Split-Klimaanlage Mitsubishi Heavy Insdustries SRK/SRC25

reintechnisch.de :: Start: 21.01.2023 :: Stand: 31.03.2023

Einleitung

Hier geht es um Infos zur Split-Klimaanlage Mitsubishi Heavy SRK 25 ZS-W/SRC 25 ZS-W, Baujahr 2022. Wand-Innengerät. Monosplit.

Technische Daten

  • Nenn-Kühlleistung: 2,5 kW
  • Pdesignc: 2,5 kW
  • min. Kühlleistung: 1 kW
  • max. Kühlleistung: 3 kW
  • Nenn-Heizleistung: 3,2 kW
  • Pdesignh: 2,7 kW
  • min. Heizleistung: 0,9 kW (unklar unter welchen Bedingungen)
  • max. Heizleistung: 4,4 kW (unklar unter welchen Bedingungen)
  • Heizleistung bei bestimmten Außentemperaturen
    • 10 Grad - 3,42 kW
    • 6 Grad - 3,20 kW
    • 0 Grad - 2,45 kW
    • -5 Grad - 2,33 kW
    • -10 Grad - 2,16 kW (2,7 kW lt. Eurovent)
    • -15 Grad - 1,88 kW
  • Stromaufnahme kühlen: 115 W - 900 W (Nenn: 620 W)
  • Stromaufnahme heizen: 160 W - 1420 W (Nenn: 740 W, Max gemessen: 1640 W)
  • Stromaufnahme Standby: 2,5 Watt
  • Schalldruckpegel IG: 19-39 dB(A) (4 Lüfterstufen)
  • Schalldruckpegel AG: max. 46 dB(A), 43 dB(A) im Silent-Mode, über 0 Grad typisch nur 37 db(A)
  • Gewicht IG: 9,5 kg
  • Gewicht AG: 31 kg
  • Kältemittel: R32 0,62 kg
  • Länge Kältemittelleitungen ohne Nachfüllung: 15 m
  • Kältemittel-Leitungen: 1/4 Zoll + 3/8 Zoll
  • Kondensatleitung: 16 mm
  • Nachfüllmenge: 20 g/m
  • Höhendifferenz IG/AG max: 10 m
  • Luftvolumenstrom AG max: Heizen 1416 m³/h, Kühlen 1644 m³/h
  • Luftvolumenstrom IG: Kühlen 300-594 m³/h, Heizen 354-678 m³/h
  • Abmessungen IG (HxBxT): 290 x 870 x 230 mm
  • Abmessungen AG (HxBxT): 540 x 842 x 290 mm
    • Lüfteröffnung Durchmesser ca. 41-42 cm
  • Einsatzbereich heizen: -15 Grad - 24 Grad
  • Einsatzbereich kühlen: -15 Grad - 46 Grad
  • Einstellbare Temperaturen
    • Heizen: 18 - 30 Grad
    • Kühlen: 18 - 30 Grad
  • SEER: 8,5 (A+++)
  • SCOP: 4,7 (A++)
  • Absicherung: 16 A

Effizienzwerte

Der COP ist der Quotient aus Heizleistung/Aufnahmeleistung. In der Regel ist er bezogen auf 20 Grad Innentemperatur und auf eine Heizleistung, die man bei passender Dimensionierung bei entsprechrechender Außentemperatur erwartet.

Das Effizienzmaximum der Anlage dürfte unterhalb der Nennleistung liegen, so etwa bei 480 Watt. In diesem Bereich befindet sich die Anlage häufig, wenn sie auf ECO läuft. Generell kann man aber sagen, dass die Anlage im Bereich von 200 Watt - 500 Watt recht effizient läuft und nahe am Effizienzmaximum ist.

