Aktuell Archiv 2009

31.12.2009 :: Lust und Frust mit den Plugins

Plugins passen gut ins Konzept der freien Software-Entwicklung: Ein Kern-Team entwickelt eine Grundsoftware und jeder Programmier-Erfahrene kann dann die Funktionalität über eigene Software-Komponenten erweitern. Diese sogenannten Plugins werden dann auch typischerweise übers Internet verteilt, so dass jeder diese Erweiterungen nutzen kann.

Typische Software, die stark mit Plugins aufgehübscht werden kann, ist z.B. Mozilla Firefox oder Thunderbird. Im Onlinebereich kann fast jede Weblog-, Wiki- oder Forensoftware stark erweitert werden.

Einerseits find ich es ziemlich spannend, was alles an interessanter Funktionalität so hinzugefügt werden kann. Es lädt auch die Kreativität vieler Nutzer ein. So wachsen recht schnell echte Sahnestückchen und machen die Grundsoftware attraktiver. Oder es werden so recht schnell irgendwelche Mängel beseitigt.

Es gibt allerdings auch eine große Schattenseite:

  • Die Qualität der Plugins ist wenig gesichert. Schlimmstenfalls kann ein schlechtes Plugin die Grundsoftware unsicher und absturzanfällig machen. Datenverlust droht. Plugins sind meist kleine Stücke Software, an denen sich gerne Programmieranfänger probieren, das Qualitätsgefälle zur Grundsoftware kann damit enorm sein.
  • Viele Plugins werden aus einer momentanen Laune und Lust heraus geschrieben. Meist von einer Einzelperson und aus der Motivation heraus, eine Lösung für etwas zu finden, was man selber nutzt. Von diesem Moment aus gesehen, ist es vielleicht ein super Plugin. Nur was ist in 2 Jahren, wenn der Autor keine Lust mehr hat, daran weiterzuarbeiten? Wenn er vielleicht inzwischen mit ganz anderer Software arbeitet? Die neue Version der Grundsoftware kann nicht mehr mit dem alten Plugin von damals umgehen und eine neue Version kommt nicht.
  • Anstatt die Energie auf die Entwicklung einer guten Lösung für ein Problem zu konzentrieren, werden dutzende Lösungen entwickelt, die alle irgendwelche Mängel haben.
  • Wenn für ein Problem dutzende Lösungen existieren, ist es für den Nutzer schwer und zeitraubend, das richtige Plugin auszuwählen. Und wählt man falsch, hat man ein Plugin, was nach kurzer Zeit schon nicht mehr "In" ist und deshalb nicht mehr gepflegt wird.
  • Gerade Online-Software braucht schnelle Reaktion bei Sicherheitslücken. Sobald ein Fehler in der Grundsoftware entdeckt wird, gibt es recht zeitnah ein Update, was man unbedingt sofort einpflegen sollte. Leider funktionieren dann oft die Plugins nicht mehr und es dauert, bis hierfür Updates verfügbar sind. Folglich müssen eine Zeit lang alle Plugins abgeschaltet werden.
  • Mitunter sind Plugins nicht sauber von der Grundsoftware getrennt. Ich kenne das von mancher Forensoftware so, dass direkt im Quellcode der Grundsoftware Patches eingefügt werden. Grauenvoll, weil das Updateprozesse sehr aufwändig macht. Und bei geringsten Änderungen in der Grundsoftware funktionieren die Anweisungen für das Einpflegen der Patches nicht mehr.
  • Plugins unterwandern mitunter den Eindruck, die Software wäre "Aus einem Guß". Da werden Ideen und Konzepte unterwandert, die eigentlich von der Grundsofware vorgegeben werden. Es entsteht eine "zerfranste" Software, die konzeptionell in verschieden Richtungen läuft.
  • Anstatt das die Grundsoftware endlich mal bestimmte Lösungen für offensichtliche Probleme löst und in den Code implementiert, bleibt es viele Jahre bei der Plugin-Lösung, die ihre Nachteile hat.

Mir ging es schon öfters so, dass ich ein interessantes Plugin installiert habe, mich über die Funktionalität freute und mich daran gewöhnte. Und dann war die Enttäuschung da, als beim nächsten Update alles nicht mehr funktionierte. Ich hatte mich abhängig von Funktionalität gemacht, auf die ich mich nicht längerfristig verlassen kann. Je nach Situation kann das bitter sein, weil ein ganzes Kartenhaus zusammenfällt: Weil dies nicht mehr geht, funktionieren ganze Arbeitsabläufe nicht mehr. Das absorbiert dann wieder viel Energie, um andere Wege zu finden. Die Sicherheit nötigt einen heutzutage auch, permanent alles aktuell zu halten.

Spaßig wird es, wenn man als Admin so ein Plugin für eine ganze Arbeitsgruppe verteilt hat und nun alle eingeschränkt arbeiten müssen. Und sowas passiert natürlich nach Murphy immer dann, wenn gerade besonders viel Arbeitsdruck da ist.

Das Argument: "Immer diese Erwartungshaltung. Ist doch alles kostenlos, also erwarte auch nicht, dass alles immer geht!" nützt einem recht wenig, wenn man für sich die Entscheidung trifft, sich von sowas abhängig zu machen. Die Schwierigkeiten, die entstehen, werden dadurch nicht gemildert. Lediglich die Akzeptanz, mit diesen Schwierigkeiten zu leben, steigt evtl. etwas. Hier kommt man schnell an die Grenzen freier Software, wo berechtigte große Erwartungen im Einsatz da sind, die freie Entwickler in ihrer Freizeit aber gar nicht erfüllen können und wollen.

Ich bin deshalb mittlerweile sehr vorsichtig geworden, was die Installation irgendwelcher Plugins angeht. Wo immer ich drauf verzichten kann, verzichte ich drauf. So verlockend manche Funktionalität vielleicht auch ist. Ein paar ganz wenige handverlesene Perlen sind es maximal, die ich nutze. Und da achte ich auch darauf, nur solche Plugins mit großer Fangemeinde zu nutzen, die auch schon seit längerer Zeit gepflegt werden. Die Historie eines Plugins schaue ich mir immer ganz genau an.

Wenn man sich mal anschaut, was über die Jahre aus all den Plugins wird, die zu einer Software angeboten werden, ist das Bild echt ernüchternd. Es werden nur wenige über längere Zeit gepflegt. Und es finden sich nur selten Leute, die ein nicht mehr gepflegtes Plugin adoptieren und die Pflege übernehmen.

Große Chancen sehe ich darin, wenn gute und bewährte Plugins in die Grundsoftware übernommen würden. Denn was einmal in der Grundsoftware landet, darauf ist meist Verlass. So funktionieren Updateprozesse problemlos. Und die Features werden dann auch gepflegt. Allerdings darf die Grundsoftware auch wieder nicht zu fett werden, sonst ist sie schlecht wartbar und die Weiterentwicklung wird träge.

