Aktuell Archiv 2013

08.11.2013 :: Virenscanner für schwache Systeme

Wenn ein Rechner erstmal etwas in die Jahre gekommen ist, können Virenscanner die Arbeit dermaßen ausbremsen, dass man nur noch genervt ist. Ständig passiert irgendwas im Hintergrund. Virenscanner kommen mir manchmal wie narzisstische Monster vor, die glauben, sie könnten die ganze Rechenleistung für sich beanspruchen und müssten sich ständig wegen irgendwelcher Nutzlosigkeiten zu Wort melden. Die meiste Kommunikation, die von Virenscannern ausgeht, ist völlig nutzlos. Den besten Virenscanner bemerkt man gar nicht, aber die Entwickler können mit solchen Wahrheiten wohl nur schwer leben.

Ich hatte mal wieder so eine lahme Kiste - ein etwa 8 Jahre altes Notebook mit Windows XP. An sich ein noch ganz brauchbarer Rechner mit 512MB Speicher und einem 1,4 GHz Einkern-Prozessor.

Zuerst war eine ganze Zeit lang Avira Antivir drauf. Aber es wurde immer grausamer. Der bremste das System dermaßen aus, dass man streckenweise mal wieder 1 Minute warten musste, bis ein Tastendruck oder Mausklick auch angenommen wurde. Also runter damit.

Ich arbeitete erstmal eine Zeit lang ohne Virenscanner (root darf das) und war überrascht, wie schnell der Rechner war. Er bootete jetzt super flott hoch und auch sonst gab es kaum mal Wartezeiten. Einfach super.

Dann spielte ich Avast drauf. Einige Bekannte hatten mir den empfohlen. Ich beobachte den auch schon seit Jahren, hatte ihn auch schonmal irgendwann angetestet. Also mal wieder installiert. Das war aber leider auch nichts. Auch der bremst das System ziemlich aus und nervt durch viele sinnlose Meldungen.

Da kam es mir gerade recht, dass ich sowieso eine neue 5er Lizenz Norton günstig bei Ebay gekauft hatte. Die gibts dort für unter 40 Euro, find ich sehr günstig für 5 Lizenzen. Also den mal ausprobiert. Läuft jetzt seit 1 Woche und ich muss sagen, der ist wirklich wesentlich genügsamer. Damit macht das Arbeiten jetzt wieder Freude. Es gibt auch so gut wie keine Meldungen, sehr gut. Einzig die Meldung einer hohen Systemauslastung hätte man sich sparen können, die kommt bei so einem langsamen System natürlich öfter mal. Mal gucken, vielleicht bekomme ich die noch irgendwo abgestellt.

Norton benutze ich seit ungefähr 4 Jahren wieder auf einigen Systemen. Nicht alles gefällt mir an dem Teil, aber es erscheint mir derzeit noch der günstigste Kompromiss. Ich hoffe, das bleibt auch so.

Eine kostenlose 30 Tage Version kann man sich direkt bei http://www.symantec.de herunterladen.

26.10.2013 :: Vorsicht bei Eco-Programm Waschmaschine

Die meisten Waschmaschinen haben eine Eco-Taste, mit der man ressourcensparend waschen kann. Aktiviert man sie, dauert zwar der Waschvorgang länger, aber es wird weniger Strom und evtl. auch weniger Wasser verbraucht. Und das Ergebnis soll dann genauso gut sein. Warum also nicht? Zeit hat man ja oft genug.

Letztens war im Fernsehen ein Waschmaschinentest, der zeigte, dass die Ecoprogramme oft so funktionieren, dass die eingestellte Temperatur gar nicht erreicht wird. Wer sich schonmal mit Hygienefragen auseinandergesetzt hat, ist bei dieser Botschaft schockiert. Denn in aller Regel werden 60 Grad empfohlen, um die meisten Mikroorganismen abzutöten, die man normal so erwarten kann. Von 90 Grad wird hingegen für normale Haushaltswäsche oft abgeraten - es sei nicht mehr nötig. Wenn man sich nun auf die 60 Grad verlässst und dann arbeitet das Eco-Programm nur mit 35-45 Grad, dann werden viele Keime gar nicht abgetötet. Im Gegenteil, manche werden bei diesen Temperaturen sogar kultiviert.

Gefährlich ist auch, dass nachfolgende Waschladungen ebenso kontaminiert werden. Denn in der Waschmaschine verbleibt ja kontaminiertes Restwasser.

Das ist ein typisches Beispiel für ein Bedienkonzept, was etwas ganz anderes suggeriert, als passiert. Man hat ja die Maschine auf 60 Grad engestellt, also erwartet man, dass die auch auf 60 Grad aufheizt. Egal, welche Sondereinstellungen man noch zusätzlich macht.

Richtig gefährlich wird es bei Wäsche aus Arztpraxen, die auch noch oft genug mit der heimischen Waschmaschine gewaschen werden. Eigentlich sind bei 60 Grad Hygienewaschmittel vorgeschrieben, die zusätzlich Desinfektionsmittel enthalten. Aber auch dieser Prozess funktioniert nur einwandfrei, wenn bestimmte Temperaturen erreicht und für eine gewisse Zeit auch gehalten werden. Wenn hier dann mit Eco gearbeitet wird, kann nachfolgend Privatwäsche noch mit gefährlichen Keimen aus der Praxis kontaminiert werden. Hier sieht man, dass nicht umsonst die Bestimmungen in diesem Bereich immer härter werden. Praxiswäsche dürfte eigentlich nur mit Maschinen gewaschen werden, die regelmäßig die Wirksamkeit des Waschprozesses nachweisen und wo eine Fehlbedienung kaum möglich ist.

