Tipps und Tricks im Alltag

Winfried Mueller, www.reintechnisch.de

022 Raus mit den Batterien

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Viele technische Geräte haben einen Selbstzerstörungsmechanismus eingebaut: Alte Batterien laufen aus und zerstören das Gerät. Das passiert gerade mit solchen technischen Geräten, die man selten nutzt und die dann mal wieder 1 Jahr in der Schublade liegen. Ob Uhren, alte Fernbedienungen, Zeitschaltuhren, Digitalkameras, Taschenrechner, Schnurlostelefone, Wecker, Radios, Taschenlampen, Rauchmelder oder Diktiergeräte - überall stecken Rund-, Knopfzellen oder Spezialbatterien drin. Und diese laufen vor allem dann aus, wenn sie leer sind. Ausgelaufene Batterien verbreiten eine aggressive Flüssigkeit im Gerät, die alle metallischen Oberflächen angreift. Die Batteriekontakte sind es zuerst, die darunter leiden.

Deshalb ist es sinnvoll, aus allen Geräten, die man längere Zeit nicht nutzt, die Batterien zu entfernen. Batterien gehören nur in Geräte, die regelmäßig in Benutzung sind und wo auffällt, das Batterien leer sind.

Am schlimmsten sind billige Zink-Kohle-Batterien, aber auch Alkaline Batterien werden mit der Zeit undicht. Und leere Akkus können auch problematisch werden. Bei modernen Lithiumakkus hingegen ist mir noch kein Auslaufeffekt begegnet. Diese sind aber sehr empfindlich, wenn sie nicht regelmäßig nachgeladen werden. Dann sind sie unwiderbringlich defekt. Das passiert z.B. regelmäßig bei Handys, die mal 1-2 Jahre in der Schublade liegen. Man sollte daran denken, sie vollgeladen wegzulegen und am besten den Akku auch zu entfernen. Dann geht man sicher, dass der nicht über das Gerät langsam entladen wird. Und dann lädt man z.B. alle 6 Monate mal nach. Wenn man bei Nachladung feststellt, dass der Akku noch über 50% voll war, reicht auch, einmal im Jahr nachzuladen.

021 Sekundenkleber als Rostschutz

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Seit 2 Jahren mache ich Experimente mit Sekundenkleber als Rostschutz. Die Idee entstand im Urlaub. Ich entdeckte eine Roststelle an der Kofferaumklappe unseres Autos. Im Gepäck hatte ich etwas Sekundenkleber (Cyanacrylat) und ich dachte mir: Warum nicht?

Das Zeug hat ja eine Reihe von interessanten Eigenschaften. Es ist meist sehr dünnflüssig und zieht so ideal direkt in den porösen Rost ein. Man muss also nichtmal den Rost sonderlich entfernen. Kleber und Rost werden zu einer stabilen und dichten Oberfläche verklebt. Wasser kann so nicht mehr eindringen. Sekundenkleber trocknet auch recht schnell, so dass die Reparatur schnell geht. Und er wird sehr hart, womit er dann gut überlackierbar ist.

Wichtig ist, dass man einen dünnflüssigen Kleber auswählt. Zum verteilen geht ideal ein Ohr-Wattestäbchen. Die aufsteigenden Dämpfe sollte man nicht einatmen, die sind recht aggressiv.

Wichtig ist auch, dass die Roststelle trocken ist. Sonst kann der Kleber nicht richtig eindringen und man schließt Wasser mit ein. Fettfrei muss die Oberfläche natürlich auch sein, ggf. mit Benzin oder Kaltreiniger entfetten. Den Kleber nicht zu dick auftragen. Nach etwa 30 Minuten sollte die Stelle hart sein. Überlackieren sollte man jedoch frühestens nach 24 Stunden.

Die Methode eignet sich gut für eine schnelle provisorische Lösung, um erstmal den Rost irgendwo zu stoppen.

Gespannt bin ich, wie die Langzeiterfahrungen damit sind. Eine Roststelle war nach 2 Jahren immer noch so geschützt, dass nichts weiter rostete. Sie war nicht überlackiert, lediglich mit Sekundenkleber benetzt. Es scheint also gut zu funktionieren.

Weblinks:

020 Lösungsmittel im Alltag

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Im Alltag braucht man immer mal wieder ein paar Lösungsmittel, z.B. um Klebestellen vorzubereiten oder Flecken zu entfernen. Dabei greife ich gerne auf altbewährte und wenig schädliche Mittel zurück. Hier eine Auflistung von Lösungsmitteln, die mir immer wieder wertvolle Hilfe sind:

  • Benzin Waschbenzin aus dem Baumarkt oder Feuerzeugbenzin aus der Drogerie. Damit lässt sich vor allem wunderbar entfetten. Dies ist z.B. für alle Klebestellen wichtig, denn auf fettigen Oberflächen klebt nichts. Da reichen mitunter schon ein paar Fingerabdrücke. Das Fett der Haut überträgt sich auf das zu klebende Teil. Die Klebestelle hält nicht mehr so gut. Mit Benzin lassen sich auch alle möglichen Öl- und Fettflecken behandeln. Eine Reihe von Kunststoffen verträgt Benzin zumindest kurzzeitig. Nicht jedoch z.B. Styropor. Man sollte zuvor immer erstmal einen Test machen. Pinsel kann man übrigens auch meist in Waschbenzin auswaschen. Die gilt vor allem bei ölhaltigen Farben oder Alkydharz. Ich ziehe hier Waschbenzin einem Pinselreiniger oder Verdünnung vor, weil letztere gesundheitsschädlicher sind. Klebereste von Etiketten oder Klebebändern lassen sich mit Benzin meist gut entfernen. Ebenso Wachsflecken.
  • Spiritus und Isopropanol Beides sind Alkohole. Spiritus ist billig und überall zu bekommen. Isopropanol wirkt ganz ähnlich, stinkt aber vor allem nicht so und ist reiner. Desinfektionssprays sind meist nichts anderes, als Isopropanol. Damit lässt sich also gut desinfizieren. Mit Spiritus würde ich das nicht unbedingt machen, weil man nie weiß, wie sauber das ist. Isopropanol bekommt man in der Apotheke, billiger und in größeren Mengen in einem Chemiehandel. Alkohole eignen sich ebenfalls zum entfetten und zum entfernen von Kleberesten. Die meisten Kunststoffe greift es zumindest nicht sofort an. Weil es gesundheitlich noch unbedenklicher ist, als Benzin, ist dies meist meine erste Wahl.
  • Aceton ist etwas aggressiver. Man sollte mit Gummihandschuhen arbeiten, weil es die Haut stark entfettet. Zum entfetten ist es also auch gut geeignet. Aceton löst viele Kunststoffe an, deshalb muss man hier vorsichtig sein. Manche Klebstoffe sind nichts weiter, als in Aceton aufgelöste Kunststoffe. Manche kleben auch PVC-Rohre nur mit Aceton. Ein Vorteil ist, dass man mit Aceton viele Kleber lösen kann, damit also Klebstoff-Flecken weg bekommt. Selbst Sekundenkleber bekommt man damit angelöst. Aceton verdampft sehr schnell, muss deshalb immer dicht verschlossen aufbewahrt werden. Und natürlich ist bei der Arbeit für gute Entlüftung zu sorgen. Das gilt bei allen Lösemitteln. Übrigens besteht Nagellackentferner meist größtenteils aus Aceton. Allerdings sind dort auch meist noch Öle zum Nachfetten vorhanden. Deshalb ist Nagellackentferner nicht zum entfetten geeignet. Aceton gibt es in Baumärkten und Drogerien.
  • Sidolin ist eigentlich kein pures Lösemittel. Es ist aber unglaublich praktisch im Alltag. Es ist mild und beansprucht die Haut nicht so, wie die anderen Lösemittel. Trotzdem kann man damit auch ganz gut Fett und Dreck entfernen. Damit lassen sich wunderbar Kunststoffgehäuse reinigen. Ideal z.B. für Computer-Tastaturen (fetthaltiger Fingerschmutz) und Monitore. Auch lackierte Flächen oder beschichtete Holzoberflächen sind damit gut zu reinigen. Muss es unbedingt Sidolin sein oder reicht auch ein x-beliebiger Fensterreiniger? Sidolin funktioniert auf jeden Fall gut und ich nutze es seit vielen Jahren. Ein paar andere Fensterreiniger, die ich ausprobiert habe, waren nicht so gut. Es gab aber auch welche, die ganz ähnlich funktionierten. Muss man also ausprobieren. Meist sind in diesen Fenster-Reinigern übrigens Alkohole und Tenside enthalten. Sie trocknen in der Regel rückstandsfrei ab.

