ja auch nur SP1, das wäre hier keine Möglichkeit gewesen.

Nachdem nun nach etwa 10 Stunden alles fertig war, musste der Rechner neu gebootet werden. Beim Reboot meinte er aber, dass irgendein Fehler aufgetaucht ist. Jetzt dauerte es wieder eine Stunde, dann konnte man sich endlich wieder einloggen. Aber was hatte er getan: Alle Updates wurden wegen irgendeines Fehlers wieder rückgängig gemacht, 10 Stunden umsonst!

Am nächsten Tag nochmal alles angeschmissen. Aber diesmal nach 4 Stunden einfach mal den Rechner runtergefahren, womit er dann erstmal die 40 Updates, die er schon drauf hatte, komplett installierte. Das hätten wir schonmal. Dann wieder laufen lassen. Am Abend des nächsten Tages war dann alles fertig und der Rechner gab endlich mal Ruhe. Kaum noch Prozessorlast.

Am nächsten Tag bootete ich und schon wieder war alles blockiert. Was macht der denn jetzt schon wieder? Nach einer halben Stunde tauchte endlich unter dem Windows-Update mal ein Hinweis auf, dass er schon wieder munter Updates installiert. Warum denn das? Ich dachte, die wären gestern schon alle drauf gewesen. Also nochmal etwa 3 Stunden laufen lassen, dann war auch das geschafft.

Irgendwie war aber auch das noch nicht alles, immer wieder war der mit irgendwas beschäftigt und nichts ging.

Jetzt nach 4 Tagen scheint sich der Rechner so langsam zu beruhigen. Endlich kann man mal damit arbeiten. Ich war schon kurz davor, ihn wütend aus dem Fenster zu werfen...

09.03.2015 :: 95% Software

Ich will mal wieder etwas meine Hassliebe zu Linux ausleben. Warum kann nicht mal einfach etwas funktionieren?

Ok, was passierte: Ich wollte ein Netzwerk mal etwas auf Sicherheit überprüfen. Ehe ich mir nun die wichtigsten Werkzeuge unter Windows installiere, dachte ich: Nimm doch einfach eine passende Linux-Live-CD, wo alles drauf ist. Nach kurzer Recherche fand ich auch was sehr Passendes: Das Network Security Toolkit, kurz NST. Also Image runtergeladen, mit imgburn gebrannt und dann davon gebootet.

Alles funktionierte ausgezeichnet, nach 2-3 Minuten war der Desktop da. Und im Startmenü fand ich jede Menge Programme. Die erste Hürde, die ich nehmen musste, war die Tastatureinstellung. Die stand auf englisch. Weil wohl fast jeder hier eine Umstellung wünscht, wäre es doch nett gewesen, gleich mal auf dem Desktop etwas Klickbares zu haben, wo man die Tastatur hätte einstellen können. So musste ich mich erstmal durch alle möglichen Menüs durchwursten, um die Umstellung zu finden. Weil das System auf Fedora-Linux aufsetzt, kenne ich mich da auch nicht so gut aus.

Aber das ist eigentlich Kleinkram, an sowas kann man sich gewöhnen. Und wenn man es einmal weiß, ist ja auch alles gut.

Das wichtigste Programm, um das es mir ging, war Zenmap. Und jetzt kam das eigentliche Problem. Ich startete es, aber es brach mit irgendeiner Fehlermeldung ab. Es gab einfach keine Möglichkeit, das Teil gestartet zu bekommen. Und sowas ist dann mal wieder total frustrierend. Da schreit eine Stimme in mir: "Kann denn nicht einmal etwas einfach nur funktionieren? Mehr will ich doch gar nicht! Warum immer dieser Bastelkram, der nur funktioniert, nachdem man sich stundenlang durch diverse Foren durchgewühlt hat."

Das ist diese 95% Software - das Meiste ist wirklich gut gelöst und dafür kann ich eigentlich nur sagen: Hoher Respekt für die Menschen, die das geschaffen haben. Da steckt jede Menge Arbeit drin. Aber all das nützt mir schlussendlich nichts, wenn die restlichen fehlenden 5% dafür sorgen, dass ich es nicht nutzen kann. An irgendeinem Punkt ist irgendwas noch nicht zu Ende gedacht, so dass es schlussendlich nicht überall sauber funktioniert.

Also hab ich die Lösung gewählt, die meist gut funktioniert: Für Zenmap das Windows-Paket heruntergeladen und unter Windows installiert. Und ja, es funktionierte auf Anhieb.

So ist leider die Realität, auch wenn ich das als jemand, der seit vielen Jahren Linuxsysteme administriert, wirklich bedauere. So viel Gutes, und dann scheitert es so oft kurz vor der Ziel-Linie. Und weil gerade das Wetter so schön war, wollte ich nicht wieder Stunden im Internet verbringen, sondern hab die Einfachlösung gewählt, war nach 30 Minuten fertig und konnte mich dann in die Sonne legen...

07.03.2015 :: Protokoll einer Fehlersuche: Outlook

Outlook fasse ich nicht ohne Not an. Aber in diesem Fall ging es nicht anders. Ein Bekannter hatte sich seine Maildateien zerschossen.

Outlook benutzt Mailcontainerdateien, also alle Mails eines Kontos liegen in einer Datei mit Endung .pst. Und natürlich ist das Format proprietär. Zerschießt man sich so eine Datei, hat man gleich auf alle Mails keinen Zugriff mehr. Und man kann nicht mal eben mit einem Texteditor reinschauen, was in der Datei durcheinander geraten ist, wie das bei Thunderbird ginge.

Bekloppt ist nun auch, dass sich Outlook gar nicht mehr öffnete. Es kam die Fehlermeldung, dass die Datei nicht gefunden wird, obwohl sie da war. Sie war eben einfach nur korrupt. Damit hatte man nun auch keinen Zugriff mehr auf die anderen Konten. Das ist für mich schlechtes Design, weil der normale Nutzer keine Chance mehr hat, das System zu reparieren.

