Maskendesign Oxygen

Dieses Maskendesign stammt von UlrikeM. Als wir uns im November 2020 kennenlernten und unsere Ergebnisse der letzten Monate Maskenbasteln verglichen, waren wir überrascht, dass wir in vielerlei Hinsicht zu ganz ähnlichen Ergebnissen gekommen waren.

Das Oxygen Maskendesign von Ulrike ähnelt etwas dem Luna-Design und liegt rundherum erstklassig am Gesicht an. Es ist das Resultat vieler Optimierungsläufe. Oxygen hat wesentlich mehr Abnäher, was dazu führt, dass ein höherer Maskenkorb entsteht. Die Mitte der Maske hat also einen recht großen Abstand zum Mund.

Der Vorteil eines solchen Designs ist, dass die atembare Oberfläche sich vergrößert und damit der Atemwiderstand abnimmt. Die Fläche ist etwa 25 % größer, als die der Luna. Nachteil ist, dass durch das größere Innenvolumen die Rückatmung von CO2 ansteigt. Nach meinen bisherigen Erfahrungen ist das aber wenig problematisch.

Durch das höhere Körbchen, was entsteht und die zahlreichen Falten, entsteht auch ein stabilisierender Effekt. Die Maske neigt beim Einatmen also weniger dazu, dass sie einem vor dem Mund zieht, zumal auch der Abstand sowieso größer ist.

Weil rundherum Falten laufen, auch oben im Nasenbereich, kann man hier nicht einfach das Material umschlagen und zu einem Tunnel vernähen. Stattdessen wird rundherum ein Schrägband gelegt, was alle Falten abdeckt und die Kontaktfläche zum Gesicht bildet.

Eine Besonderheit der Ausführung ist das Nahtabdichtungsband, was auf das Schrägband aufgebügelt wird. Dies dient 2 Zwecken: Einerseits sollen die Löcher der Naht abgedichtet werden. Andererseits sorgt die elastisch-dichte Oberfläche des Bandes für eine gute Abdichtung zum Gesicht hin.

Im oberen Bereich kann ein zusätzlicher Beschlagschutz eingearbeitet werden. Dabei werden die oberen 4cm durch eine zusätzliche Lage weniger luftdurchlässig gemacht. Die Ausatemluft zieht also in dem Bereich dann weniger heraus.

Alles in allem kann man sagen, ein etwas aufwändigeres Design, womit man aber sehr gute Ergebnisse erzielt.

Die Schablone

Hier die Schablone als Basis für den Materialzuschnitt und für die Maße der Faltungen.

Schablone Größe L:

Wem die zu groß ist, kann sie beim Ausdruck entsprechend verkleinern, z.B. auf 90%.

Die Faltungen

Die Faltungen auf der Schablone funktionieren immer so: Man blickt auf die Vorderseite des Stoffes. Die mit B bezeichnete Marke wird über die dazugehörige Marke T gelegt. Dabei entsteht ein Knick bei B und bei T, wobei B weiter oben liegt. Die unbezeichnete Marke ist das Ende der Falte und liegt nach Faltung direkt über T.

Das T steht für "Talfalte" und das B für "Bergfalte". Überall wird nur gefaltet und kein Material weggeschnitten. Es entstehen nur Nähte in der Nähe des Randes, nicht in der eigentlichen Atemfläche. Auch die Luna folgt diesem Prinzip, damit keine Luft durch Nahtlöcher ziehen kann.

Wenn man sich genau an diese Beschreibung hält, sollte das Ergebnis eindeutig sein.

Oben gibt es im Nasenbereich eine Doppelfalte. Seitlich gibt es auch jeweils eine Doppelfalte. Unter dieser Doppelfalte gibt es noch eine weitere kleine Einfachfalte.

Unten gibt es auch eine Doppelfalte, wie im Nasenbereich. Zusätzlich rechts und links noch eine kleine Einfachfalte.

Material

Die besten Ergebnisse erzielt man mit Pulmanova Premium, aber auch Pulmanova Basic ist geeignet. Mit beiden Materialien kann man eine Filtereffizienz >90 % erzielen und ist damit nahe dran am FFP2 Standard.

Für das Schrägband werden Streifen aus Evolon-Material geschnitten. Weil dieses Material nicht ausfranst, braucht es nur einfach umgeschlagen zu werden.

Als Nasendraht kommt 1mm Aludraht eloxiert zum Einsatz.