Die Plugin-Thematik trifft eine ganz grundsätzliche Problematik, die mich schon öfters beschäftigt hat: Wie schafft man es in der Softwarewelt, dass längerfristig etwas Erschaffenes erhalten bleibt? Es braucht Menschen, die sich mit dem Erschaffenen verbunden fühlen und ihre Energie da hinein stecken. Sowohl der kommerzielle Ansatz wie auch der Ansatz der freien Sofware haben da ihre lichten und dunklen Seiten. Und es macht einen Unterschied, ob ein Team von Entwicklern sich zentral einem Projekt widmet, oder ob man mal eben schnell nebenbei ein Plugin schreibt, was für einen schon morgen keine Bedeutung mehr hat.

Beeindruckend auf der anderen Seite: Autoren, die über lange Zeit in hoher Qualität ihre Plugins pflegen.

29.12.2009 :: Silvester und Umweltschutz

Irgendwann wird sicherlich eine Zeit kommen, wo wir uns fragen werden, wie man so eine Umweltsauerei jedes Jahr zu Silvester veranstalten konnte. Noch ist die Zeit nicht reif. Ich find das schon erstaunlich, dass z.B. bei Osterfeuern schon seit Jahren eine Diskussion läuft, bei Silvesterknallern und -Raketen aber so gut wie nichts zu hören und zu lesen ist. Gibt man unter Google News "Umweltverschmutzung Silvester" ein, bekommt man gerade mal 1 Treffer, der zumal noch nicht relevant ist. "Silvester Luftverschmutzung" bringt 0 Treffer. Selbst bei Greenpeace auf der Internetseite findet man nichts - erstaunlich.

Vermutlich werden im Januar sich einige Zeitungen trauen, über die Umweltverschmutzung durch Böller zu berichten. Dann ist ja das ganze Geschäft schon gelaufen. Genau das ist auch der Unterschied zum Osterfeuer: Silvesterfeuerwerk ist ein riesen Geschäft und Umweltgedanken sollen doch unsere Marktwirtschaft nicht stören. Die Idee "Für Umwelt" wird sich nur durchsetzen, wenn damit Umsatz gemacht, aber nicht zerstört wird. Vielleicht kommt ja nächstes Jahr Öko-Feuerwerk mit 50% weniger Luftbelastung. Oder die EU legt neue Emissionsgrenzen für Silvesterfeuerwerk fest. Vielleicht werden auch grüne Umweltzonen eingerichtet, in denen nicht geknallt werden darf.

Wenn ich erlebe, wie ohnmächtig man zuschaut, dass sich die Welt in Kopenhagen nicht über Klimaziele einigen kann, dann ist doch Silvester wunderbar. Endlich hat man es mal selber in der Hand, ganz konkret was für die Umwelt zu tun. Man muss dabei noch nicht mal radikal sein und ganz auf das Feuerwerk verzichten. Wenn jeder auf die Hälfte reduzieren würde, wäre schon extrem viel erreicht. Klasse statt Masse. Genießen anstatt blind drauf los zu böllern.

Wenn ich mich frage, auf was ich für eine gesündere Umwelt verzichten kann, dann steht das Silvesterfeuerwerk ganz oben auf der Liste.

22.12.2009 :: XML Viewer/Editor

Immer mehr wird heute im XML-Format abgelegt, für Konfigurations-Dateien ist es oftmals Standard.

Solche Dateien kann man sich zwar mit einem normalen Texteditor anschauen, aber der Editor versteht die Struktur nicht. Es braucht vielmehr ein Programm, was mit der XML-Struktur umgehen kann, um den Inhalt aufbereitet anzuzeigen. Erst so wird es möglich, auch bei größeren Dokumenten eine Überblick zu bekommen, noch dazu, wenn Leerzeichen und Zeilenschaltungen nicht vorhanden sind.

Auf der Suche danach hab ich XML-Marker gefunden. Ein kleines Programm, was zwar seit 2004 nicht mehr weiterentwickelt wird, mir fehlte aber für einen schnellen Einblick in eine XML-Datei nichts an Funktionalität.

Die gesamte Struktur wird Links in einem Baum dargestellt, der Inhalt in Tabellenform rechts unten. Der Original-Quelltext rechts oben. Werte kann man direkt in der Tabelle verändern.

Eine 400Kb Konfigurationsdatei, bei der ich im Texteditor null Chancen hatte, die zu verstehen, wurde so ganz schnell übersichtlich und leicht verständlich. Genial auch, dass man die XML-Datei komplett neu formatieren kann, um sauber umgebrochenes und eingerücktes XML zu erhalten, was dann auch in einem Texteditor lesbar wird.

Weblink:

21.12.2009 :: Kostenlose Backuplösung

Cobian Backup ist eine kostenlose Backuplösung. Wer noch auf der Suche nach einem Backupprogramm ist, könnte sich dies mal anschauen.

07.12.2009 :: Produkt-Identifikation

Hersteller haben schon lange bemerkt, dass die Mund zu Mund Propaganda ein wichtiges Werbemittel ist. Wenn der Käufer eines Produktes eine gute Meinung davon hat und dies in Onlineforen so weitergibt, ist das die beste Werbung, die man haben kann.

Interessant ist ein Phänomen, was ich immer wieder in Onlineforen finde: Eindeutige Mängel werden von Benutzern schöngeredet oder Beiträge in diese Richtung abgewehrt. Nach dem Motto: "Wag es nicht, diesen Mangel anzusprechen!"

Dieses Phänomen ist gut erklärbar: Identifiziert man sich erstmal mit einem Produkt, einem Lebensstil oder einem eingeschlagenen Weg, wird dies sozusagen Teil der eigenen Persönlichkeit. Und wenn jemand die eigene Persönlichkeit angreift oder Mängel darin findet, wird man ärgerlich. Auch andere Teile meiner Persönlichkeit werden davon angegriffen, z.B. dass ich keine gute Produktwahl getroffen habe, also nicht fähig war, richtig auszuwählen.

So werden Nutzer von Produkten zu guten Verbündeten der Hersteller, auf die man sich verlassen kann. Treue Kunden lassen sich zusätzlich noch anfüttern, in dem man ihnen kleine Geschenke macht.

Auch sucht man im Internet nach Bestätigung, dass man eine gute Produktwahl getroffen hat und erwähnt deshalb oft seine Produktwahl und welche Vorteile diese hat. Manche sind da richtig ehrgeizig und verteidigen "ihr" Produkt wie ein Löwe.

Problem ist, dass die Produktempfehlungen in Foren dann gar nicht mehr so unabhängig sind, wie man meint. Wenn jemand schreibt, er wäre mit einem Produkt vollständig zufrieden, kann das durchaus darauf beruhen, dass er wesentliche Nachteile für sich ausblendet.