TemperaturCOP@P-Heiz kW
+127,861,10
+76,150,95
+24,921,40
-72,502,40
-102,402,70
  • Quelle: https://www.eurovent-certification.com/de/catalog/program/certificate/participant/model/show/201425967
  • Achtung: Bei den COP-Werten sind Energieverluste durch Abtauvorgänge nicht mit eingerechnet. Bei niedrigen Temperaturen muss mit stündlichen Abtauvorgängen gerechnet werden. Diese dauern 5-7 Minuten, bei einer Leistungsaufnahme von 500-800 Watt. Sie entziehen dem Raum auch etwas an Wärme, weil das Innengerät in den Kühlmodus geht. So über den Daumen kann man hier nochmal von 10-20 % Verlust ausgehen.

Betriebsverhalten heizen

  • Automatik: Lüfterdrehzahl wird automatisch nach abgeforderter Leistung angepasst. Optimiert in Richtung geräuscharmer Betrieb.
  • Lüfterstufen 1-4: Hier wird die Lüfterdrehzahl nicht direkt angewählt, sondern die maximal gewünschte Drehzahl. Die reale Drehzahl wird weiter runter gefahren, wenn die Anlage dies für sinnvoller hält. Je niedriger die Heizleistung, um so weiter wird mit dem Lüfter runtergefahren. Außer Stufe 4: Hier arbeitet der Lüfter durchweg auf recht hohen Drehzahlen.
  • ECO: Bei eingeschaltetem ECO-Mode wird die Lüftersteuerung komplett von der Anlage übernommen, Taste FAN-Speed ist also deaktiviert, damit auch der Automatik-Modus. ECO versucht, diverse Parameter des Reglers so einzustellen, dass die Anlage möglichst effizient arbeitet. Ist also sozusagen auch eine Automatik, aber mit dem Ziel, Strom zu sparen. Die Leistung wird im effizienten Bereich gehalten, in etwa nur bis 2/3 der Maximalleistung. Der Regler hat eine größere Hystere, regelt also nicht so schnell und genau die Temperatur nach, wirkt damit eher träge und zurückhaltend. Die Lüfterdrehzahl wird nur so hoch gestellt, wie das für die entsprechende Leistung sinnvoll ist. Damit auch meist ein recht leiser Betrieb.
  • SILENT: Idee ist ein möglichst leiser Betrieb, was vor allem für die Inneneinheit gilt. Die maximale Drehzahl liegt in den untersten 2 Stufen. Die maximale Leistung wird eher im Bereich unter 50% gehalten. Auf das Außengerät hat SILENT kaum eine Auswirkung, wobei über Null Grad die Außeneinheit generell sehr leise ist. SILENT kann mit ECO kombiniert werden, was oft eine sinnvolle Kombination ist.
  • HI: Hier dreht die Anlage auf maximale Leistung auf, um einen Raum z.B. sehr schnell hochzuheizen. Dieser Modus ist recht ineffizient, sollte man eher vermeiden, wenn man stromsparend heizen will. Im Modus HI wird 15min volle Leistung gefahren, also bei etwa 1400 Watt Aufnahmeleistung. Die Temperaturregler ist dabei ausgeschaltet, es wird also stur auf Maximalleistung geheizt. Der Lüfter läuft auf Maximalleistung. Es ist typisch, dass es 2-3 Minuten dauert, bis die Anlage auf volle Leistung hochgefahren ist.
  • Night Setback: Automatikmodus, der die Temperatur eines Raums über 10 Grad hält. Ist dafür gedacht, dass Räume nicht zu stark auskühlen z.B. als Frostschutz.
  • Sleep: Hierüber kann man die Anlage über einen Timer laufen lassen. Ist die Zeit abgelaufen, schaltet die Anlage aus. Einstellbereich 1-10 Stunden im Stundenraster.
  • Airflow U/D: Lüfterklappen können hier hoch- und runtergestellt werden. Es gibt mehrere Zwischenstufen, so dass der Luftauswurf im passenden vertikalen Winkel eingestellt werden kann.
  • Airflow L/R: Die Luftleitflügel für rechts/links können hier eingestellt werden.
