Heizen mit Split-Klimaanlagen

Winfried Mueller, www.reintechnisch.de, Start: 19.05.2023, Stand: 23.07.2023


Übersicht


Einleitung

Es ist 2023. Wir stehen gesellschaftlich an einem interessanten Wendepunkt. Das Gebäudeenergiegesetz wird heiß diskutiert. Überall ist die Rede vom Ende der Gas- und Ölheizung. Und dann hört man in allen Medien vom großen Hoffnungsträger: Die Wärmepumpe.

Wenn in Deutschland von Wärmepumpen die Rede ist, geht es genau genommen fast ausschließlich um Geräte, die an ein herkömmliches wassergeführtes Heizungssystem angebunden werden. Man nennt sie z.B. Luft-Wasser-Wärmepumpe (LWWP), weil die Energie aus der Außenluft geholt und damit das Wasser im herkömmlichen Heizungssystem erwärmt wird.

Dabei findet eine seit vielen Jahren etablierte Wärmepumpe so gut wie keine Erwähnung. Es geht um die Split-Klimaanlage.

Split-Klimageräte sind auch Wärmepumpen. Ursprünglich waren sie konstruiert, um im Sommer Räume zu kühlen. Geräte der letzten 15 Jahre können aber fast alle auch heizen. Technisch gesehen ist die Umschaltung zwischen beiden Betriebsmodis einfach zu realisieren. Bei Split-Klimageräten spricht man deshalb auch von Luft-Luft-Wärmepumpen (LLWP). Sie holen die Energie aus der Außenluft, pumpen sie in einen Wärmetauscher im Innengerät und blasen sie dort in Form von warmer Luft in den Raum.

Das man mit dieser Lösung problemlos Häuser heizen kann, sieht man in den skandinavischen Ländern. In Norwegen wurden von 1987 - 2021 1,4 Millionen Wärmepumpen installiert. Gerade mal 105.000 davon sind solche, die wir in Deutschland allgemein als Wärmepumpe bezeichnen würden: Geräte, die das Heizungswasser erhitzen, um konventionelle Heizkörper oder eine Fußbodenheizung zu versorgen.

Der überwiegende Teil der installierten Wärmepumpen in Norwegen - 1,25 Millionen Stück - sind Luft-Luft-Wärmepumpen, also Split-Klimageräte. Damit heizen die Norweger.

In Finnland sieht es ganz ähnlich aus. Insgesamt wurden dort 2022 196.000 Wärmepumpen verkauft. Davon waren 160.000 Anlagen Luft-Luft-Wärmepumpen, also Split-Klimaanlagen. Nur 19.000 Geräte waren klassische Luft-Wasser-Wärmepumpen, wie man sie in Deutschland favorisiert.

In Japan wird in Städten vorwiegend mit Split-Klima geheizt, seit vielen Jahren.

Ist es nicht verwunderlich, dass wir in Deutschland so einseitig auf wasserbasierte Systeme schauen, dass wir die Luft-Luft-Systeme völlig übersehen? Sie werden nicht als alternatives Konzept vorgestellt oder diskutiert. Wenn überhaupt, finden sie am Rande eine Erwähnung, aber eher als eine Zusatzlösung, mit der man maximal ein paar Übergangsmonate überbrücken kann.

Schon an diesem Punkt kann ich sagen: Split-Klimaanlagen sind vollwertige Heizungssysteme, die effizient sind und sehr günstig in der Anschaffung. Für viele kann dies ein Weg sein, mit einer moderaten Investition zu einer zukunftssicheren Heizungsanlage zu kommen, die nebenher im Sommer auch noch wunderbar kühlt.

In diesem Artikel soll es darum gehen, das Heizen mit Split-Klimaanlagen näher zu beleuchten.


Was Split-Klima attraktiv macht

Es gibt einige Punkte, die die Split-Klimaanlage bei der Suche nach neuen Heizkonzepten interessant macht.

Ein wichtiger Punkt hat gar nichts mit dem Heizen zu tun: Das Bedürfnis nach Kühlung im Sommer nimmt durch den Klimawandel immer mehr zu. Wir erleben deutlich häufiger unerträglich heiße Sommer. In wärmeren Ländern haben sich Klimaanlagen im Sommer seit vielen Jahren fest etabliert. In Deutschland stehen wir an einem Punkt, wo wir uns auch langsam Gedanken über Kühlkonzepte machen müssen, um halbwegs komfortabel durch den Sommer zu kommen.

Mit Split-Klimaanlagen lassen sich also beide Bedürfnisse unter einen Hut bringen - kühlen im Sommer und heizen im Winter. Das geht mit klassischen Luft-Wasser-Wärmepumpen nur sehr eingeschränkt. Hier kann zwar auch oft gekühltes Wasser durch Heizkörper oder Fußbodenheizung geleitet werden, aber die Kühlleistung ist dabei recht eingeschränkt. Auch bekommt man hier Probleme mit Kondenswasser.

Die Investitions-Kosten sind ein weiterer interessanter Aspekt. Ein Haus mit Split-Klima auszustatten, ist in der Regel wesentlich billiger. Redet man bei wasserbasierten Wärmepumpen über Investitionskosten von 30 tausend Euro, liegt man bei Split-Klima im Bereich von 8-15 tausend Euro.

Mit Eigenleistung bei der Installation und Inbetriebnahme durch ein Fachbetrieb, ist ein Raum schon ab 1500 Euro versorgt. Brauchbare 2,5kW Monosplitanlagen fangen bei 500 Euro an, besser ist jedoch, 800-1500 Euro auszugeben. Für die reine Inbetriebnahme einer Anlage inkl. Bördelanschlüsse und Herstellung der elektrischen Verbindung, nehmen Kältefirmen um die 500 Euro.

Wer es komplett professionell machen lässt, ist mit Preisen ab 3000 Euro pro Raum dabei. Bei mehreren Anlagen kommt man ungefähr auf 1000 Euro pro kW installierte Leistung, alles inklusive.

Der Einbau von Split-Klimaanlagen braucht keine umfangreiche Planung und keinen komplexen Umbau, wie das bei LWWP der Fall ist. Routinierte Handwerker haben eine Anlage mit mehreren Innengeräten an 1-2 Tagen installiert. Eine Einzelanlage ist schon nach 4-6 Stunden betriebsbereit.

Mit Split-Klima kann man Stück für Stück umsteigen und beliebig mit schon vorhandenen Heizmöglichkeiten kombinieren. Bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe muss hingegen das ganze Heizkonzept in einem Rutsch umgesetzt werden, in der Regel werden dabei die alten Heizkessel demontiert.

Die parallele Weiternutzung der alten Heizungsanlage ermöglicht einen sanften Übergang in eine neue Heiztechnologie. Hier kann man auch je nach aktuellen Kosten von Gas, Öl und Strom entscheiden, wie man gerade heizen möchte.

Mitunter ist es auch möglich, mehrere Räume mit einem Innengerät zu heizen, was Installationsaufwand und Gerätekosten spart. Das gelingt besonders bei gut gedämmten Häusern, die auch recht offen gestaltet sind. Hier verteilt sich warme Luft gut auf einer Etage.

Ein großer Unterschied zu Luft-Wasser-Wärmepumpen ist die Aufheizgeschwindigkeit. Split-Klimageräte sind in der Lage, die Luft eines Raumes sehr schnell zu erwärmen. Damit bekommt man einen Raum in sehr kurzer Zeit hinreichend warm. Luft-Wasser-Wärmepumpen sind hingegen sehr träge Systeme, die viele Stunden zum Aufwärmen eines Raumes benötigen, weil sie in der Regel aus Effizienzgründen mit sehr niedrigen Vorlauftemperaturen betrieben werden.

Dieser Unterschied hat auch einen großen Einfluss auf das Heizverhalten. Luft-Wasser-Wärmepumpen müssen in der Regel durchgängig betrieben werden. Zumindest darf die Raumtemperatur nicht zu stark absinken, weil ein Aufheizen recht lange dauern würde. Wer aber Räume durchgängig auf normaler Zimmertemperatur hält, benötigt dafür recht viel Energie. Das gilt vor allem für eher schlecht gedämmte Häuser.

Grundsätzlich gilt: Je höher das durchschnittliche Temperaturniveau im Haus im Winter gehalten wird, umso höher sind die Wärmeverluste nach draußen und umso höher ist die benötigte Wärmemenge.