Zum Glück war eine Datensicherung da, so dass man die defekten Dateien erstmal austauschen konnte, um überhaupt erstmal wieder Outlook zu öffnen.

Dort versuchte ich dann, die defekten Dateien nochmal zu öffnen, was aber nicht funktionierte. Nach etwas Recherche fand ich heraus, dass Microsoft auch ein Werkzeug zur Reparatur mitliefert: scanpst.exe, was man im Office-Installationspfad findet. Die Reparatur dauerte einige Zeit, lief aber zumindest durch. Das Werkzeug berichtete, dass keine schwerwiegenden Probleme gefunden wurden. Soweit schonmal gut.

Leider funktionierte es aber immer noch nicht, auf die Dateien mit Outlook zuzugreifen. Sowohl das Öffnen aus Outlook heraus gelang nicht, wie auch der Austausch vor Start von Outlook. Also doch noch irgendwie kaputt, was das Reparaturwerkzeug aber nicht mitteilte.

Dann kam noch ein zweiter komischer Fehler hinzu: Outlook holte keine Mails mehr ab. Weder beim Start, noch beim Klick auf "Senden&Empfangen". Es passierte einfach nichts. Keine Fehlermeldung, keine Meldungen, keinerlei Reaktion. Solche Systeme gefallen mir ja besonders, die völlig schweigsam etwas einfach nicht tun. Also nochmal gecheckt, ob alles richtig konfiguriert war, war es aber nach erstem Augenschein.

Outlook also nochmal geschlossen und wieder geöffnet. Und auch mal den Offline-Modus aktiviert und wieder deaktiviert. Half alles nichts. Auch mal im Taskmanager geguckt, ob vielleicht bei geschlossenem Outlook noch ein Outlook-Prozess im Speicher ist. War ein Tipp, den ich im Netz fand. War aber nicht der Fall.

Was man in solchen Fällen immer mal tun kann: Neuboot des Rechners. Besondere Hoffnung hatte ich hier nicht, weil es sich für mich nicht wie so ein Problem anfühlte. Nach dem Reboot Outlook geöffnet und was soll ich sagen: Mailempfang funktionierte auf einmal. Verrückte Sache! Und dann versuchten wir auch nochmal, die reparierten pst-Dateien zu öffnen und auch das funktionierte jetzt!

Das zeigt mal wieder: Die Fehlersuche gestaltet sich bei solchen Systemen sehr schwierig, die nicht klare Rückmeldung geben, wo ein Problem vorhanden ist. Und es ist gold wert, wenn man regelmäßig solche Systeme betreut und mit der Zeit genau weiß, welche Fehlermuster es gibt und wie die zu lösen sind. Es ist eine gute Strategie, sich auf wenige Programme zu konzentrieren und diese auch gut zu kennen. Gerade dann, wenn man viele Rechner tagtäglich administrieren muss. Jede neue Software, die man noch nicht kennt, birgt das Potenzial, einen erstmal viele Stunden mit Fehlersuche zu beschäftigen. Und der nächste Fehler kommt bestimmt...

Nachtrag: Outlook ist sehr empfindlich, was das nicht ordnungsgemäße Beenden angeht. Wenn der Empfang nicht funktioniert, muss evtl. auch noch die SRS Datei gelöscht werden. Diese befindet sich unter \Roaming\Microsoft\Outlook. Danach nochmal ein Neustart des Rechners. Allerdings beeinhaltet die SRS-Datei einige Einstellungen des Senden-Empfangen-Dialogs, die dann weg sind. Muss man also nach so einer Aktion nochmal durchgehen und evtl. neu konfigurieren. Alternativ spielt man eine Backkup-Kopie der SRS-Datei ein. Siehe hierzu auch: http://www.outlook-tips.net/beginner-user/srs-file/

07.03.2015 :: Protokoll einer Fehlersuche: Fritzbox

Ui, was ein schöner Fehler mal wieder, der uns eine Stunde aufgehalten hat. Wir wollten mal eben eine Fritzbox 3390 einrichten. Das wäre normalerweise in 20 Minuten erledigt gewesen. Alles funktionierte auch problemlos und wie geplant. Doch irgendwie wollte die nicht ins Internet.

Also ein paar Standard-Checks. Dabei sah alles ganz gut aus. Die Fritzbox war der Meinung, dass die DSL-Verbindung vollkommen in Ordnung ist. Auch der eingebaute Test der Verbindung funktionierte! Auf der Windows-Kommandozeile konnte man zwar die Box anpingen, aber keinen Server im Internet. Wobei das schon bei genauerer Betrachtung schon komisch war: Ein Ping auf google.de ging zwar nicht, aber die Namensauflösung funktionierte! Das bedeutet also, dass der Router schon irgendwie über DSL verbunden ist, weil er ja den Nameserver des Providers Versatel erreicht. Ebenso konnte er sich auch per ntp die Zeit holen.

Was kann das denn jetzt sein? Das war eine Fehlersituation, die mir so neu war. Einerseits steht die DSL-Verbindung und auch der Nameserver ist erreichbar, aber konkrete Server kann man im Internet nicht erreichen, weder über Name, noch über IP. Um Fehler vom Computer auszuschließen, testeten wir mal 2 Sachen. Einerseits stießen wir das Firmware-Update der Box mal an. Nach Theorie müsste das ein Prozess sein, der völlig unabhängig vom angeschlossenen Computer abläuft. Die Box guckt also selbständig im Netz, ob es ein Update gibt. Und das funktionierte nicht. Das legte die Vermutung nahe, dass es keine Problematik clientseitig ist. Wir versuchten umgedreht nochmal mit dem alten Router ins Netz zu kommen und das funktionierte problemlos.