Die Ohrgummis sind aus 3mm rundem Gummi.

3M Micropore Pflaster als zusätzlich Abdichtung für den Beschlagschutz.

Nahtabichtband, z.B. Saxony Tape, Breite 22mm.

Schritt für Schritt Anleitung

1. benötigte Materialien und Werkzeuge:

  • Pulmanova und Evolonstoff,
  • eloxierter Aludraht 1 mm Durchmesser, 30cm mittig umbiegen, so dass ein 15cm Stück entsteht. Die Enden kurzes Stück umbiegen, damit die scharfen Enden den Stoff nicht zerstören.
  • Ohrgummi, rund, 3 mm Durchmesser, zweimal 28 cm
  • 3M Micropore Pflaster 1,25 cm breit, (kann auch nachträglich angebracht werden, muss ohnehin regelmäßig erneuert werden)
  • aufbügelbares Nahtabdichtungsband 22 mm breit, 90 µm dick, z.B. Saxony Tape

2. Stoff und Beschlagschutz (optional) nach Schablone ausschneiden (Pulmanova)

3. als Vorderseite die Oberseite des Stoffes verwenden

4. auf der Rückseite den Beschlagschutz mit Micropore festkleben, die Seiten frei lassen

5. Falt-Markierungen der Schablone auf die Vorderseite übertragen

6. Seiten falten und etwa 5 mm vom Rand entfernt vernähen. Dann 2cm Evolonstreifen mittig falten und über die seitliche Naht nähen.

7. Optional: Bügeleiseneinstellung passend für Nahtabdichtungsband (unbedingt Vorversuche machen, typisch Stufe 2)

8. Optional: Nahtabdichtung zunächst nur leicht aufbügeln, die glänzende Seite ist die klebende Seite. Um Fettspuren auf dem Kleber zu vermeiden eventuell mit Einweg-Handschuhen arbeiten. Beim weiteren Aufbügeln darauf achten, dass der Untergrund wieder abgekühlt ist. Zuerst von innen aufbügeln, nach außen halb überstehen lassen. Dann umklappen und außen aufbügeln.

9. Optional: Überstehende Nahtabdichtung abschneiden und noch einmal gründlich nachbügeln

10. Nasenbereich falten und vernähen. Naht etwa 5mm von Kante entfernt.

11. Evolonstreifen mittig falten und in einem Rutsch aufnähen, dabei genügend Platz für den Tunnel lassen, in den später das Ohrgummi hineingeschoben werden soll, die Naht seitlich einmal 1 cm unterbrechen um später den Draht in den Tunnel schieben zu können.

12. Optional: Der Nasenbereich ist der längste und schwierigste Teil für das Aufbringen der Nahtabdichtung. Diese in zwei Lagen auf den Evolonstreifen aufbügeln, überstehende Folie abschneiden, beim abschließenden Nachbügeln, den mittleren, inneren Bereich noch warm für die Nase vorformen (ein wenig biegen und ziehen), damit später in der Nasenbiegung keine großen Falten entstehen.

13. Kinnbereich falten und vernähen. Evolonstreifen über die gesamte Länge aufnähen und wieder im Tunnel Platz für die Ohrgummis lassen, Nahtabdichtung aufbügeln.

14. Mit Hilfe eines scharfkantigen Blechbügels (aus einem Schnellhefter) das Ohrgummi ca. 5 mm tief in dem Tunnel schieben und festnähen. Den vorgebogenen Aludraht durch die Lücke in den oberen Tunnel schieben.

15. Nasendraht an das Gesicht anpassen, im Kinnbereich die Maske ein wenig nach hinten ziehen und Ohrgummi mittels Häkelknoten flexibel einstellen.

Bilder


Material und Werkzeug

Vorderseite Pulmanova nach Schablone ausgeschnitten und Markierungen übertragen.

Innenseite der Maske, Beschlagschutz innen mit Micropore Tape angeklebt.

Seitliche Falten genäht

Evolon-Streifen seitlich rechts und links längsgeknickt und aufgenäht.

Attach:2020-11-28-Oxygen-5.jpg Δ|Nahtdichtband aufbügeln.

Attach:2020-11-28-Oxygen-6.jpg Δ|Nahtdichtband zurechtschneiden


Nasen-Doppelfalte genäht

Evolon-Streifen komplette obere Kante.

Einschieben der Ohrgummis seitlich in die Tunnel ca. 1cm.

Fertige Maske.