Internet Suchstrategien mit Google & Co

Winfried Mueller, www.reintechnisch.de

Verfügbarkeit von Information ist heutzutage oft nicht mehr das Problem. Sie zu finden, das ist die heutige Herausforderung. Dies gilt besonders für's Internet.

Die zentrale Fähigkeit, die man im Internet also entwickeln muss, sind gute Suchstrategien. Davon hängt ab, ob man stundenlang umherirren wird, oder ob man in kürzester Zeit konkrete Antworten haben wird. Solche Antworten können mitunter viel Geld und Zeit sparen oder einen vor Fehlentscheidungen bewahren. Das Sprichwort: "Man muss nicht alles wissen, aber wissen, wo es steht." gilt heute mehr denn je.

Im folgenden führe ich ein Weblog, wo ich immer mal wieder Suchstrategien erfasse, die für mich hilfreich waren.

13.08.2012 Mit Option filetype suchen

Mitunter ist man auf der Suche nach einer Datei von einem bestimmten Typ. Beispiel: Man sucht eine Bedienungsanleitung als pdf-Dokument. Google kann man anweisen, nur bestimmte Dateitypen zu suchen. Hierfür fügt man seiner Suchanfrage die Option filetype:pdf an. Statt pdf kann man auch andere Dateitypen verwenden.

Beispiel: osmo dekorwachs filetype:pdf

Man kann die Suche auch umdrehen, um alle pdf-Dokumente vom Ergebnis auszuschließen. Hierzu gibt man -filetype:pdf an.

07.04.2005 Neue Begriffssuche bei Google

Seit einigen Tagen kann man Begriffe besser in Google nachschlagen. Hierfür nimmt man einfach folgende Suchanfrage:

define: <Begriff>

also z.B.

  • define: koks
  • define: klebstoff
  • define: E-Mail

28.12.2004 Ebay als Suchmaschine

Bei bestimmten Fragestellungen lässt sich Ebay wunderbar als Suchmaschine gebrauchen. Will man z.B. technische Daten eines Gerätes herausfinden oder ob dieses weit verbreitet ist, so kann man einfach mal einige Verkaufsanzeigen bei Ebay lesen. Schnell wird klar, was ein Produkt kann, welches Zubehör normal dazugehört, wie der Gebraucht-Marktwert, ob ein Gerät oft defekt ist (weil viele es als defekt verkaufen) oder auf was man besonders achten muss (z.B. Versionen mit Serien-Nummer XX sollte man meiden).

Bei Ebay findet man mittlerweile fast alles. Es ist ungefähr wie auf einer Verkaufsmesse, wo man sich an allen möglichen Ständen ein wenig erkundigen kann, was es überhaupt so gibt, welche Unterschiede ähnliche Angebote aufweisen, worauf man achten muss. Auch bekommt man Ideen und Anregungen, wie man vielleicht eine Sache anders lösen kann oder welche anderen Ansätze man wählen kann.

Nicht selten entdeckt man so auch, dass der Einkauf über Ebay in vielen Fällen eine besonders preisgünstige Alternative ist. Nicht nur bei Privatverkäufen sondern auch bei professionellen Händlern. Die haben nämlich über Ebay eine besonders günstige Vertriebsplattform und damit auch niedrige Preise.

25.12.2004 Suche in Wikipedia

Die Suche in einer Enzyklopädie führt vor allem zu qualitativ recht hochwertigen Informationen. Auch findet man dort weiterführende Links, die ebenfalls zu hochwertigen Seiten verweisen.

Wikipedia ist dabei ein Projekt, was in den letzten Jahren unglaublich gewachsen ist. Das Konzept von Wikipedia ist, dass jeder daran mitarbeiten kann. Dieses Konzept birgt jedoch auch die Gefahr, dass Informationen dort nicht korrekt sind. Jedoch haben falsche Informationen dort oft keine lange Überlebenszeit.

Wikipedia findet man unter http://www.wikipedia.de. Das Suchfenster von Wikipedia erlaubt es, einen gleichnamigen Artikel zu suchen oder eine Volltextsuche zu starten. Die Artikelsuche wählt man, wenn man einen ganz klaren Begriff hat, z.B. "Elektrosmog". Die Volltextsuche wählt man für alles, wo man nur Wörter aus einem Themenbereich kennt.

Hier mal ein paar Beispiele für typische Suchanfragen:

  • Suche nach dem Film "Die fetten Jahre sind vorbei". Ich suche im Volltext nach [die fetten jahre sind vorbei]
  • Suche nach Udo Lindenberg. Ich suche direkt einen Artikel [Udo Lindenberg]
  • Suche nach Greenpeace. Direkte suche des Artikels [Greenpeace]
  • Suche nach Artikeln über Papierherstellung. Volltextsuche nach [Papierherstellung].