Mit Split-Klima kann man sehr gut bedarfsweise heizen. Es ist also möglich, Räume auf z.B. 15 Grad abkühlen zu lassen und sie bei Nutzung recht zügig wieder auf Wohlfühltemperatur zu bringen. Bedarfsweises Heizen kann sehr viel Energie sparen.

Dieser Vorteil macht sich vor allem bei schlecht gedämmten Häusern bemerkbar. Hier würde man mit klassischen Luft-Wasser-Wärmepumpen einen hohen Energieverbrauch haben, weil man die Räume durchgängig auf 19-21 Grad halten müsste und damit wären die Verluste nach draußen recht hoch. Bei Split-Klimaanlagen kann man das durchschnittliche Temperaturniveau im Haus deutlich absenken, was die Verluste reduziert.

Wer nicht dämmen kann oder will, kann mit Split-Klimaanlagen durchaus ein Heizkonzept realisieren, mit dem man hinreichend sparsam durch den Winter kommt. Man könnte auch sagen, das Split-Klima vor allem in energetisch ungünstigen Gebäuden ihre Vorteile ausspielt.

Split-Klimaanlagen sind sehr effizient. Sie können je nach Situation deutlich effizienter sein, als die klassischen Luft-Wasser-Wärmepumpen. SCOP-Werte von 4 bis 5,2 sind heute Stand der Technik, was bedeutet, dass man übers Jahr hinweg gemittelt aus 1 kWh Strom 4 bis 5 kWh Wärme produziert. Auch fallen Verluste weg, wie z.B. Rohr- oder Speicherverluste. Wärme wird nur dort produziert, wo man sie braucht. Der Wärmetauscher am Innengerät kann auch bei Temperaturen unter Null bei passender Dimensionierung noch im Bereich von 30-35 Grad arbeiten, was die Effizienz erklärt.

Ein Split-Klima-System ist leicht erweiterbar. Man kann mit recht wenig Aufwand ein weiteres Gerät installieren. Diese Option lässt sich auch schon in der Planung verwirklichen. So kann man z.B. an einem Multisplit-Außengerät später weitere Innengeräte nachrüsten, wenn dieses über noch ungenutzte Anschlüsse verfügt.

Die Schaffung von Redundanz ist auch ein Vorteil. In der Regel hat man mehrere Außengeräte, die unabhängig voneinander funktionieren. Selbst wenn ein Außengerät ausfällt, können Teilbereiche des Hauses mit dem anderen Gerät weiter beheizt werden. Gerade dann, wenn es keine optimale Handwerkeranbindung gibt, wo kurzfristig Geräte repariert werden können, schafft das ein Stück mehr Sicherheit im Winter. Oder man verschafft sich so Zeit, wenn man sich selber Ersatzteile besorgt.


Nachteile von Split-Klimaanlagen

Das Heizen mit Split-Klima unterscheidet sich deutlich von gewohnten Heizkonzepten über Heizkörper oder Fußbodenheizung. Hier muss ganz klar gesagt werden, dass sich nicht jeder mit dieser Art zu Heizen, anfreunden kann. So ist das einfach, Menschen hängen an Gewohnheiten und reagieren auf Andersartigkeit mitunter ablehnend. Dies sollte man immer im Blick behalten, auch das alle Mitglieder eines Haushalts damit einverstanden sind.

Als Nachteil kann das Lüftergeräusch empfunden werden. Moderne Anlagen können bei niedrigen Lüfterstufen sehr leise sein, so dass man sie kaum bemerkt. Wenn die Anlage aber nachts im Schlafzimmer läuft, kann das von geräuschempfindlichen Personen als störend empfunden werden. Mitunter muss man die Anlage bei höheren Lüfterstufen laufen lassen, damit sie effizienter ist und die Wärmeverteilung besser ist. Dabei wird sie lauter und kann stören. Wann etwas als störend empfunden wird, ist sehr individuell. Dieses Thema kennt man z.B. auch von Computerlüftern, die einen ähnlichen Geräuschteppich liefern. Aber auch bei konventionellen Heizkörpern hört man oft Strömungsgeräusche.

Das Abtauen der Anlage bei Temperaturen unter null macht auch für kurze Zeit lautere Geräusche, was im Schlafzimmer stören kann. Wobei die Frage ist, ob man nachts überhaupt heizen will. Da geht es auch wieder um Gewohnheiten.

Wer durch bedarfsweises Heizen Energie sparen will, muss sich darüber im Klaren sein, dass man hier über längere Zeit kältere Wände und Böden beim Aufheizen hat. Warme Luft im Raum kann dies nicht kompensieren, man wird diese Temperaturunterschiede mehr oder weniger spüren. Je schlechter ein Haus gedämmt ist, umso mehr kühlen Räume aus und umso stärker ist dieser Effekt spürbar. Bei gut gedämmten Häusern hat dies hingegen kaum Relevanz.

Wer Fußbodenheizung gewohnt ist, wird bei Split-Klima die gleichen Nachteile spüren, wie bei normalen Heizkörpern: Der Fußboden ist oft deutlich kälter. Hier sieht man auch, dass es viel davon abhängt, was man bisher gewohnt war. Fußbodenheizung gilt als sehr komfortabel, was eine gleichmäßige Erwärmung des Raumes angeht, das kann eine Split-Klima in der Form natürlich nicht leisten.

Je mehr Räume mit Innengeräten ausgestattet werden, umso mehr schmelzen die Kostenvorteile gegenüber klassischen Luft-Wasser-Wärmepumpen. Denn dann steigen die Installationskosten und der Installationsaufwand. Man kann durchaus mehrere Räume durch ein Innengerät in einem anderen Raum mit Wärme mitversorgen. Dies hat aber Grenzen. Wenn man im Wohnzimmer 21 Grad hat, kann man eine danebenliegende Küche problemlos mitversorgen, wenn man dort auch mit 18 Grad auskommt. Mit einem Temperaturabfall muss man aber immer rechnen, der umso stärker ist, je schlechter Häuser gedämmt sind. Und es klappt natürlich nur, wenn die Türen offen bleiben. Mit zusätzlichen Lüftern kann man den Wärmeaustausch zwischen Räumen verbessern.

Je mehr Räume versorgt werden müssen, umso mehr Außengeräte wird man auch benötigen. Auch bei der Nutzung von Multisplitsystemen ist die Anzahl an Innengeräten auf 4, mitunter auch bis 6 begrenzt. Außengeräte brauchen Platz und es müssen Abstände zum Nachbarn eingehalten werden. Außengeräte produzieren Geräusche, insofern muss auch der Schallschutz beachtet werden. Das schränkt die Möglichkeiten bei der Installation ein.

Klimaanlagen benötigen in jedem Raum Installationsarbeiten und Platz für das Innengerät. Dies ist bei Umstellung auf Luft-Wasser-Wärmepumpen oft nicht der Fall, weil die bisherigen Heizkörper weiter verwendet werden können. Oft wird man die Kältemittelleitung Aufputz verlegen müssen. Dies gilt auch für die Außenfassade, auf der dann Kanäle angebracht werden müssen.

Klimaanlagen benötigen auch etwas mehr Wartung. Innengeräte sollten z.B. alle 2 Monate entstaubt werden. Das ist zwar in 5 Minuten pro Gerät erledigt, muss aber auch sichergestellt werden, damit die Geräte viele Jahre reibungslos laufen. Die Außengeräte sollten alle 2 Jahre gereinigt werden.

Manchmal findet man Aussagen, dass die Luftbewegung stört. Persönlich konnte ich diese Wahrnehmung nicht nachempfinden. Hier kommt es natürlich auch darauf an, dass man Innengeräte sinnvoll platziert, so dass man nicht im Luftstrom sitzt. Wobei der Winkel, in dem die Luft ausgeworfen wird, auch angepasst werden kann.

Eine Einschränkung gibt es bei den Außengeräten zu beachten. Es kann durchaus Wetterbedingungen geben, bei denen das Außengerät unangenehm zufrieren kann, so dass es nicht mehr funktionstüchtig ist. Man hat hier noch die Möglichkeit, mit Warmwasser und Gießkanne das Gerät zu enteisen. Damit wird es aber zu einer Bastellösung, was die Einsatzmöglichkeiten stärker einschränkt. Dies gilt es bei der Planung zu berücksichtigen.