Die Fernsehsendung kommt zum Schluß, dass man besser grundsätzlich auf Eco verzichten sollte, zumal die Einspareffekte minimal sind. Was sich auch empfiehlt: Wer oft nur mit 40 Grad wäscht, sollte mindestens einmal im Monat bei 60 Grad waschen, damit die Keime in der Waschmaschine selbst regelmäßig abgetötet werden. Sonst kann es zu großflächiger Besiedelung kommen. Und stark belastete Textilien sollten mit einem bleichehaltigen Waschmittel gewaschen werden, weil das eine gewisse keimabtötende Wirkung hat. In der Regel sind es die pulverförmigen Waschmittel, die Bleiche enthalten. Im Grunde kann man auch Hygienespüler oder Hygienewaschmittel einsetzen, wobei man mit allen Desinfektionsmitteln auch zurückhaltend sein sollte. Nur wo wirklich nötig, sollten sie eingesetzt werden. Denn sie belasten die Umwelt und hinterlassen Rückstände in der Wäsche, auf die man allergisch reagieren kann.

Weblinks

09.09.2013 :: Antivir deinstalliert sich

Ich hatte jetzt mehrere Rechner, bei denen Antivir sich in den letzten Tagen einfach deinstalliert hat. Es war einfach verschwunden und den Benutzern fiel es noch nicht mal auf. Für eine Sicherheitssoftware ist das natürlich besonders dramatisch. Es kann sein, dass Millionen von Nutzern weltweit keinen Virenscanner mehr installiert haben, ohne es zu bemerken.

Die Windows-Warnung, die auftaucht, nehmen viele auch nicht wahr. Ist schlecht gelöst, man müsste irgendwie deutlicher gewarnt werden. Hier sorgt auch noch ein anderer doofer Effekt dafür, dass Warnungen keiner mehr ernst nimmt: Auch im normalen Betrieb poppt unten rechts immer mal wieder was hoch, was man nicht ernst zu nehmen braucht. Da nervt z.B. Antivir ständig mit irgendwelchen Meldungen oder irgendwelche Updates wollen sich installieren, die sich aber mit Benutzerrechten gar nicht installieren können und so permament nerven. Bis mal der Admin ein Update macht. Oder Netzwerkzugänge, die gerade nicht aktiv sind. Das führt dann dazu, dass Benutzer all den Müll, der da regelmäßig auftaucht, gar nicht mehr ernst nehmen.

Wer Antivir benutzt, sollte mal gucken, ob das rote Icon unten rechts in der Taskleiste vorhanden ist und der Regenschirm auf aufgespannt dargestellt wird.

Das Skurile an der Sache: Manch einer hat sich gefreut, dass in den letzten Tagen der Rechner unglaublich schnell arbeitet. Nicht mehr diese Hänger überall, wo man auch schon mal 30 Sekunden warten muss, bis irgendwas passiert. Keine Festplattenorgien mehr, wo man sich fragt, was der Rechner denn schon seit Minuten ohne Unterbrechung auf der Festplatte rumrötelt, ohne ein ersichtliches Ergebnis hervorzubringen. Verstanden hab ich noch nie, warum Virenscanner einem so penetrant die Rechenleistung klauen. Die sollen ja ihren Dienst tun, aber ganz viel von dem, was die im Hintergrund tun sollen, könnten die doch wirklich unbemerkt im Hintergrund machen. Für mich ist das an ganz vielen Stellen unintelligente Ressourcenverschwendung. Von daher zählen Virenscanner bei mir zu der unbeliebtesten Software, die man zu allem Überfluß auch noch auf jedem Rechner installieren muss ;-)

24.08.2013 :: Sinnvolle Bildernamen beim Import

Früher hab ich den Bilderimport über die Werkzeuge der Kamerahersteller gemacht. Dort konnte ich einstellen, dass der Dateiname eines Bildes so umbenannt wird, dass das Datum mit enthalten ist. Das finde ich sehr praktisch, weil es so nie zu Bildern kommt, die genauso heißen. Außerdem sieht man so schnell schon am Dateinamen, von wann das Bild ist, selbst dann noch, wenn man es später noch bearbeitet und verändert. Wenn das Datum als erstes im Dateinamen ist und dann auch noch im Format Jahr-Monat-Tag, dann wird sogar super nach Datum sortiert.

So ein Dateiname würde dann so aussehen: 2012-10-27_DSCF3034.jpg

Soweit, so gut, nur hatte mich damals schon geärgert, dass sich die Importwerkzeuge verschiedener Kamerahersteller nicht vertragen. Und dann verhält sich jedes Werkzeug auch wieder anders, das wollte ich nicht mehr. Es sollte eine einheitliche Lösung her, die auf lange Zeit für alle Kameras funktioniert.

So griff ich bei Umstellung auf Windows 7 erstmal auf die bordeigenen Mittel. Wie mal wieder so typisch für Windows, ist auch diese Lösung nur halbherzig programmiert und nicht zu Ende gedacht - so zumindest meine Meinung. Denn es fehlt die Möglichkeit, den Dateinamen nach diesem Prinzip umzubenennen. Also landeten seither die Bilder mit Bezeichnungen DSCFxxxx.jpg auf meinem System und es kam zu den befürchteten Namensüberschneidungen.

Jetzt hab ich mich mal umgeschaut, ob Abhilfe mit den bereits installierten Programmen möglich ist. Und in der Tat bietet der verwendete FastStone Image Viewer eine super Möglichkeit.

Zuerst einmal importiert man mit Windows-Bordmitteln. Dann geht man mit FastStone Image Viewer in den Ordner, wo die neuen Bilddateien gelandet sind. Im Menü wählt man Werkzeuge > Stapel-Umwandlungen/Umbenennungen. Hier wählt man den Reiter "Stapel-Umbenennungen" und klickt mittig auf "Alle hinzufügen". Unter "Umbenennen in" trägt man das Muster "$Y-$M-$D_*" ein. Zuletzt klickt man auf Umbenennen. Nun werden alle Bilder nach dem Schema umbenannt. Wenn man das nächste mal die Stapelumbenennung aufruft, steht man schon auf em richtigen Reiter und auch das Umbenennungsmuster ist noch eingetragen. Damit geht das alles recht zügig.