25.12.2004 Web-Verzeichnisse

Das Web ist im Grunde nicht mehr, als ein Haufen ungeordneter Webseiten. Es gibt kein zentrales Kremium, welches jede neue Webseite in eine große hierarchische Struktur einsortiert. Genau diese Form des Zugriffes wäre jedoch oft sinnvoll.

Wenn ich z.B. einen Artikel über gutes Webdesign suche, dann werde ich in der google Websuche ebenso mit Büchern, Werbeagenturen usw. zugeschmissen.

Auch wenn es keine zentrale Sortierstelle im Internet gibt, so gibt es sogenannte Webverzeichnisse. Hier hat man sich die Mühe gemacht, gehaltvolle Seiten in eine Verzeichnis-Struktur einzusortieren. Google stellt dies unter dem Link "Verzeichnis" zur Verfügung.

Ohne Eingabe eines Suchbegriffes landet man dort im Hauptverzeichnis. Dort kann man sich dan durchklicken, in unserem Fall z.B. so: Computer -> Internet -> Webdesign -> Erstellung von Webseiten -> FAQ, Hilfen und Einführungen.

So kommt man schnell an die richtige und meist auch an qualitativ hochwertigere Informationen.

Ein weiteres Webverzeichnis ist übrigens http://www.dmoz.org/World/Deutsch/ Dies ist freies Projekt, kommerzielle Interessen stehen hier also nicht so im Vordergrund.

25.12.2004 Google Groups

Viele wissen gar nicht, dass es neben dem World-Wide-Web (www) noch das ältere Newsgroup-Netz gibt. Das sind öffentliche schwarze Bretter, die ähnlich wie Internetforen funktionieren, wobei man Beiträge ähnlich wie eine Mail schreibt. Es gibt zu fast jedem Themengebiet eine Newsgroup, ich glaube weit über hundertausend Gruppen gibt es insgesamt. Normal verwendet man ein spezielles Newsreader-Programm, man kann aber auch über Google in einem News-Archiv suchen. Hierzu schaltet man Google auf "Groups" um. Der entsprechende Link ist über dem Suchfeld angebracht.

Bestimmte Themenbereiche werden typisch in Newsgroups diskutiert, z.B. alles rund um den Computer. Man muss für sein Thema einfach herausfinden, ob es relevante Einträge in den Newsgroups gibt.

Hat man einen Beitrag gefunden, wird auch die entsprechende Newsgroup angezeigt, z.B. für [Waschbär] einen Eintrag in "de.sci.biologie". Die Bezeichnung von Newsgroups ist hierarchisch. Das Wort "de" steht hier für Deutschland, "sci" für Scientific also Wissenschaft und "biologie" für das spezielle Fachgebiet. Hierüber kann man schon gut sehen, ob man dort Antwort auf eine Frage bekommen wird. Man kann auch die Suche auf ganz bestimmte Gruppen einschränken. Entweder über die "Erweiterete Suche" oder aber über das Schlüsselwort group:, also so: [Waschbär group:de.sci.biologie]

Auch bei google-Groups kann man über Einstellungen auf deutsche Sprache beschränken.

Oft bietet es sich übrigens auch an, über "Erweiterte Suche" nach Datum zu sortieren, anstatt nach Relevanz.

25.12.2004 Google Bildersuche

Es gibt viele Dinge, die findet man schneller über die Bildersuche. Hierzu schaltet man Google erstmal auf "Bilder". Die Schaltfläche befindet sich oberhalb des Suchfeldes.

Nehmen wir an, wir wollen uns über Australien etwas kundig machen. Also tippt man unter Bilder [Australien] ein. Und schon erscheinen Bilder und Landkarten. Hierüber kommt man dann auf Websites, die etwas zu Australien erzählen.

Möchte man mal schauen, wie eine Kamera Nikon Coolpix 2000 aussieht, tippt man dies hier ein und erhält sofort ein Bild. Ebenso kann man nach Menschen suchen, z.B. [Udo Lindenberg]. Wer nicht weiß, wie eine Tigerente aussieht, dem wird ebenfalls so schnell geholfen. Genauso schnell findet man fast jedes erdenkliche Auto. Und wenn der Zahnarzt einem vorschlägt, Blomben nach dem Cerec-Verfahren einzusetzen, so kann man ebenfalls schnell erfahren, wie diese Technik funktioniert.

Eine Einschränkung auf nur deutsche Seiten geht hier über "Einstellungen".