Dies betrifft natürlich nicht nur Produkte zum Anfassen, es trifft genauso auf Software oder Dienstleistungen zu.

Ein weiterer Effekt ist, dass man sich über ein Problem bei einem Produkt zwar geärgert hat, dann aber damit abgeschlossen hat, in dem man diese Funktionalität nicht mehr benutzt. Von da an fällt einem der Mangel auch nicht mehr auf, ist nicht mehr im Bewusstsein. Man hat sich darauf eingestellt, dass bestimmte Dinge nicht gehen und bemerkt das fortan nicht mehr.

Daneben sollte man natürlich nicht vergessen, dass Firmen ganz gezielt Agenten auf alle möglichen Foren ansetzen, um bestimmte Produkte zu positionieren und unauffällig Werbung dafür zu machen. Oft kommen sie recht plump rüber und es fällt auf, aber hier lernen alle auch dazu. Es gibt schon Service-Unternehmen, die nichts anderes machen, als in Internetforen für Hersteller Werbung unauffällig zu platzieren.

Eine gewisse Skepsis sollte man sich erhalten.

03.12.2009 :: Stromverbrauch TFT-Fernseher

Ein großer Nachteil der neuen Flachbildfernseher gegenüber den Röhrengeräten ist der oftmals höhere Stromverbrauch. Man kauft sich heutzutage auch meist ein Gerät, was gegenüber dem alten Röhrengerät eine Nummer größer ist. Gerade daraus ergibt sich dann der erhöhte Leistungsbedarf.

Stand am Anfang der Entwicklung vor allem eine gute Bildqualität, sind die Entwickler gerade in den letzten 1-2 Jahren verstärkt daran, den Energieverbedarf zu senken. In der Werbung werden leider oft keine Aussagen über die Leistungsaufnahme gemacht. Manchmal wird nur die Standby-Leistung angegeben, die bei allen neueren Geräten recht einheitlich niedrig ist, aber gar nichts darüber aussagt, wie hoch der Bedarf im Betrieb ist.

Sich die Leistungsaufnahme anzuschauen, halte ich für sehr wichtig. Neben den erhöhten Stromkosten geht es auch um Umweltbelastung. Hier kann man mit etwas Achtsamkeit viel für eine geringe Umweltbelastung tun. Denn durch geschicktes Gerätedesign kann viel Energie eingespart werden. Und genau zu solchen Geräten sollte man greifen.

Es ist unglaublich, wie stark der Energiebedarf von Gerät zu Gerät variiert. Bei 81cm Fernsehern brauchen Energiefresser bis 200 Watt. Die meisten Geräte liegen typisch bei 115-160 Watt. Und stromsparende Geräte schaffen es bis 70-80 Watt herunter.

Beispiel: Der Samsung L32B530 ist ein 81cm Gerät und hat mit angegebenen 80 Watt einen sehr niedrigen Stromverbrauch. In der Praxis nachgemessen kam ich sogar auf nur 75 Watt. Zudem hat er einige Stromsparmodis, in denen vor allem die Hintergrundbeleuchtung noch weiter reduziert wird. So kann man abends bei wenig heller Raumbeleuchtung noch auf 50 Watt drosseln. Auch von Panasonic und Sony gibt es Geräte in der 500 Euro Klasse, die an 80-90 Watt herankommen.

Übrigens: Wer täglich den Fernseher 5 Stunden durchlaufen hat und auf ein Gerät zurückgreift, was 50 Watt weniger verbraucht, spart in 10 Jahren 200 Euro bei heutigen Energiepreisen. Gleichzeitig drosselt man den CO2 Ausstoß pro Jahr um 55Kg! 28.11.2009 :: Frust mit Wikipedia

Seit Jahren bin ich begeisterter Wikipedia-Fan. Wenn ich irgendwas recherchiere - die Wikipedia ist fast immer eine wichtige Quelle.

In Sachen Mitmachen bin ich aber schon unzählige male ziemlich frustriert worden. Man schreibt irgendwas rein, was man selbst für wichtig erachtet, gibt sich auch Mühe bei der Formulierung. Und Tage, manchmal sogar Minuten später meint jemand, er müsse das wieder rauslöschen, weil es ihm irgendwie nicht behagt. Oftmals sogar gänzlich ohne irgendwelche Kommentare.

Sowas erzeugt wirklich ziemlichen Frust, wenn man sich viel Mühe gibt und dann irgendein Mister Wichtig kommt, und es kommentarlos rausstreicht.

Vor 2-3 Jahren war ich mehrfach schon so gefrustet, dass ich kaum noch was in der Wikipedia geschrieben habe. Gestern war es dann mal wieder soweit. Ich hatte von einem Medikament gelesen, welches nach neueren Studien unwirksam ist (veröffentlicht in allen großen Tageszeitungen). Also schnell mal in der Wikipedia geschaut. Zu dem Medikament gab es eine Seite, aber die Info, dass es unwirksam ist, war noch nicht vermerkt. Das ist relevant und wichtig, dachte ich, hab es dann dort eingefügt.

Und was soll ich sagen - 1 Tag später kam mal wieder ein Jemand und hat es kommentarlos gelöscht. Nette Vorstellung, aber in diesem Theater hab ich keine Lust, mitzuspielen.

Eigentlich ist das ja ein schönes Konzept, die Wikipedia. Aber irgendwie ist es wohl auch verdammt schwer, Millionen von Menschen mit unterschiedlichsten Vorstellungen unter einen Hut zu bringen. Ich hab das Gefühl, früher war die Wikipedia toleranter und offener, manchmal aber auch im Niveau und der Qualität etwas problematisch. Heute muss man um jeden Satz unglaublich kämpfen, damit der dort Einzug hält. Überkritische Löscher aus Berufung scheint es immer mehr zu geben. Das ist ein echter Motivationskiller. Dabei war die ursprüngliche Idee ja eigentlich, dass jeder sofort mal eben was zu beitragen kann. Damit scheint es vorbei zu sein, hinein findet dauerhaft nur das, was nicht irgendjemandem zum Opfer fällt.

Weblinks:

27.11.2009 :: Millimeterpapier

Wer schnell mal Millimeterpapier braucht und nichts zur Hand hat, kann bei diesem Onlinedienst was erstellen:

http://www.incompetech.com/graphpaper/square.html

In einem Dialog gibt man ein, was man genau haben will. Das Ergebnis kommt dann als PDF-Dokument daher. Das ist praktisch, kann man es sich doch so auf der eigenen Festplatte archivieren.

Leider hat das Millimenterpapier keine dickeren Linien jeden cm, wie man das sonst gewohnt ist.

Interessant ist, dass man Spezialpapiere herstellen kann mit beliebigen Abständen. Für den Leiterplattenentwurf von Hand braucht man z.B. zölliges Papier, was früher nur teuer zu beschaffen war.

