Rauchmelder Ei650 mit 10 Jahres-Batterie

www.reintechnisch.de :: Start: 19.11.2016 :: Stand: 19.11.2016

Derzeit ist der Ei650 von Ei-Electronics ein recht beliebter Rauchmelder. Mit 1650 überwiegend positiven Rezensionen auf Amazon und einem Stiftung-Warentest Gut (2,2) (01/2016) erscheint er mir recht interessant. Noch dazu wird das Teil in Irland produziert, kommt also nicht wie fast alle Rauchmelder aus China.

Viele Rauchmelder haben eine wechselbare 9V-Batterie, die typischerweise 4 Jahre hält. Dieser Rauchmelder hat hingegen eine fest verbaute 3V-Lithiumbatterie von der Größe CR-2/3AZ, was der gängigen Fotobatterie CR123 enspricht. Die Batterie ist fest verlötet.

Nach 10 Jahren wirft man das Teil also einfach weg. Und das macht bei einem Rauchmelder durchaus Sinn und ist nicht unbedingt Verschwendung: Bei sicherheitsrelevanten Teilen sollte man nicht sparen und nach 10 Jahren besser ersetzen.

Es gibt allerdings einen gravierenden Nachteil: Rauchmelder machen immer mal wieder Fehlalarme. Nicht nur, wenn z.B. Rauch in der Küche entsteht, sondern auch mal einfach so, ohne ersichtlichen Grund. Und genau da geht die 10 Jahres-Strategie dann nicht mehr auf. Dann kann es sein, dass die Batterie schon nach wenigen Monaten ihren Geist aufgibt. Dieses Problem liest man auch in einigen Rezensionen, ohne das den Leuten die Ursache bewusst ist. Unbemerkte Fehlalarme sind fast immer die Ursache für vorzeitigen Batterieausfall.

Wir wir aber später noch sehen werden, ist bei diesem Melder die Gefahr von Fehlalarmen minimiert.

Die derzeit ca. 22 Euro finde ich angemessen.

Innenansichten

Mich interessierte der Innenaufbau. Vor allem auch deshalb, weil ich wissen wollte, ob ich selber die Batterie tauschen kann, falls die durch Fehlalarm leergelutscht ist.

Die Demontage gestaltet sich sehr einfach. Es gibt 3 Doppelhaken um 120 Grad auf der Rückseite versetzt. Zuerst hebelt man mit dem äußeren Haken die Frontblende ab. Dann kann das Gehäuserückteil mit dem inneren Haken demontiert werden. Die Haken müssen in Pfeilrichtung gelöst werden.

Hier sind alle 4 Teile. Das kleine Plastikteil oben rechts liegt zwischen Piepser und Batterie.

Die Rückseite der Platine bietet nix Besonderes, sieht aber sauber gelötet aus. Oben sieht man auch die eingelötete Batterie.

Auch eine etwas längere Batterie kann hier verbaut werden, das entsprechende Lötauge ist schon vorgesehen. Als Batterie ist eine Panasonic-Markenbatterie verbaut. Die hat ungefähr 1400mAh. Damit hat man 1400mAh * 3V = 4,2Wh Energie. Ein 9V Block (wie bei vielen anderen Meldern) bringt es auf etwa 600mAh * 9 = 5,4Wh.

Seitlich gibt es einen Schalter, der den Rauchmelder einschaltet. Dieser wird automatisch eingeschaltet, wenn man den Melder auf der Deckenmontageplatte verriegelt.

Schaut man von vorne drauf, sieht man die schwarze Rauchkammer. Oben ist der Piezopiepser unter dem weißen Plastik zu sehen. Rechts in blau eine Spule, die für die hochtransformierte Spannung des Piepsers sorgt.

Ganz wichtig und hier zeigt sich der Unterschied zu Billiggeräten: Die Rauchkammer ist mit einem feinen Maschengewebe geschützt. Hierdurch wird verhindert, dass Spinnen, kleine Fliegen oder sonstige Insekten reinkriechen können. Denn genau das ist der Grund für viele Fehlalarme bei Rauchmeldern. Billige Rauchmelder haben diese Schutz-Gaze nicht, weil das ein paar Cent mehr in der Herstellung kostet.

Hier nochmal die ganze Rauchmelderplatine von vorne. Die meisten Elektronik inkl. dem Chip ist unter der Rauchkammer verbaut und so nicht sichtbar.

Interessanterweise gibts im Gehäusedesign rechts einen Bereich, wo genau eine CR123 Batterie hineinpasst. Hier könnte man also auch eine neue Batterie einbauen und über Drähte anschließen.

So könnte man sehr schnell auch einen erneuten Wechsel ausführen.

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Beim Zusammenbau ist darauf zu achten, dass das Kunststoffteil zwischen Piepser und Batterie richtig sitzt, ebenso die Platine. Dann wird vorsichtig das Gehäuserückteil aufgeclipt und zum Schluss wieder die Gehäusefront. Vor Auseinanderbau sollte man sich auf alle Gehäuseteile einen Strich machen, weil man die Teile nicht verdreht verbauen darf. Gegenüber dem Mittelteil müssen sie alle richtig gedreht aufgeclipt werden.

Interessant an dem Gerät ist die Stummschaltfunktion. Ist er aktiv, kann man mit einem Druck auf den mittleren Bereich den Alarm ausschalten. Das sollte man bei einer fest verbauten Batterie natürlich auch können. Die typischen Geräte mit 9V Batterie können das aber nicht, man kann sie nur demontieren und dann die Batterie lösen. Das ist bei Fehlalarmen sehr nervig und in der Hektik reißt man auch gerne mal den ganzen Batterieclip ab.

Das Design das Gerätes ist - naja - nicht sonderlich aufregend. Da gibt es wirklich schönere Geräte, wie z.B. von Merten.

Sehr positiv ist aber, dass hier keine Leuchtdiode im Minutentakt blinkt, wie bei vielen Standard-Rauchmeldern. Gerade im Schlafzimmer ist sowas nervig.