Wenn Sie also demnächst mal diskutieren, wie ein Waschbär oder ein bestimmtes Auto aussieht, nehmen Sie doch einfach mal die Google Bildersuche.

25.12.2004 Einführung in Google Websuche

Die Websuche mit Google ist für viele die vorrangige oder einzige Suchstrategie. Wenn man sich die Suchanfragen anschaut, also die Wörter, die Menschen so dort hineintippen, offenbart sich, dass eine Menge Wissen fehlt, wie so eine Suchmaschine überhaupt arbeitet. Es finden sich dann z.B. solche Anfragen: [Sage mir, wo ich günstig Urlaub machen kann.]

Viele Menschen meinen also, hinter so einer Suchmaschinen stecke eine Intelligenz, die ganze Sätze erfassen kann, um dann für mich das beste herauszusuchen. Das wäre schön, so weit ist die Technik jedoch nicht.

Eine Suchmaschine arbeitet im Grunde sehr simpel. Sie merkt sich von allen Webseiten die vorkommenden Wörter. Bei einer Anfrage sucht sie dann alle Webseiten heraus, wo die Wörter vorkommen, die ich angegeben habe. Damit wird klar, das obigen Suchanfrage Unsinn ist. Man muss sich selber die Mühe machen und überlegen, welche Wörter auf einer gewünschten Webseite vorkommen sollten.

Mehrere Wörter, die man eingibt, müssen irgendwo auf der Webseite vorkommen. Die Reihenfolge spielt dabei keine Rolle. Wenn man also nach [Urlaub billig] sucht, wird man auch Seiten finden, wo "Urlaub" im ersten Satz auftaucht und "billig" in einem ganz anderen Absatz in einem anderen Zusammenhang. Google ist jedoch so intelligent, zuerst die Dokumente aufzulisten, wo die Wörter in dieser Reihenfolge auftauchen.

Möchte man mehrere Wörter genau in dieser Reihenfolge finden, muss man diese in Anführungsstriche setzen: ["Ich bin ich, und du bist du"] findet nur Dokumente, wo genau diese Wörter in dieser Reihenfolge auftauchen. Typisch sucht man so, wenn man Namen oder Zitate finden will, z.B. ["Wer reitet so spät"]. Übrigens ist es hier auch wichtig, die Wörter passend groß oder klein zu schreiben.

Sucht man Dokumente, wo bestimmte Wörter nicht drin vorkommen sollen, kann mit sie mit einem Minus ausschließen: [Urlaub -Preis -Angebot] findet alle Seiten, wo Urlaub aber nicht Preis und nicht Angebot vorkommt. Man kann also beliebig viele Ausschlußwörter definieren.

Oft kommt es vor, dass man nur deutsche Dokumente sucht. Hierzu gibt es bei Google direkt unter dem Suchfeld die Auswahlmöglichkeit. Eine andere Möglichkeit ist, in der Suchanfrage auch deutsche Wörter enthalten zu haben. Sucht man z.B. nach "Drucker XY Problem" wird man nur deutsche Seiten erhalten. Gerade bei diesem Beispiel könnte es aber auch Sinn machen, auch englische Infos zu erhalten. Dann muss man besser "Printer XY Problem" schreiben. Wer dem englischen nicht besonders mächtig ist, sollte immer erstmal mit der deutschen Suche anfangen.

Wenn man Neuigkeiten von irgendwas erfahren will, bietet es sich an, nur Webseiten zu suchen, die nicht älter als X Monate sind. Auch dies geht mit Google. Hierzu muss man auf "Erweiterte Suche" wechseln.

In der erweiterten Suche kann man etwas machen, was auch mit dem Schlüsselwort "site:" geht: Suchen auf einer bestimmte Domain/Homepage. Das ist sehr praktisch. Viele Homepages bieten nämlich keine Möglichkeit an, nur diese zu durchsuchen. Man weiß aber vielleicht, dass man zu einem Thema dort mal etwas gelesen hat. Also gibt man z.B. ein: [Festplatten site:http://www.reintechnisch.de].

Ganz wichtig: Google kennt leider keine Jokerzeichen, "Festplatte" ist also was anderes als "Festplatten" und man kann nicht "Festplatte*" schreiben. Also sollte man z.B. beide Wörter in die Suchanfrage nehmen: [Festplatte Festplatten].

Manche Wörter schmeißt Google bei der Suche raus, weil sie zu häufig vorkommen. Google zeigt das dann auch an. Wenn sie jedoch trotzdem Relevanz haben, muss man sie mit einem Plus explizit hereinholen, also z.B. so: [+die mauer]