Also doch nochmal alle Einstellungen systematisch checken. Auch Dinge, die eigentlich klar und logisch sind. Ich mache es kurz: Bei den Logindaten hatte sich ein Fehler eingeschlichen. Versatel vergibt für eine Firma einen Loginnamen, z.B. firmaxy-du@versatel. Dieser Loginname gilt normal für alle DSL-Anschlüsse dieser Firma. Aus historischen Gründen war aber der Loginname am alten Standort firmaxy@versatel und am neuen Standort firmaxy-du@versatel. Und das hatten wir versehentlich durcheinandergeworfen.

Interessant-irreführend ist nun, dass bei so einem falschen Login scheinbar alles funktioniert. Die PPP-Aushandlung hatte funktioniert und selbst der Nameserver war vefügbar. Die Fritzbox dachte so auch, alles wäre ok. Nur der konkrete Datenaustausch ins Internet wurde aufgrund des falschen Logins blockiert. Eigentlich sollte das so nicht sein, eigentlich hätte die PPP-Aushandlung schon schief laufen müssen und so hätte auch die Fritzbox gemeldet, dass da was nicht stimmt, vermutlich auch, dass die Anmeldedaten nicht stimmen.

Das ist immer ein großes Problem bei der Fehlersuche. Das System könnte eigentlich von sich aus sehr konkret mitteilen, wo das Problem liegt. Aber dies wird völlig verschleiert und durch das Verhalten vermutet man kein Problem an genau dem Punkt.

07.02.2015 :: Schöne Stirnlampe

Stirnlampen find ich unheimlich praktisch, darauf möchte ich nicht mehr verzichten. Wenn man im EDV-Service unter Tischen herumkriecht, um dort an PCs zu arbeiten, hat man damit optimales Licht und gleichzeitig die Hände frei. Aber auch, wenn mal was am Auto gemacht werden muss, kann man die gut nutzen.

Ich brauchte mal wieder was Neues. Die letzte war eine von LiteXpress, die es aber leider nicht mehr gibt. Es war nicht einfach, was brauchbares Neues zu finden.

Wichtig für mich ist die Batteriebestückung. Viele kleinere Lampen haben 3xAAA Batterien. Das ist eher ungünstig, weil man so mindestens 3 Ersatzbatterien braucht. Es hat aber noch einen weiteren gravierenden Nachteil: Wenn man Akkus einsetzt, dann zerstört man sich die Akkus recht schnell, wenn die unterschiedliche Ladezustände haben. Es zerstört dabei immer den Akku, der schon leer ist, während die anderen noch Energie liefern können. Dann polt sich nämlich die Spannung um und das ist sehr schädlich. Weil Akkus auch unterschiedlich altern, ist recht bald von unterschiedlichen Kapazitäten der Einzelzellen auszugehen.

Insofern sind Lampen optimal, die mit einer einzigen Stabzelle auskommen. Da kann man den Akku bis zum Ende leersaugen, ohne das er Schaden nimmt. Genau sowas wollte ich jetzt wieder haben. Am besten mit einer AA-Zelle, die hält mit mindestens 2000mAh wesentlich länger, als eine 800mA AAA-Zelle.

Fündig wurde ich bei Fenix mit der HL23. Fenix ist mir schon länger bekannt, die bauen qualitativ recht gute Lampen, haben dabei aber noch ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Die HL23 ist recht neu. Kostenpunkt ungefähr 35 Euro. War eigentlich schon über dem Preislimit, was ich geplant hatte. Aber ok, lieber ein paar Euro mehr und dann was wirklich Vernünftiges.

Heute kam das Teil, eine wirklich sehr solide wirkende Lampe. Genau das, was ich gesucht habe. Recht klein und mit 100g inkl. Akku ausreichend leicht.

Von der Lichtstärke hat sich auch wieder einiges getan, die 5 Jahre alte LiteXpress war da noch wesentlich schwächer. Aber eigentlich brauche ich für meine Zwecke gar nicht so viel Licht. Besser ist es, eine längere Akkulaufzeit zu haben. Man kann problemlos auf den zweithellsten Modus zurückschalten. Dann hält der Akku so etwa 4 Stunden. Dann gibts noch einen Extrem-Spar-Modus mit 110 Stunden Laufzeit. Die Helligkeit reicht immerhin, um in dunkler Umgebung sich wunderbar orientieren zu können.

Die Steuerung ist recht simpel: Mit einem etwas längeren Tastendruck schaltet man ein oder aus. Ist die Lampe eingeschaltet, reicht ein kurzer Tastendruck, um in den jeweils nächsten Leuchtmodi zu schalten. Leider hat die Lampe keine Memofunktion. Wenn man sie einschaltet, ist sie immer erstmal im hellsten Modus.

Der größere Bruder wäre die Fenix HL50. Die ist deshalb nochmal interessant, weil man die Lampe auch vom Kopfhalter entnehmen kann. Dann kann man sie wie eine Taschenlampe verwenden, die allerdings seitlich abstrahlt. Mit 50 Euro aber auch deutlich teurer.

Jetzt bin ich mal gespannt, wie sich die Fenix im Alltag so bewährt.

01.02.2015 :: Bezahlbare ISDN-Computer-Fax-Lösung

Der Markt vernünftiger ISDN-Faxlösungen auf dem PC hat sich merkwürdig entwickelt. Vor 10 Jahren gab es noch sehr schicke und ausgefeilte Fax-Lösungen für den PC. Ich meine damit Lösungen für Privat und kleine Unternehmen. Da gab es z.B. Fritzfax oder Winfax. Mithilfe einer ISDN-Karte konnte man damit sehr komfortabel Faxe versenden und empfangen. Man hatte auch ein Logbuch, wo alle versendeten Faxe aufgelistet waren, die man sich später auch nochmal anschauen konnte. Ebenso konnte man empfangene Faxe beliebig lange aufbewahren und ansehen. Und natürlich gabs auch ein Adressbuch, wo man wichtige Faxnummern ablegen konnte.

