Admins Weblog 2006-2

Winfried Mueller, www.reintechnisch.de

13.12.2006 :: Kyocera Laserdrucker druckt immer über Mehrzweckzufuhr

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Die Kyocera Laserdrucker, wie der FS-1010, FS-1020, FS-1030 sind von den Druckkosten sehr interessant. Die Bildtrommel hält das ganze Druckerleben, es muss ledigliich Toner nachgekauft werden. Und der ist von Drittanbietern ab 20 Euro zu bekommen. Damit druckt man dann wieder 6000 Seiten.

Ein Problem der Kyocera Drucker ist ein merkwürdiges Druckverhalten. Obwohl man beim Druckauftrag auswählen kann, ob er von der Kassette oder dem Einzelblatteinzug (Mehrzweckzufuhr) ziehen soll, macht er das nicht korrekt. Er zieht nämlich immer über die Mehrzweckzufuhr, sobald dort Papier drin liegt.

Kyocera stellt das absichtlich standardmäßig so ein, weil es wohl einige Anwendungsfälle gibt, wo das praktisch ist. Ich finde das unpraktisch und hätte gerne die explizite Auswahl über den Druckertreiber beim drucken. In der Kyocera FAQ steht, wie man das umstellen kann. Am einfachsten ist es, den Drucker über die parallele Schnittstelle anzuschließen und dann über die DOS-Kommandozeile diesen Befehl abzusetzen:

 
Echo !R! FRPO T0,0; STAT1; EXIT; > lpt1

Eine andere Möglichkeit ist es, die Werkzeuge "KM Net ROP" oder "KM Net for Clients" von der Kyocera-Mita Homepage herunterzuladen. Damit soll die Einstellung ebenso funktionieren. Bei Geräten mit eingebauten Display soll man das wohl direkt in einem Menü einstellen können (Papierhandling > Universalzufuhr Modus (Kassette)).

07.12.2006 :: Probleme mit TCPIP-System unter Windows 2000

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Ich hatte letztens einen sehr merkwürdigen Fehler. Ein Rechner mit Windows 2000 funktionierte im Netzwerk tadellos, mit einer Ausnahme: Das Versenden von Mails per SMTP machte Probleme. Das Verrückte daran, war auch noch, dass kurze Testmails funktionierten, nicht jedoch längere Mails mit z.B. 500KB Anhang. Der SMTP-Server der Gegenseite meldete dann einen Timeout als Fehler. Natürlich vermutete ich erst alles andere, als ein Problem am Betriebssystem. Neuinstall Mailprogramm, anderes Mailprogramm, anderer Provider - nichts brachte Erfolg. Natürlich hab ich auch an die Software-Firewall gedacht, die erstmal deaktiviert war.

Das war der Zeitpunkt, mich mal näher mit den TCP-IP Einstellungen von Windows zu beschäftigen. Der meiste Kram liegt in der Registry unter HKLM > System > CurrentControlSet > Services > tcpip. Eine Beschreibung der Parameter findet man bei Microsoft hier: http://support.microsoft.com/default.aspx?scid=kb;en-us;120642 bzw. in deutsch hier: http://support.microsoft.com/?scid=kb%3Bde%3B120642&x=14&y=13

Bei Micrsoft gibt es auch ein Diagnosewerkzeug Namens Netdiag: http://support.microsoft.com/kb/321708/de

Wer ganz tief eintauchen muss, um den Netzwerkverkehr zu analysieren, benutzt das seit vielen Jahren legendäre Werkzeug Ethereal: http://www.ethereal.com/

Von Sysinternals gibt es noch tdimon, mit dem man auch Netzwerkverkehr überwachen kann: http://www.sysinternals.com/Utilities/TdiMon.html

Mit TCPView ebenso von Sysinternals lassen sich alle Netzwerkverbindungen auflisten: http://www.microsoft.com/technet/sysinternals/Networking/TcpView.mspx

Hilfreich ist natürlich auch das Windows-Hausmittel netstat, was man über die Kommandozeile aufrufen kann. Anleitung dazu gibt es hier...