Weitere Möglichkeiten für die Erstellung von Spezialpapieren findet man hier: http://www.incompetech.com/graphpaper/

Wenn man mit Google nach [Millimeterpapier] oder [Millimeterpapier drucken] oder [Millimeterpapier pdf] sucht, findet man zahlreiche weitere Anbieter. 23.11.2009 :: Verrückte Technik-Kunst

http://www.stephanehalleux.com/

02.11.2009 :: Winmerge

Winmerge ist ein klasse Programm für Programmierer, um Textdateien miteinander vergleichen zu können. Manche mögen ja rein textbasierte Ausgaben wie sie das Werkzeug diff zur Verfügung stellt. Für mich sind Veränderungen an Quellcode viel schneller und einfacher überschaubar, wenn sie sauber grafisch und farblich aufbereitet sind. Winmerge macht genau dies. Noch dazu ist es Opensource. Mal wieder ein Goldstück freier Software.

Weblinks:

24.08.2009 :: Glühlampenwahn

Im Moment geht es durch die Medien: Ab September verschwinden einige normale 230V Glühlampen vom Markt. Konkret sind es die 100 Watt Glühlampe und sämtliche mattierte Glühlampen, egal welche Wattzahl/Leistung. Gerade letzteres ist schmerzlich und wird wohl viel mehr Verbraucher direkt betreffen. Matte Glühlampen bieten vor allem den Vorteil, dass sie nicht so blenden, wenn man direkt hineinschaut, weil das Licht großflächiger verteilt ist. Und manche Lampen brauchen mattierte Glühlampen, damit sie den gewünschten Lichteindruck vermitteln.

Das Verbot ist deshalb schmerzlich, weil die angepriesenen Energiesparlampen nicht wirklich ein gleichwertiger Ersatz sind. Es gibt vor allem Nachteile in Bauform und Anfangshelligkeit kurz nach dem Einschalten. Und auch die Lichtqualität ist nicht optimal bzw. das Licht ist einfach anders, als das der herkömmlichen Glühlampe. Dimmen lassen sich die meisten Energiesparlampen auch nicht. In Schreibtischlampen würde ich Energiesparlampen auch nicht einsetzen: Die hochfrequente Abstrahlung der integrierten Vorschaltgeräte in Kopfnähe würde ich mir nicht antun (Thema Elektrosmog). Eine Alternative ist hier eine Schreibtischlampe, wo das Vorschaltgerät im Stecker integriert ist.

Einerseits bin ich ja froh, dass sich jetzt viel mehr mit dem Thema stromsparendes Licht beschäftigen müssen. Und sicherlich werden wir so auch einiges an Energie sparen und in dieser Hinsicht die Umwelt entlasten. Andererseits gibt es sicherlich Situationen, wo eine herkömmliche Glühlampe sinnvoller wäre.

Was mich gewundert hat: In der ganzen Diskussion wird eine Alternative gar nicht genannt: Es gibt Halogenlampen, die von herkömmlichen Glühlampen kaum zu unterscheiden sind. Einziges Unterscheidungsmerkmal ist, dass im Glaskolben nochmal ein kleinerer Glaskolben zu sehen ist - die eigentliche Halogenlampe. Hierbei handelt es sich tatsächlich noch um eine Glühlampe, denn Halogenlampen basieren auf dem gleichen Prinzip: Durch einen Glühfaden fließt ein Strom, der ihn so stark erhitzt, dass er leuchtet. Das Licht der Halogenlampen ist im Grunde genauso, wie das Licht von normalen Glühlampen. Durch den etwas höheren Wirkungsgrad kann man meist 10-20 % weniger Leistung wählen. Der höhere Wirkungsgrad kommt auch dadurch zustande, dass der Glühfaden etwas heißer betrieben wird und damit auch die Lichtfarbe etwas heller ist.

Diese Halogen-Glühlampen mit E27 bzw. E14 Schraubfassung wird es also weiterhin geben, sogar mattiert. Damit gibt es also weiterhin eine direkte Alternative für Anwendungsfälle, wo Energiesparlampen nicht sinnvoll sind.

Der Preis dieser Hochvolt-Halogen-Glühlampen ist etwas höher, er liegt zwischen 2-6 Euro. Öfters gab es sie auch schon als Aktionsware bei Billig-Discountern. Im Internet findet man sie, wenn man mit Google mal "Halogen E27" oder "Halogen E14" eingibt oder hier: http://www.derenergiesparladen.de. Übrigens: Die Lebensdauer von Halogenlampen ist etwa doppelt so hoch, wie von normalen Glühlampen.

Bevor man jetzt in den Kaufwahn einsteigt und alte Glühlampen hortet, sollte man erstmal prüfen, ob diese Halogenlampen nicht einen vollwertigen Ersatz darstellen.

Halogenglühlampen würde ich nur von renommierten Herstellern kaufen, denn billige Halogenglühlampen halten oft nicht lange. Beste Erfahrungen habe ich mit Osram gemacht und auch Philips soll führend in diesem Bereich sein.

04.08.2009 :: Probiotische Yogurts gefährlich?

Heute brachte die Sendung Leonardo im WDR5 einen Beitrag über probiotische Yogurts. Bisher hatte ich nur Positives darüber gehört, natürlich auch immer mit dem Gedanken, ob das vielleicht nicht alles Marketing ist.

Im Beitrag war nun aber sogar von negativen Folgen die Rede. Unter bestimmten Umständen können diese Keime in die Blutbahn gelangen und dort Schaden anrichten. Kritische Experten empfehlen deshalb besonders Menschen mit geschwächtem Imunsystem und Darmerkrankungen, keine probiotischen Lebensmittel zu sich zu nehmen. Ebenso sollte man bei Kindern und Babys vorsichtig sein.

Perfide ist dies gerade deshalb, weil ja gerade viele mit Darmproblemen meinen, sich mit probiotischem Yogurt was Gutes zu tun.

Allerdings scheint die Datenlage noch sehr schwach zu sein, wer aber vorsichtig sein will, sollte probiotische Lebensmittel eher meiden.

Weblinks:

28.07.2009 :: Spraydose oder nicht?

Gerade stand mal wieder an, Ballistol-Universalöl zu kaufen. Jetzt wollte ich wissen, ob die praktische Spraydose wesentlich teurer ist. Man kann ja ansonsten auch das Öl mit einem Handpumpsprayer zerstäuben. 400ml Ballistol in der Sprayflasche kosten 9,50 Euro. Gleiche Menge flüssig kostet 8,50 Euro. Ist also kein so großer Unterschied.

Jedoch hab ich mich schon öfters gewundert, warum Spraydosen nicht sonderlich lange halten. Wenn man genauer drüber nachdenkt, wird klar, dass man gar nicht 400ml Inhalt kauft. Denn der Inhalt ist ein Gemisch aus Endprodukt und Treibgas. Vom Treibgas hat man nichts, dass verfliegt in die Luft. Und obwohl es Treibgas heißt, ist es natürlich als flüssiges Gas in der Dose.