  • Airflow 3D Auto: Hier kann eine dynamische Luftsteuerung gewählt werden. Die Lüfterklappen bewegen sich hier permanent hoch und runter. Funktioniert nicht in allen Betriebsmodis. Persönlich nutze ich es nicht.
  • Temperatureinstellung: Minimale Temperatur liegt bei 18 Grad, tiefer geht leider nicht. Die Temperatureinstellung hat einen zentralen Einfluss auf den Regler. Je größer der Abstand zwischen Ist- und Solltemperatur ist, um so höher die Heizleistung. Für effizienten Heizbetrieb sollte die Soll-Ist-Differenz nicht zu groß sein. Also besser in Schritten auf Zieltemperatur stellen, um die Soll-Ist-Differenz klein zu halten. Beispiel: Wenn Raum auf 14 Grad ist und man 21 Grad erreichen will, dann erstmal auf 18 Grad einstellen (tiefer geht ja nicht) und wenn Anlage zu takten anfängt, 2 Grad höher stellen. Wenn nach vielleicht 30-60 min Anlage die 20 Grad erreicht hat, nochmal 1 Grad höher stellen.
  • Genauigkeit der Temperatur: Wie genau die Anlage die Zieltemperatur erreicht, hängt viel von den physikalischen Gegebenheiten im Raum ab. Oft kommt es bei Split-Klimaanlagen generell zu größeren Abweichungen. Eigentlich arbeitet der Regler sehr genau, er misst aber die Innentemperatur über die angesaugte Raumluft, also recht weit oben im Raum. Die Luft dort ist in der Regel wesentlich wärmer. Sie kann aber auch abgekühlt werden durch kalte Decken oder Wände. Je geringer die Lüfterdrehzahl, um so stärker weicht die Temperatur in der Regel ab. Wird ein ausgekühlter Raum erst aufgeheizt, spielen kältere Wände noch eine größere Rolle, als später, wenn auch die Wände sich erwärmt haben. Das alles hat Einfluss. Weil die Wandgeräte recht weit oben installiert sind, messen sie die Temperatur weit oben im Raum. Dort ist es in der Regel einige Grad wärmer. Deshalb muss die Zieltemperatur oft 1-3 Grad höher eingestellt werden.
  • Abtauvorgänge: Beginnen je nach Luftfeuchte und abgeforderter Leistung bei etwa 1-3 Grad. Typischerweise wird alle 1-3 Stunden abgetaut, kann aber bei trockenerem Wetter auch seltener sein. Abtauvorgang dauert typische 5 Minuten, hängt aber von der Vereisung ab. Die Maschine misst über Sensoren und erkennt, sobald der Wärmetauscher am AG komplett abgetaut ist. Beim Abtauvorgang kühlt das IG und entzieht dem Raum etwas an Wärme. Dabei läuft aber der Lüfter nicht. Abtauvorgänge erzeugen rauschende und gluckernde Geräusche am Innengerät! Könnte im Schlafzimmer ungünstig sein, sollte man bedenken. Das Abtauen scheint mir bei dieser Anlage recht gut optimiert zu laufen.
  • Effizienzknick: Den Effizienzknick im Bereich von 1-3 Grad kann man deutlich spüren. Er ist ja typisch für Luftwärmepumpen. Es sind nicht nur die Abtauvorgänge, die Effizienz kosten. Es ist auch der Wärmetauscher, der fast dauerhaft mehr oder weniger vereist ist und damit lange nicht mehr die normale Leistungfähigkeit hat. Umgedreht bedeutet dies: Über 3 Grad heizt man besonders effizient. Bei gut gedämmten Häusern kann man die Heizzeiten evtl. auf eine Zeit am Tag legen, wo es draußen etwas wärmer ist und man noch über dem Effizienzknick ist.
  • Lüftersteuerung Außengerät: Das Außengerät ist über Null Grad sehr leise, liegt nur bei 35-37 dB(A). Ist im Abstand von 3-5 Meter kaum noch hörbar. Der Kompressor ist auch recht leise, auch bei höheren Leistungen. Unter Null Grad dreht der Lüfter aber grundsätzlich sehr stark auf. Das führt zu sehr viel mehr Lautstärke, Schalldruckpegel liegt dann bei 46 dB(A). Ist im Vergleich zu anderen Geräten immer noch niedrig, aber auch im Abstand von 8-10 m noch deutlich hörbar. Wegen Vereisung ist bei Temperaturen unter Null der Wärmetauscher nicht mehr so effizient. Das ist der Grund, warum hier dann mit höheren Lüfterdrehzahlen gearbeitet wird.