Für meinen Geschmack eine gute Lösung, wo ich mit dem geringen Mehraufwand gut leben kann. Natürlich gibt es Importwerkzeuge, die das alles automatisch machen, aber ich will bewusst mein System so schmal wie möglich halten, weil jedes neue Stück Software über die Jahre hinweg wieder für einiges an Arbeit sorgt und Abhängigkeiten schafft, die ich nicht will.

22.08.2013 :: Gefährliches Reifendichtmittel

Da muss man erstmal drauf kommen. Eigentlich agierte der Mann recht nachvollziehbar. Er hatte ein aufblasbares Luftbett, bei dem ein kleiner Elektromotor integriert war. Dieser bläst das Bett automatisch auf. Nun war dieses Bett aber leicht undicht und so griff der Mann zu etwas Naheliegendem: Er hatte noch ein Reifendichtmittel herumliegen, was man in Fahrrad- und Autoreifen hineinsprühen kann. Diese bestehen aus einer klebrig-flüssigen Masse, die sich im Schlauch auf die Oberfläche legt und so kleine Löcher wieder abdichtet. Solche Mittel gibt es als Spray, um sie einfach und mühelos zu applizieren. So hat der Mann es dann auch bei seiner Luftmatratze gemacht. Woran er sicher nicht gedacht hat: Nahezu jedes Spray enthält als Treibmittel Propan/Butan Gas, welches bei entsprechendem Gas-Luft-Gemisch hoch explosiv ist.

Daraufhin pumpte er die Matratze automatisch auf. Die integrierte elektrische Pumpe hatte natürlich Kohlebürsten, wo ordentlich Funken fliegen. Beim ersten Aufpumpen passierte wohl noch nichts, als er dann aber nach einiger Zeit nochmal nachpumpen lassen wollte, explodierte die Matratze und richtete einen großen Schaden am ganzen Haus an. Er selbst wurde glücklicherweise nur leicht verletzt.

Ich finde, eine wirkliche Gefahr, in die man schnell hineintappen kann. Auch bei Auto- und Motorradreifen wäre es denkbar, dass durch unglückliche Zusammenhänge das enthaltene Luft-Gas-Gemisch gezündet werden könnte.

Weblinks:

26.07.2013 :: USB-Sticks reparieren

USB-Sticks sind ja ziemlich robust, insofern man ordentliche Qualität kauft. Ich nutze die Dinger, seit es sie gibt und mir ist noch keiner kaputt gegangen bzw. wenn, dann war es irgendein Billigkram.

Jetzt sind mir kurz hintereinander gleich 2 Stück kaputt gegangen und es hatte mit einem Gerät zu tun: Ich steckte die in eine Dreambox 7025 und danach verhielten die sich auf einem Windows-System merkwürdig. Entweder konnte gar nicht mehr darauf zugegriffen werden oder es konnten keine Dateien mehr draufkopiert werden. Formatieren klappte auch nicht mehr.

Ich war schon kurz davor, die wegzuwerfen, doch dann entdeckte ich über eine Recherche das Werkzeug HP USB Disk Storage Format Tool. Dies formatiert die Sticks auch neu, wohl aber mit einem tiefgreifenderen Verfahren. Damit konnte ich beide wiederbeleben.

Das hat mich schon erstaunt, dass Sticks in so einen Zustand versetzt werden können, dass sie mit normalen Windows-Boardmitteln nicht mehr zum Leben erweckt werden können. Man staunt immer wieder, was so alles möglich ist.

08.06.2013 :: Linoleum - ein ökologischer Bodenbelag

Lange Zeit war Linoleum nahezu vom Markt verschwunden, so dass dieser Bodenbelag vielen gar nicht mehr bekannt ist. Linoleum wurde in den 60er Jahren vor allem durch PVC-Böden fast vollständig ersetzt. Erst in den letzten 20 Jahren wird es wiederentdeckt, weil ökologisches Bauen und Wohnen an Bedeutung gewinnt. Denn PVC ist aus ökologischer Sicht bedenklich. Dazu kommen auch noch Weichmacher und Schadstoffe hinzu, die permanent ausdünsten und das Raumklima beeinträchtigen.

Linoleum besteht zu großen Teilen aus Leinöl. Dieses wird mit Füllstoffen eingedickt. Auch hier kommen natürliche Materialien zum Einsatz: Harze, Kork- oder Holzmehl, Kalkstein/Kreide und Pigmente für die Farbgebung. Als Träger wird diese Masse auf Jutegewebe aufgebracht.

Modernes Linoleum wird noch veredelt. Denn eigentlich ist das Material relativ weich. Deshalb wird die Oberfläche mit einer sehr abrieb- und kratzfesten dünnen Beschichtung versehen. Man kann sich das wie ganz dünn lackiert vorstellen. Die Schichtdicke beträgt etwa 10-20 µm. Es werden moderne Kunstharze aus Acrylat oder PU eingesetzt. Dies macht die Pflege genauso einfach, wie bei PVC-Belägen. Es erhöht auch die Haltbarkeit. Aber selbst, wenn so eine Schicht mal durchgelaufen ist, kann neu beschichtet werden.

Linoleumböden sind bei guter Pflege extrem lange haltbar. So ein Boden kann 30-50 Jahre seinen Dienst tun, er kann auch immer wieder gut aufgearbeitet werden. Bei PVC hingegen geht nichts mehr, sobald die Deckschicht durchgelaufen ist.

Es gibt weltweit nur noch wenige Hersteller, die Linoleum produzieren. Hauptsächlich sind es DLW (Deutsche Linoleum-Werke Delmenhorst), Forbo (Schweiz) und Tarkett (Frankreich). Die Preise liegen mit 20-35 Euro pro Quadratmeter in ähnlicher Höhe, wie andere höherwertige Bodenbelege. Es ist also erschwinglich. Das Angebot an unterschiedlichsten Designs ist enorm. Am meisten verbreitet sind marmoriert-farbige Beläge.