Nach ein paar Recherchen ist es wohl so, dass 25-50 % Treibgas in einer Sprayflasche enthalten sind. Es kann also im ungünstigsten Fall sein, dass in einer 400ml Ballistol-Sprayflasche gerade mal 200ml Öl drin sind. Jetzt sieht die Rechnung schon anders aus - die Spraydose wäre dann ungefähr doppelt so teuer.

Das gilt übrigens auch für viele andere Produkte, die man so nicht direkt vergleichen kann. Deos sind ein schönes Beispiel - die gibt es im Pumpzerstäuber oder in der Spraydose. Und meist wird der Pumpzerstäuber preislich wesentlich günstiger abschneiden. Für die Umwelt ist das natürlich auch sinnvoller.

24.07.2009 :: Lass mich für dich Googeln

In Foren werden häufig Fragen gestellt, die eindeutig zeigen, dass der Fragesteller keinerlei Lust zum Selbersuchen hatte. Weil keiner der regelmäßigen Forennutzer Lust hat, eine Frage zum tausendsten mal zu beantworten, trifft das auf nicht viel Gegenliebe. Eine Form der Antwort ist mitunter diese hier:

http://www.gidf.de/

Schöner und ein konstruktiver Wink mit dem Zaunpfahl finde ich diese Idee, echt genial:

http://lmgtfy.com/

Damit kann man dann z.B. sowas hier erstellen:

http://lmgtfy.com/?q=Festplatten+wirklich+l%C3%B6schen

Lustig, dass man hier auch Live zuschauen kann, was für neue Links erstellt werden:

http://live.lmgtfy.com/

Bleibt nur zu hoffen, dass der Dienst langfristig erhalten bleibt.

13.06.2009 :: Wasserlacke nur bedingt alltagstauglich

Ärgerlich - an einigen unserer weiß gestrichenen Türen löst der Lack sich auf. Die Renovierung ist gerade mal 3 Jahre her. An den Stellen, wo die Türen oft mal berührt werden, ist der Lack weich wie Kaugummi und schmutzig verfärbt. Den kann man mit dem Finger runterrubbeln.

Schon bei der Renovierung bemerkten wir die schlechten Verarbeitungseigenschaften:

  • Schlechte Deckkraft
  • ungleichmäßige Oberfläche im Glanzgrad
  • Lack perlt dort ab, wo man versehentlich nach dem Schleifen mit den Händen berührt hat.

Es war einer dieser modernen Wasserlacke. Ein Markenlack. Der freundliche Verkäufer lobte den in hohen Tönen. Alles besser und umweltfreundlich...

Seither hab ich mich mit dieser Thematik ausführlicher beschäftigt und auch mit verschiedenen Markenlacken experimentiert.

Fazit: Die Wasserlack-Technologie ist alles andere, als ausgereift. Viele Produkte sind für den Alltagseinsatz nicht zu gebrauchen. Die Belastbarkeit liegt deutlich unter den herkömmlichen lösemittelhaltigen Lacken. Auch die Verarbeitung ist nicht selten problematisch. Auch was die Umweltfreundlichkeit angeht: Immerhin findet man noch bis zu 10 % Lösemittel in den Lacken, die zudem schwer flüchtig sein können - die dünsten über Monate hinweg weiter aus. NMP-haltige Produkte sind mittlerweile zum Glück vielfach vom Markt verschwunden. Mitunter findet man auch heute noch Konservierungsstoffe, die allergen wirken können (z.B. Isothiazolinone). Was bei der Herstellung an Sondermüll anfällt, ist ein weiteres Thema...

Wenn überhaupt Wasserlack (Hydrolack), dann würde ich heutzutage nur noch Produkte von Technologieführern verwenden. Keinesfalls irgendein Noname-Lack aus dem Baumarkt. Denn in diesem Bereich wird noch extrem viel geforscht und es gibt große Unterschiede zwischen den Herstellern.

Was ich experimentell auch bei allerbesten 1K-Wasserlacken herausgefunden habe: Die Chemikalienbeständigkeit ist ein Schwachpunkt. So führte z.B. die Einwirkung einer Handcreme über 48 Stunden zu einem Fleck im Lack. In diesem Fleck war zudem der Lack aufgeweicht. Auch gegenüber Spiritus bzw. reinem Alkohol sind die meisten Lacke sehr empfindlich. Der Lack wird hierbei ganz schnell angelöst.

Damit wird klar, dass Teile, die oft mit Händen berührt werden, kritisch für Wasserlackbeschichtung sind. Ebenso Flächen, die öfters desinfiziert werden müssen. Die meisten Desinfektionsmittel enthalten große Mengen Alkohol.

Das gerade Cremebeständigkeit ein aktuelles Thema ist, woran viele Hersteller noch arbeiten müssen, sieht man an Aussagen der Hersteller: Von Adler gibt es CFB-Lacke (=Creme-Fett-Beständigkeit) und auch Clou, Oli-Lacke und Hesse-Lignal heben bei verschiedenen Produkten diese Cremebeständigkeit besonders hervor.

Manchmal entstehen hier auch skurrile Zusammenhänge: Als 2006 durch neue Forschungsergebnisse auch die Gefährlichkeit von UV-A Strahlung klar wurde, änderten viele Kosmetikhersteller ihre Rezepturen, um nun nicht nur UV-B, sondern auch UV-A zu filtern. Mit fatalen Folgen für die Lackindustrie: Jetzt bekamen sogar viele Autohersteller Probleme, weil deren Lacke nicht mehr cremebeständig waren. (Quelle: VDI-Nachrichten 28.03.08)

PVC-Beständigkeit beschreibt die Eigenschaft, von Weichmachern aus Weich-PVC nicht angegriffen zu werden. Dieser Weichkunststoff wird z.B. bei Gerätefüßen von Elektrogeräten verwendet. Stellt man solch ein Gerät auf einen nicht beständigen Lack, verklebt der Fuß mit der Zeit und hinterlässt Flecken auf der lackierten Oberfläche. Auch in PVC-Fußbodenbelag oder diversen Kunststoff-Folien sind Weichmacher zu finden, selbst in manchem Radiergummi.

Viele Qualitäts-Wasserlacke sind mittlerweile weichmacherbeständig. Ein Qualitätslack, den ich vor 5 Jahren benutzt habe, hatte damit noch massiv Probleme.

Im Heimwerkerbereich, wo man immer mal wieder kleinere Mengen Lack verarbeitet, kommt noch etwas weiteres hinzu: Wasserlacke sind nur sehr begrenzt lagerfähig. Hersteller empfehlen meist nur 6-12 Monate. Was ist da umwelfreundlicher: Ein Wasserlack, den man zu 3/4 wegschmeißen muss? Oder ein Lösemittellack, den man vollständig innerhalb von 5-10 Jahren aufbrauchen kann?