Ein Kommandozeilen-Tool ähnlich dem unter Unix bekannten tcpdump, ist windump: http://www.winpcap.org/windump/

04.11.2006 :: Problem Windows Client DNS-Cache

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Recht oft zeigt sich bei DSL-Anbindung folgendes Problem: Man gibt in den Browser eine URL ein und bestätigt. Der DSL-Router ist im Moment gerade aufgelegt, weshalb er jetzt anwählt. Die Anwahl dauert aber mitunter länger, als Windows darauf warten möchte, z.B. 10 Sekunden. Daraufhin bricht Windows ab und trägt in seinen DNS-Cache ein, dass es den Host, der sich hinter der URL verbirgt, nicht gibt. Wenn nun tatsächlich die Internetverbindung steht, kann man mehrfach erneut versuchen, diese Ziel-URL anzusteuern - vergebens. Windows versucht gar nicht mehr, den Ziel-Host zu kontaktieren, weil es eine Negativ-DNS-Liste führt. Da ist der eingetragen und fliegt erst in 5 Minuten wieder raus. So lange ist es unmöglich, eine Seite auf dieser Zieladresse zu erreichen.

Weil das oft störend ist, schaltet man am besten die Negativliste ab. In der Registry findet man folgenden Schlüssel:

Windows 2000: HKLM/ System/ CurrentControlSet/ Services/ Dnscache/ Parameters/ NegativeCacheTime

Windows XP: HKLM/ System/ CurrentControlSet/ Services/ Dnscache/ Parameters/ MaxNegativeCacheTtl

Standardmäßig ist der Wert auf 300 Sekunden eingestellt. Hier kann man z.B. einen Wert von 0 eintragen. Damit ist diese Liste dann nicht mehr wirksam.

Zum testen, ob es an dem Problem wirklich liegt, eignet sich der Aufruf von ipconfig /flushdns auf der Kommandozeile auch gut. Damit wird der komplette Cache geleert und die URL sollte dann nicht mehr gesperrt sein.

Weblinks:

20.10.2006 :: Windows Treiberinstallation erzwingen

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Mitunter kann es vorkommen, dass man für eine Hardware-Komponente keinen genau passenden Treiber hat. Windows nimmt dann die entsprechende *.inf Datei des Treibers nicht an, weil sich dort nicht der für diese Hardware richtige Treiber befindet.

Es kommt jedoch oft vor, dass ein Treiber einer ganz ähnlichen Karte passt. Ich hatte z.B. das Problem, dass eine alte Trident Cyberblade 3D Grafikkarte mit einem Treiber nicht wollte, den ich im Netz fand. Es liegt oft daran, dass der Treiber für ein Gerät ist, welches eine abweichende Device-ID hat.

Wie weiß Windows eigentlich, ob ein Treiber zu einer Karte passt? Hierfür gibt es die Vendor-ID, Device-ID, SUB-Vendor-ID und die SUB-Device-ID. Diese ist in der *.inf Datei des Treibers hinterlegt. Entweder direkt oder über den Aufruf einer DLL. Hier ein Beispiel:

 
[trident.Mfg]
Trident Video Accelerator Blade 3D v5.8064   = Trid3D, PCI\VEN_1023&DEV_8400&SUBSYS_84001023

In den Angaben hinter dem "="-Zeichen ist alles verschlüsselt. Es handelt sich um Vendor 1023, Device 8400, SUB-Device-ID 8400 und Sub-Vendor-ID 1023 in dieser Reihenfolge. Mitunter findet man diese aber nicht so in einer Zeile, sondern es ist ein Verweis auf eine Datei:

 
[trident.Mfg]
Trident Video Accelerator 3D Adapter V4.830.07 = sgiul40

Hat man jedoch alle ID's zur Hand, kann man "= sgiul40" entfernen und stattdessen obiges Konstrukt hinschreiben.

Nur wo bekommt man nun diese ID's her. Hierfür gibt es z.B. das Werkzeug pcitree. Dies zeigt für jede PCI-Karte alle ID's an. Wichtig bei diesem Werkzeug ist, dass man nach dem Entpacken die hlp.sys unter winnt/system32/drivers kopiert. Sonst läuft das Werkzeug nicht. Unter Linux kann man mit "lspci -x" sich den Hexdump des Config-Bereiches anzeigen lassen. Hier verbergen sich die ID's wie folgt:

 
Byte 00-01: Device ID (DID) (00 = HighByte, 01 = LowByte)
Byte 02-03: Vendor ID (VID)
Byte 2C-2D: Sub ID
Byte 2E-2F: Sub Vendor ID

Wenn man also einen Treiber hat, wo man weiß, dass der passen müsste, er sich aber wegen falscher ID's nicht installieren lässt, kann man die entsprechende *.inf Datei des Treibers anpassen und nimmt so die Windows-Installations-Hürde. Dann heißt es aber beten, dass der Treiber auch wirklich passt. Wenn nämlich nicht, kann es zu heftigen Abstürzen kommen.

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