Kann man Linoleum selber verlegen? Ja und Nein. Linoleum ist schon etwas anspruchsvoller, was das Verlegen angeht. Es ist nicht so flexibel, wie ein PVC-Belag. Man darf es auch nicht zu stark biegen oder gar knicken. Dann bricht es sofort. Hier muss man wirklich gut aufpassen, einmal falsch angefasst und das Material ist beschädigt. Weil man es nicht in die Ecke drücken kann, kann man es auch nicht einfach mit Hakenklinge an der Wand entlang schneiden. Man verwendet vielmehr Wandschmiegen, um den Verlauf der Wand auf das Linoleum zu übertragen. Dann lässt es sich mit Hakenklinge schneiden. Das geht ganz ähnlich, wie bei PVC-Belag. Aber auch hier muss man aufpassen, das Material nicht falsch zu belasten, sonst reißt oder bricht es auch hier. Mit etwas Übung und handwerklichem Geschick sollte die Verarbeitung aber gelingen.

Linoleum wird in der Regel vollflächig mit einem lösemittelfreien Dispersionsklebstoff verklebt.

Etwas schwierig ist die Verarbeitung der Stöße. Denn Linoleum gibt es nur in 2 Meter breiten Rollen. Weil die meisten Räume breiter als 2 m sind, müssen mehrere Bahnen nebeneinander verlegt werden. Hierfür braucht man ein spezielles Werkzeug, um beide Kanten passgenau zu beschneiden. In aller Regel werden später diese Kanten auch noch v-förmig ausgefräst und verschweißt. Das ist dann eine Arbeit, die man nicht mal so eben mit einfachen Mitteln machen kann. Es ist aber auch denkbar, auf eine Verschweißung zu verzichten.

Ein Linoleum-Boden kann wie ein PVC-Belag gesaugt und gewischt werden.

Linoleum gibts auch als Klick-Fertigparkett, was sich so einfach wie Laminat verlegen lässt. Nachteil ist allerdings, dass langfristig betrachtet durch die offenen Fugen viele Techniken der Aufarbeitung nicht möglich sind.

Auch im Möbelbau lässt sich Linoleum einsetzen. Ein typischer Anwendungsfall sind Tischoberflächen, die man mit Linoleum belegt. In der Regel verwendet man hier spezielles Möbel-Linoleum. Es unterscheidet sich vor allem in der Beschichtung. Die harte Beschichtung eines Boden-Linoleums ist nicht ganz so optimal für Möbel, vor allem auch von der Haptik.

Möbel-Linoleum lässt sich übrigens auch gut als Schreibunterlage oder Mauspad benutzen.

Weblinks:

27.05.2013 :: DLAN - Netzwerk übers Stromnetz

Heute hab ich mal getestet, was man von der aktuellen DLAN-Technologie so erwarten kann. DLAN heißt Datenübertragung übers normale Stromnetz. Die Technologie ist schon faszinierend, fragt man sich doch, wie das überhaupt gehen soll? Der normalen Netzleitung, über die der Strom fließt, wird ein hochfrequentes Signal überlagert, in welches die Information eingebettet wird. Dies störungsfrei und mit hoher Datenrate hinzubekommen, ist schon eine Wissenschaft für sich, bei der über die Jahre hinweg sich die Ingenieure immer neue Optimierungstechniken einfallen lassen haben, um den Datenaustausch schnell und sicher hinzubekommen.

Die Möglichkeiten sind auch interessant: Aus jeder Steckdose in einem Haus kann man sich einen Netzwerkzugang holen. Noch dazu gibt es DLAN-zu-WLAN Umsetzer, die man einfach in irgendeine Steckdose steckt und die dort dann das Umfeld mit WLAN versorgen können.

Marktführer im DLAN-Segment ist seit vielen Jahren Devolo. Mittlerweile gibt es aber zahlreiche Mitbewerber, wie AVM (Fritz), Netgear, D-Link oder Draytek. Ich hatte mir gedacht, wenn es jemand ordentlich kann, dann Devolo, also hab ich mir die Devolo DLAN 500 Technik geholt, das ist die Schnellste derzeit verfügbare Technologie von Devolo.

500 steht hier für 500 MBit Datenübertragungsrate. Schon vor dem Kauf hab ich in Fachartikeln gelesen, dass hier wirklich maßlos übertrieben wird. Die Zahlen haben rein gar nichts mit realen Übertragungsraten zu tun. Ich fand Angaben von 20-130 Megabit. Ich war gespannt, was unser Stromnetz so hergibt.

Ich mach es kurz: Es waren in fast allen Kombination nur so um 20 MBit/s, in sehr günstigen Konstellationen, wo nur 5 Meter überbrückt wurden, waren es auch mal 30 MBit/s. Die 20 MBit/s waren aber über mehrere Etagen abrufbar. Das Stromnetz ist beim Testobjekt schon als sehr günstig zu bewerten: Niemand, der sonst drauf rumfunkt und runde NYM-Leitung und keine Stegleitung.

Zum Surfen und für normale Office-Anwendungen reicht das natürlich aus. Wer aber große Datenmengen hin- und herschaufeln will, für den ist das arg mager. Kann man doch ordentlich verkabelt durchaus Faktor 40 schneller unterwegs sein. Kommt noch hinzu, dass sich bei einem Stromnetz alle Teilnehmer die Bandbreite teilen.

DLAN 500 soll übrigens gar nicht so viel schneller, als DLAN 200 sein, die günstigere Technologie von Devolo. Es geht hier wohl nur um 10-20 % und nicht, wie man vermuten würde, um eine 2,5 fache Erhöhung der Netto-Datenrate. Im konkreten Objekt schaffte DLAN 200 an zahlreichen Steckdosen 18-19MBit, brach aber bei einigen ungünstigen Steckdosen auch mal bis auf 12MBit ein. Könnte sein, dass DLAN 500 gerade bei ungünstigen Situationen und schlechtem Signal besser zurechtkommt.