Heute sieht die Situation sehr viel ungünstiger aus. Es hat sich ausgefritzt. Es gibt so gut wie keine Fritz-ISDN-Produkte mehr. Die Software Fritzfax wurde auch nicht mehr weiter gepflegt, läuft aber zum Glück noch unter Windows 7. Wer einen modernen Rechner hat, hat auch keine PCI-Slot mehr und dann gibts auch keine Möglichkeit mehr, eine Fritzcard zu installieren. Diese Situation hatte ich letztens, als ich ein Altsystem aktualisierte. Jetzt hatten wir das große Problem, keine vernünftige Faxanbindung mehr zu haben.

Ok, dachte ich, ist ja kein Problem. Heute gibts ja diese wunderbaren Multifunktionsgeräte für wenig Geld, die auch faxen können. Doch leider entpuppte sich die Softwarelösung als ziemliche Katastrophe. Gesendete Faxe konnte man nicht mehr ansehen und auch empfangene Faxe wurden nur kurzfristig aufbewahrt. Das war auch alles so murksig gelöst, dass recht bald der Frust bei den Anwendern da war. So funktionierte das nicht und ich wollte auch nicht erst alle Multifunktionsgeräte durchprobieren, um vielleicht doch noch was Brauchbares zu finden.

Dann hab ich mich mal umgeschaut, was es für Faxlösungen für kleines Geld gibt. Nichts weit und breit. Oder wenn, dann machte das keinen seriösen Eindruck. Was es gibt, sind Faxserverlösungen, die aber eher in Preisregionen 500-1500 Euro liegen.

Schlussendlich sind wir auf eine Notlösung umgestiegen, die aber derzeit noch sehr gut funktioniert. Wir besorgten eine AVM Fritz!Card USB V2.1. Das ist ein kleines externes Modem, was man über USB anschließen kann. Leider wird die seit bestimmt 8 Jahren nicht mehr hergestellt. Weil wohl aber andere Leute den derzeitigen Engpass damit überbrücken, sind die Gebrauchtpreise dafür ziemlich hoch. Dafür muss man knapp 100 Euro auf den Tisch legen. Mit dem Risiko, dass die Box vielleicht nicht optimal läuft.

Ok, wir sind das Risiko eingegangen, haben dann Fritzfax installiert und wir hatten Glück, es funktionierte alles problemlos. Mittlerweile seit 6 Monaten.

Heute hab ich mal wieder etwas recherchiert und es scheint eine brauchbare Software zu geben, die Fritzfax ersetzen könnte. Nennt sich FaxTalk und kostet 59 Dollar. Läuft auf Windows 7 und 8. Wird wohl auch aktiv weiter entwickelt.

Solche Faxlösungen greifen auf die Capi-Schnittstelle zurück. Das ist recht universell, irgendeine Hardware wird man immer finden, die ISDN auf Capi umsetzt. Da gäbe es derzeit im professionellen Umfeld z.B. die Lancom-Router, die noch über ISDN-Schnittstellen mit Capi-Anbindung verfügen.

Ganz modern bietet AVM derzeit mit der Fritzbox 7490 und einigen anderen Boxen auch Faxfunktionalität an. Aber auch hier gibt es keine wirklich brauchbare Lösung. Der Faxempfang ist mit Mailweiterleitung noch recht brauchbar. Aber der Faxversand geht nur über Webinterface, es gibt kein Versand über Druckertreiber. Das kann man nur als Notlösung bezeichnen, um irgendwie mal ein Fax zu versenden. Eine brauchbare Faxlösung für den Büroalltag ist das nicht. Darüber war sich wohl auch AVM bewusst und hat eine Notlösung zurechtgestrickt: Das gute alte Fritzfax wurde angepasst, damit es auch mit der Fritzbox 7490 zusammenarbeitet. Allerdings gibts keinerlei Support für diese Lösung und es handelt sich auch um die alte Fritzfaxsoftware, die nicht weiterentwickelt wird. Aber ok, diese Lösung scheint derzeit reibungslos zu funktionieren.

Weblinks:

30.01.2015 :: Mach mal wieder eine Datensicherung

Es bleibt das Top-Thema, was oft sträflich vernachlässigt wird. Die Datensicherung. Und wenn ich darauf anspreche, sind die Reaktionen fast immer gleich. Mit leicht schlechtem Gewissen kommt ein:

"Ja, sollte ich eigentlich... Hab ich mir auch schon oft vorgenommen... Müsste ich mal wieder machen..."

Auf das große Gejammer, wenn wirklich mal was weg ist, will ich jetzt nicht weiter eingehen. Stattdessen mach ich gleich mal einen Vorschlag, wie man die Sache recht einfach und kostengünstig geregelt bekommt.

2 wesentliche Punkte gleich am Anfang:

  1. Datensicherung muss einfach sein.
  2. Datensicherung muss zu einer Angewohnheit werden.

Also einmal ein einfaches Konzept und dann regelmäßig machen. Der Jahresanfang ist ein guter Zeitpunkt, dies mal in den Griff zu bekommen.

Hier mein recht universeller Vorschlag für private Rechner oder für kleine Firmen mit Windows 7/8 Betriebssystem.

3 externe Festplatten (oder USB-Sticks), die man rotierend für die Sicherung verwendet. Wir brauchen eine gewisse Redundanz, falls mal was schief geht. Minimum sind da 3 Platten. Diese Platten verteilen wir am besten auch in 2 unterschiedlichen Gebäuden, um Diebstahl oder Brandgefahr vorzubeugen.

Rotierend heißt, das bei jeder Sicherung die nächste Festplatte verwendet wird. Platte 1 -> Platte 2 -> Platte 3. Dann wieder von vorne. Auf jeder Festplatte liegt eine Vollsicherung aller wichtigen Daten.

Zur Wiederherstellung verwenden wir die letzte Sicherungsplatte. Falls die kaputt ist, die Platte davor.

Für die eigentliche Sicherung verwendet man die freie Software FreeFileSync. Achtung: Bei Installation auf Advanced Installation umschalten und die Adware abwählen. Sonst wird derzeit so ein dämlicher Vosteran Browserkram mitinstalliert.