Wer hier höhere Sicherheit braucht, sollte auf spezielle Geräte zurückgreifen, die für kalte Regionen optimiert sind. Viele Hersteller haben diese im Angebot, die Technologien heißen z.B. ColdRegion, Nordic oder HyperHeating. Bastler bauen sich mitunter auch zusätzliche Heizelemente ans Außengerät. Und weil es nur wenige Tage in der Heizperiode betrifft, ist es auch dann unproblematisch, wenn es eine alternative Heizmöglichkeit gibt.

Das Thema Warmwasser muss oft auch noch gelöst werden. Denn typisch ist die Warmwasserversorgung mit dem bisherigen Gas- oder Ölkessel gekoppelt. Will man also gänzlich auf Öl oder Gas verzichten, muss hier eine neue Lösung her. In der Regel lässt sich dies gut mit einer separaten Brauchwasser-Wärmepumpe bewerkstelligen. Solche Lösungen gibt es schon recht preiswert ab 1500 Euro.


Fazit Vor- und Nachteile

Ich gehe davon aus, dass ein großer Teil der Menschen sich gut an die andere Art zu heizen gewöhnen kann. Dann nimmt man es als völlig normal wahr und stört sich auch nicht mehr an irgendwas.

Es gibt auch Komfort-Vorteile, an die man sich schnell gewöhnen kann. Dies betrifft vor allem das schnelle Aufheizen des Raumes. Andere schätzen die App-Fernsteuerung, so dass man die Anlage auch aus der Ferne starten kann, damit es warm ist, wenn man nach Hause kommt. Selbst die Fernbedienung bietet oft einen Komfort, den man zuvor nicht hatte.

Die Kühlung im Sommer ist natürlich ein ganz großes Thema, was man damit gleich mit löst.

Spannend ist, dass es mit Split-Klimaanlagen ein modernes Heizkonzept gibt, was kostengünstig ist, was man schrittweise umsetzen kann und was sich auch in Altbauten bewährt, wo die klassischen Luft-Wasser-Wärmepumpen oft nur mit sehr großem Aufwand integrierbar sind.

Interessant ist auch, dass die Geräte seit vielen Jahren in Millionen-Stückzahlen von zahlreichen Herstellern produziert werden. Sie haben ein ausgezeichnetes Preis-Leistungsverhältnis und die Technik ist grundsätzlich ausgereift. Allerdings ist eine gute Produktauswahl wichtig, weil gerade im Heizbetrieb einige Hersteller Schwächen in den Regelalgorithmen haben.

Für versierte Handwerker ist eine Eigenmontage durchaus möglich, lediglich der Anschluss der Kälteleitungen und die Inbetriebnahme muss aus rechtlichen Gründen durch einen Fachbetrieb durchgeführt werden. Durch Eigenmontage lässt sich viel Geld sparen.

Anders als derzeit auf dem Wärmepumpenmarkt, sind Split-Klimaanlagen in großer Stückzahl am Markt verfügbar, womit man eine gute Auswahlmöglichkeit bei günstigen Preisen hat.


Beliebte Irrtümer

Heizen mit Split-Klima ist in Deutschland noch sehr exotisch. Insofern gibt es wenig Erfahrungen und auch Experten tappen oft skeptisch im Dunkeln. Aus dieser skeptischen Grundhaltung werden dann Meinungen dazu geäußert, die nicht der Realität entsprechen.

Hier eine Sammlung beliebter Irrtümer:

  • Split-Klimaanlagen sind ineffizient und deshalb fallen die Stromkosten hoch aus.
    • Der Ursprung ist vermutlich 20 Jahre altes Wissen. Zu dieser Zeit hatten die Anlagen einen SCOP von 2-3. Damals war Gas sehr günstig und Strom verhältnismäßig teuer. Zu dieser Zeit wäre das Heizen mit Split-Klima deutlich teurer gewesen, als mit Gas oder Öl zu heizen. Heute sieht die Situation deutlich anders aus. Moderne Anlagen erreichen SCOP-Werte von 4-5, manche schaffen sogar eine 6. Damit sind diese Anlagen sogar effizienter, als die klassischen Luft-Wasser Wärmepumpen. Praktische Erfahrungen bestätigen, dass man mit Split-Klima sparsam heizen kann. Weil sich seit 2022 Gas und Öl deutlich verteuert hat, fallen die Stromkosten beim Einsatz von Split-Klima bei gleicher Wärmemenge in der Regel niedriger aus.
  • Split-Klimaanlagen sind nur für die Übergangsmonate September-Oktober als Ergänzung geeignet.
    • Diese Meinung wird gerne damit begründet, dass Klimaanlagen bei niedrigeren Temperaturen ineffizienter werden. Zwar ist dies richtig, aber trotzdem sind sie noch hinreichend effizient, so dass Jahresarbeitszahlen von typisch 4-5 erreicht werden. Mit der richtigen Dimensionierung stimmt auch die Leistung bei niedrigen Temperaturen. Insofern gibt es überhaupt keinen Grund, nur in den Übergangsmonaten mit Split-Klima zu heizen. Das Argument basiert wohl auch wieder auf veraltetem Wissen.
  • Split-Klimageräte sind für das Kühlen optimiert, heizen können die nur notdürftig.
    • Es ist richtig, dass manche Anlagen deutlich besser im Bereich Kühlung arbeiten und das Heizen bei der Programmierung und Auslegung der Anlage vernachlässigt wurde. Viele Hersteller sind sich aber der zunehmenden Bedeutung des Heizens bewusst und in Japan wird z.B. schon seit vielen Jahren mit Klimaanlagen geheizt. Insofern haben zahlreiche Hersteller auch das Heizen sehr gut im Griff. Vereinzelt findet man aber auch bei Markengeräten durchaus Schwächen. Deshalb ist es wichtig, hier eine gute Auswahl zu treffen.
  • Split-Klimaanlagen sind Staubschleudern, für Allergiker sind sie völlig ungeeignet.
    • Richtig ist, dass die Anlagen viel Raumluft einsaugen und auch wieder auspusten. Im Innengerät ist ein Filter verbaut, der Staub aufhalten kann, allerdings besteht dieser Filter aus einem recht groben Gitter. Feiner Staub wird damit nicht aufgehalten. Meine Tests mit einem Feinstaubmessgerät haben allerdings keinerlei Erhöhung der Feinstaubbelastung im Raum ergeben. Denkbar wäre eine Staubaufwirbelung, wenn man den Luftaustritt direkt auf verstaubte Schränke oder Regale richten würde. Dies würde aber auch nur eine kurzzeitige Erhöhung ergeben. Irgenwann stellt sich ein Gleichgewicht ein, wo sich Staub wieder irgendwo im Raum dauerhaft absetzt.
    • Was für Allergiker generell Sinn machen kann, ist der Betrieb eines Luftreinigers. Das ist auch in Kombination mit einer Split-Klima sehr sinnvoll, weil dies neben der Luftreinigung auch noch die Warmluftverteilung im Raum verbessert.
  • Split-Klimaanlagen müssen jährlich teuer gewartet werden.
    • Wartung wird natürlich immer gerne verkauft. Es ist aber in aller Regel nicht nötig, eine Klimaanlage jährlich warten zu lassen. Vorschriften gibt es dieszbezüglich auch keine. Was allerdings wichtig ist, dass man selber alle 6-8 Wochen den Filter des Innengeräts absaugt. Dies ist in 5 min erledigt. Das Außengerät sollte alle 2 Jahre mal gereinigt werden, auch das kann man in der Regel selber durchführen.
    • Gegenüber Gas- oder Ölheizungen sind Split-Klimaanlagen deutlich wartungsärmer. Auch zahlt man keine Schornsteinfegerkosten.
  • Split-Klimageräte heizen nur die Luft auf. Möbel und Wände bleiben kalt. Wenn man sie ausschaltet, wird es sofort wieder kalt.
    • Klimaanlagen haben keine Nachwärme, wie man es bei Heizkörpern oder Fußbodenheizung hat. Schaltet man sie aus, ist recht unmittelbar keine Wärmequelle mehr da. Damit entsteht der Eindruck, als würde sich die Wärme nicht halten.
    • Beim Einsatz von Klimaanlagen kann man deutlich seine Heizkosten senken, wenn man nur bedarfsweise heizt. Generell dauert es mit jeder Heizung recht lange, bis sich auch Wände und Möbel im Raum aufgeheizt haben. Wenn man also aus Gründen der Energieeinsparung nur bedarfsweise heizt, empfindet man auch Wände, Fußböden und Möbel als kühler. Hier muss man seinen eigenen Kompromiss finden. Würde man mit Split-Klima genauso umfangreich heizen, wie mit normalen Heizkörpern, gäbe es keine Unterschiede.
  • Mit Strom heizen ist immer die teuerste Art zu heizen.
    • Eine Split-Klima heizt genau genommen nicht mit Strom. Der Strom versorgt nur ein paar Aggregate, die vereinfacht gesagt Wärmeenergie von außen nach innen pumpen. Ein Großteil der Wärmemenge, die innen ankommt, stammt also nicht vom Strom, sondern wird der Außenluft entnommen. Nur deshalb ist es überhaupt möglich, dass man aus 1 kWh Strom z.B. 5 kWh Wärme erzeugt.
  • Wenn es richtig kalt wird, funktionieren Split-Klimaanlagen nicht mehr. Dann hat man ein Problem.
    • Richtig kalt wird es an vielen Orten in Deutschland nur noch relativ selten. Aber immerhin, Temperaturen von -10 Grad für ein paar Tage sind durchaus realistisch.
    • Ein großer Irrtum ist, dass Wärmepumpen bei -10 Grad oder -15 Grad aufhören zu funktionieren. Sie sind zwar mitunter mit solchen Werten spezifiziert, funktionieren aber problemlos auch bei tieferen Temperaturen weiter. Sie können dann nur nicht mehr die spezifizierte Leistung liefern. Die Effizienz sackt bei tieferen Temperaturen gar nicht so stark ab. Es gibt einen stärkeren Effizienzverlust um 2 Grad herum, was etwas mit der Vereisung des Wärmetauschers zu tun hat. Dann aber sinkt die Effizienz nur noch wenig. Beispiel: Eine Mitsubishi SRC25 hat bei -7 Grad einen COP-Wert von 2,57 bei einer Leistung von 2,1 kW. Bei -15 Grad und einer Leistung von 1,7 kW sind es immer noch 2,55, also kaum weniger.
    • Was bedeutet es konkret, wenn die Anlage nur für -10 Grad ausgelegt wurde und es mal -15 Grad sind? Bei einer vernünftigen Auslegung sollte eine Anlage auch bei -10 Grad nicht im Maximum betrieben werden, sondern eher in einem Leistungsbereich von 50-70%, weil nur so ein effizienter Betrieb gewährleistet ist. Insofern hat man dann auch für -15 Grad noch genügend Reserven. Aber selbst, wenn die Reserven mal nicht ausreichen: Geht die Welt unter, wenn man mal 3-4 Tage im Winter keine 21 Grad mehr erreicht, sondern vielleicht mit 18 Grad klarkommen muss? Und wer dies wirklich nicht ertragen mag, der kann für diese Zeit auch noch einen Heizlüfter zuschalten. Kurzum: Ein wirklich unlösbares Problem wird es nicht geben. Nebenher: So machen das auch die klassischen Luft-Wasser-Wärmepumpen, dass sie bei sehr niedrigen Temperaturen das Heizungswasser einfach direkt mit Strom erhitzen. Mit Heizlüfter zu heizen ist von der Effizienz das Gleiche.
    • Wer sich im Winter gut absichern will, kann auch Anlagen kaufen, die für kalte Regionen ausgelegt sind. Diese sind in der Regel bis -25 Grad spezifiziert.
  • Wärmepumpen verbrauchen Strom, der aus Gas und Kohle hergestellt wird. Dann kann ich gleich mit Gas oder Kohle heizen.
    • Grundsätzlich ist es richtig, dass der heutige Strommix einiges an Gas- und Kohlestrom enthält. Allerdings sind wir mittlerweile bei knapp 50% erneuerbare Energie.
    • Den viel größeren Faktor erkennt man, wenn man sich überlegt, wo die Energie eigentlich herkommt, mit der wir heizen. Eine Wärmepumpe nutzt den Strom nicht, um damit zu heizen. Die Wärmepumpe holt sich einen großen Teil der Energie aus der Außenluft. Der Strom wird hierbei nur als Mittel zum Zweck genutzt, er treibt die Wärmepumpe an. Bei einem COP von 5 erhält man aus 1kW Strom 5kw Heizenergie. Man kann also sagen, 4kw Wärmeenergie stammen aus der Außenluft und nur 1kW aus dem Stromnetz. Also selbst, wenn wir 100% Strom aus Kohle verwenden, heizen wir nur mit 20% Kohle, 80 % kommen aus der Außenluft. Weil aber schon knapp 50 % des Stromes aus erneuerbaren Energien stammt, sind es in Wirklichkeit nur noch 10% Energie aus fossilen Quellen und aus Atomstrom. Weil der SCOP, also der Jahresdurchschnittswert bei modernen Anlagen bei 5 liegt, stimmt dieser Wert übers Jahr. Auch wenn man an sehr kalten Tagen nur noch einen COP von 2 hat. Selbst ein COP von 2 bedeutet noch 50% erneuerbare Energie über die Außenluft.