Die Installation und Konfiguration ist kinderleicht. 2 Adapter ins Netz stecken und bei beiden eine Taste drücken. Nach ein paar Sekunden haben sich beide synchronisiert und sich auf eine gemeinsame Verschlüsselung geeinigt. Auch wenn man sie vom Netz trennt, behalten sie ihre Konfiguration. Man kann sie also nachfolgend irgendwo in eine freie Steckdose stecken, wartet etwa 5 Sekunden, dann steht die Verbindung, was durch Leuchtdioden am Adapter angezeigt wird.

Wichtig war die Frage, ob die Übertragung auch auf andere Phasen funktioniert, oder ob man hier erst einen Phasenkoppler installieren muss. Der Strom wird ja über 3 Phasen verteilt ins Haus eingespeist und auf jeder Steckdose kann eine andere Phase liegen. Weil die Phasen untereinander keine direkte Verbindung haben, dürfte eine Datenübertragung eigentlich nur an Steckdosen gleicher Phase funktionieren. Es gibt jedoch einen Trick, warum es doch funktionieren kann: Dadurch, dass die 3 Phasen über eine mehr oder weniger lange Strecke parallel in einem Kabel verlaufen, gibt es eine kapazitive Kopplung, über die Signale auf andere Phasen übersprechen.

Ein waghalsiges Unternehmen, so etwas auch praktisch zu nutzen, aber die Entwickler von Devolo scheinen das mittlerweile recht sauber in den Griff bekommen zu haben. Auf allen getesteten Steckdosen funktionierte es ähnlich gut und die lagen mit großer Sicherheit nicht alle auf der gleichen Phase. Es scheint aber auch Elektroinstallationen zu geben, wo das wegen zu geringer "natürlicher" Koppelkapazitäten nicht so gut funktioniert. Hier braucht es dann einen Phasenkoppler, der in den Sicherungskasten eingebaut wird und für definierte Koppelkapazitäten sorgt.

Interessant ist die Technik für Adhoc-Lösungen, wo man mal auf die Schnelle ein Netzwerk in einem Gebäude braucht. Oder wo man bestimmte Bereiche in einem Gebäude mit LAN versorgen will, wo keine Kabel liegen und kein WLAN verfügbar ist. Eine Kabeltrommel für das Stromnetz ist auch vielerorts verfügbar und damit kann man dann auch LAN über gewisse Strecken übertragen.

Wie siehts mit Elektrosmog aus? Ein erster Schnelltest hat gezeigt, dass die Stromleitungen nur sehr geringe Leistungen abstrahlen. Nur im Umkreis von etwa 30-50cm konnte ich mit meinem Messgerät was nachweisen. Ganz ähnlich ist die Abstrahlung von Computern oder anderen Geräten mit digital getakteten Komponenten.

Nachtrag 19.07.2013: Ein ganz merkwürdiger Effekt hat eingesetzt: Über die DLAN 500 Adapter sind mir inzwischen wesentlich höhere Datenübertragungsraten aufgefallen. Eine 180MB große Datei war in 20 Sekunden kopiert, das sind stolze 9 MB/s bzw. 73 MBit/s. Das ist mehr als doppelt so schnell, wie bei den anfänglichen Tests und damit in etwa ähnlich schnell, wie ein Standard 100MBit verkabeltes Netzwerk. Handelt es sich dabei vielleicht um eine lernfähige Firmware in den Adaptern, die sich mit der Zeit an die Stromleitung anpasst, um das Maximum aus den realen Verhältnissen herauszuholen? Vorstellbar wäre es.

Nachtrag 09.01.2018: Tests heute brachten 16-24MBit/s bei einer Verkabelungsentfernung von vielleicht 20 Metern innerhalb der Gebäudeinstallation. Gemessen mit iperf und auch mit Dateitransfer überprüft. Devolo DLAN 200 Adapter.

25.05.2013 :: Adobe Acrobat

Die Arbeit mit PDF-Dokumenten ist in vielen Bereichen Standard. Es ist ein gutes Austauschformat für den elektronischen Schriftverkehr. Es ist gut für die Langzeit-Archivierung. Es gibt keine Darstellungsprobleme, das Layout wird also auf allen Systemen gleich dargestellt. Auf nahezu jedem System ist der Acrobat Reader oder ein anderer PDF-Viewer installiert, das Format hat hohe Akzeptanz. Auch für eingescannte Dokumente ist es hervorragend geeignet.

Neben dem kostenlosen Adobe Acrobat Reader gibt es Adobe Acrobat. Ein Programm, mit dem man vor allem PDF-Dokumente erzeugen und verändern kann. Lange Zeit hab ich Acrobat einfach deshalb für mich ausgeblendet, weil es viel zu teuer war. Ich hatte so um die 600-900 Euro in meinem Kopf, für mich einfach weit jenseits für das, was so ein Programm für einen Nutzen bei mir einfahren könnte. Meinte ich zumindest.

Vor ein paar Monaten sah ich, dass man Adobe Acrobat in Version X Standard OEM für recht wenig Geld bekommen kann. Redcoon bietet sie z.B. derzeit für 189 Euro an und bei Ebay geht sie für 80-100 Euro weg. Das machte mich neugierig, doch mal in den Genuss von Acrobat zu kommen. Kam noch ein unlösbares Problem hinzu, was ein Bekannter gerne gelöst haben wollte: Formulare mit Online eingebbaren Formularfeldern. Mit der Besonderheit, dass man die Eingaben mit dem normalen PDF-Reader auch abspeichern können sollte. Das gelang mit keiner kostenlosen Lösung, scheint gut gehütetes Spezial-Know-How von Adobe zu sein.

Also hab ich mir mal günstig ein Adobe X Standard zugelegt. Jetzt nach 6 Monaten bin ich immer begeisterter, was damit alles möglich ist. Anfangs übersah ich die Leistungsfähigkeit, die in diesem Programm steckt. Erst als ich mir mal ein Buch auslieh, war ich überrascht, was damit so alles möglich ist.