FreeFileSync synchronisiert Verzeichnisse. Es guckt also ob der Inhalt der externen Festplatte mit der internen Festplatte übereinstimmt. Und wenn Abweichungen existieren, werden nur diese aktualisiert. Dann stimmen wieder beide Speicherorte überein und wir haben einen identische Kopie.

Natürlich synchronisieren wir nicht den kompletten Rechner, sondern nur die Datenverzeichnisse. Hier muss man erstmal sorgsam herausfinden, wo die wichtigen Daten liegen. Diese nimmt man in den Synchronisationsauftrag mit auf. Ein Synchronistationsauftrag kann mehrere Verzeichnisse beinhalten, die synchronisiert werden. Diesen speichert man sich ab und kann den dann mit wenigen Klicks immer wieder benutzen. Als Sicherungsoption wählt man "Spiegeln". Links das Quell-Laufwerk und in der rechten Ansicht das Ziellaufwerk, also die externe Festplatte.

Typisch versuche ich, alle Daten auf eine extra Partition auszulagern, also alles z.B. unterhalb von d:\daten abzulegen. Das ist dann der wichtigste Pfad, den man synchronisiert. Daneben wäre unter Windows 7/8 auch noch c:\Benutzer\<Benutzername>\Desktop wichtig. Dort legen viele auch zahlreiche Dokumente ab, die wir sichern sollten. Theoretisch könnten wir auch komplette c:\Benutzer\<Benutzername> sichern, aber das führt zu zahlreichen Dateien, die wir nicht mal eben sichern können, weil sie geöffnet sind.

Bei jeder Anwendungssoftware, die wir verwenden, müssen wir herausfinden, wo sie ihre Daten ablegt. Fast immer irgendwo unterhalb von c:\Benutzer. Hier sollte man auch die versteckten Ordner mal anzeigen lassen, um z.B. an den wichtigen Pfad c:\Benutzer\<Benutzername>\AppData\Roaming heranzukommen.

Mit der einmaligen Einrichtung müssen wir uns etwas Mühe geben, aber wenn das erstmal steht, reicht ein Klick auf den Sicherungsauftrag. Den legen wir mit "Speichern unter" am besten auf den Desktop.

Bei jeder Sicherung heißt es jetzt: Platte anstöpseln, Backupauftrag starten und auf Snychronisieren klicken. Das erste Synchronisieren (auf jeder Platte) dauert bei großen Datenmengen natürlich erstmal einiges an Zeit. Aber dann werden ja forwährend nur noch die Veränderungen synchronisiert. Das geht wesentlich schneller.

Ganz wichtig: Nach der Synchronisation die Platte ordentlich im Tray unten rechts abmelden. Sonst droht Datenverlust.

In dieser Art ist die regelmäßige Datensicherung eines Rechners wirklich ein Kinderspiel.

Statt externe Festplatten kann man evtl. auch auf USB-Sticks zurückgreifen. Und es kann auch eine gute Idee sein, die Anzahl der externen Speichermedien zu erhöhen, also z.B. 5 Sticks rotieren zu lassen.

Bei sensiblen Daten sollte man zusätzlich noch eine Verschlüsselung der Daten vornehmen. Das verkompliziert das Prinzip allerdings etwas. Ich würde derzeit noch auf truecrypt Version 7.1a setzen. Alternativ die auf truecrypt basierende Weiterentwicklung VeraCrypt.

26.01.2015 :: Wie erwartungskonform ist Technik?

Was ist ein gutes Stück Technik? Es sollte sich so verhalten, wie wir es erwarten. Denn dann ist die Bedienung einfach und stimmig.

Wenn hingegen etwas nicht so funktioniert, wie wir es erwarten, dann werden wir schnell ärgerlich oder sind irritiert. Dann müssen wir erst nervige Handbücher lesen oder Hotlines anrufen.

Wo kommen unsere Erwartungen her? Vieles ist einfach Gewohnheit und wir wissen es von Geräten, die wir schon kennen. Manches ist so selbstverständlich, dass es uns gar nicht mehr auffällt. Das wir auf etwas drücken, was wie eine Taste aussieht, wäre sowas Selbstverständliches. Und dass man in Software auch sowas hat, was sich Button nennt und klickbar ist, wäre eine Übernahme eines Konzeptes aus der realen Welt in die virtuelle Welt.

Für Gerätedesigner ist es also eine Herausforderung, ein Verständnis dafür zu entwickeln, was Menschen erwarten und wie sie typischerweise geprägt sind. Das ist durchaus eine große Herausforderung, weil wir natürlich nicht alle gleich geprägt sind. Man muss vielmehr herausfinden, was eine große Anzahl von Menschen als intuitiv und erwartungsgemäß versteht.

Intuitiv kann durchaus auch etwas sein, was man noch nicht kennt. Man kann es sich logisch aus dem ableiten, was man kennt. Oder ein Konzept ist sehr eingängig, wenn man es einmal gesehen hat. Das Wischen zum weiterblättern von Bildern auf einem Tablet zum Beispiel. Das ist ein gutes intuitives Konzept, weil man es so ähnlich vom Blättern in Büchern kennt. Es ist nicht völlig ungewohnt und es ist leicht zu erlernen.

Viele Geräte sind heute deshalb recht intuitiv geworden, weil sie alle auf ähnliche Konzepte zurückgreifen. Ein solches Konzept wäre eine Menüstruktur, durch die man sich durchhangeln kann, um die Funktionalitäten zu verstehen, die ein Gerät kann. Auch wenn die konkrete Bedienung oft anders ist, das Basiskonzept bleibt.

Bei vielen digitalen Armbanduhren weiß man, dass man die Uhrzeit stellt, in dem man einen Knopf etwas länger gedrückt hält. Es gibt einige weitere Geräte, wo das ähnlich funktioniert. Wenn man das Konzept einmal kennt, kann man es einfach mal ausprobieren und ein neues Gerät erforschen.

Ein Auto ist ein schönes Beispiel mit einer hohen Erwartungskonformität bei allen Herstellern. Egal in welches Auto ich einsteige, die wirklich wichtigen Sachen funktionieren überall ganz ähnlich. Dafür brauche ich keine Schulung.