Drogeriemärkte in den Niederlanden haben meist reichhaltig Lösemittel zu sehr günstigen Preisen im Angebot. Dort scheint die Verwendung solcher "Grundmittel" mehr im Bewusstsein der Menschen zu sein. Hier in Deutschland greift man eher zu irgendwelchen Spezialmittelchen, die zum zigfachen Preis verkauft werden.

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019 Langzeit-Zeitschaltuhr

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Normale Zeitschaltuhren für die Steckdose gehen maximal über 24 Stunden. Mitunter braucht man jedoch längere Zeitintervalle, z.B. 10 Tage. Das lässt sich sehr simpel realisieren. Dazu braucht es lediglich 2 mechanische Zeitschaltuhren.

Mechanische Zeitschaltuhren funktionieren so, dass ein Motor über ein Getriebe die Schaltscheibe dreht, genau einmal pro 24 Stunden. An dieser Zeitscheibe sind dann Schieber, womit man im 15 Minutenzyklus einstellen kann, wann die Steckdose einschaltet. Solche Uhren gibt es in jedem Baumarkt ab 2 Euro.

Steckt man nun 2 solcher Zeitschaltuhren übereinander, hat man einen Langzeittimer. Wenn die untere Zeitschaltuhr z.B. täglich 1 Stunde einschaltet, dann dreht die zweite Zeitschaltuhr in 24 Tagen einmal komplett. Im minimalen Raster von 15 Minuten könnte man also maximal 96 Tage überbrücken. Möchte man jedoch kurze Einschaltzeiten von z.B. 15 Minuten erreichen, sollte die erste Uhr mindestens auf 30 Minuten eingestellt sein. Und selbst dann muss alles noch gut justiert werden.

Natürlich kann man auch 3 Uhren kaskadieren...

018 Keine Bratpfannen mit Strukturboden

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Teflonbeschichtete Bratpfannen gibt es neuerdings mit wabenähnlich strukturiertem Boden. Angeblich soll dies die Gebrauchseigenschaften erhöhen, weil das Öl sich so besser verteilt. Unsere Erfahrung ist jedoch, dass diese Eigenschaft wohl eher dem Absatz dient. Die Antihaftbeschichtung löst sich nämlich viel schneller, was auch logisch ist. Die kleinen Vertiefungen bilden oben eine Kante, wo der mechanische Verschleiß besonders hoch ist. Eine Pfanne war so schon nach 2 Jahren verschlissen. Normal hält eine Pfanne bei uns mindestens 5-10 Jahre.

Wer also ein langlebiges Produkt kaufen möchte, sollte besser einen glatten Pfannenboden wählen.

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017 Wo Batterien kaufen?

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Wo sollte man Batterien kaufen und welche taugen was? Gerade bei haushaltsüblcihen Batterien gibt es extreme Preisunterschiede. Für die weit verbreitete Mignon-Zelle (Größe AA bzw. LR6) kann man z.B. zwischen 10 Cent und 2 Euro ausgeben. Hier ist es also wichtig zu wissen, wo man für wenig Geld gute Qualität bekommt.

Batterien sind ein typischer Artikel, wo viele Kaufhäuser große Handelsspannen draufpacken. Für ein und die selbe Batterie kann man also je nach Laden 100% Preisunterschied und mehr beobachten.

Und dann gibt es natürlich noch große Qualitätsunterschiede. Schon manch einer hat auf dem Flohmarkt einen Riesenpack Batterien gekauft, um dann zu Hause festzustellen, dass die Hälfte davon bereits ausgelaufen war und der Rest kaum dazu taugte, eine Taschenlampe ordentlich leuchten zu lassen.

Wichtig ist erstmal: Man sollte nur Alkaline Batterien kaufen. Gewöhnliche Zink-Kohle Batterien werden nur noch produziert, um extrem günstige Batterien anbieten zu können, sind aber nicht mehr zeitgemäß. Auch laufen sie schneller aus und zerstören dann Geräte. Normal sollte "Alkaline" aufgedruckt sein. Auch erkennt man es an der Größenangabe: R6 ist eine Zink-Kohle, LR6 ist eine Alkaline Batterie. Das L steht also für Alkaline.

Mit Alkaline Batterien der großen Hersteller, wie Varta, Energizer, Duracell, GP, Daimon, Ucar, kann man meist nichts verkehrt machen. Jedoch ist der Preis je nach Einkaufsort sehr unterschiedlich: 4 AA Batterien von Energizer können derzeit zwischen 1,75 Euro und 6 Euro kosten.

Eine gute Quelle für Batterien ist für mich schon seit langem Aldi. Schon vor Jahren testete ich die Qualität dieser Batterien. Die Kapazität ist ähnlich, wie die von Markenbatterien.

In den letzten Tagen habe ich einige weitere Tests gemacht, bei denen ich Aldi und Lidl-Batterien vergleichen wollte. Eine frische AAA-Zelle wurde mit 100mA kontinuierlich entladen bis zu einer Grenze von 0.9 Volt. Die Kapazität der Aldi Zelle lag bei 1100 mAh, die Lidl Zelle hatte 1048 mAh. Beide sind also etwa gleichwertig, die Unterschiede liegen im Bereich der normalen Streuungen.

Die Kapazität ist damit gut. Tests mit AAA-Markenbatterien ergaben Kapazitäten zwischen 1000 und 1400 mAh. Beispielsweise eine frische Duracell Plus AAA, die bei Entladung mit 100mA eine Kapazität von 1050 mAh aufwies.

Die Selbstentladung ist ein weiteres Kriterium - Batterien entladen sich von alleine mit der Zeit, egal ob man sie nutzt oder nicht. Auch hier konnte ich die Aldi-Batterien testen: Eine 4 Jahre alte AAA-Batterie wurde dem Kapazitätstest unterzogen. Sie hatte immer noch 900 mAh, was sehr gut ist. Sie hat damit nur einen jährlichen Kapazitätsverlust von 5 %. Gelagert wurde sie bei Zimmertemperatur.