Das mit den Online ausfüllbaren Formularen, die sich auch wieder abspeichern lassen, funktionierte schnell und problemlos. Man erstellt mit einem x-beliebigen Programm eine Formularvorlage, speichert sie über den Acrobat-PDF-Drucker als PDF ab und arbeite dann in Acrobat die Formularfelder ein.

Wenn ich mit Software von Adobe arbeite, fällt mir immer wieder auf, dass alles gut durchdacht und schlüssig ist. Man spürt, dass da wirklich Jungs sitzen, die sich über Bedienkonzepte und Funktionalität Gedanken machen. Und auch die dahinterliegenden Programmteile tun ihre Arbeit erstaunlich gut.

Das sieht man, wenn man mal PDF-Dokumente generieren lässt. Zuvor nutzte ich den freien PDFCreator. Das ist sicher ein hervorragendes Programm, was ich gerne weiterempfehle, aber es ist schon erstaunlich, wie klein man mit Acrobat mitunter PDF-Dokumente hinbekommt. Auch eine spätere Optimierung von vorhandenen PDF-Dokumenten ist möglich und mir ist es öfters passiert, dass ich Dokumente ohne merklichen Qualitätsverlust nochmal um Faktor 5 kleiner bekommen habe. Und mit zumutbaren Qualitätsverlust um Faktor 10. Kompakte PDF-Dokumente sind besonders für die Archivierung und den Mailversand interessant. Gerade auch bei eingescannten Dokumenten kommt man schnell auf viele Megabytes, da ist jede Optimierung ein großer Vorteil.

Nun hatte ich auch endlich ein Werkzeug, mit dem ich wunderbar Dokumente einscannen und in PDF ablegen konnte. Ich muss zugeben, dass ist heute eigentlich Standard. Jeder neue Scanner bringt so ein Tool mit. Aber ich hab hier noch einen alten Canon Lide 25 rumstehen und damals gab es sowas noch nicht. Ich mag diese Software-Zugaben der Hardware-Hersteller aber auch nicht sonderlich: Bei jeder Hardware hat man wieder eine andere Bedienung und diese Software ist oft auch mit der heißen Nadel gestrickt und schlecht gelöste Kleinigkeiten können nerven. Die Hardware-Hersteller sehen es mehr als kostenlose Zugabe, für die man sich nicht sonderlich ins Zeug legt. Man kann Glück haben, aber oft genug ist es auch Mist. In einer Firma freut man sich auch, wenn an jedem Arbeitsplatz die selbe Bedienung vorzufinden ist, auch wenn andere Scanner angeschlossen sind. Auch der Hardware-Austausch führt nicht dazu, dass sich Nutzer neu einarbeiten müssen. Gewohnt weiterarbeiten ist schon komfortabel.

Die eingescannten Sachen legt Acrobat auch wieder sehr platzsparend in PDF ab. Mitunter optimiert es über Schrifterkennung, in dem es dann Schrift nicht als Bild ablegt. Das spart viel Platz. Die integrierte Schrifterkennung kann auch immer wieder hilfreich sein, wenn man Texte von PDF-Dokumenten in andere Dokumente bekommen will. PDF-Dokumente, die als Bild gespeichert wurden, wo also kein wirklicher Text abgreifbar ist.

Acrobat bringt wie PDF-Creator einen PDF-Drucker mit. Es integriert sich auch zusätzlich noch in MS-Office Produkte, was mehr Effizienz in den Arbeitsabläufen bringen kann.

Die Bearbeitung von PDF-Dokumenten ist in vielerlei Hinsicht möglich: Dokumente zusammenführen, einzelne Seiten extrahieren, Seiten löschen, Seiten ersetzen oder Inhalte überarbeiten.

Es gibt sicher noch viele interessante Dinge für mich zu entdecken, ich merke aber jetzt schon, dass es eine gute Entscheidung war, mit diesem Werkzeug meine Abläufe zu optimieren.

Eine kleine Macke ist mir aufgefallen, die manchmal nervt: Bei bestimmten Aktionen friert das Programm gerne mal für ein paar Sekunden den ganzen Rechner ein, z.B. wenn man Adobe öffnet, um dann mal schnell ein Dokument zu drucken. Ob das nur auf meinem System so ist oder woran es genau liegt, das weiß ich noch nicht. Wäre auch denkbar, dass es nur ein Seiteneffekt ist und nichts mit Acrobat zu tun hat.

Bleibt zu hoffen, dass Acrobat noch über viele Jahre weitergepflegt wird und es zu moderaten Preisen zu bekommen ist. Eigentlich ist man ja von Adobe gewöhnt, langfristige Lösungen zu bekommen. Ein wenig Sorge macht mir der Trend, den jetzt auch Adobe geht: Software, die man nicht mehr kaufen kann, sondern die man nur noch über ein Abosystem mietet. Verbunden mit Cloud-Diensten. Ich hoffe, das viele Firmen mit diesem Konzept scheitern werden und es von Kunden nicht angenommen wird.

07.04.2013 :: Schuko Steckdosen mit Kindersicherung

Seit bestimmt 10 Jahren werden immer mehr Schuko-Steckdosen mit einem Kinderschutz ausgestattet. Das betrifft auch Verteilersteckdosen, die man in nahezu jedem Haushalt findet. Man erkennt das daran, dass man in den 2 Löchern für die Kontakte meist ein Stück rotes oder grünes Plastikteil sieht, was das Loch verschließt, wenn kein Stecker drin steckt. Dieses Plastikteil dreht sich beim Einstecken seitlich weg, so dass das Loch freigegeben wird. So weit, so gut.

Leider behindert diese Kindersicherung besonders bei den preisgünstigen Steckdosenleisten das einfache Einstecken eines Steckers. Mitunter muss man schon fast Gewalt anwenden, um einen Stecker hinein zu bekommen. Meist helfen ganz leichte Drehbewegungen, doch hinderlich bleibt die Sache schon. Besonders dann, wenn man recht häufig Stecker zieht und steckt.