Wie wäre die Technikwelt, wenn noch viel mehr auf Erwartungskonformität geachtet würde? Man muss sich mal vorstellen, welcher Aufwand produziert wird, wenn etwas nicht erwartungskonform ist. Gerade bei Massenprodukten. Millionen von Menschen werden verwirrt, müssen alle Zeit damit verbringen, eine unkluge Entscheidung zu verstehen und produzieren über die Jahre Millionen Supportanfragen. Und einige Firmen sind so ignorant, dass sie selbst nach Jahren immer noch nicht nachbessern, obwohl sie es ganz einfach könnten. Stattdessen werden lieber neue Supportabteilungen eingerichtet...

18.01.2015 :: Passwörter mit System

Was müssen wir uns heute mit unzähligen Passwörtern rumschlagen! Wer in dem Bereich wirklich alles richtig machen will, hat es schon wirklich schwer.

Der Mensch ist durch und durch ein musterbildendes System. Und so erlebe ich auch bei der Passwortsuche, dass viele Muster oder Systeme nutzen, um ihre Passwörter zu kreieren.

Was viele nicht bedenken oder tief genug durchdringen: Diese Muster machen das Knacken mitunter spielend leicht! Damit haben wir nur noch einen scheinbaren Schutz.

Ein schönes Beispiel. Wir nennen ihn mal Fritz. Er hatte die Idee, 2 Wörter hintereinanderzuhängen, die normal nicht in diesem Zusammenhang verwendet werden. So lautete dann ein Passwort z.B. KoordinatenBesteck.

Wenn wir das System nicht berücksichtigen, haben wir es hier mit einem 18 Zeichen langen Passwort zu tun. Jedes Zeichen kann mit Groß+Kleinbuchstaben 52 Werte annehmen. Damit gäbe es 52^18 = 7,7E30 Buchstabenkombinationen und das ist mit einem reinen Durchprobieren auch mit heutigen Möglichkeiten kaum knackbar. Wenn ein Computer in der Lage wäre, 1 Milliarde Möglichkeiten pro Sekunden auszutesten, wären das immerhin noch Milliarden von Jahren, die man dafür bräuchte.

Diese Betrachtung gilt aber nur, wenn wir wirklich davon ausgehen, dass jemand wirklich eine beliebige Kombination genommen hat. Real ist das aber nicht der Fall. Nehmen wir mal an, wir wissen, dass Fritz grundsätzlich dieses System nutzt und 2 Wörter hintereinander hängt. Denn Fritz findet dieses System so genial, dass er allen Freunden und Kollegen das System nahegelegt hat. Und auch im Weblog hat er letztens öffentlich darüber geschrieben.

Wenn das System oder Muster bekannt ist, verändert sich die Situation drastisch. Nehmen wir einemal an, Fritz verwendet einfache Wörter und alle denkbaren Wörter lassen sich in einem Wörterbuch von 10.000 Wörtern zusammenfassen. In diesem Fall haben wir viel weniger denkbare Kombinationen, genau sind es 10000^2 = 100E6. Das ist für heutige Möglichkeiten ein Witz. Hier würde ein Rechner, der 1 Milliarde Möglichkeiten pro Sekunde testet, in 0,1 Sekunden (!) am Ziel sein.

Ist das nicht irre? Hätten Sie mit so einem frappierenden Unterschied gerechnet? Milliarden von Jahren gegenüber 0,1 Sekunde! Bei gleicher Anzahl von Zeichen.

Fairerweise muss man jetzt natürlich sagen: Das Muster, wie man seine Passwörter kreiiert, ist ja nicht unbedingt bekannt.

Wir können nun sagen, dass viel davon abhängt, dass wir nicht nur das Passwort geheim halten, sondern nun auch noch das Muster, wie wir Passwörter bilden. Davon hängt sehr viel ab. Ist das Muster bekannt, kann jedes unserer Passwörter vielleicht in weniger als einer Sekunde geknackt werden! Der Schutz des Musters wird nun genauso wichtig, wie das Passwort selbst.

Ein Passwort geheim zu halten, ist noch relativ einfach. Aber können wir ein Muster auf Dauer geheim halten? Das Muster durchzieht ja all unsere Passwörter. Wenn auch nur ein Passwort mal bekannt wird, können Muster offensichtlich werden. Und dann haben wir eine ähnliche Situation, als hätten wir überall das selbe Passwort verwendet. Dann kommt man überall schnell dran, weil das Muster alle anderen Passwörter völlig entwertet.

Manche Muster sind zudem sehr verbreitet, so dass man sie in Standard-Tests aufnehmen kann, um Passwörter zu knacken. 2 oder mehr Wörter hintereinander zu hängen, ob mit oder ohne Leerzeichen, wäre so ein Standard-Muster. Wenn wir so ein Muster verwenden würden, bräuchte der Angreifer noch nichtmal irgendeine Zusatzinformation über uns. Wir handeln dann so, wie Millionen anderer Menschen, ohne es zu wissen und tappen in die Falle.

Das Problem ist auch, dass die Musterentwertung von Passwörtern nicht so offensichtlich ist. Viele Programme unterstützen uns z.B. darin, ein sicheres Passwort zu wählen und machen dann z.B. Vorgaben, mindestens 12 Zeichen zu verwenden. Und wenn wir das tun, bekommen wir positives Feedback, wir hätten jetzt ein sehr sicheres Passwort gewählt. Solche Checks können aber nicht die Gefahr von Mustern berücksichtigen. Genauso wenig, wie sie checken können, ob wir woanders das selbe Passwort verwendet haben.

Fazit: Muster bei der Passwortwahl sind gefährlich. Die Gefahr wird oft nicht erkannt. Auch automatische Tests können die Gefahr nicht aufspüren.