Was die Abriebbeständigkeit angeht, so scheint sich viel getan zu haben. Es gibt mittlerweile sehr harte Wasserlacke mit besten mechanischen Eigenschaften. Das ist vor allem im Bereich Fußbodenversiegelung wichtig. Noch vor ein paar Jahren waren auch hier eindeutige Schwachpunkte spürbar - Wasserlacke hielten auf Böden nicht sonderlich lange. Diese Eigenschaft scheinen führende Lackhersteller inzwischen im Griff zu haben. Für maximale Haltbarkeit kann man hier auch 2K-Wasserlacksysteme einsetzen. Wegen der Fortschritte im Fußbodenbereich wird hier mittlerweile größtenteils mit Wasserlacken gearbeitet.

Ganz wichtig übrigens bei der Verarbeitung: Wasserlacke sollten typisch nur bei Temperaturen zwischen 15-20 Grad verarbeitet werden. Sonst kann es zu Problemen in der Filmbildung kommen, was die Beständigkeit massiv negativ beeinflussen kann.

Die Untergründe müssen bestens vorbereitet sein, sonst platzt schnell der Lack weg. Gut anschleifen und entfetten ist ganz wichtig. Evtl. hilft auch ein Anlauger.

Die Anforderungen bei der Verarbeitung sind also gestiegen. Am besten besorgt man sich für jeden Lack das technische Merkblatt. Das hilft, Verarbeitungsfehler zu vermeiden. Die meisten Hersteller bieten diese zum Download auf ihrer Homepage an. Und auch im Fachgeschäft sollte man diese immer zum Lack mitbekommen.

Weblinks:

11.06.2009 :: Neue Technik gegen chronischen Schmerz

Mit einer neuen Technik in der manuellen Therapie soll Schmerzpatienten geholfen werden. Und dies sehr effizient.

Wenn man überlegt, wie viele Menschen heutzutage unter chronischen Rückenschmerzen leiden, ist dies eine gute Nachricht.

Der neue Ansatz nach Liebscher-Bracht wirft zudem viele Modelle der bisherigen Schmerzforschung über den Haufen. Vielfach treten Schmerzen nämlich nicht aufgrund von Schädigungen im Körper auf. Es handelt sich hingegen um den sogenannten Warnschmerz: Die Muskeln spannen sich an, um den Körper vor Überlastung zu schützen und das löst Schmerzen aus. Diese Schmerzen warnen einen vor der Überlastung.

Selbst in Fällen, wo diagnostisch klar eine Schädigung z.B. der Bandscheiben nachgewiesen werden kann, muss der Schmerz nicht ursächlich damit zusammenhängen. Auch hier kann es sich um einen muskulären Warnschmerz handeln.

Für die neue Therapie nutzt Liebscher-Bracht eine Reihe von Punkten, die durch Druck den Muskel entspannen können (Einwirkung auf den Golgi-Sehnenapparat des jeweiligen Muskels, der als Sensor für Überlastung wirkt). Die spontane Reaktion bei vielen Menschen mit chronischen Schmerzen ist nach so einer Behandlung, dass tatsächlich eine Schmerzfreiheit erlebt wird.

Durch bestimmte Dehnungsübungen - die regelmäßig gemacht werden müssen - soll dieser schmerzfreie Zustand dann stabilisiert werden.

Wenn dies alles wirklich so funktioniert, wäre das eine Revolution im Bereich Schmerztherapie. Und natürlich wird dieser neue Ansatz für jede Menge Zündstoff sorgen, weil viel Etabliertes in Frage gestellt wird.

Zu hoffen bleibt, dass diese Methode künftig wissenschaftlich untersucht wird, um die Wirksamkeit klar nachzuweisen.

Weblinks:

02.06.2009 :: Eneloop Akkus Langzeittest gut

Seit 2-3 Jahren gibt es ja nun diese neuen NiMH-Akkus, die wesentlich weniger Selbstentladung haben. Bei normalen Mignon-Akkus für die Kamera kann es schonmal sein, dass nach 2-3 Monaten kaum noch Restenergie auf den Akkus ist. Die haben sich in der Zwischenzeit ohne Benutzung von selber entladen.

Die neue Technologie, die mit der Marke Eneloop Einzug gehalten hat, soll hier wesentlich besser abschneiden. Ich hab das jetzt getestet und die neuen AA-Zellen (Mignon) nach einmaliger Aufladung etwa 1,5 Jahre liegen lassen. Nominal haben die 1900 mAh, jetzt nach dieser Lagerzeit waren es durchschnittlich immer noch 1700mAh. Das ist wirklich gut und ein echter Fortschritt.

Wie es sich verhält, wenn man regelmäßig kleinere Energiemengen entnimmt, müsste man noch austesten. Ich hab irgendwo gelesen, dass die nach Stromentnahme für ein paar Tage größere innere Selbstentladungsströme haben, die dann mit der Zeit abnehmen. Ob das aber wirklich so ist, konnte ich noch nicht austesten. Allerdings halten die Akkus in meiner Kamera, die ich wöchentlich vielleicht einmal benutze, sehr lange. Wesentlich länger, als früher die normalen NiMH-Zellen.

Neben Eneloop gibt es mittlerweile einige weitere Marken, die aber alle preislich ähnlich ausfallen.

Weblinks:

28.05.2009 :: Esoterische Erfindungen

Bei meinen jahrelangen Recherchen in Sachen Elektrosmog stoße ich immer wieder auf Ideen, die ich nicht so recht glauben mag. Ideen, aus denen Produkte entstehen, die zu meist überhöhten Preisen angeboten werden. Am stärksten findet man solche Ideen - wo man als aufgeklärter Mensch spontan den Kopf schüttelt - auf dem Esoterik-Markt.

Oft sind diese Erfinder nicht sonderlich geschickt und man kann den Unfug schnell entlarven. Besonders dann, wenn versucht wird, wissenschaftliche Begründungen zu liefern, sind sie schnell zu packen. Denn meist handelt es sich um Unsinn mit einem wissenschaftlichen Anstrich, der oberflächlich betrachtet beeindrucken soll, aber keiner tieferen Prüfung stand hält.

Kernmotivation solcher Ideen, Produkte und Konzepte ist immer wieder das Thema, Bedeutung zu erlangen. Wenn etwas Bedeutung bekommt, bekommt es einen Wert. Und dies befriedigt dann die Bedürfnisse desjenigen, der es erfunden hat: In Form von Anerkennung, dem Gefühl, wichtig und wertvoll zu sein und natürlich auch und vor allem in Form von Geld.