Als ich mal wieder eine sehr schwergängige Steckdosenleiste hatte, kam ich auf die Idee, es mal mit einem Trockenschmiermittel zu probieren. Also zum Würth PTFE Gleitspray gegriffen und mal in die Löcher gesprüht, danach gleich mehrmals einen Stecker gesteckt und gezogen, damit sich das Spray gut verteilt. Das Ergebnis ist hervorragend, fast so, als wäre gar keine Kindersicherung vorhanden. Bleibt nur noch die Frage, wie lange das hält.

06.04.2013 :: Noname Staubsaugerbeutel

Staubsaugerbeutel sind teuer. Das liegt irgendwie am Geschäftsmodell - Zubehör wird im konventionellen Fachhandel gerne mit horrenden Gewinnspannen verkauft. Ist so ähnlich, wie mit Batterien oder Druckpatronen.

Dank des Internets gibt es aber mittlerweile jede Menge Billiganbieter für Staubsaugerbeutel. Wir haben letztens für einen Miele S8 davon Gebrauch gemacht und 10 Tüten für etwa 10 Euro gekauft, also 1 Euro pro Stück. Markenware von Zwirl hätte über 2 Euro gekostet und Original Miele gar 3 Euro. Wobei man den Original-Miele Beuteln wirklich anmerkt, dass die in allen Belangen wirklich erstklassig durchdacht sind.

Solche Noname-Beutel sollte man aber genauer unter die Lupe nehmen, denn manchmal stimmt die Qualität nicht. Uns fiel auf, dass Staub außerhalb des Beutels war. Nach etwas Ursachenforschung stellte sich heraus, dass eine Lasche am Staubbeutel das Problem war. Mit dieser Lasche verschließt man den vollen Beutel. Leider war diese aber beim Zuklappen im Weg, weshalb der Staubbeutel so verrutschte, dass er nicht korrekt andockte. Das konnte man sehen, wenn man den Schlauch am Sauger abmontierte und ins Loch guckte. Das Loch vom Beutel hat das Oberteil einfach nicht getroffen.

Sehr ärgerlich sowas, weil man erstmal gar nicht auf die Idee kommt und es nicht gleich auffällt.

Eine Kleinigkeit hat dann geholfen: Plastiklasche abschneiden und alles funktioniert.

Fazit: Möglichst immer von einem Lieferanten kaufen, der langfristig die gleichen Tüten im Angebot hat. Und beim ersten mal genau inspizieren, ob die Tüten wirklich in allen Belangen gut funktionieren.

Anderes Problem, was ich auch schonmal hatte: Bei Vliestüten waren die Verschweißungen am Rand zu heiß geschweißt, so dass hier Löcher entstanden, wo der Staub rauszog.

29.03.2013 :: Oral-B Professional Care zerlegt

Ich hab mal eine elektrische Zahnbürste zerlegt (Oral-B Professional Care 500). Respekt, wie gut durchkonstruiert die Technik da drin ist. Auch nach 7 Jahren und 250 Stunden Benutzung noch keine sichtbaren Abnutzungserscheinungen an der Mechanik. Allerdings hatte die Bürste einen entscheidenden Schwachpunkt: Der blaue weiche Kunststoff wurde mit der Zeit immer klebriger, so dass man sie zum Schluss gar nicht mehr anfassen mochte.

Ich hatte sie zerlegt, weil ich mir einen Schwachpunkt mal anschauen wollte. Und tatsächlich, da gibt es eine richtige Schmodderecke, wo sich Keime wohlfühlen. Oben rechts sieht man die herausgezogene Metall-Welle, auf die der Bürstenkopf aufgesetzt wird. Und diese Welle ist erst nach ungefähr 30mm abgedichtet. Die Gummidichtung ist kappenförmig und im Bild nach oben gekrempelt, die gehört im eingebauten Zustand eigentlich heruntegekrempelt (nach rechts). Auch auf der Gummidichtung kann sich über weitere 7mm Schmutz ablagern.

Zwischen der Metallwelle und dem Kunststoff gibt es etwa einen 0,5mm Spalt, in den bei jedem Zähneputzen ein Gemisch aus Wasser, Zahnpasta und Speichel hineinläuft. Einmal drin, bekommt man den auch nicht wieder so leicht heraus. Und wenn man das gar nicht erst weiß, achtet man auch nicht drauf und spült nur mal kurz unter Wasser ab.

Eine Grundreinigung ist nicht einfach. Ich hab jetzt erstmal in einen Becher unten ein etwa 8mm Loch gebohrt und diesen mit etwas Fermit dicht auf oben aufgesetzt.

In diesen Becher kam nun eine Kukident-Lösung. Und dann wurde die Bürste mehrfach angeschaltet, damit diese Lösung erstmal bis in alle Ritzen hineinsickert und die Luft entweicht. Dann ein paar Stunden stehen lassen und ab und zu mal einschalten, damit mechanische Bewegung die Belege auflöst.

Zur Desinfektion hab ich danach 70% Alkohol mit einer 1ml Spritze und dünner 0,5mm Endo-Kanüle reingespritzt. Die Kanüle ist so dünn, dass man sie etwa 10mm zwischen Welle und Kunststoff hineinschieben kann.

Nach ein paar Minuten Einwirkzeit dann alles Flüssige ordentlich herausschütteln.

Bleibt die Frage, warum die Bürste überhaupt hygienisch so ungünstig konstruiert ist und dieses Prinzip im Laufe der Zeit auch nicht verändert wurde. Ich denke, das ist dem Funktionsprinzip (neben Rotation auch Pulsation) und der Kompatibilität zu den Bürstenköpfen geschuldet. So ein Produkt muss ja auch extrem gut durchoptimiert sein, komplizierte Lösungen wären da nicht umsetzbar. Und trotzdem, einfacher und hygienisch besser wird sicherlich irgendwann kommen.

01.03.2013 :: Fensterpflege

Was wohl fast überall stark vernachlässigt wird, ist die Pflege der Fenstermechanik. Die wird viel zu selten geschmiert. Eigentlich sollte man jährlich nachschmieren.