Und nun das Erfreuliche: Sowohl Aldi wie auch Lidl sind extrem günstig. Sie haben die Batterien sogar beide im Preis gesenkt. Bei der Euro-Umstellung kosteten die Batterie-Packs noch 1,99 Euro, mittlerweile nur noch 1,75 Euro. Dafür bekommt man z.B. 8 Stück AAA oder AA Batterien. Das sind 22 Cent pro Batterie. Damit sind sie nur halb so teuer, wie sehr günstig eingekaufte Markenbatterien.

Übrigens: Für Geräte, die viel Strom benötigen, sind Akkus meist besser geeignet. Das gilt z.B. für Digitalkameras. Akkus sind bis zur fast vollständigen Entladung mit hohen Strömen belastbar. Bei Batterien bricht die Spannung dagegen recht früh ein. Umgedreht heißt das auch: Batterien, die in Geräten mit hohem Strombedarf nicht mehr funktionieren, haben meist noch beträchtliche Energiereserven und sind gut geeignet für Geräte, die wenig Strom brauchen: Uhren, Wecker, Fernbedienungen. In solchen Geräten kann man sie dann komplett "leerlutschen".

Ein Beispiel: Eine Duracell AAA wurde kurzzeitig (4 Sekunden) mit 1A belastet. Bei voller Batterie sank die Spannung von 1.6 Volt auf 1.3 Volt ab. Dann wurde die Zelle bis auf die Hälfte mit 100mA entladen. Bei einem erneuten Test mit 1A sank die Spannung jetzt bereits auf 0.8 Volt ab. Das ist schon eine Spannung, bei der die meisten Geräte abschalten, die Batterie wäre also jetzt schon nicht mehr brauchbar. Ein Akku dagegen hätte bei 1A Belastung und 80 % Entladung immer noch typisch 1.1 Volt geliefert.

016 Acrylfarben nicht alltagstauglich?

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In den letzten Jahren habe ich immer wieder Versuche gemacht, wasserverdünnbare Acrylfarben einzusetzen, wo man sonst Lackfarben auf Alkydharzbasis einsetzt. Die Baumärkte haben ja in den letzten Jahren immer mehr umgerüstet.

Was taugen diese Farben? Ich hab seit Jahren immer wieder massive Probleme damit gehabt. Obwohl der Vorteil der Wasserverdünnbarkeit groß ist und sie auch nicht so belastend sind, sind wir mittlerweile größtenteils davon abgekommen, sie einzusetzen.

Folgende Probleme treten auf:

  • Die Farbe härtet nie richtig durch. Das ist uns mit Farben unterschiedlichster Hersteller passiert, auch große Marken waren dabei. Die Farbe lässt sich auch noch nach Monaten wie eine weiche Haut abziehen und hält keinem Fingernagel stand. Dies passierte auch, wenn die Farbe sehr dünn aufgetragen wurde.
  • Die Haftung ist schlecht. Selbst direkt auf rohem Holz hält sie nicht besonders und kann wieder vollständig heruntergekratzt werden. Bei Türen, die wir überstrichen haben, platzt bei geringster Belastung die Farbe weg.
  • Die Deckkraft und das Streichverhalten ist schlecht. Reichte bei Alkydharzfarbe 1-2 Anstriche aus, brauchten wir mit Acryl 3-4 Anstriche.
  • Die Verarbeitung ist anspruchsvoller. Kann man mit Alkydharzfarbe schonmal über blanken Stahl streichen, geht das mit Acryl nicht, weil durch den Wasseranteil der Stahl anfängt zu rosten und dieser Rost die Farbe durchdringt.

Übrigens: Auch in Acrylfarben sind Lösemittel enthalten, jedoch in geringer Menge. Diese können jedoch noch lange Zeit ausdünsten und damit die Raumluft belasten.

015 Einfache Kellogs Zubereitung

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Faulheit siegt! Nur um ein paar Kornflakes mit warmer Milch zu essen, war es mir zu umständlich, Milch in einen Topf warm zu machen und später nochmal zu spülen. Das muss doch einfacher gehen! Und es geht: Einen Schluck Wasser in den elektrischen Wasserkocher geben. Nach 30 Sekunden sollte das kochen. Kalte Milch in die Schüssel und kochendes Wasser dazu. Fertig ist die warme (mit Wasser gestreckte) Milch. Hat sogar weniger Kalorien. Eine Mischung von 2 Teilen Milch und einem Teil kochendem Wasser in etwa hat sich bewährt.

Das funktioniert auch wunderbar für den Urlaub, wenn man nur einen Wasserkocher, aber keine Küche verfügbar hat.

014 Weiße Flecken in der Wäsche durch Waschmaschine

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Monatelang haben uns weiße Flecken in der Wäsche gequält, die nach dem Waschvorgang vorhanden waren. Dabei handelte es sich um ein weißes pulveriges Zeug, was besonders bei schwarzer Wäsche gut auffiel. Manchmal waren es nur kleine Flecken von vielleicht 1-2 cm Durchmesser, manchmal aber auch große Bereiche von etwa 10 cm. (Waschmaschine ist eine Siemens/Bosch mit eingebautem Trockner, alter etwa 10 Jahre.)

Erste Annahme war: Kalkflecken. Wir entkalkten daraufhin die Maschine. Bisher hatten wir das nach 7 Jahren Laufzeit noch nicht gemacht, weil wir hier recht weiches Wasser haben. Das Problem legte sich nach mehrfachem entkalken mit Zitronensäure jedoch nicht.

Im Internet liest man dann oft: Benutzt doch mal Flüssigwaschmittel anstatt Pulverwaschmittel. Ehrlich gesagt war ich gleich sehr skeptisch. Wo doch Pulverwaschmittel einen so großen Marktanteil hat, muss es doch grundsätzlich funktionieren. Es kann doch nicht sein, dass ein Produkt von vielen genutzt wird, was eigentlich permanent weiße Flecken produziert.

Trotzdem - Flüssigwaschmittel probiert und es tat auch nicht.

Als ich dann mal wieder eine braune Jeanshose hatte, wo ein extrem großer weißer Fleck drauf war, kratzte ich vorsichtig dieses weiße Zeug herunter, um es zu analysieren.

Mit Wasser vermischte es sich, setzte sich aber kurze Zeit später ab. Zitronensäure konnte überhaupt nichts bewirken. Dann machte ich mich auf die Suche nach anderen Mitteln. Interessant erschien mir DanKlorix, ein Hygienereiniger auf Chlorbasis. Es enthält Natriumhypochlorit, was z.B. auch zum chloren von Schwimmbecken benutzt wird. Ein ähnliches Produkt ist "Eau de Javel" (beides erhältlich z.B. in DM-Drogerie).

Ein Test zeigte mir überraschend: Das von der Wäsche heruntergekratzte Pulver löste sich vollständig in DanKlorix auf bzw. wurde dadurch zersetzt. Nachdem dies funktionierte, weichten wir die Waschmaschine damit ein: Ein halber Liter DanKlorix verdünnt mit etwa 3 Liter Wasser goßen wir langsam in die Waschmittellade. Ein paar mal drehte ich daraufhin die Trommel per Hand. Dann lies ich es erstmal 10 Stunden so stehen. Daraufhin nochmal die Trommel per Hand gedreht und wieder ein paar Stunden gewartet. Zum Schluß nochmal einen langen Waschgang ausgesucht und bei 40 Grad gewaschen. Natürlich ohne Wäsche.