Klein anfangen

Wer mit Split-Klima heizen möchte, dem würde ich empfehlen, klein anzufangen. Denn es macht Sinn, erstmal ein paar Erfahrungen zu sammeln. Diese Erfahrungen können helfen, bei der Erweiterung die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Am besten stattet man erstmal nur einen oft genutzten Raum mit einer Split-Klimaanlage aus und sammelt dann über eine Heizperiode Erfahrungen damit. Gleichzeitig hat man hier dann auch die Möglichkeit, den Raum im Sommer zu kühlen.

Über diese erste Testperiode kann man auch herausfinden, ob alle im Haushalt lebenden Personen sich mit so einem Heizkonzept anfreunden können.

Mit den Erfahrungen der ersten Heizsaison kann man dann weitere Anlagen oder gleich das Gesamtkonzept planen.

Sollte der Test wider Erwarten sehr ungünstig ausfallen, so hat man zumindest für den Sommer eine gute Lösung, es bleibt also sinnvoll investiertes Geld.


Verbrauchsprognosen

Verbrauchsprognosen lassen sich am besten machen, wenn man den bisherigen Verbrauch mit Gas, Strom oder Heizöl kennt.

Die wichtigste Effizienz-Kennzahl einer Split-Klimaanlage ist der SCOP. Hierbei wird die jährlich erzeugte Wärmemenge durch den Stromverbrauch geteilt. Ein SCOP von 4 bedeutet, dass über die ganze Heizperiode durchschnittlich aus 1 kWh Strom 4 kWh Wärme produziert wurden. Um den SCOP zu ermitteln, wird ein typischer Winter simuliert. Wie dieses Temperaturprofil genau aussieht, ist genormt, weshalb der SCOP über alle Hersteller hinweg vergleichbar ist.

Der SCOP ist durchaus hinreichend realitätsnah für durchschnittliche klimatische Bedingungen in Deutschland. Den SCOP gibt es für verschiedene Klimazonen, in Deutschland wird die Klimazone Mitteleuropa herangezogen.

Mit dem SCOP können wir nun Verbrauchsprognosen anstellen. Hatte man z.B. einen bisherigen Jahresverbrauch von 10.000 kWh Gas, kann man diesen Verbrauch durch den SCOP der Anlage teilen. Bei einem SCOP von 4 würde man also mit einem Stromverbrauch von 10.000 kWh / 4 = 2500 kWh rechnen.

Es gibt Effekte, die den Energieverbrauch noch weiter reduzieren. So entfallen z.B. Wärmeverluste durch Heizungsrohre, Speicher und aufgewärmte Heizungsräume. Hier wird also Wärme in Bereiche im Haus abgegeben, wo man sie gar nicht braucht. Auch geht natürlich Wärme durch den Schornstein.

Umgedreht kann es sein, dass der SCOP für unseren konkreten Wohnort nicht so ganz stimmig ist, falls es dort oft recht kalt wird. Alle Wärmepumpen haben einen deutlichen Effizienzverlust bei Temperaturen unter 2-3 Grad, weil hier die Vereisung des äußeren Wärmetauschers anfängt. Je mehr Stunden man also in diesem niedrigen Bereich ist, umso schlechter fällt die jährliche Effizienz aus.

Und dann hängt auch viel davon ab, wie effizient wir die Split-Klimaanlage betreiben. Hier kann man viel falsch machen und dann hat man schnell 50% Mehrverbrauch.