  • Vibrationen Außengerät: Über Null Grad gibt es kaum Vibrationen. Unter Null Grad können aber durch den schnell laufenden Lüfter stärkere Vibrationen auftreten, die sich dann auch in die Fassade einkoppeln können. Dieser Körperschall kann sich über das ganze Mauerwerk ausbreiten und wird als sehr tiefes Brummen wahrgenommen. Diese Einkopplungen lassen sich sehr gut durch passende Vibrationsdämpfer verhindern. Hier hat man viel Optimerungsmöglichkeit. Desweiteren neigt das Blechgehäuse des Außengerätes an verschiedenen Stellen zu Resonanzen, so dass dann Blechteile zu vibrieren anfangen und unschöne Geräusche machen. Hier muss man herausfinden, wo genau Bleche vibrieren, um dann Schaumstoff oder z.B. mit Bostik Prestik Knetdichtung Vibrationen zwischen Blechteilen zu unterbinden.
  • Minimale Leistung: Bei Temperaturen über Null Grad kann die Anlage bis etwa 200 Watt Aufnahmeleistung runterregeln. Mitunter hab ich auch schon 170 Watt gesehen. Wenn bei dieser geringen Leistung immer noch zu viel Wärme produziert wird und die Innentemeperatur über den eingestellen Wert steigen würde, schaltet die Anlage ab, fängt also an, zu takten. Unter Null Grad geht die Aufnahmeleistung nicht mehr unter 400 Watt, was auch bei solchen Außentemperaturen dann zum Takten führen kann. Die Intention der Entwickler ist mir hier nicht richtig klar.
  • Takten: Die Anlage hat die etwas unschöne Auslegung, dass in vielen Konstellationen recht häufig getaktet wird. Die schnellste Taktfrequenz liegt bei 5 Minuten heizen und 3 Minuten Pause, sie kann also bis zu 7 mal pro Stunde takten. Leider verfällt die Anlage oft in dieses häufige Takten. Dies liegt an der recht kleinen Hysterese. Takten ist ungünstig für die Effizienz und belastet auch Mechanik und Elektronik. Man sollte es also vermeiden. Gerade in der Übergangszeit, wo nur wenig Heizleistung benötigt wird und der COP hoch ist, wird es mitunter schwierig, das Takten zu vermeiden. Dann sollte man die Anlage besser von Hand für 1-2 Stunden ausschalten. Geht natürlich auch timergesteuert.
  • Auswurftemperatur: Die Temperatur der ausgeworfenen Luft liegt typisch im Bereich zwischen 24 - 53 Grad. Für einen effizienten Betrieb einer Wärmepumpe sollte der Temperaturhub möglichst gering sein. Deshalb ist es günstig, wenn man die Anlage so betreibt, dass die Auswurftemperatur im Bereich von 24-35 Grad liegt. Je niedriger, um so besser. Will man bei niedrigen Auswurftemperaturen höhere Leistungen abfordern, hilft eine höhere Lüfterdrehzahl auf Stufe 4. Auswurftemperaturen von 24-28 Grad erreicht man in der Regel nur, wenn der Lüfter auf Maximum läuft.
  • Selbstlernendes System: Mitunter liest man, dass der Regler einen selbstlernenden Anteil hat. Es werden also dynamisch Parameter so angepasst, dass der Regelalgorithmus besser auf den Raum abgestimmt wird. Angeblich sollen diese Parameter gelöscht werden, wenn man die Anlage vom Netz trennt. Das alles lässt sich nur schwer verifizieren. Wichtig ist aber, dass man bei anfänglichen Merkwürdigkeiten etwas geduldig sein sollte. Mitunter verändert sich das Regelverhalten über die ersten Wochen noch, weil der Regler dazulernt. Persönlich hab ich noch keine klaren Anzeichen eines selbstlernenden Systems erkennen können.