Dosiert hatte ich übrigens doppelt so viel, wie fürs Bleichen empfohlen. Ich glaube nicht, dass das problematisch ist, es war aber mein Risiko, das zu machen.

Ergebnis: Es scheint geklappt zu haben. Wir haben jetzt seit 4 Wochen keine Flecken mehr und haben bestimmt schon 8 mal damit gewaschen. Zuvor war fast jede zweite Ladung Wäsche irgendwie betroffen.

Erklärung: Wahrscheinlich haben sich über die Jahre irgendwo Waschmittelreste und Schmutzreste angesammelt, die jetzt Stück für Stück abbröckeln und in die Wäsche fallen. Als ich mit einer Taschlampe den Raum hinter der Trommel ausleuchtete (Frontlader), schien es mir auch so, da Ablagerungen zu sehen. Leider ist der Einblick dort sehr schwer.

Weblinks:

013 Energiespar-Deckenfluter

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Frei aufstellbare Deckenfluter mit Säule und Standfuß sind richtige Massenartikel geworden. In jedem Baumarkt findet man sie. Meist sind sie mit einer 300-500 Watt dimmbaren Stab-Halogenlampe ausgestattet.

Das indirekte Licht ist gemütlich. Deshalb sind sie wohl so beliebt. Andererseits verbrauchen sie enorm Energie. Und gedimmte Lampen haben einen sehr geringen Wirkungsgrad. So verbraucht dann selbst das Schummerlicht noch 150-300 Watt Energie.

In einer Bibliothek in Wiesbaden entdeckte ich eine schöne Beleuchtungslösung: Indirekte Leuchtstoffröhren. Das gibt es bisher nur selten. Einerseits ist es energiesparend, andererseits wirkt das indirekte Licht angenehm.

So kam ich dann auf die Bastel-Idee, meinen Halogen-Deckenfluter umzubauen. Erstmal wurde der Reflektor und die Fassung der Halogenlampe entfernt. Ein Blech nahm eine normale Lampenfassung auf, die ich aus einer Standard-Kellerlampe demontierte (diese Lampen für etwa 3 Euro mit der abnehmbaren Glashaube, die meist mit einem Drahtgitter verkleidet ist.). Dann noch ein paar Kabel verlegen und den Dimmer durch einen Schnurschalter austauschen. Die Innenseite des Lampenschirmes habe ich noch zur besseren Reflektion mit Silberfarbe lackiert.

Als Leuchtmittel kommt eine Osram Stromsparlampe mit 20 Watt zum Einsatz. Funktionstest - alles Bestens.

Wirklich klasse Stromsparlösung - angenehmes Fernseh-Licht bei 20 Watt, zuvor ca. 200 Watt bei ähnlicher Helligkeit. Empfehlen würde ich, eine der stärksten Stromsparlampen mit E27 Fassung zu nehmen, mitunter gibt es die bis 24 Watt.

Wer nicht basteln will: Es gibt zumindest Halogen-Stablampen gleicher Größe mit nur 150 Watt. Braucht man also nicht die volle Lichtleistung einer 500 Watt Lampe, dann lohnt sich der Tausch. Ein 150 Watt Stab ist etwa so hell, wie eine 500 Watt Lampe, die auf 300 Watt gedimmt ist. Energieersparniss also 50 Prozent.

Weblink:

012 Womit kann man Stoff kleben?

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In Holland machte ich vor vielen Jahren eine interessante Entdeckung: Bison Jutex Textiel Lijm. Bison ist eine große Klebstoff-Handelsmarke, die vor allem in Holland aktiv ist. In jedem Baumarkt findet man dort Bison-Klebstoffprodukte, so wie bei uns Pattex und Uhu führend sind.

Dieser Textil-Kleber, den ich dort entdeckte, ist etwas ganz besonderes. Flüssig ist er weiß milchig. Wenn er abgetrocknet ist, hat er die Farbe von Naturkautschuk, also gelblich/hellbraun. Und auch die Konsistenz ist wie Gummi. Ich vermute, dass es sich bei dem Kleber hauptsächlich um Latex handelt.

Weil der Kleber sehr dünnflüssig ist und Wasser enthält, zieht er gut ins Gewebe ein, schafft damit eine wunderbare Verbindung. Durch die hohe Elastizität bleibt der Stoff auch nach der Klebung flexibel. Die Waschmaschine übersteht der Kleber gut.

Mit dem Kleber kann man wunderbar Flicken aufkleben, Stoff vorm Ausfransen bewahren, einen Faden festsetzen oder eine aufgegangen Naht verschließen.

Komischerweise gibt es kein vergleichbares Produkt von deutschen Herstellern. Und Bison findet man fast nirgends in Deutschland. Vielleicht liegt es daran, dass die Deutschen lieber neu kaufen, wenn irgendwas kaputt ist. Die Holländer sind ja für ihre Sparsamkeit bekannt, dort wird vielleicht öfters mal was geflickt.

Seit neuestem heißt der Kleber nur noch "Bison Textiel Lijm". Im Internet kann man nach "bison textil kleber", "bison jutex", "bison textiel lijm" suchen, vielleicht findet man ja einen deutschen Vertrieb. Im März 2005 gab es den z.B. bei http://www.freizeitwelt.de, dort suchen nach "Jutex".

Wenn man keine Möglichkeit hat, diesen Kleber zu besorgen, gibt es noch weitere Möglichkeiten. In den meisten Fällen eignen sich nur elastische Klebstoffe. Das wären dann z.B. Pattex Repair Extreme oder ein Kontaktklebstoff wie Pattex Kraftkleber transparent.

Silikonkautschuk könnte prinzipiell auch funktionieren, hier ist jedoch Vorsicht geboten. Viele Badsilikone beinhalten recht giftige Schimmel- und Pilzhemmer (siehe Ökotest). Gifte, deren Einsatz in anderem Zusammenhang längst verboten sind. Sowas sollte man nicht auf der Haut tragen.

Apropos Hautkontakt - der Bison Textil Lijm besteht wahrscheinlich aus Latex. Wer also eine Latex-Allergie hat, sollte auch hier Hautkontakt vermeiden.

Weblinks:

Nachtrag 12.10.2005: Andreas schreibt, dass Urethankleber z.B. Marke "Seam Grip" oder "Freesole" ebenfalls wunderbar funktionieren. Einfach mal nach googeln.

011 Dusche Durchflußmengenbegrenzer aus 2 Cent Stück

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Problem war, dass unsere Dusche sehr viel Wasser durchgelassen hat. Einerseits verbrauchte das viel Wasser, wenn man nicht aufpasste, andererseits schaffte der Durchlauferhitzer es nicht mehr, ausreichend zu erwärmen.

Im Baumarkt gibt es ja solche Durchflußmengenbegrenzer, die man am Abgang für den Brausenschlauch montiert. Im Grunde ist das oft nur eine Scheibe, wo ein paar kleine Löcher gesetzt sind.

Auf der Suche, mir sowas selbst zu bauen und damit auch genauer justieren zu können, fand ich heraus, dass ein 2 Cent Stück genau die richtige Größe hat. Dort habe ich dann 2 Löcher mit 1.5 mm Durchmesser gebohrt. Getestet - und es funktionierte perfekt. Es wird einfach mit in die Verschraubung des Brausenschlauches eingelegt. Weil man ja nur eine Dichtung hat, liegt das 2 Cent Stück mit einer Seite direkt auf Metall oder Plastik, was nicht ordentlich abdichtet. Zum Abdichten eignet sich jedoch ideal Pattex Repair Extreme, siehe Tipp 005. Eine dünne zweite Gummidichtung sollte es auch tun. Oder Silikon-Kautschuk.