Weblinks:

08.01.2015 :: Protokoll einer Fehlersuche

War mal wieder 4 Stunden damit beschäftigt, ein Laptop zu überreden, im WLAN zu arbeiten. Administrator ist manchmal ein wirklich nervenaufreibender Job. Überall werden Fehler gemacht, aber ausbügeln muss sie zum Schluss allein der Admin. Denn vom Admin erwartet man, dass zum Schluss das WLAN läuft und nicht nur "fast laufen könnte".

Was war vorgefallen: Ein frisches Lenovo Edge E531 Laptop wurde mit Windows 7 eingerichtet. Klar, im professionellen Umfeld will keiner dieses Windows 8 Zeugs. Nach der Grundinstallation installiert man einfach den Lenovo Update Manager. Der checkt das System und holt sich automatisch alle fehlenden Treiber aus dem Internet. Zum Schluss hat man ein sauber laufendes System mit allen Treibern.

So lief das auch dieses Mal. Alles Bestens. Als aber 2 Wochen später das WLAN in Betrieb genommen werden sollte, fand Windows keinen Access-Point. Es suchte minutenlang, aber nichts da. Also mal geguckt, ob die Funknetzkommunikation im Laptop überhaupt eingeschaltet ist. Mit F8 öffnet sich ein Dialog und da wird angezeigt: Funknetz läuft. Wunderbar, da scheint ja alles in Ordnung. Aber warum findet das Teil nichts?

Also dann doch mal in den Gerätemanager geguckt und oh Schreck, da steht ein Netzwerkcontroller, der noch keinen Treiber hat. Natürlich ist Windows so blöd, einem nicht zu sagen, was das genau für ein Netzwerkgerät ist. Aber es ist natürlich naheliegend, dass es das WLAN ist.

An diesem Punkt bemerkt man schon diese Blödheit an allen Stellen. Kann mir Windows denn nicht sofort sagen: "Hör mal, ich kann überhaupt kein Netz aufbauen, weil ich überhaupt keine WLAN-Karte finde." Und auch die Laptop-Software zeigt mir an "WLAN-Netzwerk aktiviert" anstatt mir auch hier zu sagen: "Ich kann WLAN überhaupt nicht aktivieren, weil ich gar nicht drauf zugreifen kann!" Wäre doch alles so einfach zu lösen.

Ok, also nochmal Update-Manager angeschmissen, der müsste mir ja sofort sagen, dass da ein Treiber fehlt. Aber von wegen, er meint, es wäre alles korrekt installiert. Was ist das nun wieder für ein Unfug? Der muss doch merken, dass da was fehlt...

Ok, dann eben doch manuell. Die Downloadseite von Lenovo kenne ich mittlerweile schon gut, dort finde ich das Gerät auch und auch den Treiber. Also schnell mal heruntergeladen und gestartet. Der entpackt sich und startet dann auch automatisch die Installation. Es erscheint kurz ein Fenster mit "Installiere xyz Treiber...", der grüne Balken geht auf vielleicht 30% und 2 Sekunden später ist das Fenster weg. Nicht weiter passiert. Ja, was nun? Isser jetzt installiert? Oder nicht? Wäre doch mal einfach gewesen, einem da eine klare Rückmeldung zu geben. Wieder mal programmierter Murks, den man dan angeboten bekommt.

Im Gerätemanager geguckt, immer noch nicht installiert. Vielleicht braucht er ja ein Reboot. Nach Reboot immer noch kein Treiber da. Nochmal probiert, immer noch kein Erfolg. Was nun?

Jetzt kommt etwas Adminglück ins Spiel. Da steht doch noh ein identisches Gerät hier auf dem Tisch. Wäre ja super, wenn man einfach von diesem Gerät den Treiber nehmen könnte. Normal legt Lenovo unter c:\Driver alle Treiberpakete ab. Da gibts aber keine WLAN-Treiber. Der Lenovo Update-Manager scheint das nicht korrekt zu machen. Wäre ja auch schön, wenn man doch einfach Windows sagen könnte: Diesen Netzwerktreiber, den du hier installiert hast, kopiere mir den mal auf Stick, damit ich den auch woanders installieren kann. Geht aber nicht. Man kann nicht einfach Treiber von so einem System herunterholen. Ohne Installationspakete geht nichts.

Ich schaue mir mal hier die WLAN-Karte im Gerätemanager an. Da steht "Intel Centrino Wireless-N2230". Bei Lenovo stand beim Treiber aber was von Broadcom und das ist ein anderer Hersteller. Mir dämmert, dass mir hier wohl auf der Lenovo Homepage der falsche Treiber angeboten wird. Die scheinen unter der gleichen Modellnummer Geräte zu bauen, die Broadcom anstatt Intel nutzen. Wenn das so ist, dann ist das mal ein ziemliches Versagen von Lenovo. Die müssen doch für jedes verkaufte Gerät auch die richtigen Treiber vorrätig halten. Vermutlich hat tatsächlich auch der Update Manager beim ersten Mal versucht, diesen Treiber zu installieren, ist gescheitert und hat mich nicht darüber informiert. Nach dem Motto: "Mist, schief gelaufen, aber das sag ich dir nicht."

Ich suche also mit Google mal nach einem N2230 Treiber für einen Edge E531. Ich finde auch was, wo noch ein paar andere Treiber mit gebundelt sind. Heruntergeladen, aber die Installation bricht recht bald ab wg. Kompatibilitätsproblemen. So gehts also nicht. Suche viel rum, finde aber nichts Passsendes.

Ich kann doch nicht der Erste sein, dem das passiert ist. Also mal in Foren nach solchen Problemen gesucht. Ich finde nach längerer Suche tatsächlich jemanden, der bei einem Edge E520 ein ähnliches Problem hatte. Und da kommt dann der Tipp, mal die Originaltreiber von Intel zu nutzen. Zum Glück gleich mit Download-Link. Denn im Intel Universum mal schnell fündig zu werden, ist auch nicht so einfach. Das merkt man auch schon beim Download Link. Da steht nicht etwa "N2230 Chipset" sondern "Intel PROSet/Wireless Software and Drivers". Als jemand, der sich nicht jeden Tag mit solchen Chipsätzen beschäftigt, weiß ich natürlich nicht, dass beides das Selbe bezeichnet. Nach dem Motto: Wenn du Y findest, musst du wissen, dass das eigentlich X ist. Man hätte ja wenigstens ergänzend schreiben können, dass das der N2230 Chipset ist, so wie ich das auch im Geräte-Manager finde.