Effizienter Heizbetrieb

  • Vom Heizverhalten hängt entscheidend ab, wie effizient eine Split-Klima ist.
  • Komfort und Effizienz sind oft widersprüchliche Anforderungen, so dass jeder seinen Kompromiss finden muss.
  • Bedarfsweises Heizen ist immer die sparsamste Form zu heizen. Leider wird oft das Gegenteil behauptet, weil die Physik nicht verstanden wird. Also Klimaanlage nur einschalten, wenn man auch wirklich Wärme im Raum braucht. Der Vorteil einer Klimaanlage ist, das die Luft sehr schnell hinreichend warm ist. Das dauert in der Regel nur 30 min. Allerdings muss man Schimmelgefahr im Auge behalten. Je schlechter ein Haus gedämmt ist, um so mehr profitiert man vom bedarfsweisen Heizen. Aber auch: Ein gut gedämmtes Haus kühlt kaum aus, wenn man eine Heizpause über Nacht von 8-10 Stunden einlegt.
  • Bedarfsweises Heizen läuft oft gegen den Wohlfühlfaktor, weil ausgekühlte Räume unangenehm sind. Vieles ist aber Gewohnheit, wir gewöhnen uns auch daran, dass es sich draußen im Winter kalt anfühlt. Hier gilt es auszuloten, was für einen stimmig ist. Und wer hier übt, kann nach einiger Zeit mit viel weniger Wärme gut klar kommen. Viel lässt sich auch durch passende Kleidung kompensieren.
  • Ausgekühlte Räume sind nicht unbedingt schimmelanfällig. Regelmäßiges Lüften ist ein wichtiger Schutz, um die Luftfeuchte runter zu bekommen. Luftfeuchte sollte überwacht werden und möglichst unter 60 % gehalten werden. Luftentfeuchter können helfen, die Luftfeuchte niedrig zu halten. Entfeuchten ist deutlich billiger, als heizen. In der Regel braucht es auch nur sporadisch mal eine Entfeuchtung.
  • Zentrales Effizienzkriterium ist die Luft-Auswurftemperatur des Innengerätes. Hier lohnt es sich, ein Thermometer mit Kabelsensor so im Auswurfschlitz zu montieren, dass die warme Luft dran vorbeizieht. Am besten mittig in Richtung Wand im Schlitz mit Alutape ankleben. Wenn man dann sein Heizverhalten so wählt, dass die Auswurftemperatur bei 28-35 Grad liegt, ist man effizient unterwegs. Bis 40 Grad ist noch akzeptabel, darüber ist es Energieverschwendung bzw. ein Betriebszustand, den man in der Regel nicht braucht.
  • Anlage möglichst im Modus ECO laufen zu lassen, ist ein effizienter Pfad. Wenn hierbei die Leistung noch zu hoch ist, kann man noch SILENT dazuschalten.
  • ECO + SILENT lohnt sich vor allem beim Aufheizen. Denn weil die Anlage mit ihrer Solltemperatur nur auf minimal 18 Grad runterkommt, hat man eine große Temperaturabweichung, wenn ein Raum z.B. auf 10 Grad ausgekühlt ist. Deshalb wird die Anlage dann mit hoher Leistun aufheizen. Diese lässt sich mit ECO typisch unter 1000 Watt halten, mit ECO+SILENT bleibt sie aber typisch unter 500 Watt. Die Auswurftemperatur liegt damit auch sehr niedrig, was hohe Effizienz bedeutet. Natürlich dauert es deutlich länger, wenn nur mit 500 Watt Aufnahmeleistung geheizt wird, es bleibt trotzdem deutlich effizienter. Oft kann man durch richtige Planung dafür sorgen, mit niedriger Leistung sanft aufzuheizen. Man kann auch timergesteuert die Anlage z.B. 2-3 Stunden früher starten. SILENT hat einen kleinen Nachteil, hier wird die Lüfterdrehzahl in den untersten beiden Stufen gehalten. Effizienter wäre ein Modus, wo man die Anlage auf 500-700 Watt Aufnahmeleistung halten könnte bei maximaler Lüfterdrehzahl. Leider gibt es so einen Modus nicht, man hat sozusagen keine Chance, passend einzugreifen und den Regler dazu zu bewegen. Allerdings wäre bei einer Leistung um 500 Watt der Effizienzgewinn durch höhere Lüfterdrehzahlen auch nicht sonderlich hoch. Sobald der Raum aber hinreichend aufgewärmt ist, kann man auch umschalten auf Lüfterstufe 4, insofern dabei dann Leistung nicht zu hoch geht. Bei ECO+SILENT ist die minimale Stromaufnahme um 200 Watt.