Die Durchflußmenge lässt sich übrigens auch leicht berechnen. Nach dem Theorem von Toricelli gilt für die Strömungsgeschwindigkeit v = SQR(2gh). Bei einem Wasserdruck von 6 bar hat man z.B. ein Equivalent von 60 m Wassersäule. Die Geschwindigkeit wäre dann v = SQR(2*9,81*60) = 34 m/s. Es fließt also ein "dünner Wasserfaden" mit einer Länge von 34 m/s aus den Löchern. Bei einem Lochdurchmesser von 1.5 mm, ergibt sich ein Volumen pro Sekunde von V = pi/4 * d^2 * h = 3.14/4 * .15^2 * 3400 = 60 qcm/s = 3.6 Liter/min. Bei zwei Löchern macht das 7.2 Liter. Real gemessen hab ich einen Durchfluß von tatsächlich 7.2 Liter pro Minute. Der angenommene Wasserdruck scheint also zu stimmen.

Wieviel Wasserdurchfluß braucht man eigentlich zum duschen? Nach meinem Geschmack sind die 7.2 l/min schon recht komfortabel. Der Rest der Familie hat die Drosselung auch unbekümmert angenommen. Mein Minimum, bei dem es sich noch vernünftig duschen lässt, liegt bei 6 l/min. Darunter ist es für mich kein ausreichender Komfort mehr. Vor der Drosselung flossen übrigens 10-12 l/min durch die Brause.

Nachtrag 08.08.2006: Nach 2 Jahren Einsatz zeigten sich leichte Rosterscheinungen am 2Cent Stück. Damit hab ich nicht gerechnet, dass das 2Cent Stück rostet. Besser ist dann wohl, ein 10 Cent Stück zu verwenden, was aus Messing besteht. Oder eine ausländische Währung, wo auch die kleinen Geldstücke aus rostfreiem Material bestehen.

010 Fischer UX-lang - ein Super Dübel

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Wer kennt das nicht: Bröselige Wand, loch gebohrt, Dübel schlackert im Loch und dreht durch beim verschrauben... Es gibt Wände, da scheint man überhaupt nichts andübeln zu können.

Als ich letztens einige hundert Meter Kabelkanäle anbringen musste, hatte ich ebenfalls so ein Pech: In jedem zweiten Loch hielt kein Dübel. Dann hab ich mich auf die Suche nach einem ordentlichen Dübel gemacht.

Am besten bewährt hat sich der Fischerdübel UX-lang 6mm. Mit seiner Länge von 50mm greift er tief ins Mauerwerk. Auch verankert er sich gut, selbst wenn die Wand ziemlich bröselig ist. Eine weitere gute Eigenschaft: Er verknotet sich im Bohrloch, findet also halt, selbst wenn es hohle Stellen gibt. Und er funktioniert damit auch in echten Hohlwänden. Damit ist es ein Universaldübel, der für alle möglichen Wände funktioniert.

Weblinks:

009 Was tun, wenn Handy unter Wasser

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Elektronik kann oft Feuchtigkeit gut ab, es darf jedoch kein Strom fließen. Die wichtigste Regel lautet also: Sobald Feuchtigkeit in ein elektrisches Gerät eindringt, Netzstrom abklemmen und/oder Batterien entfernen.

Wasser schadet nämlich oft nicht. Das Problem entsteht dann, wenn Wasser und Strom zusammenwirken. Dadurch entstehen Elektrolyseprozesse und die Platinen lösen sich auf. Erst dies zerstört das Gerät.

Ein Handy, wo z.B. Bier drüber gelaufen ist, sollte man sofort retten, in dem man den Akku entfernt. Damit auch der Akku nicht kaputt geht, sollte man ihn so gut es geht, trockenreiben. Bei Bier ist natürlich klar, dass das Handy von innen gereinigt werden muss.

008 Reparatur Schnurlos-Telefone Tastaturen, Fernbedienungen, Handys

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In meinem Umfeld habe ich es schon desöfteren erlebt: Die Tasten von Schnurlostelefonen, Fernbedienungen und Handys funktionieren nicht mehr oder nur noch unter kräftigem Druck. Meist ist es so, dass Cola, Bier oder irgendwas anderes klebriges reingelaufen ist.

Will man diese Teile wieder vernünftig ans Laufen bringen, hilft nur: Aufschrauben und Tastatur reinigen. Leider sind die meisten Massenprodukte in diesem Bereich reparaturunfreundlich aufgebaut. Sogenannte Snap-In Haken halten die Gehäuseschalen zusammen. Wenn man nicht weiß, wo die genau sind und wie man sie entriegeln kann, ist es schwer, die Gehäuse zu öffnen. Wenn die andere Alternative wegwerfen heißt, ist es mir auch egal, ein paar dieser Häkchen abzubrechen.

Zuvor sollte man jedoch erstmal genau schauen, ob man wirklich alle Schrauben gelöst hat, die es gibt. Dann gehe ich vorsichtig mit einem Messer in die Fuge zwischen den Gehäuseteilen und hebel das Teil auf.

Die Tastatur besteht meist aus einer Silikon/Gummimatte, auf der kleine schwarze Kontaktgummis aufgebracht sind. Diese geben Kontakt, weil sie leitfähig sind. Auf der Platine befinden sich an diesen Stellen Kontaktkämme und beim Druck wird eine elektrische Verbindung hergestellt.

Es gilt nun also, sowohl die Kontaktgummis wie auch die Platine zu reinigen. Die Gummimatte reinige ich erstmal in Seifenwasser im Waschbecken. Dann mit klarem Wasser abspülen. Ebenso die obere Gehäuseschale, insofern dort keine elektrischen Teile eingebaut sind, die Wasser nicht vertragen. Danach nochmal mit Sidolin (Fensterputzmittel) und einem Wattestäbchen ordentlich alle Kontaktgummis gesäubert. Dann kommt die Platine dran, ebenfalls mit Wattestäbchen und Sidolin.

Wichtig ist, alles gut trocknen zu lassen. Am besten lässt man das Teil 1-2 Tage offen liegen. Elektronik ist oft recht robust gegenüber Wasser, solange kein Strom irgendwo fließt. Trotzdem sollte man vermeiden, dass die Elektronik feucht wird. Sobald man die Batterien wieder einsetzt, sollte auf jeden Fall alles absolut trocken sein.

Beim Zusammenbau muss man genau darauf achten, alles wieder so zu montieren, wie es vorher war. Hier gilt es, sehr achtsam zu sein, sowohl beim Auseinandernehmen wie beim Zusammenbauen. Genau merken, wo was hin kommt, sich Zeit lassen, um genau zu verstehen, wie der Aufbau ist. So, als würde man eine Bombe entschärfen...

Wenn das Gehäuse wg. abgebrochener Haken nicht mehr richtig zu geht, hilft Tesa oder Kleber, z.B. Pattex Extreme Repair. Mit Kleber sehr sparsam umgehen, falls man es mal wieder öffnen will.