Inzwischen musste allerdings die Kollegin dringend mit ihrem Laptop verschwinden. Ich konnte an dem System also nicht mehr weiterarbeiten. Also hab ich mir einfach das funktionierende Laptop inkl. Treiber geschnappt und dort ganz mutig den Treiber deinstalliert. Um zu gucken, ob ich hier da Problem reproduzieren kann, der auch nicht mit dem Broadcom Treiber klar kommt und ob das vielleicht mit diesem Intel-Treiber klappt. Das war insofern mutig, weil das ein Laptop war, mit dem ich am nächsten Tag dringend arbeiten können musste. Aber den Admin interessiert ja vor allem, das Problem zu verstehen.

Also gemacht, Treiber deinstalliert und tatsächlich, der Treiber von der Lenovo Homepage funktioniert auch hier nicht.

Als nächstes hab ich spaßeshalber mal den Lenovo-Support angerufen, es war 17:48 und die waren bis 18 Uhr da. Ich dachte, den Joker nehme ich mal noch mit. Nachdem ich irgendwie quer durch die Welt wohl vom Slang her bei einem chinesischen Supporter angekommen war, hörte der sich erstmal mein Problem an. Als ich nach 2 Minuten fertig war, fragte er: "Was für ein Gerät haben Sie?" Das hatte ich ja eigentlich gerade 5 mal gesagt. Egal. "Ich hab einen Lenovo Edge E531." Danke, welche Seriennummer? "Ähm, kann ich nicht sagen, das Gerät steht nicht mehr auf meinem Tisch. Ist aber Nagelneu, vor 2 Wochen gekauft." "Tut mir leid, ohne Seriennummer kann ich nichts machen." "Ok, ist denn irgendwas bekannt, dass die Treiber nicht stimmen und wo finde ich so einen passenden Treiber für den Centrino N2230 Chipsatz?" "Nein, tut mir leid, ist nichts bekannt. Sollte alles funktionieren." "Ok, danke, dann ruf ich nochmal an, wenn ich die Seriennummer habe."

Ich hatte das Gefühl, dass er mit der deutschen Sprache nicht so vertraut war und nur 20% von dem verstand, was ich sagte. Das brachte mich also nicht weiter, ähnliche Erfahrungen hatte ich da schon einige male gemacht. Allerdings hab ich auch schonmal einen alternativen Download-Link bekommen, wo auch mal ein Treiber fehlte.

Egal, jetzt werde ich es mal mit dem Original-Intel-Treiber versuchen. Ich starte das Teil, auf dem Bildschirm erscheint ein vielleicht 3cm großes animiertes Viereck, wo ein grünes Leuchtband dreht, so als würde irgendwas passieren. Nirgendwo ein Hinweis, was da passiert, überhaupt keine Schrift. Was hat sich der Entwickler denn da wieder gedacht? Kann man nicht mal rudimentär mitteilen, was da eigentlich gerade passiert? Bekloppte Welt, denke ich.

Nach 30 Sekunden verlässt mich das blinkende Viereck wieder. Ohne mir nochmal irgendwas zu sagen. Sowas wie: "Glückwunsch, der Treiber ist jetzt installiert." oder wenigstens ein "Tut mir leid, der Treiber konnte nicht installiert werden." Nein, einfach nichts. Tja, was war das denn jetzt für eine Vorstellung. Wie muss ich das deuten? Und das von einer Firma wie Intel...

Ok, ich wage mal wieder einen Blick in den Geräte-Manager. Und was sehe ich da: Hurra, der Treiber scheint installiert. Also schnell mal WLAN probiert und ja, es geht.

Im Nachhinein wird mir bewusst, wie gut dieser Glücksumstand war, ein zweites funktionierendes Gerät da zu haben. Denn nur so erfuhr ich überhaupt, dass ein Intel-WLAN-Chip eingebaut ist. Und nur so kam ich auf die Lösung, dass der Treiber falsch sein muss. Warum kann nicht jede installierte Komponente sich genau mitteilen? Warum wird man hier so oft im Regen stehen gelassen? Ok, man hätte mal wieder eine Linux-Live-CD starten können, die dann gesprächiger gewesen wäre. Aber auf die Idee wäre ich gar nicht gekommen, weil es nicht sehr naheliegend war, dass mir hier wirklich ein falscher Treiber untergejubelt wurde. Den der falsche Treiber verhielt sich eigentlich genauso während der Installation, wie der korrekt Timer. Beide gaben kein Feedback, was da passiert und ob man nun eine korrekte oder eine fehlerhafte Installation hat.

Nach so einer Tortur wünsche ich mir nur noch: Bitte, liebe Entwickler, mutet uns doch nicht so einen Schrott zu, sondern macht mal ganze Arbeit, denkt Dinge mal zu Ende und fühlt euch mal in die Leute ein, die mit eurer Arbeit klar kommen müssen.

Bedenkt auch, dass 5 Minuten, wo ihr nicht nachdenkt, Millionen Leute über dem ganzen Erdball verteilt darunter leiden und daraus dann Millionen an Stunden werden, die man sinnlos mit Fehlersuche verbringt.

Und warum wird Windows an den wirklich essentiellen Stellen, wo es um die Vereinfachung der Administration geht, nicht besser? Warum muss ich mich seit 20 Jahren mit dem selben Unfung rumquälen? Dabei wäre es doch so einfach, mal an diesen Basics was zu tun. Und auch hier gilt: 1 Stunde an dieser Stelle investiert würde weltweit jährlich Millionen Stunden Adminstration einsparen.

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