Bedeutung wird bei solchen Ideen künstlich erschaffen. Und hier wird die Realität typischerweise verzerrt: Dort, wo real keine Bedeutung ist, wird Bedeutung hineininterpretiert. Das ist ganz ähnlich, wie beim Aberglaube: Der Zahl 13 wird z.B. eine unangenehme Bedeutung gegeben, die sie so nicht hat. Das behaupte ich jetzt mal einfach, ohne das beweisen zu können. Umgedreht kann nun auch jemand einen Schutz-Edelstein anbieten, der vor der unangenehmen Wirkung der Zahl 13 schützt. So einfach ist das.

Viele dieser Ideen basieren auf beliebig kreierten Bedeutungszuschreibungen. Und hier sind die Erfinder sehr kreativ und einfallsreich. Sie nutzen natürlich auch - bewusst und unbewusst - die Schwächen der Menschen dabei aus. Man will ja ankommen, will, dass auch andere diese Bedeutung so annehmen. Denn nur so kann man sie in die eigene Idee einbinden, kann sie zu Weggefährten machen. Und erst dann, wenn sich möglichst viele Menschen mit dieser Idee verbinden, rollt der Rubel und kommt die Anerkennung.

Die Angst der Menschen lässt sich sicherlich gut für solche Erfindungen nutzen. Angst vor Krankheit und Angst vor Unglück sind die Favoriten. Umgedreht das Versprechen für Glück, Gesundheit und langes Leben. Und weil einem keiner die hundertprozentige Garantie geben kann, dass an einer Idee absolut nichts dran ist, macht man sicherheitshalber mit. Nach dem Motto, vielleicht ist ja doch irgendwas dran und dann habe ich mehr Glück, werde älter oder bleibe gesund.

Natürlich arbeiten nicht nur Esoteriker mit diesen Illusionen, man findet sie in der ganzen Geschäftswelt überall dort, wo man keine klaren Aussagen treffen kann, wo man etwas nicht klar überprüfen kann. Dort sind immer die Brutstätten für alle möglichen Erfindungen mit illusionären Bedeutungsinhalten, womit sich dann Geld verdienen lässt.

Zum großen Teil - denn es ist nicht ausgeschlossen, dass wirklich jemand mal etwas schwer Überprüfbares entwickelt, was einen echten Bedeutungsinhalt hat.

Und so kann man auf der anderen Seite sagen: Es gibt so vieles, wo wir noch kein genaues Wissen drüber haben. Wo man einfach nur glauben kann, also Vorstellungen darüber hat, wie etwas wirkt oder ist, denen man vertraut. Sozusagen Wissenslücken, die wir irgendwie durch Glaube, Ahnung oder Vorstellung füllen müssen, um uns orientieren zu können.

Meine Erfahrung ist das auf jeden Fall, dass wir über vieles noch nicht bescheid wissen und in Zukunft viele Bedeutungsinhalte und Zusammenhänge finden werden, die wir heute noch nicht kennen. Bedeutungsinhalte, die wir heute nur glauben oder ahnen können und vielleicht morgen wissenschaftlich nachweisen werden. Viele kennen ja diese Erfahrung, schon lange etwas gewusst zu haben und erst viel später wurde das dann auch wissenschaftlich eindeutig bestätigt.

Ich denke, es ist gut, dafür offen zu bleiben. Und doch gilt es, sehr vorsichtig zu sein, in einer Welt, wo mit bestimmten Bedeutungsinhalten so viel Geld verdient wird. In einer Welt, wo sich so viele Menschen zu klein und unbedeutend empfinden und nach Bedeutung und Anerkennung dürsten. Hier zeigen sich übrigens auch die Auswirkungen unserer Gesellschaft, die so vielen wertvollen Menschen Anerkennung verweigert. Und wo Wert so einseitig auf Geld bezogen wird.

Nicht vergessen sollte man übrigens, dass viele, die illusionäre Bedeutungsinhalte vekaufen, selber zu tiefst daran glauben. Sie beobachten die Welt nicht kritisch genug, sondern wollen vor allem das sehen, was ihr Wunsch ist. Und das führt immer mehr zu der falschen Bestätigung ihrer Ideen und Vorstellungen. Insofern wirken diese Menschen dann auch so überzeugend. Das jemand zutiefst von etwas überzeugt ist, bietet also keine Sicherheit für die Richtigkeit einer Idee.

Nachtrag: Ein schönes Beispiel ist das "Energetisierte Wasser". Hier werden zahlreiche Behauptungen - die teilweise wissenschaftlich klingen - aufgestellt. Gleichzeitig wurden echte wissenschaftliche Untersuchungen gemacht, die die Behauptungen klar widerlegen können. Selbst wenn man vorsichtig ist, kann man also sagen: "Mag sein, dass energitisiertes Wasser irgendwelche besonderen Wirkungen hat, aber vieles, was behauptet und dem zugeschrieben wird, kann ganz klar und eindeutig widerlegt werden, ist also Unsinn." Gleichzeitig zeigt sich hier auch die Genialität, über Bedeutungszuschreibungen Geld zu verdienen. Wasser ist eines der billigsten Rohstoffe. Das Verfahren, um solch ein Spezialwasser herzustellen, muss entweder geheim bleiben oder die Geräte müssen so kompliziert sein, dass man sie nicht nachbauen kann. Sonst wäre ja die Verdienstmöglichkeit nicht da. Mit billigem Rohstoff und hohem Verkaufspreis kann man nun gut Geld verdienen. Und noch etwas braucht es: Ob etwas funktioniert oder nicht, darf nicht ohne weiteres herauszufinden sein. Sonst ist die Sache zu schnell entzaubert.

In der Wikipedia gibt es einen schönen Artikel dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Belebtes_Wasser

05.05.2009 :: Autowäsche billig

Die gestrige Wissenschaftsendung Leonardo in WDR5 hat es mir nochmal bestätigt: Für die Autowäsche braucht es kein teures Autoshampoo, normales Spülmittel reicht völlig aus. Ich mach das schon seit Jahren so. In manchen Köpfen kursiert das Gerücht, das Spülmittel Autolacke stumpf macht. Aber davon hab ich nie was gemerkt und auch Experten sagten in der Sendung, dass moderne Lacke hoch beanspruchbar sind und normale Spülmittel eher sanft und damit bestens geeignet.

Spülmittel nutze ich übrigens auch schon seit Jahren für die Scheibenwischanlage. In einer Konzentration von etwa 2-5 ml pro Liter. Nur im Winter sollte man wegen dem Frostschutz was Spezielles einfüllen.

19.04.2009 :: learn2use Videoanleitungen

Auf der learn2use Homepage findet man tausende Videoanleitungen für die Computerschulung. Das Prinzip ist einfach: Autoren laden sich eine spezielle Software auf ihren Computer. Diese schneidet den Bildschirm und die dort gemachten Aktionen mit (sogenannte Screencasts). Es ist so, als ob man jemandem bei der Computerarbeit über die Schultern schaut.