  • Stufe 4 + SILENT: Dies ist auch ein recht effizienter Modus. Eigentlich ist es ein Widerspruch in sich. Stufe 4 lässt den Lüfter auf hoher Stufe laufen. SILENT soll eigentlich die Lautstärke niedrig halten, also die Anlage mit niedriger Drehzahl laufen lassen. Insofern dürfte es Stufe 4 + SILENT gar nicht geben. Das Verhalten ist allerdings sehr interessant: Der Lüfter läuft schnell, aber die Leistungsaufnahme bleibt maximal etwa 550 Watt. Damit eignet sich dieser Modus gut zum energiesparenden Aufheizen, wenn man genügend Zeit dafür hat. Von der Efizienz ist es besser, als ECO+SILENT. Denn der Lüfter dreht deutlich schneller. Hier ist die minimale Stromaufnahme auch niedriger, liegt so um 170 Watt. Hinweis: Es ist möglich, dass der Lüfter manchmal nicht sofort auf hoher Stufe läuft, der Regler arbeitet recht komplex und mitunter schwer voraussehbar. Bei der 2kW Anlage reduziert der Lüfter auch unterhalb von 480 W die Drehzahl ganz leicht, was angenehm von der Lautstärkereduzierung ist.
  • Die Zieltemperatur möglichst nur wenig über Ist-Temperatur stellen. Muss man herausfinden, es geht darum, dass die Leistung des Gerätes nicht zu stark hoch fährt. Man kann hier beim Aufheizen schrittweise vorgehen, also etwas höher als Raumtemperatur einstellen, aufheizen lassen bis Anlage taktet, dann nochmal höher stellen, wenn gewünscht.
  • Ein Energiekostenmessgerät, was einem die aktuelle Leistung anzeigt, kann helfen. Effizient ist die Anlage im Bereich von 200-500 Watt. Bis 800 Watt ist noch akzeptabel. Darüber sollte man vermeiden, wenn man diese Leistung nicht unbedingt braucht.
  • Auch ein effizienter Pfad ist, Eco auszuschalten und die Lüfterstufe 4 (höchste) einzustellen. Die Zieltemperatur nur wenig über Ist-Temperatur. Auswurftemperatur sollte nicht über 35 Grad gehen. Über diese Einstellung bekommt man viel Heizleistung in den Raum und hält gleichzeitig die Wärmetauscher-Temperatur niedrig. Allerdings mit dem Nachteil, dass der Lüfter deutlich hörbar ist. Eignet sich vor allem zum Aufheizen.
  • Takten sollte vermieden werden, zumal die Anlage zu sehr kurzen Taktzeiten neigt. Sie schaltet also aus, um nach 3 Minuten wieder einzuschalten und läuft dann 5 Minuten. Das ist ungünstig bzw. ineffizient. Wenn die Anlage also zu takten anfängt, dann 1 Grad höher stellen oder eine Tür öffnen, um einen anderen Raum mitzuheizen, der sowieso ab und zu Wärme braucht. Oder Anlage von Hand 1 Stunde oder länger abschalten. Alternativ Sensor der Anlage umbauen (siehe unten Modifikation), dann werden die Taktzeiten deutlich länger. Es geht vor allem darum, zu viele Takte pro Stunde zu vermeiden. 2-3 mal Takten pro Stunde ist von der Effizienz unproblematisch.
  • Für einen effizienten Betrieb braucht es eine richtige Anlagendimensionierung. Ein wichtiges Kriterium ist, dass Innengeräten nicht zu viel Leistung abgefordert wird. Denn dadurch steigt die Temperatur am Wärmetauscher. Großer Temperaturhub ist immer ungünstig für die Effizienz. Besser also mehrere Innengeräte, die deutlich unter Limit betrieben werden, als zu versuchen, über ein Innengerät bis an die Leistungsgrenze zu gehen.
  • In gut gedämmten Häusern, wo die Innentemperatur nur sehr langsam sinkt, kann man die Heizzeiten um die Mittagszeit legen, wo die Außentemperatur oft im Maximum liegt. Wenn man in dieser Zeit das Haus etwas überheizt, hat man Reserve für die Nachtstunden, wo es in der Regel deutlich kälter draußen ist. Bei schlecht gedämmten Häusern macht das kaum Sinn, weil der Energieverlust zu schnell vonstatten geht.
  • Um Schimmelgefahr in wenig geheizten Räumen zu reduzieren, kann auch ein Luftentfeuchter Sinn machen. Entfeuchten braucht oft weniger Energie, als zu heizen. Luftentfeuchter ziehen etwa 100-300 Watt und es reichen typisch 3-5 Stunden Laufzeit pro Tag.