Mitunter kann es auch sein, dass die Kontaktgummis abgenutzt sind. Sie geben keinen ausreichend leitenden Kontakt mehr. Oft sind nur einzelne Tasten davon betroffen. Was schon erfolgreich funktioniert hat: Eine dünne Scheibe des Kontaktgummis mit einer Rasierklinge abschneiden. Dann von der Tastatur eines anderen Gerätes ebenso eine dünne Scheibe abschneiden. Diese ersetzt dann die Defekte. Vielleicht hat man bei dem Gerät auch eine Taste, die man nie benutzt und kann sich von dort die "Organspende" holen.

Bleibt nur noch die Frage, wie man diese dünne Silikonscheibe aufklebt. Grundsätzlich ist das nicht einfach, weil Silikon nahezu unklebbar ist. Man kann es mit Pattex Extrem Repair oder einem Kontaktkleber probieren. Es muss auf jeden Fall ein Kleber sein, der elastisch bleibt. Im Fotobereich gibt es auch ganz dünnes doppelseitiges Klebeband, womit es klappen könnte. Oder man versucht, etwas Kleber von einem Klebeband herunterzubekommen, was man dann verwendet. Duck-Tape klebt z.B. extrem gut. Vielleicht hilft auch Sprühflaster oder ein Sprühkleber. Wer gute Erfahrungen gemacht hat, kann mir mal eine Mail schreiben.

006 Batteriekauf - Aldi gut und günstig

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Batterien von Aldi sind mit 1,99 Euro für 8 Mignon (AA) oder 8 Micro (AAA) sehr günstig. Das sind gerade mal knapp 25 Cent pro Zelle. Für Varta Alkali zahlt man günstig eingekauft etwa das 4fache, oft jedoch weitaus mehr.

Die Frage dabei ist jedoch, wie gut diese Batterien denn wirklich sind. Hält eine gute Varta oder Duracell nicht wesentlich länger?

Da kaum jemand sowas mal nachmisst, kursieren alle möglichen Gerüchte darüber, die oft wenig mit der Realität zu tun haben. Ich wollte es genau wissen und habe hierfür mal einen Test gemacht und jeweils 2 Zellen der Größe AA und AAA getestet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die AAA Zellen hatten etwa die gleiche Kapazität wie Varta Alkaline, die AA Zellen etwa 20-30 % weniger. Vom Preis/Leistungs-Verhältnis sind sie damit wesentlich günstiger.

Wer also recht gute und günstige Batterien braucht, ist mit Aldi gut dabei.

Allerdings muss man wissen: Alkaline-Batterien eignen sich generell nicht sonderlich gut für Hochstromanwendungen. Schon nach geringer Entladung steigt der Innenwiderstand recht stark und sie sind dann nicht mehr stark belastbar. So kann es sein, dass eine Digitalkamera schon mit halb entleerten Batterien nichts mehr anfangen kann. Ebenso wird eine leistungsstarke Taschenlampe merklich dunkler. Akkus sind für Hochstromanwendungen besser geeignet. Und sie haben mittlerweile ähnlich hohe Kapazitäten, wie Batterien, zumindest, was die weit verbreitete Mignon-Zelle (AA) angeht.

005 Pattex Repair Extreme - eine echte Innovation

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Dieser Kleber ist relativ neu am Markt (Stand 2007) und wurde auch kräftig beworben. Die Werbung geht aber leider nicht auf Details ein, was bei diesem Kleber wesentlich ist. Denn in der Werbung sagen alle Hersteller, dass ihr Kleber bombenfest klebt. Damit wird der Unterschied aber nicht deutlich.

Nahezu alle Einkomponentenklebstoffe verlieren wesentlich an Volumen beim trocknen. Trägt man sie also dick auf, schrumpfen sie weg. Pattex Repair Extreme dagegen verhält sich ähnlich wie Silikonkautschuk oder 2-Komponenten-Kleber. Man kann ihn dick auftragen und er schrumpft beim trocknen/härten nur wenig. Er härtet nämlich durch eine chemische Reaktion. Viele gewöhnliche Kleber trocknen dagegen, wobei während der Trocknungsphase das Lösungsmittel entweicht.

Im flüssigen Zustand verläuft Pattex Reapair Extreme, von der Konsistenz ist er etwa wie flüssiger Honig. Nach etwa 15-30 Minuten ist er soweit abgebunden, dass er nicht mehr verläuft. Nach wenigen Stunden ist er belastbar. Im ausgehärteten Zustand bleibt er elastisch - ein weiterer großer Vorteil, den kaum ein anderer Kleber in dieser Art bietet. Von der Elastizität ist er wesentlich härter als Silikonkautschuk, vielleicht so, wie eine Schuhsohle oder ein Autoreifen.

Pattex Repair Extreme ist zudem unglaublich haftstark und verklebt nahezu alles. Natürlich nicht die bekannten Plastikwerkstoffe, die sich generell nur schwer kleben lassen (Polyethylen, Polypropylen, Nylon, Teflon...).

Der Klebstoff ist stabil gegenüber Wasser und Temperaturschwankungen von -50 - 120 Grad.

Ein Klebstoff in dieser Art gab es bisher nicht auf dem Konsum-Markt und ich kenne auch keinerlei Konkurenz, die diese Eigenschaften ebenfalls anbieten kann.

Angeboten wird er nur in kleinen 20 g Tuben, Preis etwa 5-7 Euro. Man findet ihn hauptsächlich in Baumärkten.

Laut technischem Merkblatt ist die Basis des Klebstoffs ein Silanvernetzendes Polymer (auch als MS-Polymer bekannt). Klebstoffe auf dieser Basis sind relativ neu. Die Vernetzung geschieht mit Hilfe von Wasser (Luftfeuchtigkeit), wie das auch bei Silikondichtstoffen der Fall ist.

Hier ein paar Anwendungsbeispiele:

  • abdichten, Ersatz von Dichtungen
  • Schuhsohlen ankleben
  • Leder, Kunstleder, Stoff verkleben
  • Keramik
  • Gummi auf andere Materialien
  • Haken auf Fließen kleben
  • Kleine Löcher oder Fugen abdichten
  • alles, was irgendwie klappert oder locker ist
  • Glas untereinander oder mit anderen saugenden oder glatten Materialien. Aber: Nicht geeignet für Glasverklebungen, die ständig UV-Licht oder dauernder Feuchtigkeit ausgesetzt sind.

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004 Bienenwachs für alle Fälle

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Mit Bienenwachs lässt sich allerlei anfangen, weshalb man ein Stück auch auf Reisen immer dabei haben sollte. Man bekommt es bei jedem Imker, in Dortmund z.B. beim Imker Ralf D.Schmidt recht günstig. Für ein 100 g Stück habe ich auf dem Weihnachtsmarkt 1,20 Euro bezahlt.

Bienenwachs ist ein Naturprodukt, welches nicht umweltbelastend und für den Menschen gut verträglich ist, es wird sogar als Lebensmittelzusatz eingesetzt. Wenn man es ein wenig erwärmt, lässt es sich gut kneten.

Mit Bienenwachs kann man modellieren, was im Haushalt praktisch sein kann. Löcher oder ausgebrochene Ecken an Möbeln kann man so verdecken. Am weitesten verbreitet ist sicherlich das Herstellen von eigenen Kerzen. Bienenwachs verbrennt recht sauber.

Mit Wachs kann man auch so manches abdichten, was auf Reisen ganz praktisch sein kann. Wenn im Bad ein Stöpsel nicht passt, werkelt man einfach ein wenig mit Wachs. Wenn eine Vase undicht ist, tropft man etwas Wachs hinein. Und auch, wenn man irgendwas provisorisch befestigen will, ist Wachs gut geeignet. Als mir mal eine Blombe aus dem Zahn fiel, hab ich das Loch provisorisch mit Bienenwachs verschlossen.