Viel Energie lässt sich zusätzlich durch die Möglichkeit sparen, bedarfsweise zu heizen. Was bei Luft-Wasser-Wärmepumpen nur schlecht funktioniert, kann die Split-Klima besonders gut: Sie ist in der Lage, einen Raum sehr schnell aufzuheizen, weshalb wir nicht beständig durchheizen müssen.

Bedarfsweises Heizen kann jede Menge Energie sparen, leider wird gerne mal das Gegenteil behauptet. In diesem Bereich gibt es viele Missverständnisse. Auch oft die große Sorge von Schimmelbildung. Auf die Schimmelgefahr muss man sicherlich aufpassen, aber sie ist oft genug auch kein Problem bzw. man kann sich mit bestimmten Maßnahmen in den Griff bekommen. Räume zu heizen, nur um Schimmel zu vermeiden, ist energetischer Unfug. Dafür gibt es energiesparendere Methoden wie z.B. Luftentfeuchter oder hinreichende Lüftung.

Es ist nicht selten, dass die Umstellung auf Split-Klima zu einer deutlich höheren Einsparung geführt hat, als man über den SCOP zu erwarten war. Ich würde aber erstmal vom SCOP ausgehen, der Rest ist dann das Sahnehäubchen oben drauf, wenn es gut läuft.


Geräteauswahl

Obwohl es zahlreiche Firmen gibt, die schon seit vielen Jahren Split-Klimaanlagen bauen, läuft nicht bei allen Geräten das Heizen so gänzlich rund. Einerseits scheinen manche Hersteller ihren Fokus auf dem Kühlen zu haben und vernachlässigen den Bereich des Heizens. Andererseits werden ungünstige Optimierungen seitens der Hersteller gemacht. Da soll z.B. eine Anlage möglichst genau die Temperatur halten, was aber mit einer hohen Taktrate erkauft wird. Oder eine Anlage soll möglichst gut eisfrei bleiben und taut dann viel zu häufig ab, was wieder Effizienz kostet.

Welches Gerät von welchem Hersteller gut zum Heizen geeignet ist, dafür sollte man in diversen Internetforen recherchieren. Hier kommt es einfach auf die aktuellen Benutzererfahrungen an.

Nach meinen Beobachtungen und Erfahrungen würde ich derzeit am ehesten zu Daikin tendieren. Diese Anlagen erscheinen mir insgesamt als gut programmiert und ausgereift. Daikin ist weltweit einer der größten Hersteller von Klimaanlagen.

Weitere große Hersteller, die sich beim Heizen bewährt haben, sind Panasonic, Mitsubishi-Electric (MEL), Panasonic und Toshiba. Das zeigen auch Recherchen in Foren aus Schweden und Finnland, wo viel mit Split-Klima geheizt wird.

China zählt auch zu einem großen Produzenten von Klimaanlagen. Die größten Hersteller dort sind Midea (Dimstal, Comfee), TCL (Hantech), Gree (Sinclair, Tosot), Haier und Hisense. Aus chinesischer Produktion findet man viele preisgünstige Anlagen, aber auch sehr hochwertige Geräte. Auch wenn die meisten China-Geräte hinreichend gut funktionieren, sind sie sicher keine Marktführer, was effizientes Heizen angeht. Was für diese Anlagen spricht, ist vor allem der Preis, wenn es also um eine sehr kostengünstige Installation geht.

Monosplit oder Multisplit? Bei Monosplit hat man für jedes Innengerät ein Außengerät. Diese Geräte sind in der Regel etwas effizienter, also Multisplit. Weil man aber selten den Platz hat, zahlreiche Außengeräte zu montieren, gibt es die Multisplit-Systeme. Hier hängen an einem Außengerät mehrere Innengeräte. Neben etwas weniger Effizienz, hat man manchmal merkwürdige Seiteneffekte, weil nicht alle Innengeräte wirklich 100% voneinander entkoppelt sind. Aber in der Regel funktionieren die Multisplit-Systeme in den meisten Konstellationen hinreichend gut.

Multisplit-Geräte gibt es typisch mit 2-4 Innengeräten, teils auch bis zu 6 Innengeräte an einem Außengerät.

Wandgerät oder Truhe? Die größte Verbreitung haben die Wandgeräte, die in etwa 2m Höhe montiert werden. Diese sind damit auch die preisgünstigste Alternative. Günstig ist, dass sie einem keinen Platz im unteren Bereich wegnehmen. Truhen hingegen werden unten montiert, ähnlich wie gewöhnliche Heizkörper. Mitunter wird behauptet, dass diese gerade zum Heizen besser wären, weil sie die Wärme unten in den Raum einbringen. Allerdings sind Truhengeräte deutlich teurer, sie nehmen recht viel Platz weg und man muss die Umgebung einer Truhe auch frei halten, damit die Luft gut ausströmen kann. Auch ist die Effizienz von Truhen oft etwas schlechter und sie sind auch typisch etwas lauter. Persönlich konnte ich bei den günstigeren Wandgeräten keine Nachteile beim Heizen feststellen und bevorzuge sie deshalb.

Dimensionierung: Wie viel Leistung eine Klimaanlage haben muss, hängt natürlich viel vom Energiebedarf des Hauses ab. So als Faustformel gilt 60-120 Watt/m² bezogen auf die Nennleistung einer Anlage (bzw. besser, falls vorhanden, PDesignh für die Dimensionierung verwenden). Kleine Räume hat man etwas überdimensioniert, weil die kleinsten Anlagen je nach Hersteller 1,5kW-2,5kW haben. Bei großen Räumen muss man darüber nachdenken, 2 Innengeräte zu installieren, damit die Wärmeverteilung besser ist. In der Übergangszeit hat man dann auch die Möglichkeit, nur ein Gerät laufen zu lassen, was je nach Situation sparsamer sein kann. So über den Daumen kann man bei Raumgrößen über 30m² darüber nachdenken, 2 Innengeräte zu installieren.

So generell lässt sich sagen, dass man Innengeräten von 2kW-3,5kW den Vorzug geben sollte, weil die besonders effizient arbeiten. Das liegt einfach daran, dass Innengeräte mit der Leistung kaum mitwachsen. Wenn aber ein 5kW Innengerät nicht größer ist, als ein 2kW Innengerät, dann muss es zwangsläufig mit höheren Temperaturen arbeiten oder einen schneller laufenden Lüfter haben. Beides ist eher ungünstig, weil ineffizienter und lauter. Wenn ein Raum also 5kW benötigt, dann besser 2 2,5 kW Innengeräte.

Wenn man sich unsicher ist, ob 2kW, 2,5kW oder 3,5kW hinreichend sind, dann kann man hier besser gleich zum 3,5kW Gerät greifen. Denn meist sind alle Geräte von 2kW-3,5kW identisch aufgebaut, sie unterscheiden sich nur etwas in den Lüfterdrehzahlen.

Bei Multisplit muss man natürlich aufpassen, dass die Leistung des Außengerätes mit den Innengeräten kompatibel ist. Hierfür gibt es vom Hersteller Tabellen, in dem die Kombinationsmöglichkeiten aufgeführt werden.

Natürlich hängt die Dimensionierung auch etwas davon ab, wie zügig man einen Raum aufheizen möchte. Das gilt vor allem, wenn man nur bedarfsweise heizt und der Raum deutlich abkühlt. In so einem Fall braucht man ein paar Leistungsreserven.

Nordic-Varianten: Viele Hersteller haben spezielle Split-Klimaanlagen, die für Regionen mit niedrigen Temperaturen ausgelegt sind. Typisch findet man sie in den nordischen Ländern, weshalb man sie auch Nordic-Variante bezeichnet. Andere Begriffe sind Cold-Region oder Hyper-Heating. Solche Geräte haben z.B. zusätzlich eine Heizung im Außengerät eingebaut, damit auch bei ungünstigem Wetter das Außengerät nicht zufrieren kann. Teilweise wurde die Effizienz bei niedrigen Temperaturen optimiert. Ob sich die Anschaffung lohnt, muss man abwägen. Diese Anlagen kosten ein paar hundert Euro mehr, dafür hat man mehr Sicherheit im Winter. Wer in eher kalten Regionen lebt, wo es auch häufig schneit, profitiert besonders davon. Umgedreht kann es sein, dass in vielen Orten in Deutschland nur sehr selten mit Problemen bei den normalen Varianten zu rechnen ist. Auch kommt es darauf an, wie stark man auf das Gerät angewiesen ist, ob man also für sehr verschneite und kalte Tage noch ein alternative Heizmöglichkeit hat.