Was nimmt man zum Schmieren? Typische Ölsprays wie WD40 sind viel zu dünn und nach wenigen Wochen kaum noch wirksam. Fenster brauchen auch zweierlei: Es gibt viele Stellen, die nur mit einem Öl erreichbar sind. Es gibt aber auch äußere Elemente, wie die Schließzapfen, die besser gefettet werden, weil dies länger hält.

Als Öl hat sich das Haftöl Würth HHS 2000 recht gut bewährt. Kommt es aus der Spraydose, ist es dünnflüssig wie WD40 und zieht gut in feinste Ritzen. Kurze Zeit später ist aber das Lösemittel verflogen und dann ist es leicht klebrig und haftet so sehr gut. Es kriecht dann vor allem kaum noch und verbleibt so lange an der eigentlichen Schmierstelle. Mit einer 500ml Sprayflasche kommt man recht weit, zu bekommen z.B. über Ebay ab 8 Euro.

Als Alternative tut es natürlich auch Ballistol, Getriebeöl oder Motoröl.

Am besten besorgt man sich von seinen Fenstern mal die Schmierpläne vom Hersteller. Hier sind die Schmierstellen genau beschrieben. Wenn nicht vorhanden, erkennt man auch recht schnell die beweglichen Teile und Bereiche, wo Öl hin sollte. Mitunter sind auch Löcher gebohrt, damit man hier ölen kann.

Die äußeren Bereiche der Mechanik wie Schließzapfen und die Gegenstücke sollte man besser mit einem Fett schmieren. Hierfür kann man ein Allzweckfett verwenden, ganz gut bewährt hat sich auch hier ein haftendes Universalfett: Autol Top 2000. Ein ganz dünner Fettfilm reicht aus. Weniger ist mehr.

Sollten Fenster beim Schließen schleifen, so müssen sie nachjustiert werden. Macht man das nicht, verschleißen verschiedene Teile des Fensters recht schnell. Zur Nachjustage braucht es mitunter Spezial-Werkzeug und Infos vom Hersteller. Im Zweifelsfall lässt man es besser von einem Fachmann machen.

06.01.2013 :: Schlosspflege

Bei der Pflege von Schließzylindern scheiden sich die Geister. Die einen sind der Meinung, Schlösser pflegt man nur mit Graphitpulver und niemals mit Öl. Die Begründung klingt auch logisch: Öl zieht Schmutz, das so enstandene Öl-Schmutzgemisch im Innern des Schlosses führt zu Schäden oder blockiert die Mechanik. Bei Graphit als pulverförmiger Trockenschmierstoff kann das nicht passieren.

Doch auch die Ölfraktion hat gute Gründe, Öl zu verwenden. Einerseits hat es sich seit vielen Jahren doch ohne Probleme bewährt. Die Schlösser gehen dadurch schön leichtgängig und Öl verdrängt auch Wasser. Schlösser frieren so weniger schnell ein. Und dann gibt es tatsächlich auch noch etwas, was gegen Graphit spricht: Es verbleibt als Pulver im Schloss und kann sich unter den Stiften immer mehr ansammeln, bis diese sich nicht mehr bewegen können. Graphit lässt sich auch nur schlecht dosieren, so dass evtl. viel zu große Mengen ins Schloss gelangen.

Und dann gibt es auch noch die Wechselwirkungen: Geölte Schlösser, die mit Graphit behandelt werden oder umgedreht. Wenn hier zu viel Graphit mit Öl in Verbindung kommt, könnte sich auch eine zu dicke Schmiere entwickeln, die zu Problemen führt. Nur wer weiß schon, wie welches Schloss bisher behandelt wurde?

Beides scheint also ganz real Vor- und Nachteile zu haben und je nach praktischer Situation kann es tatsächlich zu Problemen kommen.

Bei Autoschlössern unter normalen Bedingungen sollte Schmutz eigentlich keine so große Rolle mehr spielen, weil diese mit einer kleinen Klappe vor Schmutzeindringung gut geschützt sind. Persönlich hab ich hier mit Ballistol gute Erfahrungen gemacht. Andere verwenden stattdessen WD40 und berichten hier auch über gute Erfahrungen.

Den Schmutzeintrag finde ich auch ansonsten bei vielen Schlössern sehr überschaubar. Insofern erscheint mir das Ölen auch hier sinnvoll. Auch Pflegemittel zahlreicher Schlosshersteller basieren heutzutage auf dünnflüssigen Ölen, z.B. das Abus Pflege-Spray PS 88. Winkhaus empfiehlt WD 40, rät aber von Graphit und Öl ab. Eigentlich ein Widerspruch, weil WD 40 ja ein Öl ist. Ich nehme an, die meinen damit dickflüssigere Öle. Zumal WD 40 ja noch Lösemittel enthält, die Verschmutzungen im Schloss anlösen, womit es auch reinigend wirkt.

Weniger ist übrigens oft mehr. Zu viel Öl im Schloss hat keinen Nutzen, kann aber zu Problemen führen. Einmal ganz kurz reingesprüht reicht, der Rest verteilt sich eh durch Kriechwirkung. Wer noch vorsichtiger sein will, sprüht einfach den Schlüssel ein und steckt den ein paar mal ins Schloss. Nach dem Ölen daran denken, dass der Schlüssel ein paar Tage nach Gebrauch leicht ölig ist.

Bleibt zum Schluß noch ein dritte Alternative: Trockenschmierung auf Basis von PTFE, also Teflon-Spray. Dies lässt sich gut applizieren und verteilt sich im Schloss zu einem hauchdünnen Belag. In solch geringen Mengen, dass er garantiert nie zu einer Verstopfung führt. Die Gleiteigenschaften sind gut. Es ist allerdings nicht wasserverdrängend, weshalb es für Autotürenschlösser wohl keine gute Wahl ist.

Wie oft? Manche Hersteller schreiben halbjährlich, aber das erscheint mir übertrieben. Beim Auto macht jährlich vor dem Winter Sinn. Und im normalen Haushalt dürfte alle 1-2 Jahre reichen.

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