Modifikationen

  • Häufiges Takten bekommt man in den Griff, wenn man den Temperatursensor verlegt. Das ist in 15 min erledigt. Der Sensor sitzt auf der rechten Seite. Man sieht ihn, wenn man den schwarzen Deckel der Stromversorgung abschraubt. Er befindet sich unter dieser Abdeckung oben links. Man sieht auch das dünne schwarze 2 adrige Kabel. Er lässt sich recht leicht aus dem schwarzen Plastik herausclipsen, das geht mit etwas Geschick auch, ohne die Anlage weiter zu demontieren. Einfach die Leitung z.B. mit einer Pinzette von unten nach oben aus den Plastikbefestigungen herausfädeln und zum Schluss den Sensor nach unten herausziehen. Das Kabel ist lang genug, um den Sensor nach unten rechts zu verlegen. Natürlich mit genug Abstand zu den 230V-Anschlüssen. Ich hab ihn dann noch in einen Styrodurklotz von vielleicht 20x20x60mm eingepackt (2Stücke 10x20x60 mit einer kleinen Ausfräsung für den Sensor und das Kabel, dann beide mit Klebeband übereinanderkleben). Durch diese Veränderung bleibt die Anlage typische 30-45 min aus, bis sie wieder startet. Natürlich sinkt dadurch die Temperatur im Raum auch etwas stärker. Der große Vorteil ist aber, dass man dieses häufige Takten von 3min aus und 5min ein los wird, was Effizienz kostet und auf die Mechanik geht.
  • Mitunter rasselt das Außengerät etwas, weil Bleche vibrieren. Besonders der Deckel oben neigt zu Vibrationen. Zuerst muss man herausfinden, was genau vibriert und die Geräusche verursacht. Das findet man oft recht gut, in dem man zuerst genauer hört, wo das Geräusch herkommt und dann mal gegen bestimmte Bleche drückt. Dann kann man schauen, was helfen kann. Mitunter klappt es gut, in dem man Bostik Prestik Knetdichtung zwischen vibrierende Bleche drückt. Oder man nimmt einen geeigneten Dämmschaumstoff, der geschlossenporig sein sollte und klemmt ihn zwischen den vibrierenden Blechen. Auch kann der Deckel innen großflächiger mit vibrationsdämmenden Materialien beklebt werden, z.B. mit geschlossenporigen Schaumstoffen (z.B. Armaflex) oder mit Butylmatten aus dem KFZ-Bereich. Es eignen sich nur Materialien, die kein Wasser aufnehmen.