Bei den Nordic-Varianten ist vor allem Daikin hervorzuheben, weil die einiges besser machen, als die Konkurenz. Interessant ist z.B. die Technologie, dass der Wärmetauscher am Außengerät nach unten ganz frei hängt und so direkt abtropfen kann. Damit gibt es keine vereisten Bodenwannen mehr und man benötigt auch keine Heizung im Außengerät, die bei anderen Herstellern 50-70 Watt dauerhauft bei Temperaturen unter 5 Grad zieht. Auch die Abstände zwischen den Abtauvorgängen wurden stark vergrößert und die Leistung bei niedrigen Temperaturen verbessert. So kann ein 4 kW Gerät diese Leistung selbst bei -25 Grad abrufen.

Effizienz: Die Effizienz einer Split-Klimaanlage ist ein zentraler Faktor, gerade beim Heizen. Davon hängt entscheidend ab, wie viel Strom man verbrauchen wird. Ein standardisierter Wert ist der sogenannte SCOP, der einen Jahresdurchschnitt angibt, aus wieviel kWh Strom man wieviel kWh Wärme produziert. Bei einem SCOP von 5 erzeugt man aus 1kWh Strom im Schnitt 5kWh Wärme. Der SCOP ist ein Durchschnittswert. Generell verhalten sich Wärmepumpen so, dass die Effizienz mit sinkender Temperatur nach unten geht. Der COP ist ähnlich dem SCOP, er gibt aber die momentane Effizienz bei einer bestimmten Außentemperatur an. So kann z.B. eine Anlage mit einem SCOP von 5 bei -7 Grad nur noch einen COP von 2,5 haben. Bei Temperaturen von 10 Grad außen können es durchaus auch 8 sein. Die genauen Werte lassen sich in der Datenbank "Eurovent" für viele Anlagen recherchieren.

Welche Effizienz sollte man zum Heizen kaufen? Gute Anlagen liegen heute im A+++ Bereich und damit bei einem SCOP von 5,1-5,3. Das ist der aktuell beste Standard im Massenmarkt. Ganz wenige Anlagen schaffen auch noch Werte von 5,9-6,2 (Panasonic VZ9, Daikin Ururu). Anlagen mit Energielabel A++ liegen im SCOP Bereich um 4,6. Multisplitanlagen sind in der Regel nicht so effizient, wie Monosplit-Geräte. Man findet bei Multisplit Geräten typisch Energielabel von A++ und SCOP Werte von 4,6-4,8.

Übrigens: Je höher die Effizienz der Anlagen, um so schwerer werden typisch die Außengeräte und die Innengeräte werden auch größer. Beispiel: Bei einfachen Single-Split Geräten liegt das Außengerät bei 24 kg Gewicht, Anlagen mit A+++ kommen typisch auf 31-36 kg und die Daikin Ururu kommt auf sagenhafte 50 kg. Einfache Innengeräte haben eine Tiefe von 240-270 mm, die Daikin Ururu hat eine Tiefe von 372 mm und wirkt damit recht wuchtig.

Für alle Anlagen, die einen Großteil der Heizleistung im Winter erbringen sollen, würde ich zu A+++ oder A++ Geräten raten. Bei Geräten, die nur teilweise zur Heizunterstützung laufen, kann man auch auf Geräte mit A+ Energielabel zurückgreifen, die einen SCOP von 4-4,3 haben. Das sind derzeit auch die einfachsten Anlagen am Markt, kleinere Werte als 4 findet man kaum noch. Wer noch in einer Experimentierphase ist und einen ersten Eindruck von Split-Klimaanlagen bekommen will, findet hier auch eine günstigen Einstieg. Hier findet man Anlagen im Bereich von 350-700 Euro.

Modulation: Aktuelle Anlagen sind durchweg Inverter-Systeme. Dies bedeutet, dass der Kompressor in einem gewissen Bereich seine Drehzahl ändern kann. Je geringer die Drehzahl, umso geringer die Leistung des Gerätes. Dies hat den großen Vorteil, dass das Gerät die benötigte Wärmeleistung regeln kann. Wird wenig Wärme gebraucht, weil die Soll-Temperatur fast erreicht ist, kann der Kompressor mir der Drehzahl runter fahren.

Allerdings hat der Kompressor eine Mindestdrehzahl und damit auch eine Mindest-Wärmeleistung. Wenn diese Mindestleistung noch zu viel für den Raum ist, muss die Anlage irgendwann komplett abschalten. Man sagt, die Anlage fängt an zu Takten, muss also immer wieder aus- und gewisse Zeit später wieder einschalten.

Das Takten einer Anlage ist eher ungünstig, weil darunter die Effizienz leidet und die Mechanik auch mehr beansprucht wird. Insofern ist es ein wichtiger Parameter bei der Auswahl der Anlage, wie weit sie herunter modulieren kann. Gute Anlagen schaffen 80-100 Watt Aufnahmeleistung, sehr preisgünstige Geräte kommen meist nur auf 250-300 Watt.

Leider findet man diese Werte nicht in allen Datenblättern. Dann ist man auf Infos in Internetforen angewiesen. Mitunter stimmen angegebene Werte im Datenblatt auch nicht, manch eine Anlage moduliert deutlich tiefer, als im Datenblatt steht.

WLAN-Anbindung: Viele Geräte haben mittlerweile WLAN-Anbindung. Teilweise muss ein WLAN-Modul nachträglich eingebaut werden. WLAN benötigt man vor allem, um die Anlagen über eine App steuern zu können. Wer das vorhat, ist natürlich auch auf eine hinreichend gute App des Herstellers angewiesen, was nicht selbstverständlich ist. Oft lässt sich die App auch nur über eine Cloud-Lösung nutzen. Fällt die Internetverbindung aus, sind die Geräte dann nicht mehr über App steuerbar. Mitunter gelingt es, die Geräte über WLAN in die Hausautomatisierung einzubinden, aber bei vielen Anlagen gibt es da noch mächtige Hürden. Es gibt keine offenen Schnittstellen und keine Standards. Auch kann es passieren, dass eine Anbindung nach einem Update des Herstellers nicht mehr funktioniert. Insofern muss man sich gut überlegen, ob man eine WLAN-Anbindung überhaupt haben will. Interessant an WLAN kann sein, dass manch ein Anlagen-Feature nur über WLAN erreichbar ist, nicht über die normale Fernbedienung. Oder man bekommt Informationen über die Anlage, die man sonst nicht erhält. Auch Updates können darüber oft einfach eingespielt werden.

Features: Die Standard-Funktionen, die jede Anlage mitbringt, reichen in der Regel für eine komfortable Nutzung. Anlagen im gehobenen Segment bringen noch einige Gimmicks mit. Dies sind z.B. automatisches vertikales Schwenken des Luftstroms, Automatisches Abschalten der Anlage, wenn eine gewisse Zeit niemand im Raum ist, Lufstromumlenkung, wenn die Anlage bemerkt, dass jemand im Luftstrom ist oder besondere Luftfilter, die Allergene aus der Luft filtern oder passivieren. Nichts davon ist essentiell, manches kann aber ganz nett sein.

Design: Sonderlich schön sind die Geräte in der Regel nicht, auch schon aufgrund der Größe. Da kann es für den Hausfrieden wichtig werden, dass zumindest das Design halbwegs stimmig ist. Viele Hersteller haben bestimmte Serien mit außergewöhnlich gutem Design, lassen sich dies aber auch gut bezahlen. In der Regel findet man gut designte Geräte nur in der Oberklasse, also bei A+++ Geräten.

Leitungslängen: Innengerät und Außengerät müssen ja durch eine Kälteleitung miteinander verbunden werden. Hierfür gibt es maximale Leitungslängen, die nicht überschritten werden dürfen. In der Regel gibt es eine maximale Leitungslänge, für die das vorgefüllte Kältemittel ausreicht. Und eine maximale Leitungslänge, was bei entsprechender Nachfüllung von Kältemittel möglich ist. Ebenso gibt es eine maximale Höhe, die zwischen Innen- und Außengerät nicht überschritten werden darf. Einfache Anlagen sind meist nur für 5m Leitungslänge vorgefüllt, bessere Anlagen gehen bis 20m.