Der Autor begleitet diese Schritte sprachlich, erklärt also, was er macht. Hierdurch erfährt man gut nachvollziehbar, was man wie macht. Die einzelnen Schritte können dann am eigenen Computer nachvollzogen werden.

Die Plattform lebt vom Mitmachen. Wer was weiß, kann Autor werden und eigene Anleitungen hochladen. Ganz im Sinne von Wikipedia und anderen Plattformen. So funktioniert Internet - Wissen kostenlos miteinander teilen.

Ich hab mal in ein paar Videoanleitungen reingeschnuppert und war überrascht, in welch hoher Qualität einige davon waren. Da macht lernen richtig Spaß.

Natürlich braucht learn2use auch irgendein Geschäftsmodell, um den Dienst zu finanzieren. Hier wird es so gelöst, dass nicht alle Screencasts kostenlos sind. Man kommt nur an eine Auswahl heran. Wer den kompletten Zugriff haben will, muss ein Monats-Abo abschließen.

Weblink:

03.04.2009 :: Warum Actimel kein Wundermittel ist...

...und weiterer Unfug, den uns die Lebensmittelbranche ständig auftischt, findet man hier:

In den letzten Wochen war ich mal etwas aufmerksamer bei Nahrungsmitteln unterwegs. Dabei musste ich enttäuscht feststellen: Unter einem oberflächlichen Hochglanz-Image verbirgt sich nährungsphysiologisch oft nur Müll. Aber zu schnell lässt man sich verführen, all das zu glauben. Ist ja so schön bequem, lecker und verlockend.

27.03.2009 :: Virenscanner machen immer öfter Probleme

Mittlerweile habe ich in den letzten 6 Monaten 4 verschiedene Virenscanner getestet und alle machten irgendwo massive Performance-Probleme. An bestimmten Stellen wird der Rechner massiv ausgebremst. Sowas kannte ich früher nicht.

Das fiese an der Sache ist, dass man es mitunter gar nicht klar zugeordnet bekommt. Man merkt nur, dass der Rechner sich seit Tagen immer mal wieder sehr zäh anfühlt. Nicht immer, aber bei bestimmten Aktionen. Was ist nun dran schuld? Das letzte Update vom Firefox? Irgendeine neue Soft- oder Hardware, die man gerade installiert hat? Oder das letzen Betriebssystem Update?

Die letzten Tage war es vor allem der Firefox, der im Intranet und auch im Internet mitunter unglaublich zäh war. Ladezeit der Ebay-Startseite 30 Sekunden und länger.

Aktuell benutze ich die Virensoftware Avira Antivir. Nachdem ich die deinstalliert hatte, funktionierte das Internet definitiv wieder in voller Geschwindigkeit. Also hab ich die Version 8 durch die brandneue Version 9 getauscht. Aber auch da gleiches Problem. In Verdacht hatte ich den Webguard, aber auch bei Deaktivierung wurde der Rechner nicht schneller. Der scheint aber auch bei Deaktivierung noch Webinhalte durch das Virenprogramm zu leiten, insofern wählte ich jetzt die Installationsoption "Ohne Webguard". Mal schauen, ob das Problem jetzt endlich beseitigt ist.

Früher haben sich Virenscanner darauf beschränkt, nur ein Auge auf die Dateien zu haben. Heute hängen die sich überall rein - in den Mailverkehr, in den Internetverkehr und selbst beim Drucken hatte ich einen Virenscanner, der massiv ausbremste. Einerseits ist das ja schön, dass noch mehr Einfallstore berücksichtigt und überwacht werden. Aber meine praktische Erfahrung ist, dass die Hersteller das nicht in den Griff bekommen, unter sämtlichen Konfigurationen saubere und performante Software abzuliefern. Die Materie scheint vermutlich einfach zu komplex.

Insofern verzichte ich lieber auf die zusätzlichen Schutzmaßnahmen und beschränke die Virenüberwachung auf Dateiebene. Anders scheint derzeit vernünftiges Arbeiten nicht möglich. Und selbst wenn, dann wird das nächste Programm, was ich installiere, wieder irgendwelche Schwierigkeiten damit haben. Oder noch besser, beim nächsten Update von Firefox oder Betriebssystem kneift sich schon wieder irgendwas.

27.02.2009 :: Der Trick mit dem Klick

Wenn ich Anwender bei der Computerbedienung beobachte, fällt mir immer wieder auf, dass es Probleme mit dem Klick oder Doppel-Klick gibt. Der Computer nimmt den öfters nicht entgegen. Deshalb haben sich manche auch angewöhnt, gleich ein paar mal wild hinterherzuklicken, wenn nicht sofort was passiert. Das hat wiederum zur Folge, dass Anwendungen durcheinanderkommen oder die Wartezeit noch länger ist.

Fast immer ist das Problem mit dem Klick auf eine ganz einfache Sache zurückzuführen: Während des Klicks wird die Maus leicht nach oben geschoben. Und genau das führt zu dem Problem. Wenn sich nämlich der Mauszeiger bewegt, wird ein Klick vielfach nicht angenommen.

Es gilt also zu lernen, beim klicken die Maus nicht zu verschieben. Ganz einfach, wenn man es weiß...

10.02.2009 :: Freie Software

Eine interessante Frage: Auf welche freie Software möchte ich nicht mehr verzichten?

Hier eine Zusammenstellung für Windows:

  • Openoffice - Office-Suite
  • Firefox - Browser
  • Thunderbird - Mailprogramm
  • 7zip - Packer
  • Foxit Reader - Ersatz für den immer schwerfälliger gewordenen Acrobat Reader. Startet sehr schnell und ist leichtgewichtig. Nicht quelloffen, aber kostenlos.
  • Filezilla - FTP-Client, z.B. um Websites hochzuladen
  • Notepad++ - Texteditor. Benutze ich recht gerne, auch wenn es noch nicht mein optimaler Texteditor ist.
  • Faststone Image Viewer - Bildbetrachter. Nicht quelloffen, aber kostenlos.
  • daemontools - Virtuelle CD-Laufwerke, CD-Images als Laufwerk mounten.
  • Ruby - Programmiersprache.
  • Putty - FTP-Client, z.B. für Zugriff auf entfernte Linux-Server.
  • Audacity - Audio-Aufnahme und Schnittprogramm.
  • jBidwatcher - Bietagent Ebay.
  • JAlbum - Fotoalben fürs Internet erstellen.
  • PDFCreator - PDF Dokumente-Drucker. Aus jeder Anwendung PDF-Dateien erzeugen.
  • Truecrypt - Verschlüsselte Laufwerke.
  • Scribble Papers - Notizen hierarchisch (Baumstruktur) verwalten. Nicht quelloffen, aber kostenlos.
  • Phase5 - HTML Editor.
  • VLC - Mediaplayer. Läuft auf meinem System eher suboptimal, hab aber noch nichts besseres gefunden.

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