Mit Bienenwachs kann man Zwirnsfaden wetterfest machen, in dem man den Faden einfach vor dem Nähen durch einen Wachsblock zieht. Eine undichte Regenjacke kann man evtl. so provisorisch auch erstmal dicht bekommen, ebenso Schuhe.

Bienenwachs ist gut in Benzin (z.B. Feuerzeugbenzin) löslich, aber auch Ethanol oder Isopropylalkohol funktioniert bedingt. Bienenwachs verbindet sich auch gut mit Ölen, wenn man es bis zum Schmelzen erwärmt. Bienenwachs kann so als Basis für Polituren oder Lederpflegemitteln genutzt werden. Und auch in der Kosmetik wird es als Grundstoff für Salben und Cremes verwendet. (Ein Rezept für eine Salbe:50 g Bienenwachs, 250 ml Olivenöl 50 g Kakaobutter, Zutaten im Wasserbad bei 70 Grad aufschmelzen).

Bedenken sollte man allerdings immer, dass Bienenwachs bei etwa 65 Grad schmilzt. Im Auto kann diese Temperatur im Sommer schnell erreicht werden. Und auch in Wohnungen sind schon manche Kerzen durch Sonneneinstrahlung umgekippt.

Eine weitere interessante Wachsart ist Canaubawachs. Dieser ist wesentlich härter und kann auch mit Bienenwachs gemischt werden. Die Mundstücke eines Didgeridoos aus reinem Bienenwachs sind recht weich. Wenn man dagegen 10 % Carnaubawachs dazumischt, werden sie recht hart. Auch Carnaubawachs gilt als gesundheitlich unbedenklich. Er schmilzt bei 80-87 Grad und gilt als eines der härtesten Wachse.

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003 Sekundenklebertipps

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Sekundenkleber ist seit Jahren für viele eines der wichtigsten Klebstoffe. Er ist so praktisch, weil er in wenigen Sekunden fest wird und somit Verklebungen nicht lange fixiert werden müssen. Manche fluchen allerdings auch über Sekundenkleber, weil er nicht vernünftig klebt. Hier ein paar Hinweise zum Umgang damit.

Sekundenkleber altert schnell. Besonders kritisch dabei ist, dass er Wasser aus der Umgebung anzieht und ab einer gewissen Menge dann nicht mehr vernünftig klebt. Sekundenkleber sollte man deshalb nicht länger als 1 Jahr benutzen. Aufbewahren sollte man ihn möglichst kühl, z.B. im Kühlschrank. Je älter Sekundenkleber ist, um so länger braucht er, um fest zu werden.

Sekundenkleber ist nicht spaltfüllend, kann also am besten Teile verkleben, die direkt aufeinanderliegen, wie z.B. eine zerbrochene Vase. Sollen Zwischenräume ausgefüllt werden, braucht es ein Füllmaterial, welches es in Fläschchen direkt für Sekundenkleber gibt.

Da die Klebefuge hart ist, kann es schnell zum Bruch kommen, wenn z.B. Schläge auf ein geklebtes Teil kommen. Ein Wandhaken, den man auf eine Fließe klebt, könnte z.B. abfallen, wenn man davor stößt. Hier bietet es sich an, eine Gummizwischenlage zu verkleben. Gummi kann hervorragend mit Sekundenkleber geklebt werden. Diese Gummizwischenschicht kann wunderbar Schockbelastungen auffangen. Ähnlich funktioniert auch das doppelseitige Spiegelklebeband, welches einen Schaumkern hat. Gummi bekommt man z.B. aus einem alten Fahrrad- oder Autoschlauch. Natürlich muss es gut gereinigt und mit Schleifpapier angerauht werden.

Weiche Materialien direkt miteinander darf man nicht mit normalem Sekundenkleber verkleben. Klebt man z.B. einen Kunstlederschuh, so bricht gleich neben der Klebenkante das Material wieder. Hierfür braucht es weichbleibende Klebstoffe.

Aktivatorspray für Sekundenkleber hilft, dass Klebefugen noch schneller aushärten, besondes auch dann, wenn man den Kleber dicker aufträgt. Allerdings sind diese Sprays oft reizend.

Entfetten ist generell wichtig, damit eine Klebung überhaupt hält. Benzin, Ethanol, Spiritus, Verdünnung oder Aceton ist dafür geeignet. Nagellackentferner sollte man nicht verwenden, weil oft Fette enthalten sind. Oft macht auch Anschleifen Sinn. Gerade auf der Oberfläche von Teilen können sich Stoffe abgelagert haben, die eine Klebung verhindern.

Auf Messen gibt es immer wieder Anbieter von Panzerklebern und Industrieklebern. Sie behaupten, dass diese Kleber viel besser wären, als gewöhnliche Sekundenkleber aus dem Baumarkt. Ich bezweifle das. Allerdings sollte man nicht den absolut billigsten Schund kaufen. Auch ist wichtig, dass der Kleber nicht zu lange im Geschäft gelagert hat. Bei Sekundenkleber gibt es große Preisunterschiede von Geschäft zu Geschäft. Wer öfters was braucht, sollte preislich etwas recherchieren.

Sekundenkleber härtet durch Luftfeuchtigkeit. Von daher bringt es was, wenn man Klebefugen während des Aushärtens etwas anhaucht.

Bei fast jedem Kleber gilt: Polyolefine (Plastik wie Polyethylen, Polypropylen, Nylon, Miramid, ...) kann man nicht verkleben. Solches Plastik erkennt man z.B. daran, dass man sie mit nichts anlösen kann, weder mit Aceton noch mit Verdünnung. Und sie sind oft recht flexibel.

Wer Geschirr mit Sekundenkleber repariert, sollte wissen, dass dieser nur bedingt spülmaschinenfest ist.

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002 Plastic-Fermit Installationskit

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Plastic-Fermit gibt es in jedem Baumarkt bei Gas- und Wasserinstallation. Es ist eigentlich dazu gedacht, Abwasserrohre oder sonstige sanitäre Installationen abzudichten. Es ist ähnlich wie Knetgummi oder Kaugummi von der Konsistenz.

Plastic-Fermit gibt es schon seit fast 100 Jahren. Es ist gesundheitlich relativ unbedenklich, weil es keiner Gefahrenklasse angehört, keine Sicherheitshinweise auf der Verpackung trägt. Im technischen Datenblatt steht lediglich, dass man längeren und intensiveren Hautkontakt meiden soll oder in diesem Fall eine Handschutzcreme verwendet. Zusammengesetzt ist es aus Mineralölen und Gesteinsmehlen.

Plastic-Fermit kann man vielfältig einsetzen. Zum abdichten aller Art. Oder wenn irgendwo im Auto was klappert. Auch Lautsprecher können so gut eingekittet werden. Meine Mausmatte rutschte immer auf dem Tisch, ich hab sie kurzerhand damit angeheftet. Eine Anti-Rutsch Lösung sozusagen. Günstig ist auch, dass es bis 100 Grad seine Eigenschaften kaum verändert.

Weil das Zeug so universell ist, habe ich immer eine Dose davon zu Hause. Ein kleines Stück geht immer mit auf Reisen. Gut auch, dass das Zeug unbegrenzt haltbar ist.