Lautstärke: Innengeräte sind in den letzten Jahren nochmal deutlich leiser geworden, zumindest bei niedrigster Lüfterstufe. Gute Geräte erreichen hier einen Schalldruckpegel von 19 dB(A), was man in 2-3 Meter Abstand kaum noch wahrnimmt. Auf höchster Drehzahlstufe liegen sie typisch bei 35-40 dB(A). Bei den Außengeräten ist es auch oft wichtig, dass die nicht zu laut sind. Leider geben Hersteller nur die maximale Lautstärke beim Außengerät an. Es kann aber sein, dass die Anlage in vielen Betriebszuständen wesentlich leiser arbeitet. Bedenken sollte man, dass bei dB-Angaben eine Erhöhung um 10 dB als doppelt so laut empfunden wird. Gute Außengeräte sind beim Schalldruckpegel bei etwa 46 dB(A) spezifiziert, können aber durchaus oft auch auf 36-38 dB(A) laufen.


Geräte-Installationsfragen

Wer Klimaanlagen installieren will, muss sich gut Gedanken darüber machen, wo die Geräte platziert werden. Das gilt für die Innengeräte genauso, wie für die Außengeräte.

Generell sollte man dabei auch technische Anforderungen berücksichtigen: Es ist günstig, wenn Klimaleitungen möglichst kurz gehalten werden und man möglichst gar nicht erst über längere Strecken mit Klimaleitungen an Zimmerwänden entlang muss. Optimal ist also die Außenwand, durch die man geht und wo das Außengerät nicht allzu weit weg steht.

Beim Außengerät gilt es, die Geräuschbelästigungen zu Nachbarn im Blick zu haben. In der Regel muss man 3m Abstand zum Nachbargrundstück einhalten. Büsche oder Hecken können die Schallweiterleitung verringern. Wände hingegen können Schall ungünstig reflektieren.

Außengeräte werden oft mit einer Konsole an die Fassade angeschraubt. Ein Aufbau auf ein Bodenfundament ist auch möglich. Ebenso kann man Anlagen auf Flachdächer, Vordächer oder auch Schrägdächer montieren. Bei allen Montagearten muss man die Körperschallübertragung ins Gebäude im Blick haben. Gute Dämpfer können eine Übertragung in er Regel hinreichend verhindern.

Weil Außengeräte auch mal gewartet werden müssen, sollte man auf Zugänglichkeit achten.

In der Regel kommt man nicht umhin, an der Fassade Kanäle zu legen, wo die Kälteleitungen und die Stromversorgung entlang laufen.

Ob man ein Außengerät an die kalte Nordseite oder warme Südseite montiert, ist nicht ganz so entscheidend. Im Winter hat die Südseite leichte Vorteile, aber für diesen Vorteil lohnt es sich nicht, Kälteleitungen quer durchs Gebäude zu ziehen. Geräte sollte aber nicht so montiert werden, dass die Vorderseite in die Hauptwindrichtung zeigt. Dann müsste der Ventilator oft gegen den Wind arbeiten, was ungünstig ist.

Innengeräte sollten nicht in Bereiche blasen, wo man sich normal aufhält. Etwas Abstand zu Aufenthaltsplätzen ist gut, weil mit Abstand auch die Geräusche abnehmen.

Möchte man mit einem Innengerät mehrere Räume versorgen, ist es günstig, wenn die ausgeworfene Luft in Richtung Tür zu einem weiteren Raum geht. Eine gute Luftführung kann günstige Voraussetzungen schaffen, dass die Luft sich sowohl im Raum wie auch hin zu anderen Räumen gut verteilt.

Was man auch bedenken sollte: Einmal installierte Innengeräte lassen sich nur noch schwer wieder abmontieren. Die werden also über eine typische Lebensdauer von 10-15 Jahren an der Wand hängen. Es kann deshalb Sinn machen, vor der Installation frisch zu tapezieren oder andere Instandhaltungsarbeiten vorzunehmen.


Einkaufsfragen

Die komfortabelste Art, zu einer Split-Klimaanlage zu kommen, ist die Beauftragung eines entsprechenden Kältetechniker-Unternehmens. Hier bekommt man alles aus einer Hand, sowohl die Installation wie auch die Geräte selbst. Bei der Geräteauswahl ist man meist auf 1-2 Hersteller festgelegt, weil die Firmen sich in der Regel auf wenige Hersteller fokussieren.

Leider ist dieser Vollservice gerade in Deutschland relativ teuer. Man zahlt hier für die Geräte recht viel und auch für die Serviceleistung. Typischerweise zahlt man 3000-4000 Euro für eine Monosplitanlage inkl. Einbau. Bei mehreren Geräten kann man ungefähr mit 1000 Euro pro kWh rechnen.

Geräte lassen sich recht günstig im Internet kaufen. Aber hier hat man dann oft das Problem, dass man keine Firma findet, die einem so ein selbst besorgtes Gerät auch einbaut. Allerdings gibt es Internethändler, die auch einen Einbau- oder Inbetriebnahmeservice mit anbieten. Dies kann ein deutlich günstigerer Weg sein.

Wer einiges in Eigenleistung machen kann, kann die Kosten deutlich reduzieren. Vieles sind ja ganz normale handwerkliche Arbeiten, für die man kein Spezialwissen benötigt. Erst wenn es um Kälteleitungen und die Inbetriebnahme geht, ist eine spezielle Sachkunde nötig. Diesen Bereich kann man dann einem Klimatechniker überlassen. Auf diese Weise kann man etwa 2/3 der Arbeit selbst übernehmen.

Wer noch günstiger einkaufen will, kann sich Geräte z.B. aus Italien liefern lassen. Dort sind Geräte typisch 30-50% günstiger. Einige Firmen dort haben sich auf den Handel mit deutschen Kunden eingerichtet und verkaufen teilweise auch über Ebay.

Chinesische Anlagen wie Dimstal, Hantech oder TCL findet man auch oft auf Ebay zu sehr günstigen Preisen.

Was den Einbau angeht, so kann man auch mal auf ebay-kleinanzeigen oder über Handwerkerportale Ausschau halten.

Hier ein paar Beispielrechnungen für eine Anlage mit 2 Multisplit-Außengeräten und insgesamt 5 Innengeräten mit jeweils 4 x 2,5 kW und 1 x 2,0kW. Hocheffiziente Daikin Perfera.

Szenario 1: Komplettmontage durch Fachfirma

PositionKosten inkl. MwSt
Anlage mit 5 Innengeräten inkl. Montage9500,00
Aufschlag hochwertige Geräte5000,00
Gesamt14500,00

(gerechnet mit 1000 Euro pro kWh als Richtwert + Aufschlag für hochwertige Geräte)

Szenario 2: Kauf im Internet inkl. Montageservice

PositionKosten inkl. MwSt
Daikin Perfera mit 2x2,5kW3000,00
Daikin Perfera mit 2x2,5kW + 1x2,0kW3900,00
Material800,00
Installationskosten4200,00
Gesamt11900,00

Szenario 3: Kauf im Internet, Eigenmontage, Inbetriebnahme über Servicetechniker

PositionKosten inkl. MwSt
Daikin Perfera mit 2x2,5kW3000,00
Daikin Perfera mit 2x2,5kW + 1x2,0kW3900,00
Material800,00
Kosten Inbetriebnahme1000,00
Gesamt8700,00

Und hier noch ein Beispiel für eine stark preisoptimierte Installation von 5 Innengeräten mit 2,5 kW. Preisgünstige Daikin Anlage mit SCOP von 4. Aufbau in Eigenleistung, Inbetriebnahme macht kostenlos ein Bekannter mit Kälteschein. Einkauf der Anlagen direkt in Italien.

PositionKosten inkl. MwSt
Daikin Multi mit 2xATXF25A IG1400,00
Daikin Multi mit 3xATXF25A IG2200,00
Material800,00
Gesamt4400,00

Wer auf Monosplit setzt und Platz für 5 Außengeräte hat, könnte noch günstiger sein.

PositionKosten inkl. MwSt
5 Stück Daikin Multi ATXF25E2200,00
Versandkosten Italien70,00
Material800,00
Gesamt3070,00

Förderung

Für den Einbau von Split-Klimaanlagen in private Wohngebäude gibt es Förderungen. Und zwar genau aus dem Grund, weil man mit ihnen heizen kann und weil es eine Luft-Luft-Wärmepumpe ist. Es wird also auf der Basis gefördert, dass man mit der Anlage effizient heizen will. Die Förderung kommt vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, kurz BAFA.

Die Förderhöhe beträgt 2023 25 %. Allerding ist die Förderung an ein paar Bedingungen geknüpft:

  • Die Geräte müssen von einem Fachbetrieb installiert werden. In der Regel müssen die Geräte dann auch dort gekauft werden.
  • Die Geräte müssen im Heizmodus eine gewisse Effizienz aufweisen. Sie müssen lt. Energielabel A++ oder A+++ erfüllen. Das entspricht einem SCOP >=4,6.
  • Die Geräte sollen angeschafft werden, um damit zu heizen. Das Kühlen von Häusern wird nicht gefördert.

Derzeit (05/2023) ist die Fördersituation von Split-Klimaanlagen über die BAFA etwas unklar. Die Förderrichtlinien wurden im Januar 2023 verschärft. Das hat dazu geführt, dass viele Anlagen nicht mehr förderfähig waren. Es ist aber davon auszugehen, dass viele Hersteller jetzt die geforderten Funktionen für Netzdienlichkeit und Wärmemengenzählung nachrüsten werden. Dann sollte eine Förderung wieder problemlos möglich sein.

Die BAFA führt Listen von Luft-Luft-Wärmepumpen, die förderfähig sind. Es soll aber auch möglich sein, Anlagen fördern zu lassen, die nicht in der Liste stehen, insofern sie die Voraussetzungen erfüllen.

Unter bestimmten Voraussetzungen kann es zusätzliche 10% an Förderung über die BAFA geben. Details sollte man dort am besten recherchieren.

Es ist durchaus möglich, dass es weitere Fördermöglichkeiten gibt oder diese entstehen werden. Es lohnt sich, hier zu recherchieren oder sich beraten zu lassen.

Weblinks zur Förderung:


Effizientes Heizen

Wie effizient eine Split-Klimaanlage heizt, hängt viel vom Heizverhalten ab. Damit effizientes Heizen gut gelingt, folgen hier ein paar Grundlagen und Tipps.

Split-Klimaanlagen arbeiten eher im niedrigen bis mittleren Leistungsbereich besonders effizient. Im höheren Leistungsbereich steigt der Temperaturhub, der Wärmetauscher am Innengerät wird also deutlich wärmer. Und wie bei jeder Wärmepumpe gilt: Je höher der Temperaturhub, umso geringer wird die Effizienz.

Viele Anlagen haben mittlerweile eine Eco/Econo Funktion. Ist diese aktiviert, wird die Leistung gedrosselt, womit eine hohe Effizienz sichergestellt ist. Bei Daikin gibt es zusätzlich eine Leistungsbegrenzung (Bedarfssteuerung), die man über die App erreicht. Wenn möglich, sollte man die Anlage also leistungsbegrenzt nutzen.

Ein großer Vorteil von Split-Klimaanlagen ist die schnelle Aufheizung von Räumen. Das liegt daran, dass die Anlage viel Luft durch das Innengerät zieht und diese somit schnell aufheizen kann. Darin liegt die große Chance, Räume nur bedarfsweise zu heizen, was viel Energie spart. Im Grunde lässt sich sagen: Je tiefer man im Winter das Temperaturniveau im Haus hält, umso weniger Heizenergie benötigt man. Wenn also Räume öfters nicht geheizt werden, sinkt das Temperaturniveau und damit die Verluste nach außen.

Warme Luft bedeutet allerdings noch nicht, dass man einen wohltemperierten Raum hat. Denn bei bedarfsweisem Heizen kühlen die Wand, der Fußboden und alle Möbel aus. Man hat sozusagen einen gewissen Komfortverlust. Hier muss jeder seinen Kompromiss finden, wichtig ist, die Zusammenhänge zu kennen, was zur Energieeinsparung führt.

Wer nur bedarfsweise heizt, muss auch die Schimmelgefahr im Auge behalten. Hier wird das regelmäßige Lüften besonders wichtig. Bei gegebener Luftfeuchte darf die Temperatur der Außenwand nicht bis zum Taupunkt absinken. Sie sollte mindestens 3 Grad wärmer bleiben. Bei welcher Temperatur der Taupunkt ist, lässt sich in Tabellen finden. Ein kontaktloses Infrarotthermometer hilft, die Wandtemperatur zu ermitteln. In der Regel bewegt man sich in einem sicheren Bereich, wenn man die Luftfeuchte unter 65 % hält und die Temperatur nicht unter 16 Grad sinken lässt. 16 Grad sind aber noch lange nicht das Ende der Fahnenstange, nur dann wird es kritischer und man muss die Bedingungen genauer beobachten.

Generell steigt die Effizienz eines Innengerätes, wenn der Lüfter schnell läuft. Bei gleicher Wärmeleistung reichen bei höherer Drehzahl niedrigere Temperaturen am Wärmetauscher. Allerdings ist ein schnell laufendes Gerät schnell eine nervige Lärmbelästigung. Insofern muss man hier für sich einen guten Kompromiss finden. Es gibt aber immer wieder auch Situationen, wo einen das höhere Lüftergeräusch nicht stört, z.B. wenn man einen Raum aufheizt und sich noch niemand dort aufhält. In solchen Situationen kann man diese Form der Effizienzsteigerung gut nutzen.

Klimaanlagen neigen gerade in der Übergangszeit zum Takten. Inverteranlagen können ja mit ihrer Leistung weit runter modulieren. Trotzdem kann es sein, dass auch dies noch eine zu große Wärmemenge ist. Dann muss die Anlage irgendwann abschalten, um den Raum nicht deutlich zu überhitzen. Wie schnell Anlagen abschalten und auch wieder einschalten, ist recht unterschiedlich. Ein wirkliches Problem ist das Takten auch nicht, insofern es nicht zu häufig passiert. 2-3 Takte pro Stunde sind noch akzeptabel. Häufigeres Takten kostet aber einiges an Effizienz, weshalb man es vermeiden sollte. Eine Strategie kann hier sein, beim ersten Abschalten die Temperatur 2 Grad höher zu stellen und nach einer gewissen Zeit die Anlage dann für längere Zeit auszuschalten. Eine andere Strategie ist, Türen offen zu lassen, um andere Räume mitzuheizen, die sowieso geheizt werden müssen. Damit erhöht sich die nötige Wärmemenge und die Anlage taktet weniger.

Es gibt noch weitere Strategien, das Takten zu minimieren, das ist aber von Anlage zu Anlage verschieden, hier hilft experimentieren. Oder man findet in Inernet-Foren Hinweise zu einer Anlage.

Hybrides Heizen: Split-Klimaanlagen sind besonders effizient bis etwa 2 Grad. Darunter sinkt die Effizienz deutlich, weil ab dieser Temperatur das Außengerät vereist. Die Vereisung verursacht eine schlechtere Leistung des Wärmetauschers. Ebenso kommen regelmäßige Abtauzyklen hinzu, die Energie kosten. Je nach Situation kann es Sinn machen, mehrere Heizmöglichkeiten miteinander zu kombinieren. Man könnte z.B. über 2 Grad mit Split-Klima heizen und darunter z.B. mit Gas. Oder man heizt mit einem Kaminofen dazu. Split-Klimas lassen sich in der Regel problemlos mit anderen Heizmöglichkeiten kombinieren.

Wer nachts nicht heizt, kann auch einiges an Energie sparen. Einerseits sinken natürlich generell die Energieverluste, wenn man nachts deutlich die Temperaturen absinken lässt. Andererseits ist es nachts ja oft kälter und damit sinkt auch die Effizienz der Wärmeerzeugung. Und noch eins: Man erspart sich die Geräusche, die Anlagen in der Nacht machen, gerade auch die etwas lauteren Abtauzyklen. Morgens reichen oft 15-30min und die Räume sind wieder hinreichend warm.

Wo man mit einer neuen Heizung sowieso am Thema Kosteneinsparung und Effizienz dran ist, kann man grundsätzlich mal darüber nachdenken, wie man Haus und Heizgewohnheiten optimiert. Wenn man da einmal genauer hinschaut, findet man immer etwas, was sich optimieren lässt. Vielleicht können Temperaturen gesenkt werden, vielleicht sind Fenster undicht, vielleicht müssen manche Räume gar nicht geheizt werden. Vielleicht reicht es, wenn diese mit einer Mindesttemperatur von anderen Räume mitversorgt werden.


Weblinks