Mehr dazu unter http://www.fermit.de

001 Ballistol - ein gutes Universalöl

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Ballistol ist eigentlich ein Waffenöl, was seit vielen Jahren auf dem Markt ist. Entwickelt wurde es 1904 und fand im deutschen Heer von 1905 bis 1945 Verwendung. Die Grundidee war, ein "Wunderöl" zu entwickeln, womit man sowohl das Metall wie auch das Holz der Gewehre pflegen kann und was zudem noch als Wundöl mit desinfizierender Wirkung einsetzbar ist.

Universalöle gibt es viele, sowohl in kleinen Ölkännchen wie auch in Spraydosen. Was ist das Besondere an Ballistol? Ein wesentlicher Vorteil sind Zutaten von pharmazeutischer Reinheit, wie man sie auch in Kosmetik findet. Ein Öl, womit man sich auch die Hände eincremen kann, ist schon sehr praktisch. Hauptbestandteil ist Weißöl, auch als Paraffinöl bekannt. Das ist nahezu das gleiche wie Vaseline (nur flüssig) und damit sehr hautverträglich. Man findet auch einige ätherische Öle, die den sehr charakteristischen Geruch ausmachen. Geruch ist immer so eine Sache, es gibt Menschen, die mögen ihn sehr, andere finden ihn unangenehm. Zumindest basiert der Geruch aber auf natürlichen ätherischen Ölen und ein paar Alkoholen, die als Lösemittel enthalten sind. Beide Zutaten haben noch einen Vorteil: Sie wirken desinfizierend.

An dem Punkt merkt man schon, dass hier ein Hersteller ein möglichst universelles Waffenöl für alle Lebenslagen zusammengebräut hat. Jäger sprühten es sich auf Wunden, cremten ihre Hände damit ein, nutzten es zur Pfotenpflege von Hunden, imprägnierten Leder und Holz oder schmierten es auf Mückenstiche. Manche tranken es sogar bei Verdauungsbeschwerden. Der Hauptzweck war natürlich die Pflege der Waffe. Vieles darf heute aufgrund gesetzlicher Vorschriften nicht mehr beworben werden, die pharmazeutische Reinheit wurde aber beibehalten. Ebenso hat sich das Rezept nicht verändert.

Auch umweltfreundlich ist das Öl, es wird gut abgebaut und ist nicht wassergefährdend. Deshalb lässt es sich auch gut im Garten einsetzen.

Wenn ich am Auto oder Fahrrad bastle, öle ich mir vorher die Hände mit Ballistol ein, dann bekomm ich sie später besser wieder sauber gewaschen.

Bei mir ersetzt Ballistol fast alles, was ich zuvor mit dem guten WD-40 oder Caramba gemacht habe, ebenso Allzwecköle, die aber weder umweltfreundlich noch gut für die Haut sind. Auch sind sie nicht für Kontakt mit Lebensmitteln geeignet.

Zu WD-40, Caramba und vielen weiteren Sprühölen gibt es einen entscheidenden Unterschied: Diese Öle enthalten in der Regel einen hohen Anteil an Lösemitteln, typischerweise 70-80%, die verdunsten. Ballistol hingegen hat nur etwa 10% flüchtige Bestandteile, besteht also hauptsächlich aus Öl. Mehr Lösemittel machen die Produkte dünner und kriechfähiger, Öl bleibt aber nur wenig übrig, wenn das Lösemittel erstmal verdunstet ist. Für die meisten Anwendungsfälle ist Ballistol als dünnflüssiges Öl trotzdem kriechfähig genug.

Ballistol verharzt nicht und ist sehr Langzeitstabil. Sprüht man irgendwo größere Mengen auf, bildet sich nach einiger Zeit eine vaselineartige Schutzschicht, die aber nichts mit Verharzung zu tun hat.

Hier ein paar Anwendungsbeispiele für Ballistol:

  • Pflege von Werkzeugen mit Rostschutz
  • Rostschutz von Fahrrad, Auto, Gartengeräten
  • Rostlöser, um verrostete Schrauben zu lösen
  • Ölen von Fahrradketten, Bowdenzügen.
  • Gartengeräte, auch Heckenscheren, Rasenmäher, Scheren
  • Ölen von Türen, Geräten, Skiern, Nähmaschine, Bürostühlen, Scharnieren
  • Schneidöl zum Gewindeschneiden, Bohröl, Bettöl für Kleindrehmaschinen
  • Holzpflege, Lederpflege, Waffenpflege
  • Autoschlösser, hilft auch im Winter vorm einfrieren (eigentlich soll man Schlösser nicht ölen, weil das Schmutz anzieht. Ich mach das bei Auto und Roller trotzdem seit Jahren und es funktioniert gut)

Bei Messing und Kupfer muss man etwas vorsichtig sein, weil Ballistol eine leicht oxidierende Wirkung auf diese Materialien hat. Das hab ich im Versuch herausgefunden und das hat mir die Ballistol-Hotline auch nochmal bestätigt.

Im frei bewitterten Außenbereich gibts eine Einschränkung: Es wird durch Wasser relativ schnell abgewaschen. Bei meinen Versuchen wesentlich schneller, als z.B. WD40 oder Rapsöl. Das lässt sich im Eigenversuch auch schnell herausfinden: Zwei rostfreie Bleche oder Japanspachtel erstmal mit Bremsenreiniger/Waschbenzin gut säubern. Dann ganz dünn einmal WD40 und einmal Ballistol auftragen. Nun 3-5 Minuten trocken föhnen, damit die flüchtigen Bestandteile raus sind. Dann unter dem Wasserhahn oder unter der Dusche mit kaltem Wasser einen Abspülversuch machen. So 30-60 Sekunden sollten reichen. Nach dieser Behandlung war noch eine geschlossene WD40-Schicht vorhanden, Ballistol hingegen war nahezu vollständig abgespült. Von Ballistol gibts für diesen Anwendungsbereich aber auch ein Mittel: Nennt sich Ballistol Usta Werkstattöl. Dies wurde im Salzkammersprühtest geprüft. Man muss allerdings grundsätzlich sagen, dass dünnflüssige Öle durchweg nur eine relativ geringe Standzeit bei ständiger Wasserbelastung haben.

Das Ballistol durch Wasser schneller abgespült wird, hat auch einen Grund: Es emulgiert mit Wasser zu einer Art Milch. Damit wird das Öl bei fließenden Wasser mitgenommen. Das ist bei WD40 nicht so. Auch das kann man leicht selber ausprobieren: In einem Glas einfach mal Wasser mit etwas Ballistol geben und umrühren. Es bildet sich eine weiße Emulsion. Dieses Verhalten ist aber auch beabsichtigt, weil es in anderen Zusammenhängen sinnvoll ist. Ballistol kann so auch in Ritzen eindringen, in denen Wasser vorhanden ist. Es bildet sich so auch kein Ölfilm, der ein Verdunsten von Wasser verhindert. Eine Emulsion ab 5% Ballistol soll bereits gut vor weiterer Korrosion schützen. Und wenn man Oberflächen mit Ballistol reinigt, wird Feuchtigkeit auch gut mitgenommen. Jede Eigenschaft hat also seine Vor- und Nachteile und man muss selber den richtigen Einsatzzweck abschätzen.

Wo bekommt man's? In jedem Waffengeschäft, in Baumärkten, in Autozubehörläden. Und natürlich bei Ebay und in Online-Shops.

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